burgmuseum geschaffen und erreicht, daß in ihm praktisch sämtliche Gleich bergfunde vereinigt worden sind, die bis dahin auseinandergerissen in Meinin gen, Hildburghausen und Römhild untergebracht waren. Damit hat er erst deutlich gemacht, was wir an ihnen überhaupt besitzen. In seinen wissenschaft lichen Arbeiten ist Götze mit Recht dafür eingetreten, daß die Befestigungen des Kleinen Gleichberges nicht germanisch sind. An diesem Punkte hat Constantin Kumpel, gestützt auf die Germanomanie der Zeit, versucht, Götze entgegenzutreten. Voll blinden Eifers hat er sich in seinen Schriften leider nicht gescheut, seine Befunde zu verfälschen, und so hat er selbst die Verdienste in Frage gestellt, die er sich sonst mit der Bergung zahl reicher Gleichbergfunde erworben haben würde. Auch seine Sammlung befindet sich heute im Steinsburgmuseum. Ihre Bestände können jedoch nur mit Vor sicht verwertet werden. Einen umso zuverlässigeren Gehilfen fand Götze dagegen seit 1905 bei seinen Arbeiten an Carl Kade. Dieser hat ihm bei den mühseligen Detailuntersuchun gen an den Wällen des Kleinen Gleichberges unverdrossen beigestanden. Später hat er selbständig den Großen Gleichberg und die Gefilde um beide Berge be arbeitet, in denen er auch viele Jahre als Fundpfleger tätig war. Noch die vor liegende Arbeit verdankt seiner Unterstützung viel. Herzlichen Dank für ein zelne Auskünfte schuldet der Verfasser so vielen Personen, daß diese hier leider nicht namentlich aufgeführt werden können, doch darf er sich nicht versagen, seines bewährtesten Helfers, des Oberförsters a. D. Emil Gundelwein in Haina, ausdrücklich zu gedenken. Der Verfasser selbst steht nun auch schon mehr als dreißig Jahre in der Gleichberg forschung. Seit Götzes Tode hat er sich dieser im Auftrage der Deutschen Aka demie der Wissenschaften zu Berlin ganz besonders zugewandt und mit der systematischen Aufarbeitung der Funde des Steinsburgmuseums begonnen. Dabei hat sich ergeben, daß die Rentmauer auf dem Großen Gleichberge und die 1. Steinsburg auf dem Kleinen der Jüngeren Urnenfelderkultur, die 2. Steins burg der Jüngsten Hallstatt- und der Älteren Latenekultur, die 3. Steinsburg der- Jüngeren Latenekultur und die Altenburg auf einem westlichen Ausläufer des Großen Gleichberges der - Karolingerzeit zuzuweisen sind. Eine umfassende Monographie der Gleichberge fehlt bisher, und auch in der vorliegenden Arbeit können die Tausende von Funden aus dem Waldgebiete nur in Auswahl heran gezogen werden, während die Altertümer des Vorlandes im speziellen Teile so vollständig wie möglich verzeichnet worden sind. Die meisten älteren, im übrigen sehr verdienstvollen Darstellungen der Vor- und Frühgeschichte unseres Gebietes leiden darunter, daß ihnen die norddeutsche Gliederung der Vorzeit zugrunde gelegt wurde. Deshalb mag schon hier gesagt sein, daß das Gleichberggebiet auf Grund seiner Bodenfunde zu Süddeutschland gehört und seine Vor- und Frühgeschichte deshalb zweckmäßig nach süddeut schen Gesichtspunkten zu gliedern ist. Sie beginnt, soweit wir heute wissen, in einer jüngeren Phase der Mittleren Steinzeit, d. h. vor etwa 7000 Jahren. Doch kennen wir bisher in unserem Arbeits-