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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370127019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937012701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937012701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-27
- Monat1937-01
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1937
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StsissnAuseal», «,.44 kll Gegründet 18S6 ><»ug»aebühr bei »gllck, ilvtlmallger Au- slkllung srel Hau» monatlich viM. s.eo, durch Vostbkjug RM. «.«0 einichl. »s,1 Rps. Poslgrb. (ohne PoIt,uNellung»„ebal>r> bei liebenmal wSchenil. verland. Mnzel-Nr. io Rps., aulrer- halb Tachlen» mit «bend-?lu»gabe IS Rpl. «»»eigenpreile It.PreXiiste Sie.»: Millimeter, kN« ttiu mm breit» ll.SNps. Rachliille nach Stallel 0. yamtlienanzeigen u. EteNenaeluche Millimeter- «eile 6 Sipi. Zilsergeb. bO Rpf. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchriltftücke werden nicht aulbewabrt Druck u. Verlag: Liepsch L Brtchard», Dresden A. I, Marlen straße ZS/42. F«rnrus2524l. Postscheckkonto loSSDresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de« Schiedsamte» beim «Vberverstcherungsamt Vresden Kvk cksm IVsse »u, ksicstrrskoem KeiüirkabineN beschließt wichtige besetze Kd t. lull Veulsch« Veamiengesetz - Lübeck komm» ;u Preußen - ttk nur für Sroßunternebmen Vertin. 26. Januar. In seiner Sitzung am Dienstag verabschiedete das Relchstablnett eine Reihe von wichtigen Ge sehen. Das Deutsche Veamtengeseh und die Relchsdienstftrasordnung schassen ein einheitliches Beamten recht für das gesamte Reichsgebiet. Als erster Schritt zur Gebietsbereinigung findet in Rordwest- deutschland ein Austausch von Landesteilen statt. So wird das Gebiet Groh - Hamburg gebildet, während Lübeck preuhisch wird. Auf wirtschaftlichem Gebiet wurde beschlossen, dah die Form der Aktiengesellschaft nur noch für ganz grohe Kapitalgesellschaften in Frage kommt. Deutsches Beamtenvefetz Durch das i« saft zweijähriger Arbeit zum Abschluß ge. brachte Beamtengesetz tritt «in einheitliches Reichs beamte «recht an die Stelle von 17 verschiedenen Rege lungen, «nd zwar sowohl stir die Reichs-, Landes» «nd tßemeindebegmte«, »ie anch stir di« Beamten der Körperschaften des össentlicheq Rechts. Durch dieses Gesek lebt die beste Tradition des alten Bcrnssbeamtentums wieder auf durch die Schaffung eines Treneverhältnisses zum Führer im Gegensatz zu der Weimarer Gesetzgebung, die den Beamten auf die Ver- sassnng verpflichtete. Die NSDAP wird in das Gesetz ein gebaut als Folge der unlöslichen Verbundenheit zwischen Staat und Partei und als Trägerin des deutschen StaatS- gedankens. Das Gesetz tritt am 1. Juli 1087 in Kraft. Durch die neue Neichsdienststrafordnung wird ebenfalls eine Vereinheitlichung des Dienststrafverfahrens und der Dienststrasgerichte gegenlibkr der heutigen Bunt- scheekigtctt hergestellt. Das neue Gesetz sieht im Gegensatz zu dem bisherigen Reichöbeamtengeseh ein Wiederaufnahme verfahren vor bet Urteilen, die nach dem 1. Januar 1930 rechtskräftig geworden sind. Anch dieses Gesetz tritt am l. Juli 1»87 in Kraft. rerrtlvrlale Alurbereinisung Das Gesetz über Grob-Hamburg «nd andere GebietSbereinignnge« ist das erste Gesetz einer territoriale« Flurbereinigung l» Deutschland. Es war aus politische« «nd wirtschastliche« Gründe« insbeson dere auch mit Rücksicht ans de« Bierjahrespla « erforder lich «nd tritt in seine« wesentliche« Bestimmungen bereits am 1. April 1987 in «rast. Rach diesem Gesetz gehen ans das Land Hamburg von Preußen über die Stadtkreise Altona und Wandsbeck. Harburg-Wilhelmsburg und ein« Reihe von anliegende« Gemeinde«, «ährend von Ham. bürg auf Preutzen die Gemeinde« Geesthacht «nd die Stadt Cuxhaven «nd «ine Reihe anliegender Gemeinde» übergehen. Zu Preutzen kommt serner dasLandLUbeck mit Ausnahme seiner im Lande Mecklenburg gelegene« Ge meinde« Schattin und Utecht. ' Der Stadtkreis Wilhelmshaven geht von Prenben aus bas Land Oldenburg über und wird mit dem Stadt kreis Rüst ring en zu einem neuen Stadtkreis Wilhelms haven zusammengeschlossen. Anderseits wird der oldenbnr- glsche Landesteil Birkenfeld mit dem Lande Preutzen vereinigt und bildet einen Landkreis in der Rhetnprovinz. Prenßifch wird ferner auch der oldcnburgtsche Landestetl Lübeck. Schließlich wird zwischen Preutzen, Mecklenburg und dem bisher lttbischen Landesgebiet noch eine Gcbictsberei- nignng zur Beseitigung der Exklaven vorgenom men. Die Bermögensanseinanbersetzungen zwischen Prentzen und Hamburg sollen bis zum 1. April 1988 durchgestthrt werden. Reuor-nunv -er Aktiengesellschaften Nach dem Gesetz über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien kommt die Form der Aktiengesellschaft nur für große Kapital gesellschaften, nämlich für solche mit über einer halben Mil lion Grundkapital in Zukunft in Frage. Für die bestehenden Aktiengesellschaften wird die Mindestgrenze auf IVNOOO RM festgesetzt. Mehrstimmaktien sind in Zukunft grundsätzlich ver boten. Die Geschäftsführung der Aktiengesellschaft liegt ausschließlich beim Vorstand, dessen Verantwortung und Autorität verstärkt werden. Die Tantiemen sollen in angemessenem Verhältnis stehen zu den freiwilligen sozialen Leistungen der Gesellschaften. Die Zahl der Anfsichtsratsmit- gltcder wird nach der Höhe des Grundkapitals gestaffelt. Die nächste Sitzung des RcichSkabtnetts findet, wie be reits gemeldet, am Sonnabend, dem 80. Januar, aus Anlaß der vierten Wiederkehr des Tages der Berufung deö Kabi netts Hitler statt. Berlin bereitet sich aus -en Zo. zanuar vor vrnfttmolcknng noearar KarUnor SodrUUaltaog Berlin, 2S. Januar. Zur Feier des Tages, an dem vor vier Jahren Adolf Hitler die Leitung der Geschicke Deutschlands übernahm, hat auch die Retchshauvtstadt bereits alle Vorbereitungen ge troffen. Die Straßen und Plätze, die der Schauplatz der Fcstkundgebungen sein werden, erhalten eine würdige Aus gestaltung. Besonders wird dabet der Weg auSgeschmückt, den der Führer am 8». Januar von der Reichskanzlei zum Reichs tag zurücklege» wird und der vom Wilhelmplatz durch die Wilhelmstratze, Unter den Linden bis zum Brandenburger Tor über die Charlottenburger Chaussee und die Stegesallee zum KönigSplatz führt. Den gleichen Weg legt auch der Fackelzug des Gaues Berlin der NSDAP zurück, der am !>u. Januar zur Erinnerung an die große Huldigung, die am Abend des 30. Januar 1S88 dem Führer und dem damals noch lebenden Reichspräsidenten v. Hindenburg dargebracht wurde. Man ist bereits dabei, die Fahnenmasten auszustellen. Hierbei werden die gleichen Masten verwendet, die während der Olympischen Spiele gebraucht wurden. Statt der fest- gespannten Banner werden diesmal lose flatternde Fahnen an die Masten kommen, da bet den herrschenden Winter stürmen zu befürchten ist, daß festgespannte Banner herab- gerissen werben. Dr. Goebbett Miet Preise für »en Photowettbewerd „vier Sabre Aufbau" Berlin, 2«. Januar. Reichsminister Tr. Goebbels hat für die besten amateur- photographischen Arbeiten aus dem ReichSphotowettbcwerb „Vier Jahre Ausbau" drei Ehrenpreise zur Verfügung gestellt. Weiterhin gelangen eine größere Anzahl von Gelb und Buchpretsen zur Verteilung. Aufgabe des Photowett bewerbs ist es, alle deutschen Amateurphotographen zur Mit arbeit an der groben Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit" aufzurufen. Unerschöpflich find die Möglichkeiten, die bas Leben beS neuen Deutschlands dem Photographen bietet. Alle di« drängenden, kraftvollen, gesunden Aeußerungen unseres neuerwachten nationalen und sozialen Lebens gilt es, im Bilde etnzufangen. Alle deutschen Volksgenossen, soweit sie Amateurphotographen sind, können sich an dem Wettbewerb beteiligen. Die näheren Bedingungen über die Teilnahme an dem Preisausschreiben sind bei der Geschäftsstelle des Reichsbundes deutscher Amateurphotographen, Berltn-Lichter- selde, Kamillenstraße 4, sowie in sämtlichen Photohanblungen erhältlich. Vizeadmiral FSrfter Präsident der Deutsch-Japanische« Gesellschaft. Der Vorstand der Deutsch-Japanischen Gesell schaft hat einstimmig beschloßen, Vizeadmiral a. D. Richard Förster um Uebernahme der Präsidentschaft der Gesellschaft an Stelle des verstorbenen Admirals Behncke zu bitten. Admiral Förster hat sich bereit erklärt, dieser Bitte zu ent sprechen. Kommunisten Hetzen in Polen. In Toki an der polntsch- sowjetrnssifchen Grenze wurden mehrere Kommunisten ver haftet, die mit Bolschewisten jenseits der Grenze Verbindun gen unterhielten und kommunistische Flugschriften nach Polen einschmuggelten. UelgifcheS Afrika-Flugzeug adaeftürzt. Ein belgisches Flugzeug, das den Dienst zwischen Belgien und dem Kongo versteht, ist in der Näh« des Flugplatzes Oran abgestttrzt. Hierbei kamen zwölf Insassen ums Leben. kinlergründe -er Zckaiiprozelse Der Moskauer Theaterprozeß, in dem Radek-Sobelsohn, Sokolnikow, der eigentlich Brilliant heißt, Romm, Serebrja kow und andere unter Anklage stehen, ist noch längst nicht der letzte seiner Art. Im Gegenteil zeichnet sich ab, daß eine lange Kette weiterer solcher Justizkomödien sich anreihen wird, denn immer neue leitende Personen der Sowjetunion werden in den „Geständnissen" der Angeklagten verdächtigt, alsbald verhaftet, und sie werden, wenn die Reihe an ihnen ist, wahrscheinlich wieder „Mitschuldige" nennen. Zwei Jahr zehnte besteht die Sowjetunion im Jahre 1037. Tas neue Jahr aber scheint eine besonders blutige Ernte unter denen halten zu wollen, die sie einst schufen. Frühere Verdienste schützen nicht; auch nicht frühere Freundschaft zu Stalin: die GPU erscheint uird schleift in die Tschekakeller Männer, die man mit dem Setzin-Orden au-zeichnete und die in der ganzen Welt bekannt waren als die eifrigsten Apostel des Kommu nismus. Diese Opfer aber enthüllen, wenn sie vor dem Richter stehen, plötzlich, sie hätten ein schmutziges doppeltes Spiel getrieben: sie seien gar nicht die überzeugten Bolsche wisten gewesen, sondern ganz gemeine Saboteure, die im ge heimen das Ziel verfolgten, das Sowjetsystem zu unter minieren, die Bauern aus den Kolchosen wieder zum Privat eigentum zurlickzuführen und Sowjetrußlands Industrie zu Formen der verhaßten kapitalistischen Welt zu bekehren. Mit verzweifelter Gier, sich selbst zu beschuldigen, gestehen sie ein, Terrorgruppen organisiert zu haben, dieStalin umbringen sollten. Sie bezichtigen sich geheimer Verbindungen mit faschistischen Staaten, vor allem aber mit Trotzki. Die Trotzkistenprozesse werden einmal in die Geschichte eingehen wie die Hexenprozesse des Mittelalters. Damals wurden „Geständnisse" durch grobe Methoden der Folter er preßt. Insofern unterscheiden sich die Schauprozesse der Sow jets von ihnen, daß man nicht genau weiß, wie eigentlich die ungeheuerlichen Selbstbezichttgungen in ihnen zustande komme». An sich würden die raffinierten Methoden der Sowjetjnstiz, Gefangene während der Untersuchungshaft geistig und körperlich zu zermürben, ausreichen, um diese zu veranlassen, alles zu unterschreiben, was man ihnen vorlegt. Das erklärt aber noch nicht, wie man bewerkstelligt, daß in den Hauptverhandlungen, wenn ausländische Preßevertreter und unter Umständen Mitglieder der Moskauer diploma tischen Vertretungen anwesend sind, nicht einer ans der Reihe tanzt, nicht einer „Geständnisse" widerruft. Man munkelt daher von einem geheimnisvollen chemischen Stoss, der den Angeklagten eingetmpst werde und sie zu willenlosen Werk zeugen hypnotischer Einflüsse mache. Die Londoner „Morntng Post" beschäftigte sich am Dienstag mit diesem Rätsel, und um die völlige Wertlosigkeit der „Geständntfse" ihren Lesern drastisch vor Augen zu führen, brachte sie eine Karikatur, die Stalin darstellt, wie er nach Einspritzung des Giftes selbst zum reuigen Sünder wird und bekennt: „Ich bin schuldig! Ich habe euch erbarmungslos ermordet!" Eines Tages wird Licht das Dunkel dieser Geständnisse durchdringen. Glauben finden sic im AuSlande nicht mehr: im Gegenteil wird der Verlauf der Prozesse durchweg mit wachsendem Abschen verfolgt. Selbst Blätter, die sonst ziemlich kritiklos alle Lügen über Deutschland wiedergeben, können sich der Zweifel nicht erwehren, wenn die tolle Behauptung aufgestellt wird, ausgerechnet Leo Trotzki lLöb Bronsteini sei mit dem Stellvertreter des Führers, Rndolf Heb, in Ver bindung getreten, und Deutschland und Japan wären die eigentlichen Drahtzieher der Trotzktgruppen in Sowjetrnß- lanb. Ter Theaterprozeß bemüht sich offenbar, nebenbei anch einen HeiterkeitSerfolg buchen zu können. Je mehr aber die Handlung sich wiederholt und nichts anderes bringt als die ewigen Selbstbezichttgungen, desto geringer wird die Anfetl- nahme an der eigentlichen Szene. Sie wendet sich mehr den Dingen zu, die hinter den Kulissen spielen, den Hintergründen jener betsptellofen grausigen Komödie. Zweifellos versölgt Moskau mit den Prozeßen zum Teil außenpolitische Ziele. Neben dem Willen, Deutfchland zu verdächtigen, geh« die Ab sicht einher, den trotzktstischen Gruppen, die sich in einigen Ländern befinden, den moralischen Kredit zu nehmen. Dabet gewinnt man gleichzeitig einen Sttndenbock für das bolsche wistische Durcheinander in Spanien. Dort haben jetzt auf Veranlassung Moskaus der sowjetrusstschc Botschafter iu Madrid, Moses Rosenberg, und der sowjetrusstschc Gene ralkonsul in Barcelona, Owsejenko, Schritte unter nommen, um alle trotzktstischen Organisationen aufzulöscn. i Sie begründen ihr Vorgehen damit, daß sie angeblich in den
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