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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191804263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19180426
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- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19180426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1918
- Monat1918-04
- Tag1918-04-26
- Monat1918-04
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1918 rlL rigs 6ade. zsnkrank- rvscknffea uike. lamm- üvagen re aus vff., rff. 1403. Laden. sie n stlin", bem. .Etr.A. eobcht. itiakeis. uölant- e/r '. Gold' rten u. Mittel turcckt »e!le. »re st- a !4.20 Un- »«Ke. »mo- Str.: Und. lner, g«r, rühl 'M Z//r :: r7> biac, l. 27 elcn. Nr 211 Dreltag, den LS. April Aaupkschrtftleiker: Dr. Everth, Leipzig Verlag: Dr. Reinhold L To.. Leipzig 1S18 Der Kemmelberg genommen Der deutsche Heeresbericht Großes Hauptquartier, den 26. April. Westlicher Kriegsschauplatz Der Angriff der Armee des Generals Sixt von Armin gegen den Kemmel führte zu vollem Erfolg; der Kem- mel, die weit in die flandrische Ebene blickende Höhe, ist in unserem Besitz! Aach starker artilleristischer Feuerwirkung brach die Infanterie der Generale Sieger und von Eberhard gestern morgen zum Sturm vor. Französisch« Dioi- sioncn im Rahmen englischer Truppen mit der Verteidigung des Kemmel betraut und die bei Wytschaete und Dranoeter anschließenden Engländer wurden aus ihren Stellungen geworfen. Die großen Sprengtrichter von St. Eloi und der Ort selbst wurden genommen. Die zahlreichen, in dem Kampfgelände gelegenen Belonhäuser und ausgebauken Gehöfte wurden erobert. Preußische und bayerische Truppen erstürmten Dorf und Berg Kemmel. Unter dem Schuh der trotz schwierige» Geländes heraneileaden Artillerie stieß die Infanterie an vielen Stellen zum Kem- mel-Bach vor. Wir nahmen Dranoeter und die Höhe nordwestlich von Bleugelhoek. Schlachtgeschwader griffen die mit Fahrzeugen und Kolonnen stark belegten rückwärtigen Straßen des Feindes mit großem Erfolge an. Als Beule des gestrigen Kampftages sind bisher mehr als 6500 Ge fangene, in der Mehrzahl Franzosen, unter den Gefangenen ein englischer und französischer Regimentskommandeur, ge meldet. Südlich von der Somme konnte DilterS-Breton- neux, in das wir eingedrungen waren, vor feindlichem Gegenangriff nicht gehalten werden. Weitere starke Gegen angriffe scheiterten hart östlich vom Dorfe, an dem dem Feinde entrissenen Wald und Dorf Hangard. Die Ge fangenenzahl aus diesem Kampfabschnitt hat sich auf 2400 erhöht. Zwischen Ao re und Oise außer zeitweilig auflebendem Feuer nichts von Bedeutung. Auf dem Westufer der Mosel stürmten sächsische Kam- panien französische Gräben und drangen in Regnieville ein. Nach Erfüllung ihrer Aufgabe kehrten sie mit Ge fangenen in ihre Linien zurück. Von -en anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. lW.T.B.) Am Kemmelberg Haag. 28. April. (Tig. Drahtbcricht.) Aus London wird oom 25. April abends amtlich gemeldet: Den ganzen Tag über sanden heftige Angriffe auf die britifcl-cn und französischen Stellungen nördlich von Bailleul bis nach Wytschaete statt. Auf dieser Gesamtfront wurden sehr erbitterte Kampfe ousgesochien, besonders in der Gegend von Kemmel und Steerstrate. 3m Laufe der wiederhollen Angriffe and Gegenangriffe wurden die Truppen der Alliierten gezwungen, sich ans den Stellungen, die sie am Morgen beseht hielten, zurüchzuziehen. Die Kämpfe danern weiter an. Südlich der Somme haben die australischen und britischen Trup pen in der letzten Nacht erfolgreich« Gegenangriffs auf die gestern vom Feind in und bei Blllers-Drekoaneux eroberten Stellungen unternommen. Sie haben ihre Linie in kurzem Ansturm vor die früher von uns gehaltene Front vorgeschoben und dabei 800 Gefangene ge macht. Wenigstens vier feindliche Divisionen haben gestern morgen einen Angriff auf dieser Front unternommen. * Der Kammclberg siegt etwa acht Kilometer südlich Poern und be herrscht mit seiner Höhe von 156 Metern dis ganze Gegend um Liesen heiß umstrittenen Platz. Der Wiederbeginn der Offensive Basel, 26. April (Eig. D r a h t b e r i ch l.) Die .Basier Nach richten' melden: Dem .New Horb Harald' wind von der Westfront tele graphiert, daß zwischen Arras und Amiras die Kampfiäligkeil wieder merklich auflebe. Man könne jedoch zur gegenwärtigen Stunde nicht versichern, bah es sich um eine neue Offensive handle, .immerhin scheine cs, daß neue Versuche der Deutschen, die euglisch- französische Armee zu sprengen, im Gange: sind. Der Neuterkorrespondent an der britischen Front telegraphiert, daß die Deutschen fortgesetzt Truppen auf der Linie Bailleul — Nieav« Eglise im Norden und in der Umgebung von Bethune im Süden za- sammeazichen. Maa erwartet den Wiederbeginn der fei ad- lichen Offensive in großem Umfang stündlich. Der Korre spondent des .Daily Ehromcle' sagt, daß der Fein- auf der ganzen Front von Vpern eine sehr drohende Haltung »ianehm«. Schweizer Grenze, 26. April. sEig. Drahtbericht.) Schweizer Blätter berichten von der italienischen Grenze: Die italienische Presse bereitet daS Publikum darauf vor» daß eia großer Rückzug im Westen zur eisernen Notwendigkeit werde« könne. .Italia" schreibt: Um die eigene Bewegungsfreiheit wiederzugewinnen, werden sich vielleicht die Heeve des Bierverbanbes in der Pikardie vom Feinde loslüsen und rückwärts neue Stellungen beziehen müssen. Ohne Frage sei die Lage sehr schwierig. DieWegprecke nach dem Kanal sei wohl noch beträchtlich, aber sie dürfe aicht verkürzt werden, eS sei denn, daß es bewußt geschehe, um sich wieder in den BcLltz der IaiNa- lioe scheu zu können. Schweizer Grenze, 26. April. Eig. Drahkbericht.) Noch Schweizer Blättern meldet der «Motin": Die Festungen Toul und Epinal werden von deutscher schwerer Artillerie beschossen. 170VV Tonnen versenkt «id. B-rlln, 2S. April. «Amlllch.) An brr Wcskdüstc Englands wurden von unseren U-Booten wiederum >7 000 Brutkoregistertonnen vernichket. Anker den versenkten Schiffen war ein kiefbcladener 5000-Br.-Reg.-To.- Dampfer und ein ebenfalls kiefbeladener Tankdampfer von 4000 Br.-Reg.-To. Der Chef des Admiralstobes der Morine. * - * Wie man jetzt in England über den U-Boolkrieg und di« durch ihn -behinderte Unterstützung seilens der Bereinigten Staate« urteilt, zeigen folgende wörtlich« Ueversetzungen. Geddes sagte im Parlament: .Unsere amerikanischen Bundesgenossen machen alle Anstrengungen, um di« Herstellung von Schiffen zu steigern; doch trotz der schillernden Be richte von Pressevertretern in Len Bereinigten Staaten und trotz der zweifellos großen Bemühungen jenes Landes Kaan es keinem Zweitel unterliegen an- wird in amtlichen Kreisen in Amerika auch nicht in Ab rede gestellt, daß eine beträchtliche Zeit vergehen muß, bevor die ge wünschte Leistung erzielt wird." Bei derselben Gelegenheit sagte der Abgeordnete France von der Arbeiterpartei: .Das Haus hätte gern erfahren, ob die Regierung den Schiffbau als Grundlage des Erfolges oder Mißerfolges im Kriege ansieht. Manche Leute glauben, der amerikanische Schiffbau wird die Frage lösen. Ich selbst aber glaube, daß die Hilfe Amerikas durch seine eigenen Bedürfaiffe aufgewogen wird." Schließlich schrieb in den .Times' Jan Hey. nachdem er dar gelegt hcttt«, wie di« künstliche Kriegsbegeisterung in Amerika zu einem sehr plötzlichen Ende gekommen sei: .So braucht Amerika Zeit, wie wir alle. Heule ist seine Beisteuer zur Sache des Verbandes in Wirklichkeit geringer, als sie vor einem Jahre war. Der Grund dafür ist einfach. Dor einem Jahre lebte Amerika in Frieden, seine über- söstissigen Kraftquellen standen seinen Freunden zur Verfügung. Heute ist es im Kriege und hat keine überschüssigen Kraftquellen mehr." Madrid, 26. April. lDrahtbericht.) In Almeria an der spanischen Südküstc landeten acht Mann von dem britischen Dampfer .Elke ', der 80 Meilen von der Küste ans einem Geleitzug herausgeschossen wurde. Gleichzeitig soll der englische Dampfer .Elsa" zerstört worden sein. Die Reederei Tayar in Barcelona empfing die Nachricht von der am 13. April im Bristol-Kanal erfolgten Torpedierung ihres OlllP-Tonnrn- DnmpserS .Luise'; es verlautet, daß dabei drei Leute umgekommen leien. Ein großer Gegenzug der Entente? Zürich. 26. April. (Eig. Drahtbericht.) Der .Tages anzeiger" meldet: Derschledeae Anzeichen und Borberelluagen deuten auf einen großen Gegenzug der E, lenke im Westen sowie in Italien und Palästina hin. Es habe den Anschein, als ob durch «inen gleichzeitigen Angriff der Enlenteheere auf allen Kriegsschauplätzen die Einheit der Front der Alliiert« nochmals bok»»«ü«t an- aameutllch in pmpKRM-NkfAeM ^ftm a>üWik»üaE mukaU Die Unterzeichnung des rumänischen Friedens Wie». 26. April. (Drahtbericht unseres Wiener Mitarbeiters.) Heute trifft Herr von Kühtmann hier eia and dürfte abends gemeinsam mit Baron Boriaa zur Finasifieruug des rumänischen Frieden« nach Bukarest Weiterreisen. Man erwartet hier die Beendigung der Bukarester Verhandlungen ohne weitere Schwierig keiten und hofft den rumänischen Friedensvertrag nächst« Woche bekanntgeben zu können. Man wendet sich hier scharf gegen die Hal- kuag eines Teiles der deutschen Presse in der rumänischen Dynastiefrage, die man al« inopportun bezeichnet, worin man sich mit der deutschen Regierung eines Sinnes wisse, and betont, daß im Standpunkt der verbündeten Regieruagea zur rumänischen Dynastie frag« keine Aenderung eingetrelea sei. Die Schwierigkeiten der nngarischen MjnettsbildW Budapest, 25. April, sllng. T. K.-B.) Die Kabinettsbildung Szterenyi, die gestern abend so gut wie vollzogen erschien, ist den Abendblättern zufolge gescheitert. Die Absicht Szterenyi« ging dahin, die Wahlreform zeitweilig auszuschalten und Aufschub bis zum Herbst Zu erlangen. Die sozialistische Partei und die Karolyipartei knüpften jedoch an ihre Zustimmung die Bedingung, daß, falls im Herbst di« Wahlreformvorlage im Abgeordnetenhaus« nicht unver ändert durchgesührt werden könne, die Auflösung des Hauses und An ordnung von Neuwahlen unbedingt erfolgen mühte. Dies konnte jedoch Szterenyi nicht in einer jeden Zweifel ausschlichendcn Weis« garantiere». In politischen Kreisen hält man es nicht für unwahrschetntich, daß W « kerle die neuerliche Kabinettsbildung erhalten wird. Englische Truppenverstäekungen für Irland Schweizer Grenze, 26. April. (Eig. Drahtbericht.) Nach Schweizer Blällermeldungen aus Paris berichtet .Temps" aoS London: Marschall French Hal befohlen, daß weiter« Ver stärkungen nach Irland abgehen. Es geht daraus hervor, daß di« Unruhen dort einen größeren Umfang annehmea. In d«r Oeffent- lichkeit darf hierüber nichts gebracht werde«. Geaerat French hat mit bem gesamten Geaeralstad in Dublin sein Hauptquartier auf geschlagen. Basel, 26. April. sEig. D r a h l b e r i ch 1.) Havas meldet auS Washington: General Brice ist zum ersten militärischen Berater vo» Lord R « ading und zum Ches aller britisch«, MwlärMfßoma» ft» de» Bereinigten Stagto ernannt Warben. Fochs Zwangslage Von unserem militärischen Mitarbeiter. Von unseren Fronten im Westen sind irgendwelche nennens werten neuen Ereignisse nicht zu melden.") Die durch die Witterung erzwungene Kampfpause unjerer Offensive gegen die Engländer und Franzosen Hilt an und dient der planmäßigen Vorbereitung neuer Schlüge. Bei zeitweilig ausladendem Artilleriekampf be schränkte sich sowohl im Raum von Armentieres, als auch in dem von Amiens die Gefechtstätigkeit auf örtliche Infanterieunter- nehmungen- Englische Versuche, am 2. nordwestlich von Bethune über den La-Bassee-Kanal auf Locon vorzudringen, brachen in unserem vernichtenden Feuer zusammen. Hingegen gelang es deut schen Kräften am 23., in das Berggelände nordöstlich von Bailleul wcitervorzudringen und Vleugelhoeck sowie die dortigen Höhen zu erstürmen, wobei zahlreiche Franzosen in Gefangenschaft ge rieten. Den Beweis, daß General Fach hier im Hauptgefahrpunkt mit dem Einsatz seiner Reserven im englischen Interesse nicht gespart hat, erbrachten die tags darauf einsehenden außerordent lich schweren Gegenangriffe französischer Divisionen; schwere feindliche Verluste waren wiederum das Ende des Kampfes. Sonst hat sich auf dem Schlachtfeld an der LyS wenig «reimet. Aller- dingS hatten am 23. die Franzosen auch westlich von Bailleul noch einmal durch einen Gegenangriff unser Vorwärtsdrängen nach den Höhen zum Stehen zu bringen versucht, waren aber hierbei ebenso erfolglos wie bei ihren früheren Versuchen, die Front von Meterem—MerriS her aufzurollen. Englische Truppen, die im Raum von Bethune und Festuberl am 23. un- 24. vorstießcn, waren ganz zwecklos geopfert. — Von dem Abschnitt Arras— Montdidier könnte man den Eindruck gewinnen, daß -ort neue deutsche Unternehmungen beoorständen, wenn man Len englischen Heeresberichten glauben wollte. Diese scheinen aber lediglich unter Berücksichtigung des Wunsches abgesaßt zu sein, etwa noch verfüg bare französische Reserven hier hinzuziehen. An dieser 75 Kllo- nieter langen Front ist eS tatsächlich nur an zwei Stellen zu bemerkenswerten Ereignissen gekommen. Nördlich vou Albert stießen am 21. deutsche Kräfte bis zum Walde von Aveloui vor an nahmen dort 88 Engländer mit 2 Offizieren gefangen. 22 Minen werfer und einige Maschinengewehre wurden erbeutet. AuS dieser Patrouillenunternehmung größeren Stiles entwickelten sich dann zweitägige Kämpfe, in deren Verlauf der Gegner versuchte, das verlorene Gelände zurückzugewinnen und beiderseits der Straße Gouzaincourt—Aveloui die Eisenbahn nördlich von Albert zu ge winnen. Abermals war die Einbuße zahlreicher Gefangener daS Ende dieser häufig wiederholten verlustreichen Stürme. Alle an deren Gefechtsberührungcn gingen nicht über den Rahmen ört licher Erkundungen hinaus. Zu einem größeren Erfolg führte einzig und allein der Kampf am 24. südlich von Villers-Bretonneux. Hier hatte unsere Infanterie unter dem Schuh vorfahrender Pan zerwagen sich bis Hangard vorgearbeitet, obwohl der ganze Raum mit englischen Maschinengewehren geradezu gespickt war. Gleich zeitig wurden auch unsere Linien westlich der Avre bis an die Höhen von Castel in hartnäckigem Ringen vorgeschoben. Mehr als 2000 Gefangene mit 4 Geschützen und zahlreichen Maschinen gewehren waren die Beute des TageS, nachdem bis zum späten Abend das gewonnene Gelände gegen zahlreiche Stürme der her- beigeeilken englischen und französischen Reserven geholten worden war. Alle diese rein örtlichen Kämpfe sind aber keineswegs dazu angetan, den Eindruck zu erwecken, daß die Ruhe im Gebiet von Somme und Lys bereits beendet sei. Die in der feindliechn Presse durch HavaS in den letzten Tagen verbreitete Nachricht, der Generalissimus benutze die eingetretene Verzögerung seinerseits zur Vorbereitung eines Schlages, den die Verbündeten an günstig gewählter Stelle zur gegebenen Zeit liefern werden, wird unsere Oberste Heeresleitung nicht davon abhalten, ihre von langer Han- vorbereiteten, wohl durchdachten Pläne auch weiterhin durch- zuführen. Ist cs doch nicht recht ersichtlich, wie Fach die unbedingt erforderlichen Truppen zusammenbringen sollte, um zu einer einigermaßen wirksamen Gegenoperation schreiten zu können. Vor allem müssen wir oedenken, daß ihm die Handlungsfreiheit völlig fehlt. Nachdem er einmal mit seinen Kräften in den Raum des Brückenkopfes von Calais obmarschiert ist, ist er nicht mehr Herr seiner Entschlüsse, sondern gezwungen, dort seine Kräfte ein- zufehen, wo der Engländer gestützt werden muß. Auf dem west- licyen Kriegsschauplatz ist eben Hindenburg absolut Herr der Initiative, und Foch muß, wie es etwas drastisch am IS. April del holländische .Nieuwe Courant" sagt, nach seiner Pfeife tanzen. Wenn in unserer Bevölkerung aber trotz alledem eine gewiss« Be unruhigung eingetreten ist, weil die Kampfpause nun annähernd schon zehn Tage dauert, so muß demgegenüber betont werden, daß wir uns eben eine solche leisten können, der Gegner aber nicht, eben gerade darum, weil unsere Führung Herr der Lage ist und Ort und Zeitpunkt für das Einsehen neuer Kampfhandlungen nach eigenem Ermessen, also auch unter Berücksichtigung der Gunst der Witterung, wählen kann. Unsere Feinde hingegen tappen in bezug auf die Meiterentwickelong vollkommen im Dunkeln. Sie wissen nur eins bestimmt, nämlich, daß die deutsche Offensive, wo sie auch einsetzen wird, zu neuen deutschen Erfolgen führen muß, weil die englische Führung un- die Zahl der französischen Re- serven nicht mehr ausreicht. So trägt die Kampfpause nur dazu bei, die nervöse Unsicherheit bei unseren Gegnern zu fördern, während sie unsererseits ausgenuht wird, planmäßig neue Kampf handlungen oorzubereiken, die gesamten Verhältnisse hinter der Front neu §u ordnen, Truppenverschiebungen vorzunehmen und zum Angriff bereitzustellen. Daß unsere Oberste Heeresleitung zum guten Ende führt, was sie so glänzend begonnen hat, steht außer jedem Zweifel. Zu dieser Ueberzeugung möchten wir auch alle diejenigen bekehren, denen AmienS, Arrös und Dpern nicht schnell genug erobert werden können. Sic sollten bedenken, daß unsere braven Truppen wahrlich Großes geleistet haben, indem fie *) Der Aufsatz ist gestern geschrieben a>ord«n Dt« SchelIMbwA,
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