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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370512011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937051201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937051201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-12
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1937
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Underlan,!« Lchrillstücke «erden nicht auibetvadr» /len Vv,«k»»n«F ckae kteünuno London ln WerhMr Emartuvg 2-vM Besucher treffen als letzte Krönungsgüfte eln London, 11. Mal. Ganz London fleht ln fieberhafter Erwartung der Krönungskages. Die Riesenstadt prangt ln einem wundervollen Festschmuck, der am Abend ln eln gleißendes Llchtmeer getaucht ist. Der Zustrom der Menschenmassen aus allen Teilen England», de» Britischen Reichs wie aus dem Aus- laude hält noch immer unvermindert an. Man rechnet damit, daß am Krönungstage etwa zwölf Millionen Menschen unterwegs fein werden. Die Festesfreude erleidet auch dadurch keinen Abbruch, daß es in London seit DtenStagvormittag unaufhörlich regnet. ES ist aber bereits angeklindigt worden, daß, gleich gültig wie das Wetter auch sein möge, daö Festprogramm nicht geändert werden wird. Zum Dienstag allerdings hat das Festprogramm eine Aenderung erfahren milssen insofern, als Baldwin sein Gartenfest flir die überseeischen Be sucher infolge des strömenden Regens absagen muhte. Am Vormittag fuhren vor dem Buckingham-Palast die Ministerpräsident«» von Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und bi« Vertreter Indiens und der Kolonien vor, um dem König eine ErgebenheitSadresse zu überreichen. König Geo^a dankte mit einer längeren Ansprache den Vertretern der Dominions und Kolonien, wobei er auf die schwere Auf- gab« verwies, die er übernommen hat. Unter Anspielung auf Worte seines BaterS bei der Begrüßung der Vertreter der Dominions anlähltch seines StlberjubiläumS bezeichnete er sich al» das „Haupt der groben Familie". Dem Empfang wohnte neben -er Kvnigi» anch der Jndtenminister. der Dvminion- und Kolonialmintster bet. Am Dienstag um 17 Uhr hat der Regen, der seit Sonn- tag früh andauerte, plötzlich ausgesetzt. Mit dem gleichen Augenblick hat in London ein freudiges Rennen und Hasten um Plätze begonnen, von denen aus man den Krünungüzug am besten sehen kann. Die Neugierigen haben sich alles mit gebracht, was zu einer solchen verlängerten „Nachtwache" not ¬ wendig ist: Regenmäntel, Decken, Ebkürb« und ThermoS- slaschc» mit warme» Getränke». Die lebten Abendblätter be richten mit leiser Fronte, dah auf jeden Mann wohl 2V Frauen kämen. Nicht nur ans dein Wege des morgigen Umzuges habe» bereits Tausende sich häuslich niedergelassen, anch der grobe Londoner Hudepark ist von ungezählte» Schau lustigen mit Beschlag belegt worden, die dort die Nacht ver bringe» wollen, um beim Morgengrauen noch die letzten Plätze am Wege des UmzngS belegen zu können. Zug um Zng rollt ans den verschiedensten Gegenden Englands ein, und nicht weniger als 2VN000 Besucher treffen in der Nacht zum Mittwoch in London ein. Der König und die Königin haben sich abends sehr frühzeitig zurückgezogen, während der Herzog von Gloucester im Dt.-FameS-Palast «in feierliches KrvnnngSbankett zu Ehren der ausländischen Ehrengäste und insbesondere der Vertreter fremder Herrscher häuser veranstaltete. Ein Schatten fällt auf die Festtage dadurch, dah es nicht gelungen ist, den Streik des Autobuspersonals beizulegen. Man rechnet immer mehr damit, dah nach dem KrönungS- tag auch die Angestellten der Strahenbahn und der Untergrundbahn die Arbeit niedcrlegen werben. Vor allem aber sieht man mit einiger Besorgnis den weiteren Verhandlungen mit den Bergarbeitern entgegen, die entschlossen sind, am Sonnabend den Streik zu proklamieren, wenn cü nicht zn einer Einigung kommt. Allerdings würde als Streikbeginn erst der 20. d. M. festgesetzt werden, so dah hier also vorerst noch Zeit für Verhandlungen bleibt. Das veruMe Können muß gesteigert werden Der Führer hat Dr. Schacht mit -er Ausarbeitung eines Verufsausbtt-unssvefetzes beauftragt »er««. 11. Mai. ReichöwirtschastSmtnister Dr. Schacht hielt am Diens tagabend im Berliner Sportpalast eine bedeutsame Rede über bi« Frage der sachlichen Berufsausbildung. Der Minister führte in seiner Rebe u. a. auS: Seitdem der Führer mir die Verantwortung für die deutsche Wirtschaftspolitik auferlegt hat, erfüllt mich die Gorge um die Aufrechterhaltung und Steigerung des fachlichen Könnens unserer Heranwachsenden Fugend. Die vielfache» Lücken in den technischen Lehrkörpern unserer Hochschulen, der erhebliche Rückgang der Anzahl unserer Studenten auf dem Gebiete der exakten Wissenschaften, die überstürzte Nach frage für alle Arten Handarbeiter drohen die gualisizierte fachliche und berusliche Ausbildung zu vernachlässigen, die die deutsch« Wirtschaft in den letzten «N Fahren grohgemacht hat. Wenn Deutschland im Wettbewerb mit den übrigen Nationen sein« Stellung behaupten will, wenn es durch seinen Export die mangelhafte Rohstoff, und ErnährungSlage wettmachen will, so darf «S die technische Ueberleaenhett, die eS vor ande- ren Nationen voran» ha«, nicht verloren gehen lassen. Ich fühle deshalb als ReichSwirtfchastsmtnister die dringende Verpflichtung, die fachliche und berusliche Ausbildung unserer Fugend nachdrücklichst zu betreuen und zu fördern, denn mit ihr steht und fällt die deutsche Wirtschaft. Ich freue mich, feftftelle« zu könne«, daß der Führer «nd Reichskanzler der sachliche« ««d berusliche« A«S- bilb««g ««sereö grwerbltche« Nachwuchs«- sein« sorgfältige ««swerksamkett -«gewandt n«d mich beaustragt Hat, ein um fassendes Gesetz über die sachliche und beruflich« Ausbildung in Handel und Gewerbe beschleumgt »orznlege«. I« dlesem Gesetz werde« alle bisherige» Einzel- maßuahme« znsammeugesaßt und elnheitlich im «attonalsozia» liftische« Geiste ausgerichtet sei«. Dr. Schacht wandte sich dann an die Jugendlichen: Meine lieben jungen Freunde! Ich möchte einige persönliche Worte an euch richten. AuS tiefster Schmach «nd Bedrängnis hat uns unser Führer wieder hinausgeführt an den Platz, den eine große Nation, die auf Ehre und Freiheit hält, bean spruchen muß. Vergeßt nicht, daß man schwer Errungenes nicht durch einmalige Begeisterung bewahren kann. Nur wer durch wirkliche dauernde Leistung in der täglichen Arbeit seinen Mann steht, wird seine Stellung in der Welt behaupten. Fachliches und berufliches Können ist die Voraussetzung jeder Leistung. Mit dem Wollen allein ist es nicht getan. Talent und selbst Genialität bedürfen innerer Zucht und eisernen Fleißes, um mehr al» Eintagserfolge zu erreichen. Das ist das erste, wozu ich ench ermahnen möchte: Zum Lernen, zum Können, zur L e i st u n gl Und ein zweites möchte ich euch ans Herz legen. Kein Gemeinwesen und vor allem kein Staat gedeiht, der nicht auf Gesetzlichkeit, Ordnung und Disziplin anfgebaut ist. Recht und Gesetz sind die Voraussetzungen jeder Disziplin. Und endlich «in letztes: Habt Achtung vor dem Können anderer. Dankt euren Lehrern und Meistern dafür, baß sie das Können, das sie selbst sich angeeignet haben, euch übermitteln und weltergeben. Sie geben euch von dem Besten, was sie im Leben errungen haben und befähigen euch damit, später einmal mehr zn leisten als eure Vorväter. Auf dieser Tradition de» voranschreitenden Schassens beruht die große soziale Gemeinschaft und bas Gemeinwohl eines Volkes. An euch aber, ihr Lehrherre» und ihr Eltern dieser deut schen Fugend, richte ich die Mahnung, nicht müde zu werden tn der ErztehungSanfgabe, die wir unseren Kindern schuldig sind. Führen Sie sie und unterrichten Sie sie im Geiste der Wahrheit, des Rechtes und der Gemeinschaft! Kvri Lo-esurtelle tm Prozeß sesrn -te M-r-er Snsrt- Wten-reens «le«, 11. Mai. Da- Sta«bg«richt hat DieaStag-ckilchmUtag ba» Urteil gege« die drei Mörder »er Tochter »eS »arag«a»ische« Ge salbte« »« «ie«, F«gr»b Wie«gree«, gesällt. Der ««» dem Heer« a«Sseftoße«e Golda« Schlägel ««» sei« Mittäter Fleck w«rde« z«m Tod« d«rch de« Gtra«g, »er dritte Täter, der das sür das Todesurteil «otweudig« kl>. Lebens jahr «och «icht erreicht halt«, z« 1« Jahre« Z«chth««S »er- urteilt. Da» Urteil maß «ach der GtaadgerlchtSordn««-,»««» kein« v,g«adig««g erfolgt, drei Stunde«» «ach seiner ver künd««» vollzöge« «erde«. Di« beide« ,«« Tode verurteil te« Mörder wurde« deshalb «« «>,10 Uhr hingerichtet. In Kreisen der Autofahrer sind Bestrebungen «m Gange, dem unglücklichen Mädchen an jener Stelle der Neunkirchener Allee, wo es den Kugeln der Mörder zum Opfer siel, einen Gedenkstein zu errichten. Der Nachfolger Hedilla» im Führerrat »er spa«ische« Natio«alpartei. General Franco hat -um Nachfolger Hedilla» «m Stthrerrat der Falange i» Tradlcionalista den bisherigen Parteiletter tn Marokko, Gonzales Belez, ernannt. Dee Las -er Krönung Nun bricht der Tag an, der im Mittelpunkte der drei Wochen dauernden englischen Krönungsseterlichketten steht, der Tag der Krönung selbst. Versammelt sind in London die Premierminister der britischen Dominions, die Fürsten Indiens, Etngeborenenkönige der Südsee, «nd die ganze Buntheit der Völker der Erbe, Uber die die Flagge des bri tischen Weltreiches weht, spiegelt sich wider in den Abord nungen, die die Tropen wie die gemäßigten Zonen und die Länder des ewigen Eises entsandten. Auch für die nicht britische Welt ist die Krönung ein Ereignis ersten Ranges. In London wellen die Abgesandten von über fünfzig Staaten. Deutschland hat an der Spitze seiner Delegation den Generalfeldmarschall von Blomberg entsandt, von dem die „Times" in einem Artikel zur Begrüßung der Gäste sagt: „ES gibt keinen willkommeneren Vertreter tn London, als Feldmarschall von Blomberg, das weise und tüchtige Haupt der großen deutschen Armee, die einst unser Feind gewesen ist." Mit demselben Zuge wie der Oberbefehlshaber ber deut schen Wehrmacht traf übrigens tn der britischen Hauptstadt auch die päpstliche Abordnung «tn. An der Spitze der französi schen Abordnung steht General Gamelin. Polen hat den Außenminister Beck entsandt. Bon sonstigen europäischen Krv- nungSgästen mögen erwähnt sein: Kronprinzessin Juliane und Prinz Bernhard der Niederlande, die Königin von Norwegen und das norwegische Kronprtnzenpaar, der Graf von Flandern, Prinzregent Paul von Jugoslawien, der Kronprinz von Rumänien, Prinz Nikolaus von Griechenland und der Außenminister Oesterreichs, Dr. Guido Schmidt. Als Vertreter fürstlicher Häuser wohnen u. a. Prinz Ernst August von Hannover »nd Prinz Friedrich von Preußen -en Feier» bet. Millionen von Menschen sind in London zusammen geströmt, von denen freilich nur ein kleiner Teil einen Blick ans Len KrönnngSzug wird werfen können: 87 000 Londoner Schulkinder haben auf besonderen Wunsch der Königin einen bevorzugten Platz am Viktoriaufer erhalten. Ein Festtag aber ist der britische Krönungstag für alle Länder der Krone, Zweifacher Art ist die feierliche Handlung in de« Westminsterabtet: sie hat demzufolge zwei Höhepunkte. Der eine ist kirchlich betont: die Salbung des Königspaares mit dem heiligen Oel durch de» Erzbischof von Canterbury: der andere ist mehr staatlicher Natur und umfaßt die Aussetzung der Kronen. Velde gehen aber ineinander über und sind so miteinander verflochten, daß zwischen dem weltlichen und dem geistlichen keine scharfe TrennungSlinte besteht. Beide Hand lungen zusammen verleihen König Georg VI. und der Königin Elisabeth die Weihe als Herrscher und Herrscherin des bri tischen Weltreiches. Die feierlichen Akte sind eingesponnen in eine verwirrende Fülle von Zeremonien, tn denen sich Neste uralter Bräuche mit solchen auS neuerer Zett vermäh len, und man möchte sagen, daß sich die ganze Buntheit der bewegte» englischen Geschichte tn ihnen ein Stelldichein gibt. Aus den Zetten, in denen Usurpatoren den englischen Königs thron bestiegen, stammt die auch heute noch von dem Erz bischof nach allen vier Himmelsrichtungen an die Versammel ten gerichtete Frage, ob sie gewillt wären, dem König zu hul digen, die mit dem Rufe „Gott segne den König" beantwortet wirb. Anschließend fragt der Erzbischof den König, ob er bereit ist, den KrvnungSetd abzulegen. Der König ver läßt bann seinen Gessel, geht barhaupt zum Altar und erklärt feierlich, die Hand ans die Bibel gelegt: „Was ich vorher ver- sprechen habe, will ich halten, so wahr mir Gott helfe." Er küßt die Bibel, die beim 1. Kapitel des Johannesevangeltum« aufgeschlagen ist, und unterzeichnet die Eidesformel. Dann beginnt die eigentliche SalbungSzcremonte. Zu dieser läßt sich der König ans dem Thron des Heiligen Eduard nieder. Bier Ritter des Hosenbandordens treten heran und halten ein kostbares, goldgewirktes Tuch über den König, so daß dieser während der Salbung den Blicken der Menge ent zogen ist. Der Erzbischof netzt seine Finger mit dem heiligen Oel und salbt de» Königs Haupt, Brust und beide Handfläche»» im Zeichen des Kreuzes. Darauf segnet er den König, «nd dieser gilt nunmehr al» ein von Gott geweihter Herrscher. ES erleichterte den Rücktritt Eduards VIII. wesentlich, baß er noch nicht gesalbt war, und der Schalten, den die Vor gänge des vergangenen Jahres über bas englische SönigStum warfen, wirb durch di« feierliche Krönung des neuen Fürsten endgültig verblaßen. An die Salbung schließt sich die «ig«ntliche K 0 ntg »- Krönung mit aller Pracht eines StaatSzeremontellS an. Feierlich werden dem König die Symbole der weltlichen Macht überreich». Die goldenen Gporen, das GtäatSschwert,' der Katsermantel werden gebracht, und der Erzbifchos gibt dem König den Reichsapfel mit dem juwelenbesetzten Kreuz daraus tn die Hand, al« Symbol der Weltherrschast unter dem Zeichen des Christentums. Dabei spricht er einen beson deren Segen, und wiederum zeichnet sich die Vereinigung de» Weltlichen mit dem Geistlichen ab. Indem der Krönung»-
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