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Dresdner Nachrichten : 05.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193706059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-05
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.06.1937
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Puftoeb. lohne Poll,ullellunn48»bül>r) del llebcunial WSchenll. Borland. Olnjel-Rr. 18 Rps., außer- dalb Lachlens mll Abend-Ausgabe 13 Rus. »ruck u. Verla» i LIepsch L Reichardt, Vre.den-A. l, Marlen- nn,"g«8pn.,« n. strafte ZS/52. Fernruf 25241. Postscheckkonto ISsS Vre-den Vie« Blatt enthält bl« am 1 lich « n »ekannlmachunyen der so «p,!^ -^Nachdruck Amt,Hauptmann,chast vr«»den und de» Schled»amte» beim mli Quen-nanaab- iretdner R°»,schien. Vberverstcherungramt vre«den Unverlonnle LKrWIia«« werden »Ich! au,bewahrt Moskau sucht -te Ver-an-ilmsen zu Men Rlchteinmischungsausschuß so« als Bremsklotz -lenen vradkmolckung unaoror v«rUo«r Solulltloltna» Verlln. 4. Iunl. Die internationale Presse beschäftigt sich weiter sehr eingehend mit den englischen Vorschlägen, die die durch das verbrechen von Ibiza in der spanischen Seeüberwachung ent standene Lücke wieder schlichen sollen. Man erwartet die Stellungnahme Berlin» und Roms zu diesen Vorschlägen, glaubt aber, dah noch längere Besprechungen erforderlich sein werden, ehe die Ueber- wachung wieder voll funktionieren wird. Dabei wird sowohl in englischen al» auch in französischen Blättern auf Quertreibereien der Sowjets hingewlesen, die vor allem zu verhindern suchen möchten, dah das ganze Problem zwischen Deutschland, Italien, Frankreich und England verhandelt wird. Tic Sowjets möchten diese Verhandlungen In den N icht- k i n m ischungSanssch n si verlest» wissen, wobei cs ihrem Bcrireler leichter sein würde, die Verhandlungen zu stören. Außerdem weis, die englische Preise bereits zn berichten, dos; der Vertreter des Bolschewismus im Nichtcinmischnngsaus- iilms!, der Moskau nnd Valencia gleichzeitig vertritt, !-ie Forderung erbeben werde, Deutschland und Italien mussten auch (Garantien stcbc», das; sie nicht Flugzeuge oder Kriegsschisse der Baleucia-Bolschcwisten anstrciscn. Außerdem diirsc man nicht die vier Flottenchcss Deutschlands, Euglouds, Italiens nnd Frankreichs sür den Fall. das; Deutschland und Malten sich wieder betetltaen, «tnlach aiü Instanz cinsetzc», sondern man müsse iedcn Zwischenfall erst dem N i ch i e i n m i sch n n g s a u s sch n ß in London unter breiten. Derartige bolschewistische Pläne wären allerdings tatsächlich nicht geeignet, die Aussichten der englischen Bc- miilmngcir tu einem besonders rosigen Licht erscheinen zu lassen. Tie italienische Presse bat bisher zn den eng lischen Vorschlägen noch nicht Stellung genommen. Die .Tribnna" schreibt lediglich, ohne die Einzelheit«" der Vor- iälle zn berühren, „man hat den Eindruck, das; das englische Kabinett, das in den letzten Tagen unter der Führung von Neville Ehambcrlain von Grund aus die internationale Situation geprüft hat, sich Nechcnschast zu geben beginnt von der schweren Gefahr, die das von Moskau inspirierte Valencia-Regime hcransbeschwört, und von der Notwcndig- lcit, so rasch wie möglich zu Lösungen zn kommen". Wenn hier wiederum erneut auf die Gefahre» lnnge- iviesen wird, die vom Bolschewismus drohen, so legt das naturgemäß die Frage nahe, ob der englische Vorschlag wirklich geeignet ist, solchen Gefahren zu begegnen. Er sieht bekanntlich bei etwaigen neuen Verbrechen der spanischen Bolschewisten keine gemeinsame Aktion der Kon trollmächte vor, sondern eine Konsultation der Befehlshaber der Sceftreitkräste der Kontrollmächtc. Dieser Vorschlag ist vssenbar schon aus dem berechtigten Mißtrauen gegen die Bolschewisten geboren. Die Frage ist aber, inwieweit er ausrcicht, das heisst, inwieweit eine solche .„Konsultation" ab schreckend aus den Bolschewismus zu wirken vermag. Deutsch land wird sich scdensalls, auch wenn es zustimmt, das Recht vorbehalten müssen, auch wenn es den englische» Vorschlägen zuftimmt, bolschewistischen Provokationen durch sofortige eigene Massnahme» entgegenzutreten. Niemand wirb es aber lebhafter begrüben als gerade Deutschland, wenn diese Maßnahmen durch sofortiges gemeinsames Handeln der Nicht- cinmilchungsmächte überflüssig werde». Der englische Botschafter bei Graf Ctano Rom, 4. Juni. Der englische Botschafter Sir Eric Drummond ist am Freitagnachmitlag vom italienischen Außenminister Graf Eiano empfangen worbe», um ihm die Vorschläge seiner Negierung zur Wiederaufnahme der internationalen Kon trolle an der spanischen Mittelmeerküste zu erläutern und die italienische Stellungnahme kennenzulcrnen. Wie von unter richteter Leite verlaute«, hat sich Graf Eiano eine Stellung nahme vorbehalten, da die Prüfung der englischen Vorschläge noch nicht abgeschlossen sei. Feierliche MerWrung Molas nach Pamplona Sin-nuksvolle rrauerkun-vebunv in Burgos Burgos, 4. Juni. Tie Traucrfeier für den tödlich verunglückten General Mola gestaltete sich zu einer ungewöhnlich ei», ürucksvollen Kundgebung. Boni frühen Morgen an trug sich -le Bevölkerung von Burgos in die Kondolenzliste ein und erwies -cm Toten, der zusammen mit den sterbliche» Ncsten -es ebenfalls abgestttxzten Oberstleutnants Pozas, des Gene- ralstabSmajors Senac und der beiden Flieger im Sitzungs saal des Divisionsgebändeü ausgebahrt war, die letzte Ehre. Tic Lärge verschwanden unter einer riesigen Menge von Kränzen nnd Blumen. Die beiden Flügeladjutanten des Generals, Offiziere der Armee und Vertreter der Phalange und Requeteö hielten die Ehrenwache. Sämtliche Häuser trugen Trauerschmuck. Die Straßen, durch die sich der Trauerzug bewegte, waren Stunden vorher von einer dichten Menschenmenge umsäumt. -Stabschef General Franco wurde überall von der Menge mit Hochrufen und erhobenen Armen begrüßt. Der in die spanischen Farben gehüllte Sara General MolaS, hinter dem sein Letbpscrd ging, wurde von Viergespannen gezogen. Unter -em Trauergeleit befanden sich außer General Franco der Deutsche Botschafter General Fanpel, eine Vertretung der italienischen Botschaft, der Ehef des diplomatischen Kabinetts Sangroliz, die Gouverneure mehrerer Provinzen, der Bürger meister von RnrgoS sowie zwölf spanische Generale, ferner der Erzbischof von VnrgoS und der Kardinal Dr. Goma. Der Trauerzug ging vom DivisionSgebäude bis zur Kirche Vierva de Maria, wo General Franco den Borbeimarsch der Ehrenkompanie des Heeres und der Fretwilligenverbände ab nahm. Tie Neberführung der Leiche von Burgos nach Pamplona, wo Mola im Juli vorigen Jahres seinen SiegeSzug nach Logrono und nach Somosierra antrat, führte durch slaggengeschmückte Dörfer und Städte. An Stelle des zum Oberkommandierenden der Nord armee ernannten Generals Davila wurde General Francico Jordana zum Präsidenten des technischen Aus schusses des nationalspanischen Staates) ldieser technische Ausschuß spielt die Rolle der Regierung) ernannt. Bellet- -es Führers -um Lebe Melas BerN», 4. Junl. Der Führer und Reichskanzler hat an den Chef der spanischen Nationalregierung, General Franco, folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „An dem schweren Verlust, der das nationale Spanien durch den Tod beS Generals Mola betrossen hat, nimmt das deutsch« Volk schmerzlichen Anteil. Ich bitte Sie, den Ausdruck meine» aufrichtigen Beileids ent- gegenziinehmen. In der Geschichte des Befreiungskampfes Spaniens wird der Name des Generals Mola in Ehren wetterleben." Dimitroff ruft -en Weltb-lfckewismus auf Moska«, 4. Jnni. Die Moskauer Blätter veröffentlichen ein Telegramm des „Generalsekretärs" der Moskauer Komintern, Dimitroff, an den Borsitzenden der Zweiten Internationale. In dem Telegramm, da» ganz offensichtlich «inen Aufruf zu einer Aktion des WeltbolschewtSmnS gegen die Ruhe nnd Ordnung in Europa barstellt, schlägt Dtmitross vor, ent sprechend dem Verlangen der spanischen Bolschewisten einen gemeinsamen AuSschnh der beiden Internationalen zu grün- , den. „nm die Einheitlichkeit der Aktionen gegen die militä- > rische Jniervrntton Deutschland» nnd Italien» in Spanien herzustelltii". Besonder» deutlich wird der Nbelberüchtlgte „Mensch- fjeitSbeglücker" in einem Artikel der „Prawda". Zwischen Marxisten und Kommunisten müßte fetzt endlich überall eine Einheitsfront geschaffen werden. Mit Hilfe dieser vereinigten Kräfte der Vernichtung will Dimitroff die „englischen Konser vativen an bl« Wand brücken" und die englische und sran- zvsische Regierung zwingen, „energische Schritte gegen die Jutervenenten zu unternehmen". Ganz eindeutig versucht Dimitroff weiter, sich in die Ausgaben der Nicht ein. mischuna »kommtssion zu mischen, indem erbte vSlltg einseitige Forderung ausstellt, die Freiwilligen, die auf feiten der nationalspanische» Truppen gegen den Weltbolschewts- mnS kämpfen, »urückzuzirben und die deutschen und italie nischen Schisse an» den spanischen Geivässern zn verdrängen. Dimitroff entblvdct sich nicht, sein freches Machwerk mit dem Hinweis zu schließen, daß e» fetzt gelt«, den Valencia- Bolschewisten in letzter Stunde „nicht nnr unermeßlich« mora lisch«, sondern auch gewaltig« materielle Unter stützungen angedeihrn zn lassen". NeurM reift nach Dem Wollen „Im Donaubccken kann nichts ohne Deutschland und Italien getan, versucht oder geduldet werde», geschweige denn gegen Tcntichland und Italien . . ." Mit dieser ebenso knappen wie bestimmten Formel faßte ein führender italieni scher Politiker und Journalist die Ergebnisse des Besuchs zusammen, den Ncichsaußcnmiuister Freiherr von Neu rath vor einem Monat dem Duce in der Hauptstadt des Faschismus abgestattet hatte. Während dem verantwortlichen Leiter der deutschen Außenpolitik uiiu mit dem gleichen Reise- ziel und unter den gleichen politischen Absichten und Bor aussetzungen der Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht, Gcneralfcldmarschall von Blomberg, nach Nom gefolgt ist, begibt sich von Neurath im Laufe der nächsten Woche nach einander in die Hauptstädte Jugoslawiens, Bul gariens und Ungarn S. Er erweitert damit senc Formel über die künftige politische Gestaltung des Donaubeckens, die damals aus gegebenen Anlässen nur »ach der neutralen und der negativen Sette hin abgestrckt worden war, ins Positive und Aktive. Nimmt man hinzu, daß es sich bei der bevor stehenden Besuchsreise — abgesehen von den wechselseitigen Einladungen nach Nom nnd Wien — um die erste große Auslandsreise des N c t ch s a u ft e n m i n i st e rs seit seiner Amtszeit im nationalsozialistischen Reich handelt, so wird sowohl ihre Bedeutung klar wie die Richtung offensicht lich, in der sich die deutsche Außenpolitik gegenwärtig am stärksten entwickelt. Mit dem Begriff „Tüdosten" läßt sich dieses Ziel anschau- ltch umschreiben, und es ist kein Zufall, daß es sich dabei nm dasselbe Ürästefeld handelt, in dem auch Italien trotz aller Mittclmeerpolitik seine vordringlichen Aufgaben steht: die Achse Berlin —Nom ist eben keine gedankenblasse, hohle Konstruktion, sondern eine tatsächlich vorhandene Kraft von stärkstem Anziehungsvermögen. Man kann deshalb auch nicht sagen, der erste Anstoß und die entscheidende Anregung, die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Staaten des Süd ostens fruchtbar zu gestalten, sei von dieser oder jener Seite ausgegangcn. Wenn sich die Völker dieses Raumes einander nähcrkommen, so folgen sie einem naturgegebenen Gesetz, das durch Verträge und Bündnisse nnr bestätigt und erfüllt wer den kann, gegen besten Gebote zu handeln aber ebenso töricht und aussichtslos ist, wie cS politisch verhängnisvoll werden kann — man denke nnr an die Ursachen und den Anlaß des Weltkrieges! Auch Frankreich hat die Wahrheit und die unerbitt liche Strenge dieses Gesetzes kcnnenlernen müssen. Bor dem Kriege wie besonders danach war sein ganzes Streben darauf gerichtet, sich im Südosteu Europas einen entscheidenden Ein fluß zu sichern, und diesen dazu zu benutzen, die Wunden, die die FricdcnSdiktate von Versailles, St. Germain und Trianon in die Körper der Donaustaaten geschlagen hatten, dauernd offen zu halten. Auf diese Weise hoffte eS, den natürlichen deutschen Drang nach dem Sttdosten wie die Ver ständigung der Völker des DonaubeckcnS miteinander unter binden zu können. Die einzige Gegenleistung, die Paris bieten konnte, waren Anleihen. Sie wurden genommen, aber sie hinderten nicht die folgerichtige Entwicklung. Zuerst sprang Jugoslawien ab: man sah in Belgrad nicht ein, warum man sich Frankreich zuliebe an einer Ein- krcisungSpolitik gegen Deutschland beteiligen sollte, das — während der französische Markt, gesättigt mit Erzeugnissen des eigenen Landes, verschlossen blieb — alS Hauptabnehmer für die jugoslawische Landwirtschaft in Frage kam, seinerseii» in Jugoslawien sür seine hochwertige Industrie ein aufnahme bereites Absatzgebiet fand und, bei rechtem Licht besehen, auch auf rein politischem Gebiete nirgends im Gegensatz zur Bel grader Politik stand. Bon diesem Zeitpunkt« an datiert di« deutsch-jugoslawische Freundschaft, die sich in den letzten Jahren immer mehr verdichtet hat und nun in dem Besuch des ReichSanßenminister» in Belgrad ihren vorläufigen Höhe- punkt nnd beredten Ausdruck findet. ES trifft sich dabei gut, daß Jugoslawien auch zu dem anderen Träger der Achse Berlin—Rom. zu Italien, seit kurzem in ausgesprochen freundschaftlichen Beziehungen sieht. Da» Abkommen, da» der Belgrader Ministerpräsident Dr. Stojadinowitsch im März dieses Jahres mit dem italienischen Außenminister Graf Eiano schloß, erregte seinerzeit nicht weniger Aufsehen, wie der etwa gleichzeitig bekanntgegcbene FreundschastSvertrag zwischen Jugoslawien und Bulgarien, durch den die lang«, bittere Feindschaft zwischen beiden Staaten zur allgemeinen Ueberraschung glück lich beendet wurde. Der Kleinen Entente versetzt« Belgrad damals dadurch, daß es seine Schwenkung aus freiem Er messen vollzog, und ohne auf di« Wünsch« deS Schutzpatron» Frankreich zu hören, einen empfindlichen Schlag: er wurü« um so schmerzlicher vermerkt, als «S sich bei beiden Partnern Jugoslawiens nm längst bewährte Freunde des Deutschen Reiche» handelte. So wurde man in Paris und Prag den Verdacht nicht lo». Deutschland habe da» Zustande kommen dieser Abkommen gefördert. Wie dem auch sei — es ist kein Geheimnis, daß die Freundschaft Bulgariens zu Deutschland nle geschwankt hat. An» der Waffenbrüderschaft
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