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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.12.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19171213025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1917121302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1917121302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-12
- Tag1917-12-13
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>eu der Hallmachen, ist die So her ste Ä. klicn- dem und :se« jeden und imt Oll»-, 0749. HDer- Hypo- räge m. n -en Perko Oder- >« «a»1. >r«n» »nö Lieder tm vaeer- heseader« »garisch«» rr»n. lrb. 1-6 ek- n- I.. f«r Italienische Front Bel Schneefall und Nebel blieb die GesechlSläkigkett gering. Der Erste Generalqnartiermeisler. Ludendors f. (W. T. B.) d, Äutz. "kalten. Das Seegefecht vid. Berlin, 13. Dezember. (Amtlich.) Leichle Slreit- kräfle unler Führung des Korvettenkapitäns Heinicke haben am 12. Dezember morgens dicht unler der englischen Küste vor der Tyne-Mündung den feindlichen Handelsverkehr ange griffen. In erfolgreichem Gefecht mit den englischen Borposten wurden zwei große Dampfer und zwei bewaffnete Patrouillenfahrzeuge versenkt. Unsere Streilkräfte kehrten ohne eigene Verluste oder Beschädigungen zurück. Der Lhef des Admiralflabeä der Marine. Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Großes Hauptquartier, 13. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Don Dixmuiden bis zur LyS und südlich von Scarpe zeitweMg erhöhte Arlillerietäligkeit. OestUch von Bullecourk entrissen unsere Truppen Engländer mehrere Unterstände und nahmen sechs Offiziere 84 Mann gefangen. Zwischen MoeuoreS und Dendhuille haben sich die schon am Abend lebhaften Artilleriekämpfe heute morgen ver schärft. Auch nördlich von St. Quentin gesteigertes Feuer. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. In Verbindung mit ErkundungSgefechtea lebte in einzelnen Abschnitten die Feuerlätigkeit auf. Oestlicher Kriegsschauplatz Wie vereinbart beginnen heule im Befehlsbereich des GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern die Ver handlungen über Abschluß eines Waffenstillstandes, der die zurzeit bestehende Waffenruhe ersehen soll. Mazedonische Front Im Lern«-Vogen wurde» l» kleinere» Unleruehrn^nge» eine Anzahl Italiener und Franzosen gefangen. Waffenstillstandsoerhandlungen Erfolgreiches Seegefecht vor der Tynemündung Frankreich und die Waffenstillstandsoerhandlungen Genf, 12. Dezember. (E i g. Drahtbericht.) Eine Havatnote gibt bekannt, daß die Fortsetzung der russischen Waffenstillstands- und FricdcnSverhandlungen von Frankreich gebilligt wurde, daS um die Zulassung von Sonderdelegierten für die Verhand lungen bel den Alliierten nachsuchle. Die Regierung werde la der Kammer die geeigneten Aufklärungen geben. Der Schweizer Prehlelegraph meldet: 3m EcnalsauSschuß erstattete der Minister des Acuhern Pichon Bericht über die Rückwirkung deS Waffenstillstandes auf die Westfront. Er teilte mit, die Regierung glaube von ihrem Plan der Einberufung einer Gehelmsi'>ung abgehen za können. DaS Ministerium sei bereit, in öffentlicher Sitzung im Aus schuß über die vorliegenden Interpellationen die nötigen Aufklärungen zu geben. Bern, 12. Dezember. (Drablberichk.) Der Brief Lansdownes wurde von der französischen Presse bisher wenig besprochen. ..Echo de Paris' äußert sich heute sehr abfällig. Der Brief trage den Stempel der Kleinmütigkeit. LanSdowne gehöre mit seinen Anschauungen in eine Welk, die seht verschwinde. Dem stehen die Ausführungen des sozialistischen Deputierten Lächln in der .tzumanitä" schroff gegen über. Die Bedeutung des Briefes Lansdownes liege in dem Cha rakter der Vergangenheit und der Autorität des Briesschreibers. 3n einigen Tagen würden die beiden sozialistischen Deputierten Mistral und Moulet namens ihrer Partei Pickon über die Richtlinien seiner Politik interpellieren und dabei sicherlich verlangen, daß Pichon in klarer Weise mit klaren Worten antworte. Ebenso müsse man in Eng land vorgehen. Weil es sich um eine Mobilmachung der gemäßigten Ansichten bei allen kriegführenden Nationen handle, um zu einem dal- dlgen, dauerhaften Frieden zu gelangen, dürfe auch Frankreich nicht länger auf seine Antwort warten lassen. Die Pariser Konferenz habe nur sehr mäßige Ergebnisse gel-abt. Das Schweigen der Alliier- len laste schwer auf der jetzigen Lage. 3n den Aeußerungen der Staatsmänner der Entente tauchten zahlreiche Widersprüche auf. Es sei höchstche Zeit, aus dem Dunkel herauszutreten und eine bestimmte Stellung einzunehmen. Die Ententeregierungen würden, so meint Cachin. einen neuen, unverzeihlichen politischen Fehler begehen, wenn sie nicht ohne Umschweife den Brief Lansdownes erwiderten und ohne Zögern ihre Mahl träfen. Entweder müsse man die bei allen Krieg- führenden immer noch von einigen Männern vertretene Politik der Gewalttätigkeit und Niederzwingunq des Feindes sortsctzen oder aber die von LanSdowne vertretene Politik der Mäßigung endlich ergreifen. Anruhen in Südbrafilien Bern, 13. Dezember. (Drohtbericht.) Die amerikanische Presse veröffentlicht beunruhigende Nachrichten aus Süddrasilien, denen zufolge die dortige deutsche Bevölkerung, die auf 400 000 bis 500 000 Seelen geschäht wird, eine förmliche Re volution durch eine Anzahl großer Streiks ln Gang ge bracht hat. Auch der gesamte Eisenbahnverkehr in Südbrafilien mußte eingestellt werden und die Regierung fleht sich zur Mobi lisation der Armee genötigt. Der Nahrungsmitteltrans- port von Brasilien ist infolge der ausgedchnten Streiks voll ständig lohmgelegt. Außer der deutschen Bewegung macht der brasilianischen Regierung auch eine energische Aktion der Monarchisten Sorge. Den Deutschen aus Urug uay ist der Eintritt noch Brasilien untersagt. Sollte die brasilianische Re gierung den Wunsch ausdrsicken, so würden ihr die Vereinigten Staaten Truppen zur Verfügung stellen. Ein deutscher Friedenssühler nach England? Stockholm, 13. Dezember. (Eigener Drahtbericht.) Die Petersburger .IS westi sä' vom 4. Dezember veröf.entticht ein Ge ll ei mtelegramm des russischen Geschäftsträgers in Loudon vom 6. Oktober 1917: Balfour berief heut« die Vertreter der verbündeten Großmächte vou Frankreich. Italien, Amerika, I-'4>an und Rußland und machte folgende streug vertraulichen Mitteilungen: Der spanische Mlrlster des Aeuheren erklärle den» großbritannischen Botschafter in Madrid, daß «ln« hoch stehende Persönlichkeit in Berlin den Wunsch auSgedrückl hat, mit England iu FrledenSverhandluugea einzu- treten. Die spanisch« Regierung lehnt« ein« Vermittlung ab. Sie hätte eS jedoch nicht nölig gefunden, diese Erklärung Deutschland dem englischen Vertreter vorzuenlhal'cn. Der Vertreter antwortete, er wiße nicht, wie seine Regierung sich zu der Erklärung Deutschlands stelle, aber er glaub«, daß Fricdcnsvorschläce, die den Alliierten die Möglich keit einer Prüfung gäben, einen scharfen, unterschied ichen Charakter gegenüber deu iu der deutschen Presse zum Ausdruck kommenden Be strebungen tragen müßten. Die großbritannische Regierung ist nach Empfang dieser Meldung ihres Vertreters vor die Allernative gestellt worden, entweder die Erklärung Deutschlands unbeantwortet zu lasten oder aber mit höchster Vorsicht zu antworten. Der erste Weg würde der deutschen Regierung die Möglichkeit geben, die Weigerung Eng lands zur Hebung ihres eigenen Prestiges in Deutschland auSzuuühen, und waS noch wichtiger ist, die ohnehin bereits reichlich verwersllch« Agitation in Rußland zu stärken in dem Sinne, daß England direkt die Vernichtung Deutschlands wünsche und Rußland und die übrigen Alli ierten milzleh«. Die großbritannische Regierung wird da her durch lhreu Vertreter l» Madrid folgende Antwort geben: Die Regierung S. M. wäre bereit, eine Mileilaag enlgegenzunehmen, die die deutsche Regierung ihr betreffs des Friedens adzogeben wünsche, um diese Mitteilung mit ihren Verbündeten zu beraten. Ich übergab dies wörtlich, und angesichts der dringenden Notwendigkeit la den Be ziehungen gegenüber uasereu Feinden, die vor keiner gewissenlosen Verdrehung der Worte und Prinzipien Hallmachen, ist di« äußerste Vorsicht bewahrt und der Antwort Englands absichtlich die kurze Fassung gegeben worden. Bel der Beratung dieser Frage in der heutigen Botschafler- koufercnz bel Balfour find wir zu dem einheitlichen Entschluß ge kommen, daß e- da« Bestreben Deutschlands ist (dieses ganze Manöver schreiben wir Kühlmann zu), die Alliierten in elae Prüfung der FriedeaSbedingungen Deutschlands hinelnzuzlehen. Der jetzige Versuch bestätigt die in einem Telegramm vom 7. November Nr. 161 ausgesprochenen Befürchtungen. Wir haben gefunden, was man Deutschland erklären muß, wenn durch diese kurze Mitteilung die Sache in Gang kommt. Wir erwarten von ihm die bestimmte Angabe der von ihm verfolgten KriegSzieke und würden ln keiner Form ln ein« getrennte Untersuchung eines der Verbündeten mit Deutschland «iuwilll «a, wie auch ln Kollektivverhandlungen, bevor wir nicht unter- einander geprüft haben werden, ob das allgemeine MUieu der deutschen FriedenSziele für uns annehmbar ist. Wir haben übereinstimmend er kannt, daß jetzt mehr denn je völlige Einigkeit unter den Verbündeten besteht. Deutschland hat sich an England gewandt zweifellos deswegen, weil England angenscheinllch unbestreitbar -le v ar - herrschende Rolle im Verband spielt. Anter dem Eluflnß des von England ln den letzten Tagen ln Mesopotamien daoongekrogenen Sieges und der bedeutenden Erfolgs an der Westfront »ft in der Stimmung der Armee und des Landes auzwelfelhaft eia großer Um schwung nach der Seite einer fiä Keren Ueberzeugtheit von dem End siege «ingelreleu. Alle Momente deut«, daraus hin, daß der Geist der deutschen Truppe» entsprechend gesunken ist. Bel dem Meinungs austausch habe ich die Aeberzeugnng ausgesprochen, daß Rußland in dem oben targeleglea Maß« voll unterstützt wird, d. h. daß wir vor eiuer solche« Verhandlung mit Deutschland erfahre« müssen, was «S will, and ob man nach dieser Beratung anler aas sein« Wünsch« sich als brouch''ore VerbandlangSbasiS envrise«. DaS Auftreten Deutschlands »ad «usere dadurch hervor gerat«»« K»»s«r«»z tre-c» et»e»d«f»»d»r»»«rtra»Hchs» rtz«"kter. und die Vedi gll gea des jetzigen Augenblicks lrffrn jedenfalls erkennen, wie verderblich die Enthüllung d.escs Geheimnisses für die Verbündeten, ln b sondere für Rußland wäre. Rußland bedarf jetzt mehr denn je der loyel.n It'^r"^ , o und aufrichtigen Mitarbeit der Verbündeten, denn eS unterliegt keinem Zweifel, daß Deulschicmd uns gegenüber hinsichtlich des von ihm besetzten russischen Gebietes die Lösung deS EclbstbeslimmungsrcchieS der Völker versuchen, und daß maa argumen tieren wird, die Ostsee Küste sei niemals rein russisch gewesen. 3SVVV Tonnen versenkt "tb. Berlin, 12. Dezember. (Amtlich.) Eines unserer Un terseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Ieh, hat neuerdings im Sperrgebiet um England 35 000 Br.-A.-To. versenkt. Unter den vernichielen Schiffen befanden sich eia sehr großer Dampfer mit vier Masten, zwei mittelgroße bewaffnete Dampfer, von denen einer durch vier Bewacher gesichert war, ein Passagier dampfer von etwa 7500 To. sowie ein mittelgroßer Tankdampfer. Der Chef des Admiralstabs der Mariae. TreilschLebrkefe 6.L. Gewisse geistige Führer sind den Deutschen durch den Krieg näher gebracht worden als sonst. Zu ihnen gehört in erster Linie Schiller und in weitem Abstand von ihm, aber auch noch in der ersten Reihe, Treitschke. Schiller wegen des großen Atems seiner Dramen und um des Glanzes willen, den er, bei tiefem Verständnis staatlicher Dinge, um politische Ereignisse und um den Begriff des Vaterlandes zu weben wußte; Treitschke wegen der Glorie, in der bei ihm das Deutschtum erscheint. Beide wur den vielen unler uns, namentlich in der ersten Zeit deS Krieges, da ein ungewohnter Schwung alle Deutschen über den Alltag hin aushob, verständlicher, als sie ln gewöhnlichen Zelten gewesen waren. Treitschke konnte sich in einer Ungehemmkhelt entwickeln, um die ihn mancher zu beneiden Ursache hak, die aber auch viel von dem stürmischen Zuge seiner Gedanken erklärt. Einiges andere daran erklärt wohl seine früh elnsetzende Schwerhörigkeit, da sie ihm manche heilsamen Hemmungen, die im intimen Verkehr mit Menschen gewonnen werden, vorenthalten mochte. Aber die Ungestörtheit seiner inneren Entwicklung war doch ein Glück für ihn, wenn er auch mal behauptete, nie Glück gehabt zu haben. Als Sohn eines sächsischen Offiziers wuchs er schon in ähnlichen vaterländischen Stimmungen auf, wie er sie später mit einer ganz eigenen Inbrunst verkündete, wenn sie auch im Elternhause weniger deutsch als sächsisch waren und bel ihm nachher daS um gekehrte Verhältnis zeigten. Dl« schönen Begehungen zwischen Vater und Sohn verraten, daß der Sohn sich erst später in Gegen satz zu -em Vater gestellt und nicht etwa von Anfang an ln einem solchen Gegensatz entfaltet hat, wie das sonst häufig geschieht. Briefe an den Vater und das Verhältnis zu ihm nehmen einen ansehnlichen Teil der Sammlung ein, deren dritter Band (1. Teil), herausgegeben von Max CorniceliuS, dieser Tage bei S. Hlrzel in Leipzig herauskommen wird. (Preis geheftet 7 Mk.) Der Band umfaßt die Jahre 186S/71 und gliedert sich in drei Teile: ein Kriegssommer in Berlin, dann Kiel und schließlich die erste Hälfte -er Heidelberger Jahre. Heut fesselt natürlich am meisten der erste Teil, und durch ihn gewinnt die Neuerscheinung besonderen Reiz. Ein Krlegssommer, aber doch ein recht andersartiger als die vier Krlegssommer, mit denen wir beglückt worden sind. Damals war der Krieg in vier Wochen entschieden; da ebbte die Stimmung nicht ab, da blieb es bei der Gehobenheit nach dem Jubel deS 3. Juli; da fühlte sich der ehrsame Gustav Freytag um 25 Jahre verjüngt und sogar in Versuchung, auf der Straße zu raufen; da stand Treitschke «wie das Kind am Weihnachtstisch, das so viel Herrlichkeit nicht fassen kann'. And er behielt durch Monate hin daS Helle Entzücken über die «wundervolle Zeit' und ries noch zur Jahreswende aus: «O, Jahrhundert, es ist eine Lust zu leben.' Wir fühlen heut anders. Jene Stimmungen haben auch bet unS länger als einige Wochen gedauert, sie hielten sich, trotz der schon damals unendlich größeren Schwere des Erlebens, Monate lang, aber sie hielten sich nicht 4 Jahre lang. Das war unmöglich. Auch für Treitschke wäre es nlcht möglich gewesen. Heute hatketner jene Stimmungen mehr, auch keiner von den Wenigen, die davor bangen, daß der Krieg zu früh zu Ende gehen könnte. Der Her ausgeber sagt, Treitschke habe damals den entscheidenden Ein druck empfangen, es seien die erfahrungsreichsten Wochen seines Lebens gewesen, und diese Wochen hätten auch ln seiner Ge dankenwelt Epoche gemacht, — natürlich. Aber daraus ergibt sich die wohlbegründeke Vermutung, daß die Treltschkefche Art, die Dinge zu sehen und zu schildern, Zelt seines Lebens etwas anders gefärbt gewesen wäre, wenn er den jetzigen Krieg erlebt hätte... Sein Temperament wäre dasselbe geblieben, seine Erfahrungen aber wären anders gewesen, und in seinen Werken sähe manche Seite anders aus. lieber einen europäischen Krieg schreibt er ohnehin schon damals: «Gewiß würden wir siegen — aber welch ein Wahnsinn wäre ein solcher Kampf; mehr als die Opfer fürchte ich dte Entfremdung zwischen den Nachbarn auf ein Men« schenalker hinaus. Gebe der Himmel, daß unS dos erspart bleibe.' Er war eben doch, auch ohne die Erfahrungen dieses Krieges, etwas anders als unsere Alldeutschen, die ihn so gern als Kron zeugen für ihre Auffassungen heranziehen. Freilich, ln manchem anderen ging auch er damals zu wett. Das Hauptthema dieses Teiles der Briefe ist der Abfall deS Der- sassers von Sachsen und sein Aebertrilt zu Preußen. Der Band dürfte deshalb namentlich in Sachsen viel gelesen werden. Treitschke wollte Sachsen sür Preußen annektieren. Zwar hlng er an dem Lande, doch zürnte er der Dynastie. Wenn man für ihr geschichtliches Recht eintrat, so nannte er daS «servilste Kammer- dtenerdegrifse über einen Staat ... als ob der Staat ein Land gut, das Volk eine Herde wäre, die sich Kraft Erbrechts ln dem Besitz eines Menschen befinden'. Ein erfrischender Sah in dieser Allgemeinheit gewlß, aber bei der Anwendung auf jenen Einzek- sall finden sich Sätze, die man nicht billigen kann, und andere, die heute fast komisch anmuten, z. B,: «Wahrhaftig, wenn solche Sünden (des sächsischen HofeS) in einer sittlichen Nation nicht ge straft würden, so würde ich zittern für Deutschlands Zukunft; alle fremden Völker würden unS verachten' . . .?! Er schrieb eine Broschüre, in der er für den Annexionsgedanken warb, und sein Vater, sächsischer General von Verdiensten und Auszeichnung, fühlte sich getrieben, in einer öffentlichen Erklärung seinen Schmerz und seine Entrüstung darüber anLzusprechen. Der Sohn wünschte die Einverleibung in Preußen nicht nur, sondern er hielt sie für unvermeidlich. Enteignung des Fürstenhauses oder preußische Obecherrsch.lt, - .et» Drittes gibt «S nichts' Da» war l 8 von mga-e ibt. i i. imme . Post- Linker atzet«?. S. 12. i be- 'lchen
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