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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.12.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131206013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913120601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913120601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-06
- Monat1913-12
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tnorgtn»fluagobe füt ttiw'6 «> n0 Vorort* OurA anfm Tragt* vEjUgppvEI|K . und Cptölteurt 2tnaltägn<hlneQauegtbra<i*ti monatllA 1.25 TU.. t>l«rt«l|äbrll<b 3.75 Ul. O*i Orr ®«f<t»dften*U«, unfern Jlllaltn uni RuogabeneUtn obgebolti monatlich itn , »ItrttliäbrllASUl. Surd) AI* Poft: Innerhalb Deutfcblani* uni Oer deutschen Kolonien monatlich 1-50 Ul., oierteliäbrft* «.50 Ul.. auofAließllA PoftbefleUgelö. ftao leipjIgerCageblatt erfAeint toerttago Imat 3onn.ii Jeiertago ImaL 3n tetpjlg, den naAbarorten und den Arten mH eigenen Filialen <oird die Abendauegabe noA am ftbenö dco CrfAclnene Ino Bau» geliefert. Berliner Redattlon* 3n den Jetten 17. $ern|prcA«AafAiuB: Uloabit Ur- «07. nt. 6i9. Amtsblatt Des Rates unb des Polijtiamtes ber Stabt ietpjio Rtdaffloo and eefAdftsfteU« Oobanaiogaft* Ue. B. • Jernlpc«A«AnlAluf| Ue. I400X I4M3 and 1*000. 107. ^ofrrgong ,ür Jnferatt aus teipjig und Umgebung die /lUJKIy KlipiKIJK • |fpaltlgr Petitteile-25 pf. die RtFlamcxtile I Ul., oon aueroarto 30 Pf., ReHanien 1.20 Ul., Jamlllen. u. Heine Anzeigen dl« Petitjelle nurtoPf., 3nferate oon Behörden un amtl Aen 4eil dl* Petit^eilc 50 Pf. AefAaftoan^elgen mit ptanoorfAriP un Prelle erhobt. Rabatt naA Tarif. Oeilagegebübr: Aefamtauflagr 5 Ul pro Saufend «xft. Poftgebubr. Anzeigen. Annahme lobanniogafte*. bet fömtliAen tiltalen de* teipvget Tageblatt*« und allen Rnnonren.<xpedltlonen de« 3n. und Huol.ndco. SeiAafteflelle fite Berlin u Oie Pr Bran enburg Oireftion Aaltet Jliegel, Berlin ®. 10 Ulargnrethenftrafte • JernfpreA • AnfAluB • Künoa* 5071. 1913 Sonnabend, Den 6. Deiember. Das Widtfigftc. * Ser ft a ij e t beftimmt, baß Die Sami« fon oon 3at>ern bis auf weiteres nad) bem Xruppeniibungsplat} verlegt wirb. (S. bef. Art.) * Sei ftaifer ljat fid) am ftreitag von Donau* efdjingen nad) Stuttgart begeben. (S. Dtfcps.31. unb fiepte Dcp.) * Der R e i d) s t a g bejd/äftigte fiep am Freitag mit bet Snterpelfation ber Sogialbemofraten über Maßnahmen gegen bie Aibcitslofigteit. (S. Aeridjt.) * Aräftbent A o i n c a r e bat 3 e <* n Dupup mit ber Ailbung bes neuen ftabinetts be* auftragt. (S. 2Iusl.') Um den Kanzler. © Aerlin, 5. Dezember. 3m 'Parlament unb aud) fonft in Den polt» tifdjen Streifen von Berlin PilDeten bie lepten Aegebnifje nod) peute Daö eigentliche Gefpräd) be§ Dageä. Dabei [teilte fid) immer mepr per» au3, baß man in bie $rre gegangen mar, als man anfänglich bie tiefere llrfadje für bie ftorjdj- beit DeD Striegöminifter» unb Daö mangeinbe Gntgegenfommen De3 Stangler^ bei ber aller» pödjiten ©teile gcfiidjt patte. Datjadjiid) ift ber Steifer vom Graien ÄJcDel, mit bem er fort» bauernb im 3 u i amm€ npang blieo, auf baä ge» nauefte unterridjtet geroefen, unb fepon Dot- geifern bat feftgeftanben, Daß man bie Dinge in Jabern nidjt mürbe rubig meitetiaujen lajen unb baß ber 'Monarch teinesmegs geroi.lt fei, |leb bie ungemein oberflächliche Ausbeutung De» Be griffes „Autorität“ ju eigen ju madjen, für bie £>err oon ft a l f e n 1) a i) n Dor bem ReidjS- tag eintrat. Daß ber Stangler Don ben Trümpfen, bie er alfo in ber §anb hatte, feinen Gebraud) madjtc, bag er bem ■'perrn Striegdminifter feine Attacfen reiten ließ, bie ihm babei Dod) — wir roijjen es aus fepr äuver.äifigen Cuel.en — insgeheim ebenfo verbrojicn, roic bie Vertreter ber GinjcJtaaten im AunDe»rat, unb oon bem tonfervativen Häuflein abgejepen, ben gangen Aeid)Stag, ift fo ziemlich bie ftärtfte Unbegreif- lidjfeit in biefer an Unbegreiflidjteiten fo retdjen Beit. §err von 23ethmaim ift im herein mit •Verrn oon ftalfenl)apn ber Ueberjeugung ge» roefen, man Dürfe ben populären ©trömungen fein 3 u 9 e ltönbniS madjen. fDlüffe junächft ein mal, tojte, roaS es roolie, „burd)halten". Das Der t iehen mir jur 3?ot beim «verrn SlriegSmini» [ter, ber jdjlicßlid) in ber auSgefprodjcnen Ab» ficht in jein Amt berufen würbe, bie fdjarfe Xonart gu üertreten. Aon bem üeitenben, bem einzigen Derantroortlidjen SDJinifter, mar am Gnbe ein weiterer ftaatSmänniidjcr unb wohl aud) DoltSpfpdjologifcher Alid gu erwarten. Der iperr yieidjStanj.cr fiel)t fia) bod) aud) fonft — unb fidjer burdjauS pflichtgemäß — alS treuen beutfdjen Diener feines §errn, als ©djüfcer unb Aorcämpfer ber iDlonard)ie an. Qft eS öerrn oon Aetlpnann wirtlich entgangen, baß er burch bie Art, roic er bie Interpellationen über Babern beantroortetc, ber ©adjc ber 'Dionardjie einen äußerft mangelhaften Dienft erwies? Durd) bie (Sntfdjcibung, bie heute in Donau* efdjingen getroffen würbe, ift gottlob etwas £el auf baS wogenbe iDieer ber erregten AoliSftim» mung geträufelt worben. $m 'JieidjStag Würbe bie 9iad)rid)t in ber fünften 9iad)mittag3ftunbe befannt unb warb, nidit erft nötig eS ju jagen, lebhaft tommentiert. 'Jtidjt gang einheitlidj. lln» roillfürlid) fragte man fid) mit bem allen, Fjalb- üergejfenen (Soupletoers: „Qft baS alles ober fommt nod) etwas nadj?“ Aeffimiften wollten fogar barin eine ©träfe allein für bie Aürger» jdjaft Don Bal’ er tt jel)cn, bie burdj bie ftort» nähme ber Gtarnifon an ihrem ©elbbcutcl ge- güdftigt Würbe. SBir möchten unS biejen Auf ladungen nicht anidjliejjcn. B un äihft hat ber taiferliche Aefcljl bod) ben ©inn, baß in Babern unter allen Umftänben Üiulje eintreten uno ih'uhe bleiben foll. DaS Ift bie ^auptfadje. Auf teinen ftall liegt in bem Aefel)! eine Aelobigung feiner ftührung. Unb baS ift ebenfalls roidfiig. Die Aerbannung auf einen ilruppenübungsplav pflegt gemeinhin nidft gerabe gu beit heruorragcnbeit Annehmlidjteiten beS 'DiilitärlcbenS gcgäblt gu werben. Grlaubt ift natürlich bie ftrage: SBarum ift baS, roaS jefct gefd)iel)t, nicht früher ge- jchehen? Der gange böfe jRummcl hatte unS erfpart werben tönnen. ftmmerl)in — mir feljen in ber burdj ben Söolffjdjen Dral)t*Jbcrbrciteten 'Hielbung, fürs erftc einmal ben Acrfud), in Babern Aerupigung gu jdjaffen, unb bann aud) über Babern pin» auS, roieber „normale Aegieljungen" groijujen Bioil unb 'Uhlitär Ijcrguftellen. Uno mir nehmen fogar gern Aft Don biefem Acrfud), weil wir, roie alle anberen forgenben Aatrioten, auf bas jehnlidjftc roünjdjen, baß ber B^iefpalt in ber Aation nidft vertieft, bic Grrcgung nid)t Der» eroigt werbe. 2Bir Dcrfennen aber nid)t, baß man bie Dinge aud) anbers jehen faini unb baß jie fo im Parlament felbft Don fepr mafjDoIlen Aolitifern gefepen «erben. 'Dian begegnete ba Dielfad) ber ftrage: Sann ein Staatsmann, bem runo 300 9ieid)Stag3abgeorbiiete ipr Aertrauen Derjagten, auf bie Autorität Anjprud) madjen, bie er als oberfter ßeitcr unferer auswärtigen Öefdfäftc unbebingt befißen muß? $ft nad) bem, was geftern unb Dorgcjtern fid) begeben, eine georbncic GtatSbcratung überhaupt möj.icp? Auf biete ftragen wirb bie näd}[te Beit 'Antwort gu geben paben. * Verlegung des Kegiments. Als erite fiiptbarc ftolgc ber Unterrebung, bie ber ftaifer in Donaue cp.ngcn mit bem Aetips* tangier, bem Statthalter Srajen 215ebel unb bem ©eneial o. Deimling gehabt pat, ift nad>* ftepenbe, oon uns geftern nachmittag burep ijjtrablatt oerbreitete Mitteilung gu betrachten; Tonauejcfjingen, 5. Degember. Der ftaifer patte für heute vormittag ben 3t e t dj s * tangier, ben Statthalter (grafen v. 2B e b e I unb ben tommanbierenben (general d. Deimling nacp Donauefcfjingcn befohlen, um weitere Bor« träge über bie betannten Vorgänge in 3abern entgegengunepmen. Der ftaifer bat barauf be« ftimmt, bap bie Sarnifon »on 3 al, ern bis auf weiteres nach bem Druppen« übungsplafj »erlegt wirb. Die jdjweben« ben triegsgeritptlicpen Serfabren werben mit Se* jdjleunigung gu Snbe geführt werben. (Srfa^ für Cüerft t>. SReuter. Aus Babern wirb nod) gemeldet: Gencralmajcr ftüpu pat bis auf weiteres bas Sarnijontommanbo übernommen. Das ftom» manbo ift alfo einitmeilcn bem Dberften ». 31 e u t e r abgenommen worben. Strafoerfaljren gegen (Einwohner oon 3abern. 3n ber ßaberner Angelegenheit ift gegen 36 (Einwohner von Bauern ein S t r a j o e r« fahren wegen Aelerbigung oon Difigieren unb Mannfcpaften bes Stanbortes Bauern eingeleitet worben. . . ’. ■ * ftntcrcfjant ift, als ein Scfpiel nicht alltäglichem Befuitismus, wie in ber „Deutjchen lagesjeitung“ perr Dr. D c r t e l fiep mit ber ftrife abfinbet. Gr fepreibt u. a.: „Jßir bleiben unlebingt auf bem oer* faffungsmäßigen Stanbpunlt fiepen, baß über bie Aerabfcpicbung bes ftanglers allein ber ftaifer gu befinben pat, unb bafj jebwebe Gin* wirfung auf ipn mit bem (Seifte ber Aerfaffung un« vereinbar ift. Aon biefem eigentlich allein pevön* licpen Stanbpuntt aus muß man fowcpl auf ben Aer» judj vergilbten, ben verantwortlichen Mini ft er gu jtürgen, wie ipn gu ftüßen. 2ßir warten Sie (EntfcplieBungen bes ftai|ers unb bes ftanglers ab.“ — Die unftpulbsvollc Seele! der papjl vergiftet auf die weltliche fjerrjebaft! Unfer römifeper S*9Nitarbcitcr fdjrcibt unS: (£§ liegt groar fein förmlidjcr Act Dor, ber flar unb beutlid) ben Aergidjt ber päpjtlidjen Anfprüdje auf bie üßieberberjrenung ber welt lichen 9D?ad)tbefugnifje beS .^eiligen ©tupleS auSfprädje, aber bad, Wad fßiuS X. burch ben SDiunb feines alten ftreunbed, beS GrghijdfojS oon llbine, Dtonfignore Anaftafio JHofjt, am ©onntag in 'Dtailanb bei ber (Eröffnung ber fatpoli|d)cn „fogialen 2ßod)c" bce crjiaunt aufpordjenben 2Bclt b at t c Dcrfünbcn taffen, ift geeignet, bie lepten B luc M cl an b ev 21at|ad)e gu befeitigen, baß ed bem Aatifan (Srnft ift, bic Alten über bie 43 $apre alte „rö- mifdje ftrage“ enbgültig gu fd)lie fen. 'Aicpt bebingungSloS ftreeft er bie AJaffen! DaS wäre nid)t bic Art ber in taufenbiäprigen fCpweren Slämpfen erprobten Sturic. ©ie Der- langt nidjt mepr unb nid)t weniger, als bic internationale Kontrolle über bic ©arantiegefepe fttalienS gut ©i- eperung ber ftretpeit beS '.ßapftcS, ober, wie Monf. 9iof)i fid) auSbrüdt, eine „fejte Aürgfdjaft internationalen (SparafterS, ba an biefer ftretpeit bie Sfrrtpolileii aber Nationen intereffiert finb“, unb „eine anbere ftorm ber (Garantie unb Immunität unb ilnabpangigfcit“ beS Ijciligen Aaters. (£S fann felb|tDer|iäiiblid) feine A'eöe bauon fein, bag fttalien, nadjbem eS als ftaatlidje Drganijation in fein 53. A$e- bensjapr getreten ift unb im üauje ber leßten SlTicgdercignifje feinen ftaatlicpen ürganidmuS nod) fepr wefentlidj geftärtt pat, fiep jegt auf einmal bcnt AJillcn beS ^.ipittums beugt unb unter baS ftodj einer internationalen Kontrolle in einer rein inneritalienifdjen ftrage frieept. Auf bad 'Dioeau ber Dürfet fann Italien uit- möglid) pcrabglciten, unb Deutfdjlänb unb £ c ft c r r c i d), bie als AunbcSgenoffen ein un mittelbares ^ntereffe an ber Unantanbarteit ber örojjmadjtjtcllitng Italiens unb an ber (£r- paltung feines *!ßreffrigeS paben, würben bie erften fein, bic einem berartigen Anfinnen entgegen treten müßten. Gd bebarf aber aud) gar nidjt einmal ber ^nteruention oon Dritter ©eite. DJit gröjtter Ginmütigfeit pat bic öffentliche Meinung ftia- lienS cd abgelepnt, fid) Dom Aatifan neue Aor- fdjriften über bie Don anberen ©taaten gu fon- tronierenbe (Einhaltung bcrjelbcn (Garantie» gcfejje geben gu lajjcn, bic bet ^eilige ©tupl als nidjt ejifttcrenb 42 ftaljre lang p.nge|iei(t pat. Stein nod) jo grofied flcrifaleS ÄSameiuo wirb ber AJclt wciSmaajen, bafj jid) ber Aapjt nidit ber in biejen (äarantieg.'fe^en feftgelcgtcn ftreipeiten als unumjepränfter ©ouDcräu gu er» freuen pat. Gr genießt in Dom bic ft.eipcit, gu tun unb gu lajjcn, was ipm beliebt. Unb er pat Don biefer ftretpeit oft ergiebigen Gc- braud) gemadjt, inbem er Stönig uno iHejicrung, fowie fo giemlid) alle bepocblidjen ftni.angcn bod Deidjcd mit 9?cbcn Don unerhörter Sfüpn- pcit oebadjt pat, opne bafj bic Angegriffenen unb Aelcioigten Don bem 'Jicdit bet Aiieber- Dergeltunq Gebraud) matfjtcn. $a, ein Mann wie ber Aürgermcifter D a t p a u fiel bei .vof unb Regierung in Ungnabe, als er bem $apjt mit gleitper Müngc biente. B lDC i ^apftwaplen paben inncrpalb biefer <3eit einen ungeflörten Acrlauf nepmen tönnen. AJebec ber ©taat nod) bad Aotf pat jemals bem tird)lid)cn ooer päpft- lidjen Bercmonielt auf ben ©tragen unb plagen Doms ein £nnbcrniS entgcgcngeftcllt. Die fteier- licpfcit uralter Drabitionen iit banf ber Aiad)- famfeit ber ftaatlidjen Gewalten faum jemals Dcrlept worben. Dem '4>ap|i paben bic Ae* wegungSfreipeit nicht ber Stönig, niept bic Re gierung unb nidft baS Aolf Derfümmcrt, fon- bern Diejenigen ftaftoren, Die ein Qnterejfe au Der ftiftion Don Der päpjtlidjen Gefangenfdjaft paben. Unb aud) bic Acrtrctcr ber übrigen Deidje beim .^eiligen ©tupl paben fid) nie über eine §anblung gu bctlagen gehabt, bie einer Aerlcßung iprer '^erjon ober ipred Amtes von italienifajer ©eite gieidjgefommen wäre. ilßogu aljo eine Deuformnlicrung ober eine ftnternationalifierung bet Ge|efte, bie bidper ipre Dienfte getan unb baS Aerpältnid gwijujen Slirdjc unb ©taat in Italien in einwanbfreier ftorm legaltfiert paben? Die Aerfedjter ber neuen Anjpcüdje beS AatitanS tönnen teinen eingjgen ton fr et en ftall eines Aerftoped gegen bie Garantiegejcbc Vorbringen. 2ßir brau» d)‘en aud) nidj.t erft auf - G a D o u r, ben Grünber Der italicniidjen Gihpeit, gurüefgugepen,' ber jdjort am 25. Märg 1861 in feiner berühmten 'Rebe über bie Geitaftung ^ung»fttal : .ens bic 3Dec einer Ginmifcpung fremoer Madjtc bei Der Regelung bes Aerpältniffes gwifdjen ©iaat unb SHrdje aufs entfdjiebenftc gurüdgewiefen pat. GS genügt bie Datfadjc, baß bem ißapft nad) ber Aejeßung Romd burep bie föniglidjen Grup pen beffere unb ungetrübtere Dagc bejepert waren, als Dorper, wo er mit beti ungufrie- benen Glementcn iftomd unb feiner Umgebung in einem ewigen Stampfe lag unb bie IHejioeng mepr ald einmal unfreiwillig verfallen mußte. Aber fdjlieftlidj panbelt ed fiep bei ben jung» ften ftorberungen ber fturie ja bod) nur um einen Derjcpleicrteu RüefAug aus einer Siampflinie, innerhalb ber fiep ber Aapft feit langem nidft mepr fidjer füplen tonnte, ©elbft bie firchengläubigen Statpolicen ftcallenS brängten unaufpörlid) gu einer Gntfdjclbung in ber römifdjen ftrage. 5?iuS X. tut bad flügfte, was er in Dem fdjwierigen ftall tun fann: er gibt nad), aud) inbem er einen neuen Anfprndj geltenb madjt. Grnnbe feines nationalfttalienifcp gebliebenen .’pergcnS wirb er roijjen, baß gwifenen ftoroerung unb Grjüdung eine abgrunbtiefe Stluft gähnt, bie fid) in feinem ftallc nie überbrürfen läßt, ymmer» hin: ber ©djritt beS ^ßapfteS ift feljr bebeutfam; er bereitet bic Söfung eines langen ©treiteS vor.“ Poliiif ehe Ueberlichl $üc die Beteiligung an der Weltauajlellung in 6an Jrandsco. Die AuSfidjten einer amtlidjen Aeteiligung bcS Deutjdjen ReidjeS an ber AkltauSftcUung in ©an ftranciSco 1915 werben in ben Shrcifcn beS 'Parlaments überwiegend günftig beur teilt. Die verbündeten Regierungen werden jidj einem mit überwiegender Meprpcit gefaßten Aotum bcS Deut|d)en ReidjStageS gegenüber gar nidjt ablepnenb Verhalten tön nen, da eine fold)c Haltung ben Ginbrucf fdjärfftcr Un^unblidfteit gegen bie Acrcinigten ©taaten madjen mußte. (Einen Gcfolg ber bcut- jdjen Abteilung pält man um fo mepr für ge fiebert, als fowopl ber Deutfdje ©täötetag ald aud) ber Deutjcpe AJcrfbunb unb bad ftnftitut für Gemeinwohl in ftranffurt a. M. bereit finb, an ber beutfeben Abteilung nad) Shäften mit- Auarbeiten. AJcnn in leßtcr ©lunbe jeift nod) betont wirb, baß bie bem Bentialuerbanb Deut- fdjer ftnbuftrieller naljejtepenben Streife an iprer ablepncnben £altung feftpalten, fo i|t bied teil weife unrichtig, teild belanglos. Unrichtig in fofern, als fepr bedeutenbe, bem Bcntralverbanb Deutfdjcr ftnbuftrieller napeftcljenbe ftirmen, welche gunädjft ber Aeteiligung abgeneigt waren, fiep jeßt lebljaft bafür intereffieren, und be langlos injofern, ald unfcrc ©djroerinbuftric gwar für ben ^nlanbdmarft ftarl in Aetracpt fommt, jebodj ber Grport nad) ben Acrcinigten ©taaten oon Amcrifa, wie ein einfacher Alid in bic beutfdjc Reid)5jtatiftit leljrt, faft gäng- licf) in ben fänden ber verarbeitenben Bnbuftric liegt, fo bafj eS fdjlicfjlid) auf bereu Aotum antonnnen mufj. ftn biejen Streifen pat aber bic gunädjft abwartende Haltung jajt ourdnvcg einer günfiigcn ©timmung gugunften Der Aud» ftcllung Alap gemadft, wie bic (tänbig |tcigcnbc Bapl für bic Anmeldung beweift. ©rfftiejid) aber foll bie Ausftcllung niept nur eine Deutfdje ftnbu|tricaudjtcnung jein, jonbern eine Aud- ftcllung bcutfdjen ©djaffcnS überljaupt. Das ift eS aud), wad bic Deutjcp-Ameriianer vor allem Wünfdjen. Der ftaifer foll nad) verbürgten Radjridftcn auf ein ipm vorgclcgtcd ©dj'iijt- ftüd wegen Der Aeteiligung der bcutfdjen $n- buftric an ber Anstellung in ©an ftranciSco bie üöortc gefeßt paben: „b d) w ü n f ü) c eine f ult urc Ile AuSftcltung!“ Die Aerait- ftaltung einer folciicn tultnrelien Audfteilnng mit Dem, roaS bic bcntjrpe iViiöuftric gu teilten vermag, wirb gewiß ein Aild abgeben, DaS Deutfii’lanbS heutige ©tellung in würdiger AJetfe in ©an ftcaueiSco gum Audorud bringt Das aber ift eS, was erftrebt werben muß. €in tDciObudj über die Brüßeler ©eercdjlöFonfercnjen Der 3apre 1909 bis 1913 ift, roic bereits turg he* richtet, bem 'Reichstage gugegangen. Aetcinntlid) hatten in Arüffcl in Den ^aljrcri 1909 bis 1913 Acr» fjanblungen gur Aereinpeitlicpung Der für bic be* fepräntte Smftung ber Rceber foroic für bie S)i)po« tpeleri unb Arivilcgien an Sccfctjiffen geltenden 3tcd)tsfäpe ftattgefuriben. Der gegenwärtige otani biefer Äonfcrengen ift folqenber: ftn ben Äonjerengen war ber Sßunjdj gutage getreten, für bic privattccpb liehen Acgiepungen im ocevcrtcpt an Stelle ber ver» fcpicbenen in ben einzelnen Staaten gcltenbcn Aor* fehriften einheitliche internationale GnunDfäße auf« guiteDen. Dtejc Aerpanblungen batten ben (Erfolg, haft Acrträge gut einheitlichen fteftftellung non Regeln betrc“fenb ben 3ufammenftoft von Schiffen und bie öilfeleiftiing unb Aergung in Seenot gu« ftanbe gefommen finb. Die weiteren Aerpanblungen brepten fiep um bie Aufftellung vorläufiger Srunb« güge für ein Uebereinfommen über bie befcfjräntte Haftung bes Reebers unb über bie Scbtifsptipotpefen unb Aririlcgicn. 3lad) grocijäbrigen Aertjanblungen ift es im ftrüpjabr 1913 gelungen, joltbe (Srunogiige aüfguftellen. bie bic 9lusficbt hatten, von ber 3Rept» gapl bet beteiligten Staaten angenommen gu werben, iurcf) bie leßten '.Beratungen war es gelungen, für einen gropen leil ber nod) umstrittenen ftragen eine Söfung gu finden. (Eine Ucbercinftimmung in allen Auntten ift inbeffen auch icßt noch niajt erreicht worben, vielmehr finb über wichtige ftragen Met* nungsnerfthiebenpeiten beftepen geblieben, bic burd) Mcljrheitsbeichlüfje vorläufig crlcbigt würben. Die (Ergebniffe finb in einem (Entwürfe nicbergelcgt, ber einheitliche Regeln über bic Acftbräntung ber Haftung bet (Eigentümer von Secfchiffen aufftcllt unb Aorfcbläge gut fteftftellung von 'Regeln über fjtjpotbcfen unb Arioilcgicn an Secfchiffen madft. Diefer Aorcntmurf roirb in bem bem Reichstage gu» gegangenen JBeißbud) cingcpcnb befprodjen. Der 3roed bes 2Beißbuchcs ift, mit Rüctiidjt auf bic große Aebeutung biefer ftragen bic Aorentwür’c einer all« gemeinen ftritit ’unänglitp gu machen. Aemerlt fei, baß bei ber AuffteHung ber Aorentroürfe aud) beutfeherfeits 3uae’t mbniiie gemadjt werben mußten, bie nidjt gu umgehen waren. (Es ift nun feftguftcllcn, inwieweit biefe Bugcftäubniffc burch bic großen Aor= teile eines einheitlichen Rechtes geredjtfcrtigt werben. Rachbem bic beutjd)en Recbercitreijc gu ben Aorentroürfen Stellung genommen gaben werben, Jollen bie Aerpanblungen in Arüffcl fort* gefeßt werben. Um einen günftigen ftortgang gu ge» mähren, finb bie Staaten übereingetommen, in ber Stellung non RbänDcrungsanträgcn eine Ae* fepräntung aufgucrlcgen. JBenn es gelingt, gu einer Aerftänbigung gu gelangen, fo rocrbeir bic llebcrcin« tommen bem Aunbcsrat unb bem Reidjstag vor» gelegt werben unb fpäter burdj entipreepenbe Acnbe» rung ber Aorfdjriftcn bes Sjanbclsgcießbucpcs werben bic neuen intcrn'’ti<inalen CSruvbfäße aurfj in bas innere beutfepe Rcdjt übernommen werben. Das SVcißbudi qiot cm rechtes Ailb banon, roic fdjrocr cs im allgemeinen ift, aröftcre Materien international gu regeln. Cs bebarf großen Gntgcgenfommcns ber veteiligten Staaten, bas nur möglich ift. roenn (ich bie ftntereffcn biefer Staaten nicht gu fepr roiber» ftreiten. Erweiterte Berechtigungen der !Hädd)cn[chuien für das ältliche Studium. Dem Aunbesrat liegen weitere Anträge groeier Aunbesftnatcn a u f A n e r t e n n u n g ber Reife» geuqnilfe von Stubienan ft alten als aus« reieftenber Radjweis ber wiffenidjaftlicpen Aorbilbung im Sinne ber Arüfungsorbnung für Aergte vor. 3m Degcmber vorigen 3aptes pat ber Aunbesrat ent« fpreebenben Einträgen ber preuftiiehen, fäcpfifdien unb babif.ten Regierung gugeitimmt. 3etft paben bie Regierungen von Reffen unb Sdjroarg» bürg • Sonberspaufen aud) für ipre Stubien« a ftal’en bie gleiche 2lnertennung beantragt, bic groeifellos gugeftanben wirb. Die Anträge biefer Regierunaen be'iepen fid) allerbings nur auf bas äruliehe Stubiutn; jie geben al o nicht io weit roie Anträge ber brei erften Aunbcsftaaten, bie erreichten, bai bie Reiie cuanifie ber Stubienanftaltcn auch in begug auf bie Ariiiunacn ber Bapnärgte unb 3?ap« rungsmitteldiemiler ben Reifejeugnifieu ber höheren Schuten als gleichberechtigt anertaffnt würben, fterner ift für Areuften. Sachfen unb Aaben aud) bas Bcugnis ber 'Reife für bie groeitoberfte ftlaffc bet Stubienanftaltcn als ausreidiender Radjweis ber wifienfehaftlicten Aorbildung für Apotpetcr anerfannt. Außerbcm würbe im 3uli biefes 3apres bie Reifeprüfung ber Stubienanftaltcn im Sinne ber tierärgtlidjen 'ßrüfungsorbnung als ausrcichenber Rachweis ber Aorbilbung vom Aunbes rat anertannt. Cs unterliegt feinem 3®eiiel, baß aud) bie übrigen Aunbesftaaten nad) unb nad) biefe
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