Suche löschen...
Theodor Werner
- Titel
- Theodor Werner
- Untertitel
- [Ausstellung Sept. 1947 in der Galerie Gerd Rosen, Berlin]
- Autor
- Grohmann, Will
- Illustrator
- Werner, Theodor
- Erscheinungsort
- Berlin
- Erscheinungsdatum
- 1947
- Umfang
- [14] Seiten
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 62.8.7216
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id17279948170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1727994817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1727994817
- SLUB-Katalog (PPN)
- 1727994817
- Sammlungen
- Zeitgenössische Kunst
- Ausstellungskataloge aus der Sowjetischen Besatzungszone
- Vergriffene Werke
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Der Künstlerkreis der Galerie Gerd Rosen
- Titel
- [Zu Theodor Werner]
- Untertitel
- [Artikel für die Cahiers d’Art, Juli 1947]
- Autor
- Grohmann, Will
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- [Biografie Theodor Werner]
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Lebenslauf
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Theodor Werner
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Falle Klee oder Werner ist es nicht viel anders. Da die gestalterischen Kräfte aus dem Unterbewußten emportauchen, ist der Künstler an den Standard des Menschen oder eines anderen Organismus nicht gebunden, er kann entstehen lassen, erfinden, verwandeln. Die Naturreiche durchdringen sich, Mensch, Pflanze, Stein. Auch die Verknüpfung der Objekte ist anders und keineswegs analog der normalen Welt. Im Unterbewußtsein ruht das Verdrängte und Nichtangepaßte, das Diskrepanzen ergibt; das Vergessene, das individuelle und kollektive Vergessene, das mythenbildende Strukturelemente enthält. Der Archaismus der neuen Bilder ist also nicht nachgeahmte Altertümlichkeit, sondern ein Ausdruck der Phantasien des Unterbewußten. Eigenschaften längst vergangener Ge schlechter, psychologische Züge, die mit den Eigenschaften frühzeitlicher Menschen über einstimmen und den Charakter des Reliktes haben, werden aktiv und verleihen dem Bild die archaischen Züge. Wir beobachten dann mythologische Parallelen, die trotz aller Verschiedenheiten der Völker und Rassen von allen verstanden werden. Jedes Neue enthält Regressionen, d. h. Neues findet sich in Früherem, meist weit Zurück liegendem, bestätigt. Bei Picasso spricht man von einer negroiden Periode, und man schloß auf Kenntnis der Negerplastik. Auch ohne sie wären verwandte Züge, nur daß diese Kunst Afrikas umso wirksamer wird, je mehr das Neue auf sie verweist. Tektonische Gestaltungen lassen tektonische Schichten wiederaufleben, psychographische Nieder schriften ornamentale Zeiten. Das Neue findet sich in Längstvergessenem bestätigt, ver stärkt, aktiviert. So wird Geschichte von der Gegenwart aus gemacht und begriffen. Bei Werner ist die Rückbeziehung auf Schichten rhythmischer Kunstgestaltung evident. Ein Bild wie das „Initial L" (1941) erweckt irische Bilderhandschriften zu neuem Leben, das „Ornament" (1944) keltische Arbeiten wie den herrlichen Bronzespiegel aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. (Desborough), die „Zwei Vasen", die skythischen Teppiche von Noin Ula, Mongolei (1. Jhd. v. Chr.), die „Chimären" (1944 und 1944) den Tierstil der Völker wanderungszeit in Asien und Europa, die „Paradiesvögel" islamisch-sarazenische Stoffe. Der Generalnenner der Regressionen ist das rhythmische Formniveau, dessen Bedeutung selbstverständlich nach Zeiten und Ländern differiert, einmal mehr religiös, ein andermal mehr transcendent, ein drittes Mal bloß schmückend und ornamental gemeint ist, immer aber aus der metaphysischen Leere kommt und die Sinnverbindung zwischen Ich und Welt darstellt. Würde konkreter nach Thema oder Gegenstand des Bildes gefragt, so wäre zu antworten, daß diese nur als Endergebnis der Arbeit verstanden werden können, nichr als Ausgangspunkt. Das Künstlerische ist wieder zum Bildungsprozeß geworden, zur Möglichkeit „Bilder" zu vermitteln, nicht Abbilder, zur Kunde einer Wahrheit, die sich nicht anders ausdrücken läßt und deren Bedeutung sich durch keinen Vergleich mit irgend einer Wirklichkeit ergibt, sondern durch Nachzeichnen des künstlerischen Prozesses und seine Rückverfolgung in frühere Stufen. Wir haben bisher die Kunst aller Länder mehr vom atlantischen Süden als vom indo germanischen und amerasiatischen Norden aus gesehen, mehr vom Mittelmeer und seinen Einflußgebieten her. Der Spanier Picasso hatte es infolgedessen leichter als Klee, Miro wird es leichter haben als Werner. Der Betrachter sollte sich um so mehr bemühen, den Tatbestand adaequat zu erfassen, d. h. ihn aus sich selbst heraus zum Sprechen zu bringen, um den Bezirk der Kunst um eine neue Provinz zu erweitern. Will Grohmann Geschrieben für die „Cahiers d’Art" Paris, Juli 1947 Biographische Notizen Geboren 14. 2. 1886 bei Tübingen. 1908—09 Stuttgarter Akademie. Dann Reisen nach Italien und jährliche Aufenthalte in Paris. Ab 1918 in Württemberg, Berlin und ab 1926 wieder Auslandsreisen. 1930—35 Wohnsitz in Paris, ab 1935 in Potsdam und Berlin. Dazwischen Aufenthalte in Italien, Spanien, Frankreich, Holland, Belgien, Schweiz, England und Amerika.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder