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Sächsische Volkszeitung : 26.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193511268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-26
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.11.1935
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Nummer 27Z—34.Ial»ra Dienstag, 28. November 1035 pvftwiffenschaftiiche Woche eröffne« SchrgNittim,: Deeeden-«., Pelle,ft«. 17, Fenn«» «711 «.VOU DeIchSItsft«ll«, Druck und Bertag: Termania Buchdruck««! «d Perlag LH. und (b. Winkel, PoNerftrab« 17, gerurus Ullir, Postscheck: Re. IVLL, Bonk: Stadw-m» Dreeden «r. «7«7 Zm Fall« oon HSHerei <Ü«wolt, «erb»«, elnttetender Vetileb» stSiunge» hat der Bezieh«, oder Werbunglreibend« tet« «» sprllch«, solle dl» Zeitung ln beschrSnklem Umlang«, oerspiltel oder nicht ««scheint, — Erlüllungeor« vreeden. — — — — verlagsort Driede». »n»«lgenpretl«: di« lipaltig, rr mm drei», gell« « Psst r sür gamillenan,eigen i Plg. Für Platzwllnsch« »nix» -M lei« »«wlih, leiste». Lüchllsche volkssettuns «rscheln« I »al »Schenlllch. Monatlicher Bezugeprei» durch Irckger elnschl. SV Psg, bz*. «0 Plg IriiS'rlohn 1.70; durch dl« Poft 1,70 elnschlieblich Poftllberweilungsgebühr. «ujllgllch dt> Psg Post-Beftellgeld. L,nz«lnummer 10 Plg . dl« Sonnabend-, Sonntag »ad Festlagnumm« 70 Psg. Der Relchspoflmlnisier hiess In seiner Ansprache Insbesondere die Teilnehmer aus der Freien Sind! Danzig und die Kameraden aus oem bekreiten Saarland willkommen. Er betonte, dass die wissenschaftlichen Wochen im nationalsozialistischen Staat vor allem den Zweck verfolgen, das Vertrauensverhältnis zwischen FührungnndGefolgschclft derDcutschen Reichs, post enger und festerzu gestalten. Der Minister wies die Teilnehmer daraus hin, dass ihre Einberufung zu dieser Woche für sie eine Auszeichnung und eine Verpflich tung bedeute, und dass sie das Gedankengut, das ihnen hier vermittelt werde, In ihrem Betriebe und bei ihren Arbeits kameraden weiter zu verbreiten hätten. Während die früheren Wochen in erster Linie der rein fachlichen Fortbildung gegolten hätten, sei nunmehr die Vertiefung des Wissens um die nationalsozialistische Weltanschauung und ihre Auswirkungen auf die Arbeits gebiete der Deutschen Retchspost in den Vordergrund ge stellt. Der Reichspostminister schloss mit einem Appell an die Post beamten, mitzua'rbeiten an dem großen Werk, die Gesamt gefolgschaft der Deutschen Reichspost zu einer einzigen, un trennbaren Gemeinschaft gleichgerichteter Männer und Frauen zusammen zu schmieden im Dienste des Vaterlandes und Führers. Mit einer kurzen Anspracl>e begrüßte darauf der Leiter der Verwaltungsakademie und Führer des Reichsbundes der deutschen Beamten, Regierungsrat Neef, die Teilnehmer. Die Reihe der Vorlesungen wurde darauf eröffnet durch einen Vortrag des Staatssekretärs im Reichspostmini sterium Dr. Ohnesorge über „Die deutsche Aufgabe". Mit vollem Bewusstsein war dieser rein weltanschaulich-politische Vor trag an die Spitze der Vorlesungen gestellt worden, um damit klar zu machen, dass alles Fachwissen nur seinen Sinn hat auf der Grundlage der nationalsozialistischen Weltanschauung. Der Staatssekretär behandelte das Werden des deutschen Volkes als Gemeinschaft des Blutes und der Rasse. An die Vorträge des ersten Tages schloss sich eine Kranz niederlegung am Ehrenmal durch eine Abordnung der Postbeamtenschaft. Di« weiteren Tage der Postwissenschastlichen Woche sind einer Reihe von Vorträgen fachlicl)er und weltanschaulicher Art sowie zahlreichen Führungen und Besichtigungen der post- und verkehrstechnischcn Brennpunkte der Reichshauptstadt Vorbe halten. noch über eine Mehrheit von 57 Stimmen verfügen, wenn nicht inzwischen Dinge eingetreten wären, die das Ansehen der Re gierung endgültig untergraben hätten. Die Frage der Kampf bünde habe alle Linksgrupven auf den Plan gerufen. Während sich im Juni noch 73 Raolkalsozlalistcn gegen die Regierung ausgesprochen hätten, könne man nach Aussagen eines führenden Mitgliedes dieser größten französischen Partei diesmal damit rechnen, daß mindestens 135 Radikale gegen die Regierung stim men werden. Unter diesen Umständen sei mit „mathematischer Sicherheit" mit dem Sturz des Kabinetts zu rechnen. Das Büro der sozialistischen Landesgruppe des Scinc-De. partements hat an alle seine Untergruppen ein Rundschreiben gerichtet, in dem die allgemeine Alarmbereitschaft angekündigt wird. Die sozialistischen Stadtverwaltungen hätten die Pflicht, die Bevölkerung aufzufordern, sich bereltzuhaltcn, um gegen jede Bedrohung der demokratischen Freiheiten einzuschreiten. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Untergruppen mühten enger gestaltet werden, und alles mühte vorbereitet werden, um Im gegebenen Falle kampfbereit zu sein. Fachwissen aus weltanschaulicher Grundlage Eröffnungsrede des Relchsposlmlnlflers Berlin, 25. Noo. Reichspostminister Freiherr von Eltz- Rübenach eröffnete am. Montagvormittag in der Berliner Uni- versität in Anwesenheit der höchsten Beamten der Reichspost und von Vertretern der Deutschen Arbeitssront die IS. Post, und TelegraphenwissenschaftlicheWoche, dieln Verbin dung ml« dem Reiklsspostmlnisterium von der Verwaltungsakade mie Berlin sür mehr als 500 Postbeamte, .angestellte und -arbei- ter aus dem ganzen Reich vom 2 5. bis 30. November durch geführt wird. König Georgs Einzug in Achen Aach jahrelanger Verbannung wieder auf dem Voden der Heimat — Feierliches Hochamt in der Kathedrale der Landeshauptstadt Athen, 26. November. König Georg II. von Grlechenland ist in Begleitung des Thronfolgers Prinz Paul an Bord des Kreuzers „Helli" im Ha fen von Alt-Phaleron eingetrosfen und hat sich gegen 10 Uhr an Land begeben. Schon seit den frühen Morgenstunden war die Bucht von Alt-Phaleron bei prächtigstem Welter von einer riesigen Men- fchenmepge umlagert, die von allen Teilen des Landes herber geeilt waren, um den Augenblick mitzuerleben. - wo der König nach sahrelanger Verbannung zum ersten Male wieder di« Heimaterde betrat. Der starke Sturm, der in den letzten Tagen geherrscht hatte und durch den bekanntlich die Ankunft des Königs um einen vollen Tag verzögert wurde, ist im Abflauen. Der König, der sich von Bord des Kreuzers in -em königliä-en Motorboot an Land begeben hatte, wurde dort vom Ministerpräsidenten General Kondy lis, der währen- seiner Abwesenheit die Regentschaft geführt hatte, be. grüh 1 und mit den Mitgliedern der Regierung -ekanntgemacht. Ferner waren bei der Begrüßung der Präsident der Athener Gemeindevenvaltung, der eine kurze Ansprache hielt, zugegen, sowie die Generalstabschefs von Heer, Marine und Luftfahrt, der Militärgouverneur und Kommandant von Athen sowie der oberste Vertreter der Polizeibehörde. Nachdem der König für den festlichm Empfang mit beweg ten Worten gedankt hatte, begab er sich im Kraftwagen nachderHauptstadt. Auf seinem Wege nach Athen nahm der königliche Zug seinen Weg durch -le 0 Kilometer lange schnurgerade Syn- grog-Allce, die mit Fahnen und Girlanden reich «zeschmückt ist. Hinter einem dichten Spalier von Truppen aller Waffcngattun- gen säumt eine riesige Mensel-enmenge die Straße. Fmmer wie der erscimllcn jubelnde Hochrufe auf den König und den Thronfolger, die ununterbroclien grüßen. Auf der Hälfte des Weges an der Stelle der alten Kalliroe-Ouelle ragt ein 12 Meter hoher Triumphbogen, der gleichzeitig die Grenze der Stadt Athen andeutct. Kurz darauf, am Tor deg Hadrian, hält der Zug. Hier haben sich der Bürgermeister von Athen Kodzias sowie die Bürgermeister aller anderen griechi schen Städte, die Präsidenten der Stadtverwaltungen und ande rer Körperschaften Aufstellung genommen. Die Königsflagge wird gehißt, und di« Musik spielt den Königsmarsch. Kanonen schüsse geben das Zeichen zu einem allgemeinen Glok- kenläuten Dann entbietet der Bürgermeister von A t h e n d e m K ö n i g d e n W i l l k o m me n s g r u ß der Lan deshauptstadt. Nach der Nnspracl)« des Bürgermeisters dankte der Kön i g tiefergriffen für den herzlich» Empfang und erklärte, er sei glücklich, ins Vaterland zurückkehrcn zu dürfen. Dann setzte der Festzug den Weg In die Stadt fort. Zu linker Hand grüßte im kla ren Licht des griechischen Novembertages der goldige Marmor der erhabenen Akropolis, lm Hintergrund das Wahrzeichen des neuen Athen, der Lykabettosberg, dessen Gipfel eine riesige Krone und die Anfangsbuchstaben des Königs trägt. Durch festlich ge schmückte Straßen ging es dann zur Kathedrale, wo um 11 Ubr ein feierlichcsHochamt abgehalten wurde. Vi6esnt consules! In den späten Nachmittagsstunden des vergangenen Sonnabend ist im großen Schwurgerichtssaal des alten Kriminalgerichtsgebäudes des Berliner Landgerichts ein Prozeß zu Ende gegangen, der in der gesamten Welt öffentlichkeit mit größter Aufmerksamkeit und Spannung verfolgt wurde. Täglich fanden sich Hunderte von Per sonen im Gerichtsgebäude ein, um den Verhandlungen zu folgen. Am Sonnabend hatten sich trotz des schlechten Wetters bereits vor 7 Uhr Zuhörer eingefunden, die nun vor den Toren des Gerichtsgebäudes geduldig warteten, um sich auf alle Fälle einen Platz zu sichern für die um 11.30 Uhr beginnende Schlußverhandlung. Nicht minder war das Interesse der In- und Auslandsprcsse, deren Vertreter täglich mehrmals ihren Blättern durch den Draht über den Stand der Verhandlungen berichteten. Urteil sowohl wie Verhandlungsführuug haben der Welt gezeigt, daß es der deutschen Justiz einzig und allein auf die Findung der Wahrheit und ein gerechtes Urteil ankommt. Die Öffentlichkeit der Verhandlungen gestattete es jedem interessierten In- und Ausländer, sich davon zu überzeugen, daß das Gericht keine Mühe scheute, den objektiven juristischen Tatbestand zu erforschen und sich zugleich ein subjektives Bild von den Persönlichkeiten der Angeklagten zu machen. Letzteres war in diesem Fall ebenso notwendig wie schwierig, da sich die Anklage teilweise auf Indizien stützte und das Gericht deshalb zur Erkenntnis der inneren Tatbestände und Zusammenhänge Vordringen mußte. Von symptomatischer Bedeutung sür die absolute Sachlichkeit und Wahrheitsliebe des Gerichtes erscheint uns vor allem auch der folgende Vorfall, der mehr sagt, als viele Worte es vermöchten: Am Nachmittag des ersten Verhandlungstages wurde auf einmal bekannt, es sei ein ausländischer Zeuge, ein Amsterdamer Rechtsanwalt, im Gerichtgebäude anwesend, der sich an die Verteidigung mit der Vorgabe gewandt habe, er könne auf Grund von Nachforschungen in der Amsterdamer Hofius-Bank Wesent liches zum Aufhellen des ganzen Falles vortragen. Nie mand wußte recht, in wessen Auftrag der mysteriöse Zeuge nach Berlin gekommen war. Trotzdem beschloß das Gericht, den Zeugen zu vernehnien, und zwar — unter Umstoßung des weiteren Sitzungsplanes — so fort, da sonst mit der Möglichkeit hätte gerechnet wer den müssen, daß die Aussagen des Zeugen infolge seiner Abreise am gleichen Abend sür die Nechtssindung ver loren gegangen wären. Und das Gericht nahm entgegen der Ansicht der Staatsanwaltschaft, die den Zeugen wegen Begünstigungsverdachts abgelehnt wissen wollte, die Be kundungen des Zeugen so ernst, daß es ihn sogar in Eid nahm. Einen augenfälligeren Beweis hätte das Gericht der Auslandspreise für seine unabdingbare Objektivität wahrlich nicht liefern können. Bekanntlich wurden dann im weiteren Verlauf noch einige andere ausländische Zeugen über die internen Verhältnisse der Hofius-Bank vernommen. Der Eindruck der Objektivität der deutschen Rechts sprechung, den jeder unvoreingenommene Teilnehmer aus den Verhandlungen gewinnen mußte, hat sich durch den inzwischen getroffenen U r t e i ls sp r u ch noch verstärkt. Wenn ausländische Blätter schrieben, der Bischof werde mit Sicherheit vom Gericht ins Zuchthaus geschickt wer den, eben weil er ein katholischer Bischof sei und weil man in dem Bischof die katholische Kirche treffen wolle, wenn man weiterhin hören und lesen konnte, daß das Gericht, nachdem der Bischof einmal verhaftet worden sei, gar nicht mehr anders könne, als ihn zu einer Freiheits strafe zu verurteilen, so hat das Gericht durch seinen Urteilsspruch all diese Fantastereien Lügen gestraft. Das Gericht hat, insonderheit auch durch die Diskrepanz sei nes Spruches zu den Anträgen der Staatsanwaltschaft, ge zeigt, daß es sein „schuldig" nur insoweit spricht, als die Schuld erwiesen ist. Es hat sich dabei weder auf die Protokolle der Ermittlungsbeamten noch auf die Ergebnisse der Voruntersuchung verlassen, sondern seinen Urteilsspruch gefällt auf Grund des Ein druckes aus der Hauptverhandlung, aus der es sich ein Bild von der Sache und den Personen machte. Der objektive Tatbestand, daß auch in dem abgelaufenen Verfahren Geld über die Grenze gescl)asft worden ist — wenn auch nicht von den Angeklagten selbst, wie in anderen ähnlich gelagerten Fällen — und daß dafür ausländische Obligationen aufgekaust wurden, stand von Anbeginn der Hauptverhandlung an fest. Das Gericht hatte lediglich noch die Frage zu prüsen, inwic- ti^lt die einzelnen Angeklagten von den nun einmal ge schehenen bedauernswerten Dingen wußten. Am unzwei- Oer ,,Quoii-ien" rechnet mit Lavals Sturz Alarmbereitschaft der Mrrtften Paris, 25. Noo. Der „Quotidien", der von Beginn an gegen die Regierung Laval eingestellt war, rechnet bestimmt damlt, daß das Ka binett am kommenden Donnerstaggestürzt wird. Das Blatt versucht diese Ansicht an Hand von Zahlen zu recht- sertigen und geht dabei von der Abstimmung aus, die bei der Erteilung der außerordentlichen Vollmachten aus finanzpoliti schem Gebiete Im Juni In der Kammer stattfand. Damals habe man der Regierung Laval diese Vollmachten mit 324 gegen 160 Stimmen erteilt 107 Abgeordnete hätten sich der Stimme ent halten, 20 seien abwesend gewesen. Bevor man also überhaupt gewußt habe, wie die Regierung diese Vollmachten anwenden würde, habe es bereits 160 Gegner und 107 Zweifler gegeben. Man könne also annehmen, daß sich nach den inzwischen gemach, »en Erfahrungen mindestens 267 Stimmen gegen die Regierung aussprechen würden. Ja diesem Falle würde da» Kabinett als*
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