928 der Burgward Oschatz in den Keilgärten, dem vorderen Teil des heutigen Volksparkes, auf einer Anhöhe des rechten Döllnitzufers. Hier führte eine uralte Straße durch eine Furt der Döllnitz in Richtung Grimma. Im Schutz der Burg siedel ten sich vor allem Handwerker auf dem Gebiet des heutigen Brühls an. Dieses sumpfige Gelände bot jedoch keine Mög lichkeit zu einer weiteren Ausdehnung. Aus diesem Grunde wurde später auch döllnitzabwärts ein besserer Übergang hergestellt und die Straße entsprechend verlegt. Otto der Große (936-973) soll dann den Bau einer Stadt auf dem nahen Hügel vor dem sorbischen Dorf Braschwitz veranlaßt haben. Hier entstanden das Haus des Vogtes, auf den das Burgwardsrecht überging, sowie die zunächst höl zerne, schindelgedeckte, dem hl. Aegidius geweihte Kirche und der geräumige Pfarrhof. Die „Buden" der Kaufleute kamen an die obere Seite des langgestreckten späteren Altmarktes, des heutigen Ernst-Thälmann-Platzes, und in die Sporergasse, heute Sporerstraße. Später legte man den Neu markt, heute Platz der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft, in fast quadratischer Form und die angrenzenden regelmäßigen Straßen planmäßig an. Die Stadt war zunächst von Wall und Graben umgeben. Seit dem 12. Jahrhundert wurde sie dann durch eine Ringmauer geschützt. Als ihr ursprünglicher Name gilt ozzec, ein sor bisches Wort, das Aspe (Espe, Zitterpappel) bedeutet. Zahl reiche derartige Bäume standen bei der slawischen Siedlung Altoschatz, die damals den Namen Aldin-Ozzec trug. Er wurde von den ersten Erbauern der Stadt übernommen. Zur Unterscheidung von dem Namen der Stadt erhielt das Dorf nur später den Zusatz Aldin. weil es von Aldionen (Leib eigenen) bewohnt wurde. Der Name Ozzec steht auf dem ersten dreieckigen Stadtgerichtssiegel an einer Urkunde von 1253. In der Folgezeit unterlag die Schreibart den verschie-