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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192010102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19201010
- OAI-Identifier
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- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1920
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tS20 ähauscn. tunde für hr, Thora- lstsa. . 61 762. tt«rl«I, Karl' -14.P. Hplvtzl- Ikad.: Ders. hesprechung tt Uhr. ist findet in ist!. Verein inschl. G.-V. Kett »aedten undj Übernimmt § »Ilr. „Uttiii, 1. r«6 1074 lualitnts- Sumatra, c. 100—, heutacki. tabbolar cindebaus, fi. Schund,. Lindenau^ uen Kren>. 0 B. u. A. K»»»II»anv »clbeipr. - Itz» »trSu, - v U. Pr.. »eitan«! erl. - 6 U. Udclstunbe raustadl. . - >i«12 U. Tschlicke - landensaal, r, PI. »lor. I. Uni. <M. ineinvclaal. , Invilüui« lirrttauien): erSlaa 8 U. V,10 U. Pr. > Im Vlarr- l. P. Vogel. mSlag 8 U. 1. B. n. A.. Joh.'Slist. -/.3 U Uin. - '!.12U. üien- 8aeken 4«»tltkinmg rt 6- "uckorei jioI6L6o. SatgrZraL» 3 ZeiiW - sklinzWer NäMWAiistaA London. 9. Oktober. t:s soz:o!istischeil .Daily Herold' be- deshalb so Ziehe Opser bei dem um das Leden der Arbeiter beider über Streiks und Unruhen in Peters- galion der weißrussischen Regierung eingelegt. Man bezweifelt hier jedoch, daß die Proteste der beiden Delegationen irgendwelchen Erfolg haben werden, sondern glaubt, daß Polen weiterhin die ost- «alizische Frage als eine innerpol tische Frage betrachte und Las litauisch-weißrussische Gren vebiet Wilna-Lido als angeblich mit 7ö Proz. Bevölkerung polnischer Abstammung als polnischen Landesteil erklären wird. Der Diktatsrle'osn von Riga Die angeblicher« Gründe für Sowjelrußsands Unterwerfung. (Eigener Drahibericht.) Warschau, 9. Oktober. lieber die wichtigsten Bedingungen des russisch- polnischen Vorsr edens erfährt unser Vertreter von maßgebender Seite: Der Borsrieden erfüllt alle wesent lichen Forderungen Polens. Seine wichtigsten Bestimmungen sind: Die ncueGrcnzeverläustlängsderZbrucz.durch- auertKrcemicnick bis Rowno, von dort 90 km östlich der Linie Rown o—B aronowitschi, weiter östlich bis Eiänow. Weiter erkennen beide Tei e gegenseitig ihre Souveränität an und garantieren Nichteinmischung in die inneren An gelegenheiten. Polen erhält einen Anteil am russlschenGold- schätz. Rußland verpflichtet sich, unmittelbar nach Unterzeichnung eine bedeutende Vorschußzahlung in Geld zu leisten. Polen erkürt sich bereit, seine nördlichen Eisenbahnlinien zu Transiizweckcn zur Vertilgung zu stellen. Polen und Rußland erkennen grundsätzlich die Selbständigkeit Weißrußlands und der Ukraine an. Polen wird sämtlicher Ver pflichtungen, die ihm aus seinem früheren Verhältnis zu Rußland Zufällen könnten, enthoben. Eme Anregung des Ministers Simons (D r a h l d e r i ch t.) Berlin, 9. Oktober. An vntcrrrchreier Stelle wird über die deutsch-fran- zosischcn Verstandtun en, zu denen verschiedene Aeuszernngen der französischen Press: vorliegen, folgendes milgeteilt: Dem französischen Botschafter Laurent ist bei feiner Abreise nach Paris durch Minister Simons eine Aufzeichnung übergeben worden, die den Vorschlag macht, formelle Besprechungen zwischen deutschen und französischen Sachverständigen über die Frage brr Reparationen und des Finanzproblcrns statt finden zu lasten. Entgegen anders lautenden Mitteilungen ist bisher mit den Verhandlungen nicht begonnen. Fran- zösischerseils ist auch noch keine Mitteilung über eine etwaige Stellung nahme zu Len deutschen Anregungen gemacht worden. Deutsche feste Vorschläge für die Erörterung des Problems, die man schon jetzt als undiskutabel bezeichnen könnte, Urgen nicht vor. In der deutschen Auszeichnung find lediglich die äußeren Formen der Besprechungen Inizziert und die Unterlagen bezc chnct, von denen oobc! ausgegangen werden konnte. Wenn sranzökscherseits andere Vorschläge gemacht werden sollten, so werden diese geprüft werden. Es heißt den Geist der deutschen Vorschläge -erkennen, wenn man sie sich gewissermaßen als Vorbereitung eines Sprrchcs der Rcparaiionskommifiion denkt. Deutscherseits ist wiederholt betont morden, daß die Erörterungen z»r Vorbereitung eincr internationalen Konferenz dienen losten, auf die Deutschland nach den Z.sicherungen in Spa Anspruch hat. Paris, 9. Oktober. Die Regierung prüft dir deutschen Vorschläge über die Wieder aufnahme der wirtschaftlichen Beziehungen und über den Schadenersatz. Die erste Gruppe der Vorschläge ist nicht neu. Rian bösst, daß man zu einem Ergebnis kommen wird. Bezüglich der W ederherstellung wünscht die französische Regierung, sich nicht zu übereilen und die Schä- i.n sorgfältig aufnebmen zu lassen. Man ist ter Meinung, daß die nfercnz in Genf jetzt keinerlei Existenzberechtigung mehr hat. (?) W e Nsto d; Paris' erfährt, hat die französische Regierung von der eng- sten Regierung eine sehr wichtige Rote über die Wiedergutmachung erstatten. Curzon verlangt in dieser Rote, daß bald eine tech- i-itzbe Komm stion zusammentrelen soll, und -aß später ein inter nationaler Ausschuß nach dem Muster von Spa gebildet wird, um die En'würfe der Sachverständigen in einer Abmachung festzulegen, Frankreich stelle sich aber auf einen anderen Standpunkt. Vielleicht könne die Kommission für die Wiedergutmachung auch hierüber zu einer liebsreinstimmung führen, so daß die britischen Wünsche von Italien und Vr'a en unterstützt und von Frankreich genehmigt werden können. Der französische Botschafter in Berlin Laurent stat'e gestern mit dem französischen Ministerpräsidenten Leyques eine Unterredung über die ben schen Vorschläge in der Mederguimachungsfrage. Laut .Pet k Parisien' sag e Leygues, es sei rich'ig. daß d e deutsche Regierung dem französischen Botschafter in Berlin ein Schema des Progran,ms unter- breitet habe, das sie sich für die Wiederherstellung der verwüsteten Ge bete in Frankreich sowie die Zahlung der deutschen Entschädigung in natura auszuführen vorgenornmen habe. Diese Vorschläge seien aber unannehmbarer als die in Spa gemachten, denen sie sich übrigens näherten. Englisch-französische Solidarität? Französische Komplimente an England. — Die polnische Frage. (Eigener D r a h t b e r i ch t.) London, 9. Oktober. Dem Korrespondent des .Daily Chronicle" hak der französische M i n i st e r p r ü f i d e n t Leygues in einer Unterredung auf die Frage, was ihm als hauptsächlichste Bedingung für den europäischen Frieden erscheine, erwidert- Ein möglichst enges Zusammenarbeiten zwischen England und Frankreich. Dieses Zusammenarbeiten sei notwendig nicht nur zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens, sondern auch zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Lage in Europa. Ministerpräsident Leygues er innerte daran, daß er, als er im kritischsten Augenblick des Krieges Marineministcr war, sehr viel der britischen Marine zu verdanken ge habt habe. Die britische Marine habe den Westmächten die Herrschaft über die Meere gesichert. Lengues kam dann auf die Frage des Vorgehens Frankreichs und Englands in Osteuropa, im Baltikum und am Schwarzen Meere, ,>u sprechen. Der Minister erklärte, die Schwierigkeiten, welche sich in diesen Gebieten ergeben hätten, seien für Frankreich dieselben wie für England. Nach Lage der Dinge sei d'e Hauptsache, daß die französische und die englische Regierung für die Wiederherstellung des allgemeinen Friedens und der normalen wirtschaftlichen Beziehungen sorgten. Menn man sich dieses Ziel vor Augen halte io sei schwer zu bear'eifen, wie es zwischen England und Frankreich in der osteuropäischen Frage Gegensätze zeoen sollte. Leygues kam dann auf die polnische Frage zu sprechen. Die letzten Nachrichten aus Warschau ließen erkennen, daß die polnische Ne gierung bereit sei, den Ratschlägen, welche sie zur Mä'igung mahnen, Rechnung zu tragen. Er folge dem Beispiel Millerands und habe die Polen in einer neuen Note ebenfalls ur Mäßigung angehalten. Der Minister erklärte, es sei unvermeidlich, daß die durch den Krieg ver größerten Lä der nach viele Schwierigkeiten hätten, aber die .kleine Entente' habe sich bereits gebildet, um alle Glieder ins Gleis zu bringdn. . Politische Wochenschau S ta a t s m i n i st e r a. D. Schiffer w.rd feine in allen politischen Kreisen vielbeachteten und kommentierten Wochenberichte über Fingen der inneren und äußeren Politik von jetzt ab jeden Sonntag im .Leipziger Tageblatt" veröffentlichen. Es liegt noch immer etwas, wie Ferienstimmung, in der poii iischen Luft, aber es wäre nicht geraten, aus diese trügerische Lilile sich zu verlassen. Wir haben noch keine Zeil, müde zu sein, und keinen Anlaß, auf irgend welchen Lorbeeren auszuruhen. Gewiß, es war schön und gut, daß die württembcrgische Regierung gegenüber ihren Steuerverweigerern fest blieb, und daß die ReichSreglerung nach einigem Schwanken und Zaudern gegen über den Eiscnbahnuontrollcuren eine klare Haltung annahiu. Aber diese anerkennenswerten Einzeloetütigunqen staatlichen KrastbcwußlseinS ändern an dem Gesamtbild der Lage nur wenig; dc:S Feuer schwelt noch unter der Oberfläche weiter und flackert hier und da unheilverkündend auf. Diejenigen aber, die cS jchüren, treiben ungestört, ungestraft und unbehindert landaus, landab ihr hetzerisches Geschäft, predigen Aufruhr, Gewalt und Hochverrat und widmen sich der .illegalen Organisation" von der uns der frühere Volksbrauftragle Emil Barth in seinem Büch lein über die .Werkflülte der deutschen Revolution" so Erbau liches, und man sollte meinen, auch Lehrreiches erzählt hat. Dabei sckilk die .Rote Fahne" noch über die .allzu zögernde, allzu schlappe Haltung der Gesamtarbciterschaft", feiert das Eindringen der Arbeitslosen in den B e t r i e b S r ä t e k o n g r c ß als .den Sieg der Straße über dle Gewerkschastsbureaukratic", muß aber freilich unmittelbar darauf betrübt seststellen, daß die Redner eben dieser Arbeitslosen die Ausschaltung auch der Betriebsräte verlangt und damit eine Parole auSgcgeben hätten, die unf.hlbur in eine Sackgasse führen müsse. Es ergeht ihr eben, wie es bel- nahe noch jeder revolutionären Führung ergangen ist: sie wiro bei allcm Rad.ka.iiSmus und Extremismus überrannt, und über sie hinweg erst die Entwicklung, sich selbst üoerscylagend, auf duS Endziel zu, das schlicßlich im Sumps und Blut erstickt. Unter den Gewalttätigkeiten der letzten Zeit nimmt durch iyre freche Brruaiilät die Besetzung des Kraftwerks Heegermuhle d.S Märkischen Elektr.zitutswcrues einen hervor ragenden p-atz ein. Die .Revolutionäre BetriebSorganifation", die d.e erdrückende Meyrheit der Arbeiter des Mernes elnfacy vergewaltigt, und mit Hufe der von anderen Stellen herangeyol- ten Genoßen das Kraftwerk selbst mit stürmender Hand in B.sitz naym, leistete sich damit ein Heldenstuck, das felost auf unsere durch Gewöhnung einigermaßen acgestumpften Nerven nicht oyue Eindruck b.eiben kann. Reben diesem unerhörten Vorgänge neym.n die Ere.gnisse in Benin unsere besondere Aufmerksam keit in Anspruch. Bie Bewegung im Zeuungsg^wecoe mag an sich nur cst.e Lohnslteüigkeit je.n. Aber d.e kommuni,sticke ^.ich- mi.g benutzt s.e zu viel we.ter reichenden Zwemen und fsttzt iyr bcrel.S das Ziel, .die bürgerliche Presse zu z.roreu-en uno iyre gewaltigen mal.riesten Einrichtungen der revolutionären Arbei.er- ichast zur Beringung zu stellen', nucr) der Be.rieb-,ratc.ion,freß yat d.e Äuget.genheir aufgegrissen und zum Gegenstand e.ner erregten Erörterung und einer tönenden SolidaritätSernlurung gemacht. Run mögen das nur zunächst 'Barle seln, hinter danc.r nicht soviel steckt, cus ihre hoch.raoende Fassung g.auben machen will. 'Fmmeih.n ist die aufreizende Wirkung, die durch sie ecziett w.rd, auch dann bedenklich, wenn dec unmittelbar angestr.vic Essekt nicht erreicht wird. Viel gefährlicher jedoch erscheint der wiDe Streik der Keßelhe.zer. Er ist nach wenigen Stunden, fr st rich nur durch die Nachgiebigkeit des Berliner Magistrats, be endet worden. Aber ist eS nicht elwaS Ungeheuerliches, daß eine Handvoll Menschen das gesamte Berliner Ver- kehrsleben auf daS schwerste beeinträchtigen u,td stören, zum Tel! geradezu iahmlegen kann? Dieses Beispiel lehrt wieder einmal aus das sinnfälligste, daß im Organismus unserer Wirtschaft e!was nicht stimmt, indem der Grunüsastz der Koalitionsfreiheit hier dergestalt überspannt wird, daß er die .In teressen der Allgemeinheit der Willkür einzelner und ihren durch aus unsozialen Bestrebungen überiics.ri. '-Aus der Erkenntnis dieses Zwiespalts ist das Verlangen und der Entschluß erwachsen durch ein besonderes Gesetz die Grenzen zwischen erlaubten und unerlaubten Arbeitseinstellungen zu zieren und sie unter Benutzung des Schlichtungsgedankens durch die Mach.mitte! des Staat.s zn sichern. Seitdem ist ein Jahr verflossen. Das Gesetz wurde wie der und wieder versprochen. Zum ersten Male bei der Erlcdigung deS BetriebsrütegcsetzcS, mit dem es in der Tat auch in innerem Zusammenhänge steht; aber bis heute ist es noch nicht oorgelegt. Das ist insbesondere für die Deutsche Demokratische Partei, d.e aus die Einbringung eines solchen Gesetzes das größte Gewicht legt, ein unmöglicher und unwürdiger Zustand. Die Reichscegie- rung wird nicht umhin können, die Angelegenheit nunmehr etwas energischer zu betreiben. Sie wird jedenfalls in dem Akklons- pcogcamm, das sie, wie verlautet, dem Reichstag vorzutragen ge denkt, einen ersten Platz einnehmen müssen. Die'es Aktionsprogramm kann nach Form und Inhalt eine erl-ebiiche politische Rolle spielen. Es muß dazu dienen, die einigermaßen erschütterte Stellung der Regierung wie der zu festigen. Die Krisis, die durch die unnötig heraui- beschworene Erörterung über den Eintritt der Sozial demokraten in das Kabinett entstanden war, dars wohl als beseitigt gelten. Die Sozialdemokratie tritt nicht ein, und das Kabinett bleibt. Aber jene Erörterung hat deck die Auto rität der Reichsregicrung nickt unberührt gelassen: allzu stark war betont worden, daß. sie in sich allein nicht den nötigen Rück halt finde und einer Ausdehnung ihrer zu schmalen Basis bedürfe. Sie wird ihr nicht zuteil. Dann muß sie aber das. was sie an äußerem Machtzuwachs richt erlangen Karn, durch innere Festi gung ersetzen. Diesem Zweck mag das Aktionsprogramm dienen. Es soll die Ai saacksti, die sich die Regierung für die unmittelbare Inangriffnahme stellt, scharf und klar bestimmen ?nd Ulrich Der Rigaer Korrespondent kauplet, daß Sowieirußlanb nur Fciedensschluh mit Polen bringe, Parteien zu reiten. Alle Gerüchte curg und anderswo werden von ihm dementiert. Diese plötzliche Rücksichtnahme aus das Leben der polnischen c rbeitcr hat allzuviel AehnUchkeit mit dem Bekenntnis des ge fangenen Wolfes zur vegetarischen Lebensweise. Die gerissenen Sowjeipostliker müssen arg ^erwirrt sein, aoenn sic annehmen. die Welt werde solchen plumpen Ausreden Glauben "schenken. Die blinden Moskau-Anbeter in Deutschland werden allerdings jetzt von der russischen Menschenfreundlichkeit reden. Einspruch der ostgasizifchen Vertreter gegen die Unterzeichnung des russisch-polnischen Vorfriedcns. Riza, 9 OAober. Die bevorstehende Unterzeichnung des Vorsliedens dar unter den vier anwesenden Vertretern Ostgallziens proße Erregung aus- ge'.öst. Sie haben bereits einen förmlichen Protest gegen drn Beschluß, dec über ihre Köpfe hinweg gefaßt worden tei, bei der Konferenz ein gebracht und erklären, die Beschlüsse ter Konferenz von vornherein als für sie nicht bindend zu betrachten. Einen gleichen Einspruch hat die Del«- Die bevorstehende Abstimmung in Kärnten Jugoslawische Drohungen. — Günstige Aussichten. — Italienische Truppen in Schahbereitshasi. (Eigener D r a h t b e r i ch i.) W en, 9. Oktober. Die Jugoslawen drohen für den Fall, daß morgen die Abstimmung in. Kärnten gegen sie aussallen wird, das Gebiet mit militärischer Gewalt emzvzlehen. Von feiten der Entente werben für diesen Fall militärische Abwebrmaßnakmen getrosten. Die heutigen Nachrichten aus Ktagenjutt besagen, daß die Aufsichten der Deutschen günstig firw. Klagenf irt, 9. Oktober. Da die Gefahr besteht, Laß, falls morgen in Kärnten für Oesterreich die VolksabsUmmung günstig aussallen sollte, Jugoslawen in das Ab stimmungsgebiet einrücken, um so ein iait aecomiäi zu schaffen, haben italienische Truppen en Kamm der Karawanken oesetzt, um gegebenen falls die Jugoslawen an einem gewaltsamen Vorgehen zu hindcrm. Die internationale Abstimmungskeinmlsston hat hiervon der jugoslawischen Negierung Mitteilung gemacht. In den letzten Stunden Unsen hier ungefähr 2400 Siimmberechtigke ein. welche sich in die Zone -V begaben. Es handett sich hierbei um Lenke, die im Verlaufe der letzten anderthalb Jahre infolge jugoslawischer Um triebe von ihrer heimatlichen Scholle vertrieben wurden und mm aus Len. Ausland heimkchren, um ihr Stimmrecht auszuüben. Die letzten Vorbereitungen für die Abstimmung sind getroffen. Alle Slmsten uno Brückcnübergängc sind besetzt. Nur wer im Besitz einer Absiimmung«legilimation ist, darf die Demarkationslinie noch passieren. In e.ner Kundgebung betont die Absiimmunaskvmmission, Laß die Ab stimmung frei, unabhängig und gebclm sei nnd daß sie alles daran s«tzen wird, um dies zu gcwähr.eislen. * Padcrewfkl hat die Politik satt. In Warschauer unterrichteten Kreisen ve.lautet, daß der polnische Außenminister So pt e ha dem stüheren Ministerpräsidenten Padcrewfkl den Posten eines Gc- sandten in London angebolcn habe. Paderewskl habe jedoch Len Vor schlag abgcichnt, da er auch von feinem Posten als Vertreter Polens im VS'kerbrmd zurücktreten will, um sich ganz von dem politischen Leden zurückzuzichen. Der sranzösische SiaaiLhaushalt Genf, 9. Oktober. Das französische Finanzministerium keilt mit, daß nunmehr alle übrigen Mnislerien ihre Ausgabcnrcchnungen für das Jahr 1920 ein- geieicht haben und daß das Kricgsministerium allein seine Ausgaben Ler- ütt erhöhte, daß der Budgetentwurs für 1921 26 Milliarden regelmäßige Ausgaben beanspruchen wird gegenüber 22 Milliarden Franken im Ja re 1920. Dazu kommt ein Budget der außerordentlichen Ausgaben in dor Höste von 24 Milliarden Franken sür den Wiederaufbau der vom Krie e belicsfenen Gebiete und die Unterhaltung de. Truppen in den besetzten Gebieten. Diese außerordentlichen Ausgaben sollen einfach als Kriegs entschädigung Deutschland zugeschlieden werden. An ter Pariser Börse wurden am Freitag 100 -K für 24 Franken gerechnet, so daß nach der Aussiellnna Les Blidgetentwurss Deutschland allein im Jahre 1921 nahe zu 100 M-lliarden Mark in Franken zu zahlen hätte. Verfchlebnng der Brüssel s Völk römdratssißung. Der auf Len 14. Oktober sestge'chte Zusammentritt Les Völkerbundratä in Brüssel ist auf Len 20. Oktober verschoben worden. Sonntags-Ausgabe sirc«ipjig -nd Vororte zweimal «LxlI-d In« . Haas gebracht, Lon"lag« a!l Margenausgabe monali. M. 1V.—, »Irrte! ädr.. Ä..30 fär Abholer inonatl. M. Morgrn-AuSgabe allein M. 7.cv inonalUch, Adeub-Aufgabe allein M l!.— monalllch. Durch unser« anjwärtlgen Fillaien ins Hau« ge bracht monatlich Pc—, aiertellbbrlich Ai. lV>.—; durch l>!e ^oir innerhalb Dculjchlauh!, Triamt-V leaabe monatlich M. 7LN, vlerleisäbr- lich M. 2lt.5O taarschllegilch 'postbesleilgedühr). Aujlondsvcrlaud- inouaiiich M. 1ö.— anb Diuchsachen-Porlo. «,»,e nummern' Morgen- Ausgabe LU ps^ Ahenb-Äargab« v Pt. Sonntags-Ausgabe 40 Pf Str. 473 114. Jahrgang Anzeigenpreis: i. ?.!>: Anzeigen von Debürden tiu amtllcheu 7e>t Sie Nonpareille',eile I.'il), » au«w. M.ci.-': kleine 'Anz-is.'ti 0i« Nonpareillezelte NI I.IO, von aultrort» ?'IK i.ütl,Delchost-i inzeigen ml! ptuhuorlchrilten im prelle » > . 'p'.-h rnt> Oet nvorlchritt »k-ne i'erb' elich'ieit NeilaqeuprcUe sii- bie 0 «s.imtliuslage Nb. III.— netto, sür Tetlauslage .Nk ne!:o pro M Ile. Pollaustuge PostgedSK: eptra. ierniorcai-nnschtull Nr. lauüü. >i >«i. rauoe. — Po l!ch«.kbonto<>" . aichrisUeiiano unb v'etchäslsltelle: Leipzig, aollonnisgassc Nr. U. Verlag Dr. Neinhold L Leipzig. Sonntaq, den 10. Oktober T'üs Lrtpziycr Tap.'.nlait ci ihült die amili Yen Belnuntnurchnnacn des N neS und dce PoNzeiamtetz der Lied, Leipzig, des «>nt»-,eria,.^ Le.p.ig u lS der rachsisrllcu LimUaminiireriru Dresden iowte uersH'.'Ser.er nn-rrrr Arllatden.
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