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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370325026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937032502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937032502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-25
- Monat1937-03
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imr DvnnerKas, LS. Stürz ISS» «bent-AuSgabe, Str. 113 kN Gegrünöek 18S6 Scharfe Verwahrung -es deutschen Vertreters i-'A " ik -1 V- vr Me«»0«r» r»«L n Feier s»tv. 0»d«. Suln. !»cN«lI>dN0,,<IlN>»t Sewtetprvpaganda im Spanienausschu^ London. 25. März. In der Vollsitzung des Nichleinmlschungsausschusses wurden dem Hauptamt für Nichteinmischung die Vollmachten gegeben, zu entscheiden, wann der Ueberwachungsplan endgültig in Kraft tritt. Der Vertreterder Sowjetunion beantragte darauf, die „Note" der Valencia-Bolschewisten vom 1Z. März vor den Ausschuh zu bringen. In dieser „Note" hatten die Valencia-Bolschewisten behauptet, dah „geschlossene italienische Truppeneinheiten in Spanien eingesetzt" worden seien. Der Sowjetbotschafter forderte, dah ein Untersuchungsausschuh des Nichteinmischungsausschusses zur Nachprüfung dieser Be hauptung nach Spanien entsandt werde. vkillgt-kbahr »et täglich »welmoNger Au- sicUung Ire! Hau« monatlich NM.S.ro, durch Poftbttug SiM. s.ro etnlchi. L0,ga Nps. Poftgeb. lohne Voltjuftetlungegebühr) bei liedenmal wüchenti. «er'and. ein,el-Nr. >o «p,.. auller- halb Lachten« mit Morgen-Autgabc >b Nps. ib. ,u kauf, reitang. u. Le. «achr. «melgenprelle lt.Vreltliste Nr.S: MMimeterjeile (»i mm drei» ll,»Np>. Nachltge nach Slaflel k. kfamilienanzeigen u. Elellengeiuche Milllmeier- »eUe «I Npl. Ziilergeb. »o — Nachdruck nur mit Ouellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schrillstück« werden nicht aulbewabrt verwandelt würbe. Er befürchte nämlich, daß die Erklärung des Sowjetvertteters innerhalb weniger Stunden aus Grün den der Lowfetpropaganda iu der Weltpresse stehe« würde. Deutschland halte die Komintern sllr einzig verantwortlich sür die gegenwärtige« Unruhen in Spanien. Er müsse klar machen, bah eine derartige Propaganda in Zukunft nicht mehr erlaubt werden dürfe. Er kenne die spanische Rot« nicht, aus die sich der Sowsetvertreter bezogen habe. Er glaube aber, dah diese Propagandamethoden der Arbeit des Ausschusses nicht dienten. Er müsse weiter die Krage stelle«, ob die Arbeite« des Ausschnsies vertraulich behandelt werde« sollten. Der Gegenstand der gestrige« Aussprache im Unter- ausschuh sei der Presse schon gegeben worden, ehe die Sitzung beendet gewesen sei, und zwar in einer tendenziösen, «u» genanen Form. Er fordere daher Garantien, dah die Arbeiten des AuSschnfleS nicht für Propagandazwecke «nd ««begründete Anschuldigungen mißbraucht würden. Wenn das nicht möglich wäre, mühte jedem Vertreter das Recht ge geben werden, die Presse über die Ausschuharbeite« zu «nter- richten. Schliehlich behielt sich der deutsche Vertreter die Stelluugnahmeder deutschen Regier««« zu de« Andeutungen der Sowjetregiernug gegen die italienisch« Re gierung vor. Au der jugoslawisch-italienischen Grenzstation Rakek war Graf Eiano vom Bann» von Laibach begrüßt worden. Eiano erwiderte auf die Begrüßuugsworte des Bonus, er stosse, dost seine Reise sür beide Staaten von Rusten sein werde und -aß die zu erzielenden Ergebnisse Zcntral- curopa, dem Balkan und dein gesamten Weltfrieden fördcr- lich sein würden. Graf Eiano bleibt stellte und morgen in Belgrad und wird dann voraussichtlich gleich nach Rom zurückfahrcn. .-ik Alaisky schürt das Feuer In den sogenannten Demokratien herrscht Helle Empörung. Man spricht von einer schweren Krise in der Spanien frage und von Gewitterwolken, di« über den europäischen Horizont Heraufziehen. Was ist geschehen? In London wurde ein offenes Wort gesprochen, und offene Worte können die Diplomaten der alten Schule nun einmal nicht vertragen. Graf Grandi, Italien» Botschafter in der englischen Haupt stadt und Vertreter im Nichteinmischungsausschuß, hat zur Krage der Zurückziehung der Freiwilligen eine persönliche Erklärung abgegeben. In dieser vertritt er die Ansicht, daß Italien keinen Freiwilligen aus Spanien zurück ziehen werbe, ehe der Krieg nicht durch die Niederlage der Bolschewisten entschieden ist. Diese Erklärung hat wie rin« Bombe eingeschlagen, und sowohl der westeuropäische Blätter wald als auch der von den „demokratischen" Lendern mit Nach richten versorgte Aether hatten gestern abend kein anderes Thema als diese italienische Erklärung. Mit scheinheiliger Ent rüstung versucht man, Italien als Friedensstörer apzu- prangern und ihm alle Schuld sür eine mögliche Zuspitzung in der Lpanicnsrage in die Schube zu schieben. Dabei sind die Gründe, die Grand! zu seiner Erklärung veranlaßten, durch aus naheliegend. Italien hat wiederholt erklärt, daß es in seiner westlichen Mittelmeerslanke aus keinen Kall einen bolschewistischen Staat dulden wird. ES ist deshalb verständi lich. wenn es -ie italienischen Freiwilligen, di« b.ute in Spanien stehen, so lange im Lande belasten will, bi» di« Söld linge Moskaus von der Pyrenäenhalbinscl vertrieben sind und Spanien wieder den Spaniern gehört. Eine weiter« Recht- sertigung des italienischen Schritte» liegt in den fortgesetzten Menschen, und MunitionStranSporten zu gunsten derBolschewiften in Valeneia und varcelon-r. Nach verläßltchen Angaben sind noch im Februar, zu einer Zoll also, in -er »an U» Westeuropa gerade»» hysterisch »och Belgrad, 25. März. Dem italienischen Außenminister Graf Eiano, der am Touncrstag nm !t,-tü Uhr in Belgrad eintraf, wurde ein großer Empfang bereitet. Alle staatlichen Gebäude staben ii.Nieiüsche »nd jugoslawische Fahne« gehißt. Aus dem Bastu- lu's ii.nien sich zur Begrüßung Ministerpräsident und Außen Minister Dr. L t o j a d i n o iv i t s ch, Kriegsministcr General Mariisch, -er VcrkehrSminister Tr. Spacho, HandclSminister 7r. SSrbanitsch, der Oberbürgermeister von Belgrad Ilitsch, der Kommandant von Belgrad General Tomitsch sowie höhere Beamte -es Außcnmiuistcriumü cingcfunden. Zahlreich war mich -ie hiesige italienische Kolonie vertreten. Eine Ehren- lomoanie mit Mnsikzug hatte Ausstellung genommen. Als Mrai Eiano in Begleitung deS jugoslawischen Gesandten in Aom. Tutschitsch, sein Abteil verließ, wurde die Giovinezza gewielt. Nach herzlicher Begrüßung durch Dr. Stojadino- wiisch schritt Graf Eiano die Front der Ehrenkompanie ab. druck u. Verlag, Liepsch L Relchardt, dresden-A. l, Marlen straße ZS/12. Fernruf 2!24I. Postscheckkonto lSSS Dresden Die« Blgtt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtohauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberverstcherungsam» Dresden Lord Plymouth erklärte hierzu, daß die durch den Lowjewcrtreter angeschnittene Frage ihn in Schwierigkeiten bringe, -a dieser Punkt nicht aus der Tagesordnung der Lchuiig ßche und er auch vorher keine Nachricht von dem -owjeioenretcr erhalten Hape. Der italienische Ver- ireier erklärte, daß die provozierende Feststellung, die der Vertreter des kommunistischen Rußlands getroffen habe, von brr saschistischcn Regierung Italiens die Antwort erhalten werde, die sic verdiene. Der deutsche Vertreter forderte liicraiis eine Kopie der Erklärung des Lowletvertreters. Aalt, dem Wenigen, was zu versiehe» gewesen sei, stabe cs sich um eine erstaunliche Heuchelei gehandelt. Daranshin beantragte der Bcrtreter Frankreichs, die vom Lowjetver- ircicr angeschnittene Frage möglichst bald dem Unterausschuß rvnulegcn. Lord Plymouth hielt das gleichfalls für das rich tige Verfahren. Der deutsche Vertreter erklärte in Uebereinstim» nn«g mit dem Vorsitzende«, baß die Krage, die vom Sowjet- rertreter angeschnitten worden sei» vor de« Unteraus« ichnß gehöre. Er habe jedoch sofort eine Kopie der Er klärung des Sowjetvertreters verlangt, weil er nicht wünsche, dah diese sür Propagandazwecke benntzt würde. Er wünsche überhaupt, daß Schritte «nternommcn würde«, die ver hinderten, daß der Ausschuß in ei« Propagandakomitee Die Ernennungen km diplomatischen Dienst Link«: Han» Georg vo Mackensen, der di»h«rige deutsche Gesandt« in Budapest, wurde »um Staatssekretär de« 2lu»wärtig«n Amte» ernannt.» Recht» r Der bisherige stellvrr'. »reiende Staatssekretär im Au»' rvärtigen Amt, Mintsterial dtrekeor Dl eck hoff ist für den Botschafterposten in Washin«, ton in Aussicht genommen worden. Botschafter Weltreck bet DelboS Paris, 2d. März. Der deutsche Botschafter Graf von Welczeck stattete am Mittwoch dem französischen Außenminister DelboS einen Be- such ab. Herzliche Begrüßung Grat Llanos in Belgrad Feierlicher Empfang auf -em Bahnhof - Rur -wettS-tser Aufenthalt Zur Politik -es Tages Freundschaft Rom—Belgrad Zum ersten Male seit dem Weltkrieg stattet ein italienischer Anßcnminister der jugoslawischen Hauptstadt einen offiziellen Besuch ab. Dieser Besuch bedeutet das Ende einer Zeit dauernder Spannungen zwischen zwei großen Mächten am Rande des Mittelmeeres. Der Gegensatz Rom—Belgrad ge.» hörtc geradezu zu den unveränderlichen Größen im politischen Nechenexcmpel Europas. Wie ein Treppenwitz der Weltgeschichte mutet es an, daß der italienisch - jugoslawische Ausgleich in einem Augenblick Tatsache wird, der seinen eisrigsten Besttrwortern aus früherer Zeit als wenig angenehm erscheinen muß: seit Jahren ist es ein Hauptziel des Luai d'Orsay ge wesen, einen Friedcnsbund zu stiften zwischen den beiden Mächten am westlichen und östlichen User der Adria. Barthou hat seine LebeuSansgabe darin gesehen, einen Pakt Rom- Belgrad zustande zu bringen, und als er sich am Ziele glaubte, mußte er sür diesen Plan sein Leben hingeben, ohne daß bas Opfer einen geschichtlichen Sinn gehabt hätte. Mit dem Marseiller Meuchelmord an König Alexander vosi Jugoslawien und Außenminister Barthou war auch der letzte großangelcgtc Versuch einer französischen Vermitt lung zwischen Italien und Jugoslawien gescheitert. In Jugoslawien dämmerte die Erkenntnis, -aß Frankreich immer nur die eigene Politik im Auge hatte, wenn es von Bünd nissen zur Aufrechterhaltung -e» Frieden» sprach. Alt erster Staat der Kleinen Entente erkannte Jugoslawien, -aß -er französische „Beschützer" diese» politische Gebilde zu einem Instrument seiner egoistischen EinkrcisungSpolitik herab- gewürüigt hatte. Die Bande zwischen Belgrad, Prag und Bukarest begannen sich mehr und mehr zu lockern, als S o w j e t r u ß l a n d als neuer Partner Frank reichs auf den Schauplatz der europäischen Politik trat. Belgrad warf die Vormundschaft des Quai d'Orsay ab und verfolgte von nun ab eine außenpolitische Linie, die allein von -en Erfordernissen des jugoslawischen Staates bestimmt ist. Diese neue Linie führte zu wirtschaftlichen Abmachun gen mit Deutschland, zu dem Freundschafts abkommen mitBulgarien und zu einem besseren Ver hältnis gegenüber Ungarn. Der Besuch des Grafen Eiano in Belgrad bedeutet den Schlußstein dieser Entwick lung, die sür den Südosten von entscheidender Bedeutung ist. I» zweiseitigen Verhandlungen, unbeeinflußt von -en Inter essen Dritter, werden die Staatsmänner -ie Grundlagen für ein s r e » » d sch a s t l i ch c s Verhältnis zwischen Rom und Belgrad schaffen. Ist es ein „Zufall", daß diese Verhandlungen gerade in dem Augenblick stattsindey, da man in Paris und Prag krampfhaft bemüht ist, dem verkalkten Körper der Kleinen Entente neues Leben cinzuslößen? Ter Besuch des rumänischen Außenministers TatareScu in der tschechischen Hauptstadt erhält durch -en Eiano-Besuch in Bel grad eine Parallele, gegenüber -er die Prager Wieder- belcbungsvcrsuche zu einem Schemen verblassen. Der Ab schluß des Paktes Nom—Belgrad macht aus -er Kleinen Entente vollends einen lebenden Leichnam, der einer ernstliche» Belastungsprobe kaum mehr gewachsen sein dürfte.
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