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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370405015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937040501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937040501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-04
- Tag1937-04-05
- Monat1937-04
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1937
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ladt kin NSUSM Orrksr «knr »ts/lnncftsn VsrkoksllnsLuisftna« Ehemaliger GM-Ehef Zagoda verhaftet «4 den der »s vom -ri.7O«S >86 !I^I ) sam erzielen. DI« Arbeiter müßten beiveisen, baß sic fähig feie», bi« Freiheit und bte Recht« aller Bürger zu achten. sstsvol ließ Oberbefehlshabers Sk°^ ä« Ltts / »i-lialb vsistssi oeder benutzt lsick oder über G-Bus durch rdfchast über i lehie Etui Stück iniüel- den ..» cn enrpsoblen. > Moorbädern »esteiir Eriolg. ie»c". Moor- ciolqiiclie her- i durch derz« lioorarmbader Uch der Moor- der einilichen u Moordauer- )ie die Bäder- >, irr die Kur bei schlechtem chanischen In kurparks aus- sich jeder am »er Nerberusi nvvlttvmmnele elle Birken- r. Um dir pfel. Dort tigen Dreh ein lilem- idron üppig ten Farben, irt wie ei, Paris. 4. April. Wieder einmal ist es in Frankreich z« politische« Schläge reien gekommen. Wieder «rarer, es die Kommunist««, die «ine chcgcnkuudgebnng veranstaltete», als sie erführe«, daß Mit» glieder der sogeuaunte« Rationale« Front i« Sb » reS «ine versammln»- abhielte«. Sie itbersielrn die BersammlnngS' teilnehemer am Schluß ihrer Knndgebnng, als diese de« Saal «erließe«. I« aller Eile mußt« Polizei herbeigrholt werde«, die erst «ach e««rgischem Singreise« die R«he «iederherftelle« konnte. Ans beide« Seite» sabeszahlreicheBerleßte. Der Snmmntntftrr mahnt rrrr Dtfztpltn Pari», 4. April. Der französisch« Innenminister Dormep hielt In Sill« ein« Rebe, in -er er di« von Leon vlmn geforberte „Pause" rrläuterte urrd dir Arbeiterschast zu Geduld und Disziplin «mahnte. SS wär« der Regierung unmöglich, weiter zu be- fteben, wenn di« Arb«it«rs»ast ihr »rißtrant« ober mit ihr >m,»frieden wäre. Di« Arbeiter hätten «nveräutzerttche Rechte, di« die Regierung stet» anerkannt hab«. Aber di« R«gt«rung hab« auch ander« Ausgaben al» allein di« Interesse« d«, Aw vsrke rarttscher Staatsbesuch tu Brlgrad Belgrad, 4. April. Wie die Blätter melden, trisst der türkische Minister- Präsident Ismet Inönt in Begleitung des Außenministers Rllschtü Ara» am 11. d. M.In Belgrad»«einem amt' llch« Besuch et» . Wieder blutige Auseinandersetzungen l« Frankreich Kommunisten überfallen nationale BersammlungsteUnehmer Angeblich wegen dienstlicher Verfehlungen moskau, 4. April. Wie sowjekamlllch gemeldet wird, wurde am Sonnabendabend auf Grund einer Verordnung des Ienlralexekutivkomiiees der Sowjetunion der berüchtigte ehemalige GPU-Lhef Iagoda, der zuletzt die Stellung eines Postkommissars bekleidete, feines Postens enthoben und verhaftet. In der Verordnung helht es, datz die Absetzung Jagodas „infolge dienstlicher Verbrechen strafrecht lichen Charakters- vollzogen und der „Fall Jagoda" der Untersuchungsbehörde übergeben wird. Bekanntlich war Jagoda seit 1820 einer brr maßgebenben weiter der Tscheka und späteren GPU. Nach Dsershinski war ec der eigentliche Machthaber im GPU-Apparat geworden und »ach dem Tode McnschinfkiS im Jahre 1034 wurde Jagoda auch offiziell Chef der GPU. Nachdem das sogenannte .„snnenkommissariat" die GPU abgelöst hatte, wurde Jagoda auch zum Volkskommissar ernannt und erhielt im Herbst 1035 den Titel „Generalkommissar für Staat und Sicherheit". In jene Zeit siel die Ausdehnung der Machtvollkommenheiten des Jnncnkommissariais aus Wegebau, gewisse Teile des TranS- porlivcsens und Kanalbauten, bei denen im größten Maßstab Ltrasgefangcne eingesetzt würben. Ter Sturz Jagodas wurde eingeleitet durch seine De. gradier» ng zum Postkommissar Ende Septeurbcr 1986. Nach einer Weile wurde Jagoda, an dessen Stelle als Ches der GPU Jeschow getreten war, auch als „General- kainmissar für Staat und Sicherheit" kaltgestellt. Seitdem find die Gerüchte nicht mehr verstummt, baß er einen noch tieferen «b'ticg erleben würde. Dennoch geht die Tatsache, daß ihm xiinmchr „Amtöverbrechen kriminellen Charakters" zur Last gelegt werden, weit über daü Erwartete hinaus. Was Ja- goüa im einzelnen begangen hat, wird vorerst noch geheim gehalten: die Verlautbarung läßt jedoch auf Korruption, Unterschlagung, Racheakte aus persönlichen Motiven und dergleichen schließen. Der Gehetmschrank -es Laienbruders Franksirrt a. M„ 4. April. Der Brand im Kloster Marienthal im Rheingau am OsterdienStag hat eine überraschende Aufklärung gefunden. Als Brandherd konnte von der Kriminalpolizei eine im Man- sardengeschoß neben dem Bibltotheksraum gelegene Aelle eines Laienbruders ermittelt werden. Bet der Untersuchung des Brandschuttes war festgestellt worben, daß sich in der Außen wand dieser Zelle ein auch dem Klosteroberen nicht bekannter Wandschrank befunden hatte. Daraufhin wurde der Zellenbewohner, ein 1V82 aus Japan zurückgekehrter Fran, ziskaner, einem eingehenden Verhör unterworfen, tn dessen Verlauf er schließlich einaestand, sich diesen Wandschrank ein- gebaut zu haben, um verschiedene Gegenstände, darunter auch Geld, besten Besitz dem Delikt der Armut widersprach, vor den übrigen Klostertnsaffen verbergen zu können. Da der Wandschrank völlig lichtlos war, pflegte der Mönch seine Hab. seltgkeiten im Schein einer Kerze zu betrachten. Auch am OsterdienStag hatte er einige Gegenstände dem Wandschrank entnommen und dabei eine Kerze auf eine Pappschachtel ge. stellt. Plötzlich habe er Schritte vor seiner Zelle gehört, und habe, um nicht zu spät zu erscheinen, seine Zelle verlaßen, ohne an die brennende Kerze im Wandschrank zu denken. Di- Kerze habe darauf die Pappschachtel in Brand gesetzt. Das Feuer habe auf dke umliegenden Sachen und schließlich auf die Dachsparren des Mansardengeschofses übergegrifsen. Als das Feuer entdeckt worden sei, sei an «in Löschen nicht mehr zu denken gewesen, zumal «S tn den Beständen der benachbar ten Bibliothek reiche Nahrung gefunden habe. »kl »kbknmal 7k, sn»i.daamte» bet» ° «Pi. 8>Nrr«e». »o Np,. — Nachdruck Wff-Nd. lUn.ki.Nr. 10 «v au,er. Amtopauptmann schast »re»»«n und dr« »kW, mi, Quellenangabe Dresdner «»»richten. mtt "b«n^u»a-b- b Npb «Vbrrverslchttmno-am« Vresden »noerl-ngl- Schriftstücke werden «ich, -uib-wahrt Brasilianische und chilenische DHttfchlan- verli«, 4. April. Einer Einladung des Reichsministers der Luftfahrt und irbefehlShaberS der Lüftwaffe, Generaloberst Gürt ns. folgend, find tn Deutschland Sustfahrtkommisstonen au» Brasilien und Chile «Ingetrosscn. Der brasilianische Gast ist der Chef der vrasiltantschen Marineflieger, Admiral Schorcht. Die chilenische Kommission wird geführt von dem Chef der chilenischen LnststrettkrSft«, General der Fliege« «raeena. Den Kommissionen wird Gelegenheit geboten werben, «»lasen und Einrichtungen der deutschen Luftwassch Luftfahrt »«d Industrie kenueuzulernc»., Jagoda galt lange Jahre als der bestgehaßte Mann des CowjctparadieseS. Lausende derer, die in den bolschewistischen «erlern schmachten, in der sibirischen Verbannung einem sicheren Ende entgegengehen oder schon mit unzähligen anderen Lcidensgenossen von den Maschinengewehren der GPN in ein besseres Jenseits befördert wurden, hat Jagoda aus dem Gewissen. Er konnte sich nicht genug tun, seinem Herrn und Meiller Stalin Menschenopfer noch und noch zu bringen. Bis seine Macht, die er überall im Lande brutal durchzusetzrn verstand, selbst den Moskauer Auftraggebern zu groß, zu ge- jährlich wurde. Da wurde Jagoda, der Mann, dein die bolschewistischen Blutsauger ihr unumschränktes Herrschafts bereich recht eigentlich erst verdankten, von seinem Posten als Lhes der GPU einfach abgesetzt und auf einem politisch unbe deutenden Verwaltungssitz kaltgestellt. Mag sein, daß er seit dem — wie ihm nun die Anklage vorwirst — „Racheakte aus persönlichen Motiven" plante oder auSslthrte. Die Katze läßt das Mausen nicht ... Aber ebensowenig wird man an nehmen dürfen, daß die dem einstigen GPU-Chef jetzt zur '.'ast gelegten „dienstlichen Verfehlungen strafrechtlicher Natur" die einzigen Gründe für seinen Sturz sind. Unter schlagungen und ähnliche Verbrechen sind ja in der Sowjet union auch in den höchsten Staatsstellen nichts Ungewöhn liches. Ausschlaggebend scheint vielmehr auch von der anderen Zeile her das Rachebedürfnts gewesen zu sein — ge ¬ mischt mit jenem bezeichnenden Angstgefühl, baS Diktator aller Reußen heute mehr denn je erfüllt. So wird denn Jagoda, der großartige Regisseur meisten Schauprozesse, nun bald selbst vor den Sowjctrichtern stehen, sich selbst beschuldigen, sich selbst verurteilen — wie alle jene zuvor. Er kennt ja die Methoden, und es entbehrt nicht einer gewissen Tragikomik, wie cs gleichzeitig Ausdruck einer höheren Gerechtigkeit zu sein scheint, daß nun der einstige Chef der GPU von seinen eigenen Leuten in den unentrinn baren fvwjetrnssischcn Kerker geworfen wird ... Potemktn stellvertretender Außenkommissar Moskau, 4. April. Ter seit Wochen anhaltende Wechsel innerhalb der ein zelnen Kommissariate der Sowjetregterung hat nunmehr auch ans di« sowietrussischen Auslandsvertreter übergegrifsen. Der sowjetrussische Botschafter in Frankreich, Wladimir Petro witsch Potcmkin, wurde, wie amtlich gemeldet wird, am Sonntag von seinem Pariser Poste» abberufen und gleich zeitig zum Ersten stellvertretenden Volkskom missar im Außen ko mmtssariat ernannt. Potemktn, der des öfteren die Sowjetunion schon in Genf vertrat, ist damit der erste Gehilfe dcS Antzenkommissars Lttwinow - Finkelstein geworden. Er tritt an die Stelle des eben erst ins Justizkommissariat versetzten bisherigen stellver- tretenden Außenkommissars Krestinski. Hochwasser tn Moskau - Zo«o Obdachlose MoSka«, 4. April. Nach Meldungen der Sowjctblätter steht Moskau augen blicklich im Zeichen des KrühjahrshochwasserS. Infolge starker und andauernder Regengüsse und anschließender Schnee schmelze hat der Wasserstand des Moskwa-FlusseS und seincr Nebenarme von Tag zu Tag zugcnommen und stellen weise die beträchtliche Höhe von 6 Meter erreicht. Auf dem Gelände der Moskauer Landwirtschaftlichen Ausstellung hat das Wasser eines 706 006 Kubikmeter fassenden überfüllten Staudannnes die Schleusen durchbrochen und parallel der Jaroslawsker Chaussee «inen regelrechten Fluß von 8 Meter Breite und 3 Meter Tiefe gebildet. Die Wassermassen drohen das fünfstöckige Gebäude eines Volkskommissariats und einen groben Teil Ser Chaussee zu unterspülen,. In den angrenzen- -en Straßeuzügen sind die meisten Keller und sogar di« ersten Stockwerke der Häuser überschwemmt. Auch der Fluß Jausa führt Hochwasser. Etwa 7S0 Einwohner der Umgebung muß ten ihre überschwemmten Wohnungen verlassen. Die aus -en Ufern getretene Jausa überflutete zwei Fabriken eines Gummiwerkes. Sämtliche Keller und auch di« ersten Stock werke mehrerer Gebäude stehen unter Wasser. Insgesamt mußten wegen -es Hochwassers über 8000 Menschen ihre Woh nungen räumen. Das Verbrechen von Manage Als vor Monaten der Koblenzer Prozeß gegen bte Fran ziskaner ein furchtbares Bild sittlicher Verderbnis enthüllte, da versuchten gewisse Kreise des Auslandes, dem national- sozialistifchen Staat Uebertreibung und Einseitigkeit in der Führung der Voruntersuchung und im Prozeßverfahren selbst vorzuwerfen. Die Verhandlungen ergaben dann jedoch, daß die in gewissen Klöstern herrschenden sittlichen Zustände noch viel grauenerregender waren, als man bisher ahnen konnte. Ein ganzer Rattenkönig von SittltchkettSverbrechen wurde nach und nach aufgebeckt, Verbrechen, die um so schwerer wogen, weil sie von Ordensbrüdern begangen wurden, bte erzieherische Aufgaben zu erfüllen hatten, und abhängige, zum Teil sogar schwachsinnige Jugendliche die Opfer waren. Schon damals konnten sich die kirchlichen Stellen, die für die Zucht und Ordnung in den Klöstern verantwortlich sind, nicht von schwerwiegenden Vorwürfen rein waschen. Eine grenzenlose Nachsichtigkeit hat es erst möglich gemacht, baß die Verbrechen der Ordensbrüder jahrelang und in diesem Ausmaß fortgesetzt werden konnten. Jetzt hat tn Belgien, im katholischen Waisen haus „Zur heiligen Familie" in Manage, in dem bereits früher geschlechtliche Ausschweifungen vorgekommen sind, ein Ordensbruder einen Lustmord begangen, wie er scheußlicher nicht gedacht werden kann. Mit einer geradezu tierischen Grausamkeit wurde «in unschuldiges Kind, ein Waisenknabe, dem die Ordensbrüder Vater und Mutter ersetzen sollten, ab geschlachtet. Die Art der Aussührung weist diesem Verbrechen des Mönches «tn« traurige Spitzenstellung in der Geschichte der Kriminalistik zu. Wir verstehen die tiefe Erregung der belgischen Bevölkerung, die die Untat von Manage auSgelöst hat. Wir verstehen auch die Entrüstung über das unglaublich lange Schweigen der kirchlichen Stellen, denn uns sind solche Fälle unverantwortlicher Duldsamkeit gegenüber gemeinen Verbrechern aus dem Koblenzer Prozeß noch in lebhaftester Erinnerung. Die entschiedene Verurteilung solcher Zustände hat nichts zu tun mit „religionsfeindlicher Einstellung", di« man dem Nationalsozialismus so gern zum Borwurf macht. Tas beweist gerade dieser jüngste Fall ganz deutlich, denn hier waren es nicht etwa nationalsozialistische Stellen im Deutschen Reich, sondern belgische Behörden im katholischen Belgien, die sich zu einem Eingreifen tn eine Einrichtung der katholischen Kirche gezwungen sahen. Jeder Staat, der sich für das Wohl seines Volkes und insbesondere seiner Jugend ver antwortlich weiß, hat die Pflicht, solche Berbrechernester mit Stumpf und Stiel auszurottcn und Ordensbrüder vom Schlage der Koblenzer Franziskaner und des Mörders von Manage unschädlich zu machen. Der Fall in Belgien hat be wiesen, daß Zustände, wie sie der Koblenzer Prozeß auf gedeckt hat, durchaus nicht vereinzelt sind, und baß das ent schlossene Vorgehen des nationalsozialistischen Staates gegen derartige Pestbeulen am Bolkskörper nur zu sehr be rechtigt war. Vertrag Kroftas tn Belgrad abgesagt Belgrad, 4. April. Der tschechoslowakische Außenminister Dr. Krofta, der nach Schluß der Tagung der Kleinen Entente noch in Belgrad geblieben ist, um die Ankunft des tschechoslowakischen Staats präsidenten Bene ch abzuwarten, wollte am Sonnabendnach- mtttag auf der llsolkSuniversttät über den Sinn der tschechi schen Geschichte sprechen. Sein Bortrag mußte jedoch abgesagt werden, da marxistische Elemente den Bortrag »u Sympathie- kundgebungen für die „demokratische Tschechoslowakei" und im Zusammenhang damit zu oppositionellen Kundgebungen gegen bte jugoflawische Regierung benutzen wollten.
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