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Sächsische Volkszeitung : 02.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193511024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-02
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.11.1935
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Der Attentäter, ein chinesischer Pressederichterstatter namens Sun Ming Hsun, soll Mitglied der Kuomintangpartel sein. Sofort nach Bekanntwerden des Anschlages stattete der deutsche Botschafter dem Chef des Protokolls im Auhenministerlum einen Besuch ab. In Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Mini sterpräsidenten Wangtschingwai wurde Uber Nanking das Standrecht verhängt. Der chinesische Ministerpräsident soll — einer wei- teren Reuter-Meldung aus Tokio zufolge — den schweren Verletzungen erlegen sein, die er bei dem in Nanking auf ihn verübten Mordanschlag erlitten Kat. Eine direkte Bestätigung aus Nanking liegt bisher jedoch noch nicht vor. Ergänzende Meldungen besagen, datz der Anschlag auf Wangtschingwai in dem Augenblick begangen wurde, als sich die Teilnehmer an der Relchstagung der Kuomin » lang anliitzlich der Eröffnungssitzung fotographieren liehen. Plötzlich habe ein Mann einen Revolver gezogen und mehrere SchUsse abgegeben. Der Ministerpräsident wurde von drei Kugeln getroffen, von denen eine die Lunge durchbohrte. Durch die weiteren SchUsse soll auch noch der Leiter der politischen Schulung im Hauptquartier Tschlangkaischeks, Kanlai Kuan, und ein altes Mitglied der Kuomintang namens Tschang Tschi verletzt worden sein. Ministerpräsident Wangtschingwai wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht und einer Operation unter zogen. Der Attentäter, ein chinesischer Presseberlcht- erstatter, konnte fest genommen werden. Der Beweg grund seiner Tat soll, so wird in der Reuter-Meldung behauptet, Erbitterung Uber die angebliche japansreund- liche Politik des Ministerpräsidenten gewesen fein. Zwei Helfershelfer konnten zunächst in das Kongrehgebäude flüchten, von wo aus sie auf die Polizisten und Soldaten, die sie zu verhaften suchten, aus ihren Revolvern das Feuer eröffnete. Erst nachdem ihre Munitionsvorräte er schöpft waren, ergaben sie sich der Polizei. General Tschiangkaischek, der sich an der Gruppen aufnahme des Kongrestes nicht beteiligt hatte, sondern in dem Gebäude geblieben war, entging somit der Gefahr. Schwere Kämpfe bei Makaüe Addis Abeba, t. No». Während bisher in den von der Nordfront einlau fenden Meldungen nur von nächtlichen Ueberfällen und Patrouillenkämpsen die Rede »var, verlautet nunmehr gerüchtweise, dah sich nördlich von Alakalle grohe Kampfhandlungen entwickelten. Unter Einsatz von Tanks und Flugzeugen sollen die italienische»» Truppen den Versuch machen, weiter vorzustohen. Die Abessinier, die sich in guten Verteidigungsstellungen im Gebirge ver schanzt haben, lassen die Italiener anrennen und bringen ihnen nach abessinischer Darstellung starke Verluste bei. Nähere Einzelheiten Uber die Gefechtslaae liegen noch nicht vor. Unmittelbar vor Eingang dieser Meldung wurde die folgende Darstellung ausgegeben: Addis Abeba, 1. Nov. Nach den lebten Berichten von der Nordfront gehen die italienischen Bormarschentwickelungen in Richtung aufMaballe und in der Brovinz Danakil schritt weise vonstatten. Die abessinischen Trupnen begnügen sich mit Patrouillenbämpfen und nächtlichen Ueberfällen. Diese Kamps art fügt, wie die Abessinier sagen, den Italienern, die auch unter dem schwierigen Gelände zu leiden haben, mehr als nor male Verluste zu. Nach hier verbreiteten Gerüchten sollen die Italieni schen Verluste seit Beginn der Feindseligkeit'n einige Tausend Mann betragen, zu denen noch Ausfälle infolge Krankheiten in fast gleicher Höhe kommen sollen. Die Tätigkeit der Flieger im Danakilgebiet hat sich verstärkt. Man rechnet hier mit der Errichtung eines neuen ital. Flugzeug st lltzpunktes in der Gegend von Aloghera. Von der Südfront sind bisher kein« neuen ital. An griff« gemeldet worden. An«eich«n deuten sedoch darauf hin, dah auch dort eine gröbere Tätigkeit beainnen wird, wenn an der Nordfront die Operationen in gröberem Umfange aufge- nommen werden. Vor den diplomaiischcn Besprechungen in Kenl Die Pariser Presse hüllt sich in Schwelgen. Paris, 1. Nov. Am Vorabend der diplomatischen Be sprechungen in Gen' schweigt sich die Pariser Presse fast völlig über den Inhalt uns die Möglichkeiten der Verhandlungen ans. Die vor einigen Tagen In Erscheinung getretene Hosfnungssrcu« digkcit scheint sich verflüchtigt zu haben, nachdem bekannt ge worden Ist. das; sich die vielbesprochene Einignngssormel der französischen und englischen Sachverständigen als der Inhalt der italienischen Anregungen entpuppt hat. die nicht die ge- rinalie Aussicht haben, von England angenommen zu werden. Auch der Veschlnh der englischen Regierung, ihre Fiottenltreit- krästc im Mittelmccr trotz der Zurückziehung einer italienischen Division aus Libnen nicht zu verminde-n. trägt nick» dazu bet, «tue Lösung des Streitfalles als bevorstehend anzulehrn. Der päpstliche AunlluS bei Laval Paris, 1. Nov. Laval, der Mittwoch mittag mit dem italienischen Bot schafter verhandelt hatte, empfing am Nachmittag und Abend den belgischen Botschafter, den englische» Botschafter, den neuen abessinischen Gesandten, den päpstliche» Nuntius sowie den Botschafter der Sowjetunion. Ernennung eines britishen Militärattaches in Addis Abeba London, 1. Nov. Aus Addis Abeba wird gemeldet: Die abessinische Regierung hat der Ernennung des Infanterie majors Holt znm britischen Militärattachö und des Artillerie hauptmannes Tanlor zum stellvertretenden Militärattache zu gestimmt. Dies ist das erste Mal, dah Großbritannien einen Militärattache in Addis Abeba hat. Mer 400 Aoiverordnungen Paris, 1. Nov. Die Zahl der Notverordnungen ist in letz ter Stunde vor Ablauf des Ermächtigungsrcchtes der Regierung auf über 400 gestiegen. Das amtliche Gesetzblatt hat die Arbeit der Veröffentlichung bis Mitternacht nicht schaffen können. Das Blatt wird die Verordnungen in einem Umfange von über MO Seiten am Sonnabendmorgen heransbringen. Dieses Vnch wird zugleich das billigste Buch des Jahres sein, da es für 10 Pfg. verkauft wird. Der Führer empfängt die neuernannten Gesandten vom Irak und Lettland Berlin, 1. Nov. Der Führer und Reichskanzler empfing Donnerstag mittag den Gesandten des Königreiches Irak, Seine Königliche Hoheit Emir Zeid-el-Hussein, ferner den neuernann ten lettischen Gesandten Herrn Gclmins zur Entgegennahme ihrer Beglaubigungsschreiben. An dem Empfang nahmen teil der Reichsminister des Auswärtigen Freiherr von Neurath und die Herren der Umgebung des Führers. Emir Zcid ist der erste Gesandte seines Landes in Deutschland, nachdem Irak vor eini ger Zeit seine staatliche Selbständigkeit erlangt hat. In den bei den Empfängen gewechselten Ansprachen wur den von den Gesandten, ebenso vom Deutschen Reichskanzler, die freundlichen Beziehungen hcrvorgchoben. die beide Länder mit dem Deutschen Reich verbinden, und die Förderung des gegenseitigen Warenverkehrs zugesagt. Dritte Ausführung-- und Llebergangsbeftimmung zu den Erlassen de« Führers und Reichskanzlers über die Ernennung und Entlassung der Reichs- und Landesbeamten. Berlin, 1. Nov. Das Reicksgesehblatt veröffentlicht: Dritte Aussührungs- und Uebergangsvestimmung zu den Erlassen des Führers und Reichskanzlers über die Ernennung und Entlassung der Reichs- und Landesbeamten. Oie gestrigen Verhandlungen der Klotiensachverständigen London, 1. Nov. Der diplomatische Mitarbeiter der „Morningpost" schreibt, es verlaute, dah bei der gestrigen Unterredung zwischen zwei britischen und zwei französischen Flottcnsachverständigen im englischen Auhenamt die Frage des Mittelmccrcs nicht erörtert worden sei. Die Besprechung habe sich auf die bevorstehende Flottenkonferenz beschränkt. Zur Erörterung der Mit telmeerfrage werde noch genügend Zeit bleiben. U. a. müsse die Frage der jetzigen und künftigen Verteilung der beiden Flotten nicht nur im Mittelmeer, sondern auch im Atlantischen Ozean und in der Nordsee sowie die Möglichkeiten für die Auf nahme, Versorgung und Ausbesserung britischer Kriegsschisse in französischen Flottenstützpunkten besprochen werden. Eden kommender Marine- oder Kriegsmlnister? London, 1. Nov. In dem liberalen „News Chronicle" wird eine schon gestern vom „Star" verbreitete Meldung übernom men, dah Eden möglicherweise in einigen Wochen aushörcn werde, Pölkerbundsminister zu sein. Außer für das Marine ministerium komme er auch für das Kriegsministerium in Frage. Einheitliches Reichspolizeibeamien-Gesetz Der Ausbau der Strahenpolizei. — Dalueae über die Polizei im Dritten Reich. Berlin, 1. November. In einem Vortraq im Rahmen eines Schulungslehrganges des Kameradschaslsbundes deutscher Poli- zeibcamten machte der Befehlshaber der deutschen Polizei, Ge neralleutnant Dal uege, bemerkenswerte Ausführungen über Stellung und Aufgaben der Polizei im D r itten Reich. Er mies darauf hin. dak die nationalsozialistische Re volution die Polizei von ihren Fesseln befreit uilü ihr die Macht befugnisse zurückgegebcn habe, die lie brauclv. um ihre Arbeit zum Nutzen der Volksgemeinschait erfolgreich zu leisten. Das bedeute aber keineswegs einen Rückfall in de Methoden des Polizcistaates. Die Polizei sei heute nicht das Instrument macht gieriger Dynasten, sondern das Oraan einer im Balke verwur zelten und von seinem Vertrauen getragenen Slaaisnihruna. Sie sei Dienerin der in, Naiiovalsozialismus geeinten Volksaesamt- hcit. Aus diesem Geiste heraus werde auch das in Vorbereitung befindliche neue Beamteuaesetz zu gestalten sein Ein e nkeit- liches Re' chspoi izei b e a m I e n g e s e Iz werde da nie sar gen, dah es künftig nicht mehr einen preußischen. sächsischen und baycrisclien Polizeibeamten gibt, sondern nur einen deutkären Polizisten. Ser in jedem Dari jeder Stad: und ieden, Gau dem gleichen Beamtcngesetz u iterlieat. die gleiche Un'orm tragt, gleiche Besoldung und gleichen Urlaub erhält und der neben glei chen Rechten auch allgemein gleiche Pflichten und Aufgaben zu erfüllen hat. Der Pali-eibeamte müsse zur eckten Volksgemein- scha't erzogen werden. Er solle Helker. Berater Freund und Er zieher aller anständigen Volksgenossen «en. Er müsse lernen, alle die gesetzlichen Vestimmungen. die nun einmal notwendig sind, nicht kleinlich und schikanös und nur nach den, Vucküal'en des Gesetzes anzuwendcn Die sei« Jahren vernachlässigte Aus bildung der Beamten müsse wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden. Es sei zu vermeiden, datz körperlich ungeeignete Leute in der Uniform der Polizei auftreten. die bei der Masse unseres militärisch erzogenen Volkes einen sch'eckten Eindruck hinterlassen. Besonderes Augenmerk iverdc auch der technischen Ausrüstung der Schutzpolizei zuaeivendet. In dem Feldjäger korps. das inzwischen einem eingelpmden Schulungslehrgang un terworfen worden ist, sieht Daluege einen wertvollen Zuwachs für die Schutzpolizei. Ueber die motorisierte Stratzenvolizei. dis vom 1. April 1938 ab auf das ganze Re-ch ausgedehnt »«erden soll, teilt er mit. datz sie der Gendarmerie znaeteilt und unter stellt werden soll Insgesamt seien 3l Kommandos in Stärke von je 45 bis 50 Mann zuzüglich Führern uich ie 18 bis 22 Kraftfahrzeugen in Aussicht «genommen. Als Hauvtgrund'gtz der gesamten Verkehrspolizei stellt Generalleutnant Dalueae lest, dah die Polizei verkehrsfördernd ist und nick» verkehrshemmend, verkekrsfreundlich uich n ckt verkehrsfeindlich Schließlich macht er Mitteilungen über die Enak*? der planmäßigen 2K.'kä:npiung des Beruisverbreckertums. Wenn im Iabre 1931 in den größe ren preußischen Städten gegenüber 1932 die Tötung-delikte um 35 9 Prozent, die Raubübersälle um 64,2 Prozent, tue Einbrüche um 49.7 Prozent und die Brandstiftungen um 22.8 Prozent zit- rückgegangen seien, so sei das ein erstes erfreuliches Ergebnis der neuen nationalsozialistischen Kampfmaßnakmen. ten Somvel zu 3 Zähren Gefängnis verurteilt Münster, 1. Nov. In der Strafsache gegen den ehemaligen Generaldirektor der Wiking-Werke, Dr. h. c. Rudolf ten H o m pel, hat die erste Große Strafkammer des Landgerichts in Münster am Donnerstag das Urteil verkündet. Der Ange klagte wurde wegen handelsrechtlicher Untreue, Untreue und Vergehens gegen das Gesetz über die Gesellschaften mit be schränkter Haftung zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren Gefängnis und zu einer Geldstrase von 22 000 RM, ersatzweise zwei Monate Gefängnis, verurteilt. Die erlittene Untersuchungshaft wird in Höhe von sech« Monaten aus di« «rkannte Strafe angerechnet.
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