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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.07.1935
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19350718022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1935071802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1935071802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-18
- Monat1935-07
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vounttsküj vonnerskag, 1t. ZuN 1SLS Drertmrr Nachrlchken M Üi ' 's V! zu iZ s. 6. 7. 7. linae durch die ; Zusammenarbeit / 2. 8. Hs:. f s sich die ^vit fchwtzt. Die neue Ot grau*, die ihre a wird al« «in« de 1-st H!v- 1 Maschinengewehrfeuer tn Belfatt Loudon, 18. Juli. Die ernenten Unruhen inB «lfast (Nordirlanb) dauerte» am Mittwoch bis zum Abend an. SS gab wieder Steinwürfe, Reoolverschüffe und Maschinengewehrfeuer. Auch PlünderungSversnche und Brandstiftungen »amen vor. Sin elfjähriger Knabe wurbe von einer Kugel in» Bei« getroffen und muhte ins Krankenhaus gebracht «erden. Weitere Truppenverftärkungen find eingetrosfen. Soldaten mit ausgepslanztem Seitengewehr und Panzerwagen durch» ziehen di« Straße«. Mmtwlrd« Der Reich, hat den oberste Vtunberlaß seine- Wahrung der darliber hinaus j verkehr« betraut gerade bei Nadfa bekämpfen. „Sol Disziplinlosigkeit neuen die Frage sür Fahrräder e zu gegebener Ze Mahnung anzu,o Im Rahmen Mittwochabend L Helm" aufgeslihr Schlosses, dessen I des Saale» einic erfahren hat. 'Da, Albert Florath sprlihende Spiel weiblichen Haup außerordentlich a bellen deutschen Z Maria Terno al Weiter wirkten Albert Florath, « Es gab ost mitt> Einzelleistungen, siir die prächtige diesen Abend wfi Aen-erung -es MilttarftrafgesetzbucheS Verl»«, 18. Juli. Das Im ReichSgcsehblatt Nr. 79 vom 17. Juli 1935 Sette 1921 veröffentlichte Gesetz enthält di« Aenderungen, die auf Grund des Wehrgesetzes im Militärstrafgesetzbuch er» forderlich wurden. Es enthält folgende Grundzitge: 1. Das Militärstrasgesetzbuch ist nicht mehr allein auf Heer und Marine, sondern ans die ganze Wehrmacht abge stellt. Die Ehrenstrase -er Entfernung au» dem Heer oder der Marine wird durch die Ehrenstrase desVerlusteS der Wehr Würdigkeit ersetzt. 2. Für die Wehrpflichtigen de» Benrlaubtenstandes wer den besondere Strafbestimmungen wieder eingefllhrt. 8. Die Ehrenstrase der Di e n st e n t l a s s u n g für Mann schaften wird beseitigt, abgesehen von folgeren Fällen: ai Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bis zu drei Jahren süber drei Jahre Verlust der Wehrwürdigkeit), dj Gefäng nis von längerer als einjähriger Dauer wegen vorsätzlich begangener Tat, c) Unsähigkcit zum Bekleiden össentlicher Acwter, cis Anordnung der Unterbringung in- einer Trinker heilanstalt oder einer Entziehungsanstalt oder in einem Ar beitshaus oder Untersagung -er BerufSauSübung. Auf Grund de» Wehrgesehe» gilt al» Grundsatz, dass der während der Erfüllung seiner aktiven Wehrpflicht bestrafte Soldat die Strafzeit nach Strafverbüßung nachzudte- nen hat, Ad VNoder mir noch S2L Smiunoskrankenlaflen Berlin, 18. Juli. Im Zuge der Durchführung der gesetzlichen Bestimm»«, gen über di« Bereinigung von JnnungSkrankenkassen sind nach einer Feststellung des Organs der deutschen Innung», krankenkassen bisher 878 Jnnungskrankenkaffen zu 112 Kaffen vereinigt worden. Unter Berücksichtigung der noch bestehenden Zusammenfassungen sei damit zu rechnen, daß vom 1. Oktober ^I'^^och etwa 825 JnnungSkrankenkassen bestehen werden. Die Höchstzahl dieser «affen ergab sich im Jahre 1929 mit 982. Hol-te hält Rückfrage tn Braunschweig vraLtmsIcknug uoooror SorUuor SvArliUoUung Berlin, 18. Juli. Zu der Meldung, bah der RetchSstatthalter tn Braun schweig und Anhalt, Loeper, mit sofortiger Wirkung die Auslösung der Stahlhelmortsgruppen de» Kreises Dessau- Köthen wegen Widersetzlichkeit gegen von ihm getroffene Mast- nahmen angeordnet hat, läßt der RetchsarbettSmintster Seldte und Bundesführer des NSDFB iStahlhelmj mit teilen, daß «hm tn dieser Angelegenheit von feiten de» Reichs- statthalterS weder eine Anfrage noch eine Mitteilung vor liege. Der ReichSmtntster habe den RetchSstatthalter um so fortige Aufklärung und Ucbersendung des Materials, womit er die Auslösung begründet, ersucht. legt! daneben geh ihrer Vollendung Der AuSbltö -eißungSvoll. Z> schon die wenig« begriffenen neue Kenntnis haben. z* «eatratthea tzoftsplel Maria > rchlageroperette „2 glaproth: musikalil trud« Baum-Aründ ttch van 10 bi» 2 hrcudt" habe« an f* Jatzann-««, I Uhr, findet da» v-de statt, in »ei Vctfcn erklingen i< ritt zwei Konzerte «ktl« kommt «in tü iinagnstigem < »bgkhalten. Neuer Lei bisherigen Inten mann Ender Harburg-Wilhelw in d«n letzten Ja theater tätig. AorUuor SobrUUoliung Termin Litauisch erlernt haben. ES ist noch in frischer Er- tnnerung, dab der im groben Memelprozeb verurteilte Lehrer Dchirrmann im litauischen Zuchthaus verstarb, weil die litauischen Behörde» ihm nicht di« genügende Pflege zuteil werden lieben, und dab die Litauer jede Trauerseter für den verstorbenen zunächst zu verhindern suchten. Auch die Tatsache, daß gerade dieser Tage der letzte Memelländer aus dem Dlrek- torium ausschied, fo dasi biefeS nunmehr völlig au» Litauern besteht, lästt nicht gerade auf eine Besserung der Lage schrieben. ES Ivird den Engländern begreiflich sein, dab wir unter solchen Umständen recht skeptisch sind, zumal auch die Behandlung, die die Litauer ausländischen Studenten, die sich über die Lage im Mcinclgebict orientieren wollten, zuteil werden lieben, nicht gerade aus ei» gutes Gewissen der litauischen Machthaber schließen labt. Ist nicht vielleicht die ganze englische Zuversicht daraus ausgebaut, dab man «nS den Ostpakt wieder schmackhaft machen möchte. Sir Hoare hat in seiner letzten groben UnterhauSrede wieder für den Ostpakt eingesetzt und sich bemüht, uns Verantwortung für den Beginn der Verhandlungen zu- zuschtcbcn. So erklären sich ofsenbar die neuen englischen Ve- mühungcn um Memel, denn der wiederholte deutsche Hinweis auf den litauischen Terror ist von den Engländern gerade in diesem Zusammenhang« recht unangenehm empfunden worden. Wenn sich jetzt endlich die Bürgen der memellänbtschen Selbst- verioaltung, d. h. England, Frankreich und Italien, aus ihre Pflicht besinnen sollten, so werden wir das sicher begrüben, aber auch hier kommt es nicht auf schöne Worte an, sondern aus die Taten. t»m KM Der ReichSin schen Gemeindet« führung der T > B ü r g e r m e t st walterS der ( de» 8 94 der d wonach einbeso der Gemeinde zu verwalteten Gem schäften verwtrkl ordnender und ai Rückfrage beim s blick auf die l ä r di« hier entsteh, genannter Rechn können, steht no klärung des Mit sachen btSherigei geschälte nicht m« gen werden noch Gemetndetag" be de» 8 91 durchz geschälte einen b« Vertreter zu best Hierzu hören Gemeinden etwa walier gehabt ha 8 v der deutsch: bald rund 40 weitere 40 00 meinden bestimm und Stellvertrete neten, ehrenamtl geübt werden.. Aus »er Werkstatt teutfcher Dramatiker Ausblick i« di« kommend« Spielzeit Während die Bühnenhäuser für kurze Fertenwochen ge- schloffen halt«» und di« Freilichttheater ihr« Kulturmislion er füllen, find die deutschen Dicht«» am Werk, Neue» zu schassen. Welch«» find ihre Pläne, woran arbeiten und feilen sie In Besuch im Altenburger Schloß Von Aennr Braun In Thüringens Gauen, nahe dem mitteldeutschen Braun kohlengebiet, schmiegt sich das Städtchen in die Landschaft «in, in -em das Lkatlpiel erdacht wurde, das von hier aus feinen SiegeSzug durch die ganze Welt antrat. Die einstige Haupt- stadt des Herzogtums Sachsen-Altenburg, reich an reizvollen, alten Winkeln, mir- beherrscht vom wuchtigen, auf steilem Porphyrfelsen aussteigenden Schlob. Bereit- um 930 erbaut, zerstörten wiederholt tückische Brände Mauer und Zinne, tätige Menschenhand aber richtete wieder auf Saal und Ge mach, Turm und Kirche. Unregelmäßig umgeben den inneren Schlobhof bi« pracht volle Hoskirche, die verschiedenen Flügel des Schlobbaue», Junkerei und Prinzenpalais. Zwei mächtige Rundtürme wuch ten empor, um eines malerischen Torhauses graue» Gemäuer ist üppiges Weingerank lebendig, verträumt schweift der Blick von der Zwingergaffe aus über das Dachgewtrr -es Städt chen» und zu den zRoten Spitzen", den Ueberresten eine» Klosters und der Kirche Unserer lieben Frauen, erbaut um 1172 unter Friedrich Barbarossa. Da» Hauptportal d«S Schlöffe» öffnet sich dem Besucher. ES empsängt ihn mit einem etwas schauerlichen Willkommen, denn linksseitig des Eingänge» sind tn kleinem Raum mittel alterliche Foltergeräte vereint, lebendig illustriert von zeit genössischen Stichen. In einem Steinsarg, den man bei Um- bauten im Schlobhof sand, ruhen die Gebeine einer jungen Prinzessin, die sehr schön gewesen lein soll. Türen, mit goldenen Arabesken verziert, öffnen sich. Die Möbel der herzoglichen Familie sind au» den Räumen ver schwunden, statt dessen beglückt «ine reiche Sammlung alt griechischer Gefäße: Basen, aus die vor zweitausend und mehr Jahren ein Volk Handlungen de» täglichen Leben» mit feinen Strichen eingrub. Man begreift plötzlich, wa» man vielleicht bisher nicht konnte, dab manch Sammlerher» im Studium dieser Gegenstände einer alten Kultur da» wirkliche Leben vergehen kann. Japanische Gemälde in wundersamer Farben pracht schmücken weitere Gemächer. Porzellane Altmetßner Herkunft, Thüringer und bayrische Erzeugntffe gleißen und prunken. Sin wetber Porzellanofen, von bunten Blüten und goldenem Zierat übersponnen, zaubert uns «inen zierltchen Damensalon vor Augen. Heimatliche Handwerkskunst leuchtet auf am alten, bunt- 'lemalten Hochzeitsbett, die rosenbemalte Truhe steht an der Wand. Mancherlei Hausgerät, und die schön« Tracht der Alten- iurger Bäuerinnen, der «ngpltssierte Rock und Flügelhaube, vte sie noch heut« vereinzelt tn den Dörfern getragen werden: 'er Hochzeitsstaat de» Brautpaare», der Anzug de» Hochzeit«- -itter», da» zinnerne, blank« HochzettSbecken, das später al» Tausschale diente, di« Geldkatze, die um den Leib getragen Sie «MW Tie Mechc D > p p o l b i S iv, in derObermeist« fTippoldiöwaldej fetzte. Nachdem b: de» ReichSverban über den Reichst hatte, sprach Be LandeSlieferunaS mechanischen We «körtet wurde da, erhalten in ihrer von IchO, 8,60, Sh gerten. In jede über da» praktisä derselben Lehrtal -atz ein guter Ve zu Zeit werden Simderttalisende fliehen «er »em Selben M Schanghai, 18. Juli. Die Lage im UeberschwemmungSgebtet de» Gelben Flusses verschlimmert sich immer mehr. Neue Regensälle in der Provinz Schantuna beschleunigen das Bordringen der Fluten, die den Wcischan-»ee in der Provinz Kiangsu bereit« erreicht haben. Die Fluten überlaufen auf ihrem Weg mühe los alle schwachen Eindeichungen der kleinen Flüsse. Hunderttausend« habe« ihre» Grundbesitz verlasse« «nd find in die TaianS-Verge ««flohen. Die Behörden von Kiangsu haben jetzt mit dem Bau eine» 80 Kilometer langen Deiches südlich des Wetschan-SeeS be gonnen, für den hunderttausend Arbeiter eingestellt werben muhten. Man hofft, durch diesen Deich ein wettere» Bor- dringen der Fluten in daü alte Flußbett zu verhindern. Der Wasserstand im Oberlauf des Gelben Flusses ist plötzlich um 2 Meter gestiegen. Es ist leider mit einer wetteren Aus dehnung der Ueberschwemmung in den Provinzen Schani! g und Hopei zu rechnen. Ilebeesall aus -Milten ln Lenden London, 18. Juli. In Camden Town sSttdwest-Londonj wurden im An- schluß an eine faschistische Versammlung 16 Schwarzhemden und 2 Frauen von einer Menschenmenge von etwa 600 Personen bedroht. Sie flüchteten in eine Garage, und mehrere von ihnen wurden dabei durch Flaschen und andere Wurfgeschosse verletzt. Auf einen telephonischen Hilferuf hin trafen 60 Polizisten, teil» in Kraftwagen, teils zu Pferde an Ort und Stelle ein und ermöglichten den Belagerten einen ungestörten Abzug. Ver haftungen wurden nicht vorgenommen. wurbe, und mancherlei weitere Gegenstände lassen Brauch und Art des Altenburger Völkchen» lebendig werben. Eine prachtvolle, reichhaltige Wasfensammlung? Ketten hemd und Speere, der Morgenstern, das KrtegSgerät des Mittelalter», Kanonen und Gewehre entrollen ein gewaltlgeS Bild deutschen Kampfes um deutsche» Land. Der zierliche Degen mit Silberstliaranknaus erzählt von höfischen Festen. Turniermäntel für Pferde erinnern an ritterliche Spiele, wie sie im Schlobhof stattfanden, wo Gäste und Gastgeber von den ofsenen Galerien, die zum Teil noch nahe der Schloßkirche er halten sind, zuschauten. ES blicken von den Wänden bi« schönen Augen gemalter Prinzessinnen, rote Lippen scheinen traumhaft zu lächeln, atlassene Gewänder sacht« zu knistern, al» würden sie von leichter Hand ersaht, um im Tanz auszurauschen, der im hohen, köstlich geschmückten Festsaal überS glänzende Parkett strich. Korinthische Säulen aus rotem, westfälischem Marmor tragen das Gebälk. Das Deckengemälde, -le Vermählung des Amor mit der Psyche darstellend, von einem Schüler Schwind», Pro fessor MooSdorf, gemalt, bezaubert durch seine leuchtende und doch wiederum fanst« Farbenpracht. Rotvrokaten« Sessel stehen zeremoniell an den Wänden und träumen wohl von vergange nen, glanzvollen Festen. Ein Gemälde von Goldberg läßt die Erinnerung wach »verden an den sächsischen Prinzenraub im Jahr« 1466 durch Ritter Kun, von Kaufungen. Die Lettern, au» Garleder und Hol,sprossen »usammengeseht, auf denen die Räuber in da» Schlob rinstiegen, find noch vorhanden. Im feierlichen Schweigen der Schloßkirch« prunken Chor stühle in spätgotischem Stil au» Eichenholz reichlich geschnitzt, der Altar ist au» der Zeit be» Dreißigjährigen Kriege». Durch köstliche, buntalastg« Fenster bricht die Sonne und legt warm lebendigen Schein Uber die alt« Pracht. S» lebt tn Saal und Gang diese» Schloff«» eine reiche Vergangenheit und bewegt die empfänglich« Seel« tief. In wuchtigen Formen umlagern Schlohbau und Türm« den steinernen Hof. Laut hallend geht der Schritt -e» Besucher» über da» Pslaster, wie einst der Tritt der Wache, deren Schilderhaus verlassen am Portal lehnt. E» ranken Glu- »inten tn blauer Fülle am Mauerwerk. Durchsichtig wölb» sich die Kuppel de» Himmel». Frei und unbekümmert um Vergangenheit und Gegenwart schwingen sich die kurzen, leben»seltgrn Schreie der Mauersegler unablässig um Turm und Zinne. ihren Werkstätten, was halten sie für die kommende Spielzeit bereit? Han» Friedrich Blunck, Präsident der Reichsschrifttum»- kammer, bietet für die kommende Wtntersaison da» Schauspiel „Die Krau im Tal"? keine Neuschöpfung, sondern «in« Neugestaltung diese» im Jahre 1920 entstandenen Schauspiel»: damals aber sand der Dichter mit seinem Werk verschlossene Bühnentüren. Hans Friedrich Bethge hat ein Drama „Pfarrer Peber" ferttggrstellt: das Werk lehnt sich an «ine Novell« Strindberg» an. Daneben gelangt seine Komödie „Die BlutSprobe" zur Versendung an di« deutschen Bühnen. Mancher wirb auch gern zur Kenntnis nehmen, dab fein Er- solgSschausvirl „DerHungermarschdrrBeterane«" in neuer Bearbeitung herauSkommen wird. Wolfgang Goetz kann für die nächste Spielzeit schon jetzt di« Uraufführung zweier neuer Dramen vormerken. ES han delt sich um da» sllnfaktige Schauspiel „Der Minister präsident", besten UraufsührungSrechte sich da» Staat»- theater tn Berlin gesichert hat, und um die dramatische Legende «Eine» Gotte» Wiederkehr", die in Zusammenarbeit mitRudolfDix entstanden ist: ihre Uraufführung wird die Legende im Stadttheater Guben erleben. Das Schauspielhaus Dresden kündigt für da» kommende Spielfahr ebenfalls eine ganze Reihe von Urauf führungen an. Han» Gobsch kommt mit dem Schauspiel „Der ander« Feldherr" zu Wort, Fritz Dtrtrichmit der „Legende der Arbeit", und Fritz Lützkenborf mit dem Drama „Alvenzug", letztere» Werk ist da» Ergeb nis eines ganzen SchaffenSjahre». E» trägt den Untertitel „Sin Schauspiel vom Untergang der Kaiser und von der heili gen Ewigkeit de» Reiche»". Han» Christoph Kaerg «l legt ein Märchenspiel „Rübe zahl" vor. Kaergel bereichert hiermit bi« Marchenltteratur um ein Werk, da» gewitz nicht nur lokalgebunden ist und auch über ble Grenzen des Schlesierlande» hinaus Anerkennung finden dürste. «u» der Werkstatt R ub o l f P r e» b e r» «st «tn Schau- spiel „DieNachtnachbemKaiser" hervorgegangen: der noch immer schasfenSsrohe Gerhart Hauptmann hat «in Schauspiel »Hamlet in Wittenberg" sertigaestellt, und Maximilian Böttcher wartet mit seinem Werk „Die Welt der Borurtetle" aus: die letzgenannten Bühnen- stücke wurden vom Schauspielhaus in Bremen zur Uraussüh- rung angenommen. An der gleichen Bühne wird in der kommenden Spielzeit auch eine neue Komödie von August Hinrich», dem Dichter der SchweinSkomödte „Krach um Jolanthe", au» der Taus« gehoben. «uöländische Dichter kommen nur vereinzelt zu »ort. Einer der wenigen, di« Heimatrecht bei un» genießen, der Schweizer Dichter Cäsar «rx, läßt misten, daß er letzte Hand an sein historische« Schauspiel „Der heilig« Held" Ar. ZZ4 Seile 2 Italien den Krieg erkläre oder wenn die italienischen Trup pen es wagten, die Grenze zu überschreiten, werde Abessinien sofort den Kamps ansnehme« und gleichzeitig de« Bvlkerbnnd anrnsen. In einem Leitartikel macht die „TimeS" zu dem Inter view mit dem Kaiser von Abessinien u. a. folgende Be merkungen: ES sei beachtenswert, baß der Kaiser da» Fehlen eines Seehafens als Hanpthindernl» für einen Fortschritt seines Lande» betrachte. ES sei sehr unwahrscheinlich, daß die Abtretung eines Teiles der unbewohnbaren Provinz Ogaden, auch wenn der verhältnismäßig fruchtbare Oberlauf -cs Schebeli-FlusteS dazu käme, Italien» Appetit nach „wert vollen Ländereien" befriedigen werde. Die Aenßerung über den Bau einer italienischen Eisenbahn deute darauf hin, daß der Kaiser keinen Vorschlag erwägen werde, der der italienischen Regierung die militärische Kontrolle über die Eisenbahn oder eine angrenzende Zone geben würde. Die Aenßerunge» über die Sklaverei seien nicht völlig über zeugend. Käusltche Sklaven werden zwar in Jtalientsch- Asrlka und übrigen» auch in den afrikanischen Schutzgebieten anderer europäischer Staaten geduldet, aber die Nachbar» Abessiniens beschwerte» sich über Raubzüge von Sklaven jägern. Immerhin glaube niemand, daß die realistische ctatienische Regierung an» diesem Grunde ein große» Heer nach Ostasrika schicke. Zehn Gebote für Aaschiften Ltgono vradtmolckang ckor „vresckner dkaoirrloktan" Berlin, 18. Juli. Wie an» Rom gemeldet wird wird bet den faschistischen Milizdivisioncn, die bereits in Ostafrika stehen oder dorthin verschisst werden sollen, die Disziplin äußerst streng ge handhabt. Im Gegensatz zu de» Soldaten der regulären Armee, die bei der Vereidigung Treue dem König, Mussolini und dem Regime geloben, schwören die Angehörigen der faschistischen Miliz bei der Ausnahme in die Organisation fotgendermaßen: „Im Namen Gottes und Italiens schwör« ich, daß ich den Befehlen des Duce gehorchen werde, und daß ich der Sache der faschistischen Revolution mit all meiner Kraft, und wenn e» sein muß. mit meinem Blut dienen werde." Aufgabe der Miliz ist es, unter den Fahnen des Duce, die die Inschrift tragen „Glauben, ge horchen, kämpsen", dem Faschismus neuen Ruhm erwerben. Kennzeichnend für den Geist, der der Miliz eingeimpst wird, find solaende „Zehn Gebote", die jedem ein zelne« in Fleisch und Blut übergehe« solle«. Du mußt wissen, daß der Faschist, und besonder» der Angehörige der Miliz, niemals an den ewigen Frieden glauben darf. Im Gefängnis verbrachte Tage find immer verdient. Du dienst dem Vaterland, auch wenn du nur ein« Kanne Gasolin bewachst. Ein Kamerad muß ein Bruder von dir sein, weil er mit dir lebt und weil er genau so denkt wie du. DaS Gewehr, die Munition und die Ausrüstung, die du hast, sind dir an vertrant worden, nicht um sie zu verderben und zu verschwenden, sondern um sie sür den Krieg bereitzuhalten. Sage niemals, die Regierung bezahlt e« doch, denn d u bist eS, der bezahlt, und die Regierung ist die, welche du selbst gewünscht hast und sür die du die Uniform trägst. Di« Disziplin ist die Sonn« der Heer«: ohne sie gibt es keine Soldaten, sondern nur Durcheinander und Niederlage. 8. Mussoltni hat immer Recht. 9. Der faschistische freiwillige Soldat hat nie mildernde Umstände, wenn er nicht gehorcht. 10. Eines muß dir wertvoller sein als alles andere, das Leben des Duce. Besserung »er Lage im Memelgebiet? vrabtmalcknug nnaoror verNn, 18. Juli. Der englische Außenminister Sir Samuel Hoare hat sich, wie schon berichtet wurde, gestern im Unterhaus sehr -uverflcht- ltch in bezug auf di« Memelsrage geäußert un- der Hoff nung Ausdruck gegeben, daß nach einer Fühlungnahme mit Paris un- Rom ein« Bess« rungder Lage im Memelgebiet rintreten werde. Damit scheint nun endlich der bereit» von dem Vorgänger des englischen Außenministers angekündigte g e m e i n s a m e S ch r i t t der Unterzcichncrmächte des Memel statut», also England, Frankreich und Italien, in Kowno be vorzustehen. In -er Zwischenzeit waren bekanntlich Nach richten aufgetaucht, baß Frankreich sich einer solchen ge meinsame» Aktion widersetze, einmal aus Einflüsterungen des sowjetrussischen Freundes hin, zum anderen aber auch, nm den Engländern vor Augen zu führen, daß sie aus die Mit wirkung Frankreichs in vielen Fragen der großen Politik an- gewiesen sind. Ob die Zuversicht de» englischen Außenministers berechtigt ist, vermöge» wir nicht zu entscheiden. Bis jetzt liegen jedcnsallü keine Anzeichen vor, die auf eine Besserung der Lage >m Mcmclgebict schließen lassen. ES wird ganz im Gegenteil immer wieder berichtet, baß die Litauer die Einbürgerung der anS Großlitaue« nach den, Memelgebiet eingemanberte» Elemente rechts» »tbria sortsetzen, um ans diese Weis« die Wahle» kür de« Landtag, die im September stattsiude«, z« verfälschen. Wir haben ferner vernommen, dab die Prozesse gegen Mcmclländer »och immer weitergehen. Wir haben gehört, daß die Litauer beabsichtigen, alle Beamten aus dem memel ländischen Dienst zu entlassen, die nicht bis zu einem bestimmten '
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