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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370107026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937010702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937010702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-07
- Monat1937-01
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M»nt«o«oab», -lr.« »ttug«gerü-r »«< tt-lich »w«ima»-ek A» ßrllmrg frei H»u« mo,«Mch U«. 3.»0, »mch «oftbkjua ««. ,.,a «lnlchr. 1»,» Ups. «ost,,», lohn« Vok»ufteN>m^««»ahr) »«t sUtenmil wichrntl. Mrs«id. Mxirl-N«. lv Ups., aut«- Hal» Sachsen» mit v!orgen-<lu»-ai« 1» Ups. «iltei-envretl« lt. VreMift« Nk.»! «wimeteqr l» MIN »kkit, u,»u»s. «achlLII« nach Stasfel Samllienaniei-e» u. Stellengesuche Millimeter- »eile « Ups. Lisserge». »0 Ups. — Nachdruck nur mit Quellenangabe »reldner Nachrichten. Unverlangt« Schriftstück« »erden nicht austewahrt GegrLnöet 18S6 Druck «.Verlag r Ltepsch L Relchardt, DrcsdenA. l, Marien ftraße ZS/tt. Fernruf 21241. Postscheckkonto lSöS Dresden Dir» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amt«hauptmannschaft Dresden und de» Schtrdsamtr« beim Dbervrrsicherungsamt Dresden MMche Armee Verpesten Moskaus Grschreüenbe BolsKewislerung -er Tschechoslewakel Ser Elka-emtker soll früher heiraten verli«, 7. Januar. Budapest,?. Januar. Der autzerordenlllche, ständig wachsende Einfluß, den Sowjetruhland in der Tschecho slowakei gewonnen Hal, und die planmäßige Durchdringung des gesamten öffentlichen Leben» der Tschechoslowakei mit der kommunistischen Propaganda haben seit dem Abschluß de» Prager Sowjet- paktes Ausmaße angenommen, die immer bedenklicher stimmen müssen. Vor allem mit der tschechischen Armee ist die Zusammenarbeit bereit» so eng geworden, daß das tschechoslowakische Heer geradezu als ein Teil der Roten Armee angesehen werden kann. Mit besonderem Eifer wendet sich die kommu nistische Hetzpropaganda außerdem den zahlreichen sogenannten „Minderheitengebieten" des Prager Nationalitätenstaates zu. In einem höchst aufschlußreichen, aus Prag stammenden und auf reinem Tatsachenmaterial beruhenden Bericht stellt die in Budapest erscheinende ungarische Zeitung „Maayarsag" fest, daß heute in führenden bürgerlichen Kreisen der Tschecho slowakei geradezu Entsetzen und Besorgnis über den unglaublichen Einfluß und Druckherrsche, den Sow- jetrußland gerade in den letzten sechs Monaten auf allen Zweigen des staatlichen Lebens der Tschechoslowakei auSübe. Die Moskauer Regierung habe es verstanden, sich in der Tschechoslowakei eine weitverzweigte, glänzend ausgebaute Maschinerie zu schassen, die in alle Zweige der inneren Ber- waltung, de» Heeres, ber Polizei und Gendarmerie, ber Volk»- erziehung und ber Minderheiten eingretfe. Di« militärischen Vertrauensmänner und Sachverstän- »i-tn Moskaus kontrollierten heute tatsächlich die gesamte tschechisch« Armee. wenigsten» 2000 sowsetrusflsche Militärberater gebieten tätigen sowfetrussischen Agenten würde aus minde stens 1500 geschätzt. Ferner seien allein zu Weihnachten in den deutschsprachigen Gebieten der Tschechoslowakei und Rumäniens über 500 000 kom munistische Flugzettel verteilt worden. Der Bericht gibt -um Schluß die Aeußerung eines nach der Tschechoslowakei entsandten kommunistischen Professors wieder, ber sich außerordentlich befriedigt über die Erfolge ber kommunistischen Propaganda in ber Tschechoslowakei äußert und feststellt, daß die kommunistischen Ideen in ber Tschecho slowakei einen besonders günstigen Boden fänden. In einem Kommentar zu den Anordnungen des Reichs- erztehungSministerS über die Verkürzung ber Schulzeit auf zwölf Jahre führt Ministerialrat Benzein ,Weltanschauung und Schule" aus, baß die Gründe für diese Einsparung eines Jahres nicht zuletzt bevölkerungspolitischer Art seien. Es sei eine sehr ernste Tatsache, bah die Vertreter akademischer Berufe eine auffallend geringe Kinder- zahl aufweisen. ES sei unbestreitbar, baß infolge der langen Ausbildungszeit die Akademiker an eine Ehe erst in einem Alter denken können, in dem Volksgenossen mit kürzerer Ausbildung längst verheiratet sind. Wenn man annehme, daß ber Akademiker mit SS Jahren heiraten könne und zwei Kinder habe — wie eS etwa den heutigen Verhältnissen ent spreche —, so würden in 100 Jahren, nach drei Geschlechter folgen, 10 Urenkel vorhanden sein. Könne jedoch ein Akade miker bereits mit 25 Jahren heiraten und habe er drei Sin der, so würben nach 100 Jahren oder vier Geschlechterfolgen 81 Urenkel leben. Ein weiterer Hauptgrund für die Spät- ehe ber Akademiker sei gewesen, bah die akademischen Berufe überfüllt waren. Heute seien die Berufsaussichten be» Nachwuchses wesentlich verbessert, und in vielen Berufen herrsche sogar schon Mangel. So sei der Entschluß des Reichs- «rziehungSministerS eine bedeutsame Maßnahme im Ginne nationalsozialistischer BevülkerungSpolitik und völkischer Be- rufSregelüng. «r-ßluffangrlff -er Rationalen auf Ra-rt- L8 Vomber über -er Sarrptsta-t - Die Rete« erschieße» irr Mnla-a iro Geisel« seien heute in ber Tschechoslowakei tätig. Neben ber offiziellen Kanzlet des tschechoslowakischen Staatspräsidenten arbeite ein militärisches und polizeiliches Büro der Komintern. Täglich träfen auS Moskau Zentner von Propagandamatertal ver schiedenster Art, Tausende von Telegrammen, Zeitschriften und Drucksachen «in, die von dem kommunistischen Büro an die verschiedensten Stellen verteilt würden. Mit grober Besorg- nis und Ängst wurde von den älteren Mitgliedern deS schecht- schen Generalstabes festgestellt, daß die gesamte tsche- chischeÄrmee heute mit großer Planmäßigkeit und Geschick von den militärischen Sachberatern in der Richtung um gebildet würbe, daß das tschechische Heer in Zukunft weniger dem Schutze deS tschechische»» Staates diene», werbe, sondern vielmehr einen Vorposten der Komintern in Europa bilde. Die Offiziere des tschechischen Generalstabes seien vor kurzem verpflichtet worben, sich im Laufe von drei Monaten eingehende Kenntnis der Organisation und der Methoden ber sowjetrusstschen Armee anzuetgnen. Die von den sowjetruf- fischen militärischen Ratgebern geforderte volle Umorgantsa- tion der tschechischen Armee werde schon nach sechs Monaten abgeschlossen sein. Die Artillerie, die Flugwasfe und die tech nischen Truppen seien bereits auf Grund ber sowjetrusstschen Vorschriften umgebilbet worden. Auf Anweisung von 10 sow jetrusstschen Generalstäblern seien in den letzten Monaten für bestimmte, von ihnen als unerläßlich notwendig erklärte An schaffungen Milllardenbeträge ausgegeben worben. Die gesamte innere Verwaltung des Lande» würbe jetzt planmäßig auf eine rein politische Grundlage htngestellt. Die Ausbildung der Polizei und Gendarmerie erfolge auf Grund der Lehrbücher des Moskauer Politbüro», in denen da» Hauptgewicht auf den Inneren Spionagedienst gelegt werbe. In Zukunft würde da» Beamtentum und Mili tär von ber kommunistisch ausgebildeten und durchsetzten Polizei und Gendarmerie auf die politische Zuverlässigkeit im Ginne Moskaus geprüft und kontrolliert. Die tschechisch« Inbustrte gerate gleichfalls immer stärker unter den Ein fluß MoSkauS. In den Haupttndustrtezweigen würbe jetzt das entscheidende Gewicht nicht auf die LetstungSfähtgkett, sondern aus die Zugehörigkeit der Arbeiterschaft zu der kom- munisttschen Partei gelegt. Ueberall im Lande, von den großen Städten bi» in die kleinsten Dörfer, seien Vereine der „Freunde Sowjetruhlands" aegrünbrt worden, die mit weitgehender Unterstützung der staatlichen Stellen osfene Propaganda für Moskau betreiben. Sowjetrusstsche Agenten hielten auf den Veranstaltungen dieser Vereine stundenlange Borträge, in denen in einer außerordentlich geschickten Form Propaganda für den «ommu- ntSmu» gemacht werde. Ueberall würden harmlos« Gesang», und Muttkveretne gebildet, die tatsächlich jedoch ausschließlich im Dienste ber Komintern ständen. Besonder» ausfallend sei die äußerst lebhaft getriebene Propaganda in den Mtnberhettengebieten, in denen «genten in deutscher, ungarischer und slowakischer Sprache kommunistische Vorträge halten. In den Minder- hetteng,bieten erschienen plötzlich Zeitungen in der jeweiligen Minberheitensprache, die in getarnter Form kommunistische Propaganda betreiben. Di« Zahl der tn den Minderheiten« vratztinalünog nosarar Lissabon,?. Jauuar. AuS Madrid wird berichtet, daß gestern 88 «attonale V»md«r zusammen mit mehrere», Jagdfliegern eine» Groß- l«sta « grtss aus die Hauptstadt unternommen habe». Die «»« de« Rote« in den Straße« errichtete« Barrikade« wurde« teilweise zerstört. Soweit sich bisher feststen«« ließ, übte dieser Angriff eine starke demoraliftereude Wirkung ans die Madrider volfchewtsten au». Ma« glaubt, daß die Zahl der tödlich Verwundete« ziemlich «roß ist. Nach einer Meldung der „Times" auS Gibraltar griffen nationale Flieger das rote Malaga erneut an. Die Roten tn Malaga erschossen daraufhin wettere 100 Geiseln. Eine andere Meldung spricht sogar von 150 „Todesurteilen" der Bolschewisten gegen Geiseln, die durch Maschinengewehrfeuer vollstreckt worden seien. Ermordete Im Aementofen verbrannt Das „Echo de Paris" kann wiederum Einzelheiten über die von den Roten in Spanten begangenen Greueltaten be- varllo« Sotzrlttlaltavg richten. Danach ist in Katalonien der Abgeordnete der Pro. vinz Gerona, Louis Ptnol, von Anarchisten und Kommu nisten erschossen worden. In dem früheren Kloster Gan Gevasto tn Barcelona, tn dem die katalanische Tscheka ihr Hauptquartier aufgeschlagen bat, werden täglich gegen 100 Ge fangene ermordet. Um jede Spur von dem beispiellosen Ber- brechen zu verwischen, wurden di« Leichname tn dem Ofen eines Zementwerkes verbrannt. Unter den letzten Opfern der bolschewistischen Tscheka von Barcelona be- findet sich ber bekannte Wissenschaftler und Professor ber Philosophie an der Universität Barcelona, Thoma» Ear- rera Artau. Schlffszusammenstotz bei Gijon — 20 Todesopfer? Wie auS Santander gemeldet wird, verlautet dort au» Gijon, baß ein englischer Dampfer mit dem spanischen Schiff „Josü Maria" auf der Höhe von Riba zusammengestoben sei. Der Spanier fei in wenigen Minuten gesunken, wobei die 20köpfige Besatzung den Tod tn den Wellen gefunden habe. Die Trauung -es HMn-Wen Thr-nf-lger-aares Die ganze Welt trifft sich im „sch-nften Dorf Surepas" Vom Souüardarlaklaraiuiiar üss VAS De« Haag, 7. Januar. Den Haag, das die Holländer auch heute noch mit be rechtigtem Stolz „Das schönste Dorf Europa-" nennen, hat seine vornehme, patriarchalische Ruhe aufgeben müssen. Zum ersten Male seit langer Zeit hat die Restdenz, die tn ber Alt stadt aristokratisch, in den Außenbezirken weltstädtisch und ländlich zugleich ist, eine Nacht bewegtester Freude, erfüllt von lebhaftem Betrieb, ununterbrochener Musik und fröhlichem Gingen hinter sich. Taufende ohne Nachtquartier Die Polizeistunde war aus diesen Gründen aufgehoben worden; denn obwohl auch die umliegenden Städte zur Unterbringung der Besucher tn Anspruch genommen waren, war es einfach unmöglich, für alle Quartier zu beschossen. Go verbrachten die Besucher die Nacht tn den Gasthäusern, um schon in den ersten Morgenstunden, mit Klappstühlen und anderen Sitzgelegenheiten beivaffnet, die Plätze an den Straßen, durch die ber HochzeitSzug kommen wird, ein- zunehmen. Aber auch die Tribünenbesücher mußten Früh- aussteher sein; denn viele Stunden vor der Ankunst de» Zuge» war tn der Innenstadt an ein Durchkommen nicht mehr zu denken. Nur für die Wagen der Gäste an der TrauungSfeterlichkeit war eine schmale Gass« von den Ab sperrungen sreiaelassen. Erfreulicherweise ist da» schlechte Wetter de» Vortage» von schönstem Wetter abgelöst worden. Aller zehn Minuten ein Sonderzug Am Bahnhof herrschte unbeschreiblicher Betrieb. In Ab- ständen von nur zehn Minuten tressen die Sonderzüg« ein. aber durch eine geschickte Verkehrsregelung werden bi« Massen getrennt in die Innenstadt geleitet. In den frühen Morgen- stunden zieht schon LaS Militär tn Feldgrau mit Stahlhelm und aufgepflanztem Bajonett mit klingendem Spiel zur Ab- sperrung auf. Der Brautzug kommt! Vor dem königlichen Palast Noordetnbe hat sich in-wischen der Brautzug formiert, der von einer berittenen Polizei abteilung eröffnet wird. Einer Abteilung rettender Artillerie und Kavallerie mit Standarten und MustkkorpS folgen zwet- svänntge StaatSkaroffen mit be« Brautjungfern und den Brautführern. Begeisterter Jubel begrüßt die goldene Kutsche, die mit acht prächtigen Pferde« bespannt ist und unter Borantrttt zweier Postillione ausfährt. Die goldene StaatSkarosse, tn ber da» Brautpaar zur Trauung fährt, ist von einem festlich galonierten Kutscher bet jedem der acht Pferde und vier Lakaien an jeder Sette geleitet. Der Kom- Mandant der 2. Husaren, de» Regiment», dem Prinz Bern hard als Rittmeister angehürt, reitet tn dessen Galauniform zur Rechten, der Kommandant ber eskortierenden Eskadron zur Linken der goldenen Kutsche. Mit begeistertem Jubel »oird auch die mit vier Pferden bespannte gläsern« Kutsche mit der Königin empfangen. Die Hunberttausende, die sich in den Straßen drängen, werden nicht müde, dem Brautpaar und der Lanbe»mutter ihre Verehrung zu bezeige«. Vie bürgerliche Trauung im Rathaus An dem zu einer Triumphpforte verwandelten Giugaug de» AUen Rathaufe» wird da» Brautpaar von dem vürg«r.
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