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Dresdner Nachrichten : 20.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193706203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-20
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1937
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«oantag,«. WM M» kl! 81.tzahrvang. ZK.S84 «-»u^grlL-r I«i t»«IIch p««m«Ns« Zu- sttllun» Ne! -au» monatlich NM. S.IS, durch Vostt-»ug «M. ».IS einIAIItVich «?,«0 Npl. Postgebühr lohn« Postjusiellunglgetühr) bei lieben mal wichenMchem Verland. Einzel nummer l» Nps„ auberhalb Tachlent »0 Nps. Ge-rünoet 1856 Druck u. Verlas r Ltepsch K Relckardt, Vreaden-A. I, Marien- «nzeigenyr-V«»- Prriilist« Nr.«: «ilnmeiar,«» stra-e ZS/52. Fernruf 2525 k. Postscheckkonto kSsS Vreoden b«»> ^achlüll« St-II-l o. Vie« »latt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amt»hauptmannschaft Vreden und de« Schtedoamte. b«im ^e-iEn«°°- rre-bne. N-chEnk Vderverstcherungsamt Dresden Unverlangle Schrhtstacke werden nicht ousbewahri - . >. .... . . ...u. - Fz/k^e 7aNeE//a/f^ 5soSFe/kF /w/7 A/orMe«- -mit kkn neuer unsrklüeker vedergrlkk: rorpedjtrungsvmuch auf die „Leipzig" SolvjetfpuliWe A-Boote griffen den deuffchen Kreuzer an Berlin. 19. Iunl. Am 15. Iunl wurde in bestimmten ausländischen Kreisen das Gerücht verbreitet, die „Leipzig" sei torpediert worden und gesunken. Tatsächlich meldete der Kommandant der „Leipzig", dast das Schiff nördlich von Oran am 15. Juni, morgens 9,25 Uhr, 9,26 Ahr und 9,58 Uhr von je einem Torpedo be schossen wurde. Der Lauf der Torpedos wurde durch Horchgeräte verfolgt. Da aber die „Leipzig", wie schon bekannt, nicht getrosse» wurde, schien es vor weiteren Schritte« zweckmäßig, erst de« Gerüchten nachzugehen» die eine Torpedierung bereits seft- stellten, obwohl von deutscher Seite über den Borfall «ach anften hi« zunächst geschwiegen worden war. Die Feststellung, die sich aus der Uebcreiustimumng dieser Gerüchte mit der Meldung des Kommandanten ergab» «nrde weiterhin erhärtet durch einen «ene« Vorfall am 18. Inni. An diesem Tage «m IS,87 Uhr wnrde nämlich vom Kreuzer „Leipzig" zum vierte« Male ein Unterseeboot« angrlss einwaudsrei sestgcstcllt. Bo« mehrere« sichere« Be obachtern wnrde der Schwall des Ausstoßes deutlich gesehen. Siner der Torpedos wurde vom Kreuzer selbst klar vor Je mehr die interuationale Presse von einer allgemeinen Entspannung glaubt sprechen zu können uud je mehr Argu ment« sie für diese allgemeine Entspannung anzufiihren ver mag, um so tätiger werden offenbar die spanischen Bolschewi sten, die das Ziel verfolgen, den enropäischcn Frieden zu torpedieren. Daß diese Aktivität vollständig in Ueberctn- stimmung mit den verärgerten Kommentaren der Sowset- vrcsse über die Entwicklung in der europäischen Politik steht, sei nur nebenbei bemerkt. Nicht genug damit, daß schon kürzlich «In roter spanischer Sender mitteiltc, daß die Balenciabolschewisten deutsche und italienische ll Boote angrciscn würden und zu diesem Zweck sich eine besondere U-Bootsägcr Flottille geschaffen hätten und nicht genug damit, daß die bolschewistischen spanische» Frei beuter Bomben aus ciu italienisches Handelsschiff warfen, zeigt jetzt die amtliche deutsche Meldung, daß bolschewistische spauische U-Boote mehrfach versucht naben, den deutschen Kreuzer „Leipzig" zu torpediere». Es ist dabei se-r be achtenswert, daß diese ersten Torpc-icrungövcrsuche an dem gleichen Tage erfolgten, an dem in England das Gerücht auf tauchte. daß aus die „Leipzig" geschossen worden und daß die „Leipzig" versenkt worden sei. Ganz osscnsichtlich haben also die bolschewistischen U-Boote der Baleneiaregicrung sehr prompt gemeldet, daß sie ihre Torpedos auf die „Leipzig" abgescnert hätten, und dies« Mel dung ist dann von den roten Machthabern weiterverbreitet worden. Da eS crsahrungsgcmäß für ein U-Boot nicht ganz leicht ist, sestznstcllen, ob der Schuft traf, so dürften die bolschewistischen U-Bootkommandantcn sich die erfreulicher weise schlgcgangcucn Torpedos in den Meldungen an die Balenciamachthaber als Treffer angerechnet haben. ES ist selbstverständlich ganz unmöglich, Saft Deutschland eine solche freche Herauösorderung der spanischen seinem Bug vorbeiziehenb durch Horchgerät sicher beobachtet. Auch dieser vierte Angriff ging also am Schiss vorbei. Es wird Sache der »ter Mächte sei«, im Siu«e der ge« trosfeue« Abmachungen ««««ehr die de« Umständen e«t, sprechende« Maßnahme« z« ergreife«. Die deutfche Reichs regierung ist jedenfalls «icht gewlllt, de» Schiebversuche« spauisch-bolschewiftifcher Uuterfeebootpiraten solange zuzu sehen, bis am Sud« vielleicht doch «och «i« Treffer erzielt werde« würde. Botschafter Rlübeutrop hat heute vormittag in London die Vertreter der drei andere» an der Seekoutrolle beteiligten Mächte vo« de« Borgesalleue« dringlich verstän digt. Der Führer ist um 12 Uhr nachts im Flugzeug vo» Godesberg am Rhein «ach Berlin zurtickgekehrt. Bolschewisten ruhig hinntmmt. Wie aus der amtlichen Mel dung heroorgeht, hat der Deutsche Botschafter v. Ribbentrop die Vertreter Englands, Frankreichs und Italiens, die an den Verhandlungen über die Neugestaltung der Scekontrolle be teiligt waren, sehr nachdrücklich auf die Angriffe aus die „Leipzig" hingewiesen. Damit ist jener Fall sehr schnell eingetreten, der in den Verhandlungen der vier Mächte be- reits vorgesehen wurde, von dem man damals annchmen mußte, daft er nur rein theoretischen Erwägungen entspreche. Wir erinnern daran, daß in den Vereinbarungen der vier Äontrollmächte ausdrücklich sestgestellt worden ist, daft jeder Angriff auf ein Schiff einer Kontrollmacht als gemein same Sache der vier Kontrollmächte angesehen wird. Es mnft sich nun also zeigen, was die anderen Mächte nach diesen neuen Herausforderungen der spanischen Bolsche wisten zu tun gedenken. Es ist ihnen hier nunmehr Gelegen heit gegeben, den Beweis zu erbringen, daft sie tatsächlich guten Willens und bereit sind, die Angriffe der spanischen Bolschewisten mit aller Energie zurttckzuweiscn und den roten Piraten zu zeigen, daft die europäischen Großmächte ent schlossen sind, gemeinsam für den Frieden zu arbeiten uud gemeinsam jeden Angriff aus diesen Frieden abzuwehrcn. DaS Wort haben jetzt zunächst also einmal die anderen Kontrollmächte. Ihre Antwort muß zunächst ab gewartet werden. Sie werben mit dieser Antwort aber nicht lange zögern können, wenn sie wirklich ernsthaft entschlossen sind, jede Sabotage der europäische» Verständigung ab zuwehrcn und gemeinsam für den europäischen Frieden mit Deutschland zu arbeiten. Der ganze Vorfall wiegt nm so schwerer, al- eS sich nicht etwa um einen einmaligen Angrlss auf die „Leipzig" handel», sondern um mehrfache Angriffe, die klar erkennen lassen, daß die spanischen bolschewistischen Machthaber snstema tisch deutsche Schisse durch Untersee boote angreifen und beschießen lassen. Varlm GerMe Wer bevorstehenden Rücktritt Nlums Die Krise -er Nelk-sront Regierung - Drehungen -er Linken gegen -en Senat Berli«, 1». Juni. In Paris sind Gerüchte über «l«e Regierungskrise im Umlauf, zumal die Linkspresse mit der Drohung arbeitet, baß Blum entschlösse« sei, zurückzutrete«, wen« der Senat die Regierungsvorlagen «icht bis Montag früh ««nimmt, SS werde« als Nachfolger BlumS auch bereits der Radikal sozialist Caillaux und der jetzige KriegSminifter Data- hier genannt. Diese Gerüchte charakterisieren die Nervosität in Paris. Trotzdem wird man sie mit Vorsicht ausnehmen müssen, denn e« ist immer noch möglich, daft eine der Parteien nachgtbt, um die Regierungskrise, vor deren Folgen man sich fürchtet, zu verhüte». Der Zwiespalt zwischen dem Finanzausschuß des Senate» und der Regierung wird in politischen Kreiset» allgemein al» ernst angesehen. Der vom Ausschuß angenommen« Ge- fetzeStcxt gestattet der Regierung praktisch nur ein« einzig« Massnahme: die Stabilisierung des Franken aus -er im Doeterabkornmen vorgesehenen» Minoestgrenz«. In den Wandelgäistgen des Senate- mies der früher« stnanzminister Ealllaux daraus hin, daß eine neu« Abwertung des Franken kaum drei Milliarden Mehreinnahmen erbringen werde. AuS dem Demissionsschreiben der Finanzsachverstän digen Rist und Vaudoin foll übrigens hcrvorgehen, daft di« Regierung bereit» sämtliche ihr zur Verfügung stehenden Finanzmtttelerschüpft habe. Zwischen Kammer und Senat sowie »wischen Regierung und Senat dürfte e» zu einer heftigen AuSeinan-ersetzüng kommen. Fall» eS nicht, ähnltch wie in der Kammer, noch in letzter Stund« zu einer Einigung kommen sollt«, ist mit einer glatten Ablehnung de» Gesetzentwurfes im scnat zu rechnen. Da die Negierung zunächst jedoch die Vertrauensfrage nicht zu stellen beabsichtigt, würde diese Ab- lebnung noch nickt den Stur» de» Kabinett« nach sich ziehen. Di« Vorlage geht vielmehr erneut an die Kammer, deren Flnanzkommtsston bereit« für Sonnabendabend einberufen ist. ES ist anzunehmen, daß der ursprtinglicke GesetzeStext in der Kammer erneut zur Annahme gelangt, weirn auch die Regierungsmehrheit diesmal um einige Stimmen der Ra-ikalsozta listen — man rechnet mit etwa 20 — fchwächer sein dürfte gl» am Mttürvch. Paris-Derlin-Prag Es ist noch Immer der Schatten von V e r s a i l l c S,.der sich einer gedeihlichen Entwicklung der Beziehungen der euro päischen Staaten untereinander hemmend in den Weg stellt. Länger als anderthalb Jahrzehnte war das Streben des Quai dOrsau von der Absicht beherrscht, die Errungen- schäften der FrtcdenSbiktate und damit die französische Vor herrschaft in Europa aufrecht zu erhallen. Der getreueste Sekundant Frankreichs bei diesem Streben war stets dis Tschechoslowakei. Prag und Paris banden sich anein ander durch ein enges Bündnis,- Prag war der ständige Ver fechter der französischen Belange im Sübostc» Europas und ist dies noch heute. Tic Tschechoslowakei pflegte die Be ziehungen zn Moskau mit weit stärkerer inucrer Zuneigung, als dies in Paris geschah, denn zu der vermeintlichen poli tische» Zweckmäßigkeit gesellte sich hier ein slawisches Ber« wanbtschästSgefiihl zn Rußland. Pole n hat einmal in seiner schwersten Stunde zu spüren bekommen, wie stark sich diese slawische Ideologie praktisch auSwlrken kann. Als selnerjeit die Note Armee vor den Toren Warschaus stand und Ungarn bereit war, dem polnischen Volke zu Hilfe zu kommen, ver hinderte die Tschechoslowakei die aktive Wafsenhtlse, indem sie g'gen Budapest eine drohende Haltung einnahm. Tschecho slowakische Arbeiter sperrten die Bahnen für Wasfentrans- Porte, die Polen dringend benötigte und die bereits über die Tschechoslowakei im Anrollcn waren. Bis in die jüngste Zeit hinein gab Prag den Gedanken an eine unmittelbare Land verbindung mit Sowjetrutzland durch die Schaffung eines Korridors nicht auf. Erst durch die jetzigen Vorgänge in der Noten Armee werden in Prag Zweifel daran hervorgerufen, ob eS nicht doch ein Fehler war, sich allzusehr auf die sowjet russische Krücke zn stützen. Der Hradschin sieht sich nnumehr vor der Erkenntnis, daft die Umwälzung der europäischen Machtverhältnisse auch die Tschechoslowakei dazu zwingt, andere Bahnen etnznschlagcn, sich dem Zuge der Entwicklung anzupasscn. Man befürchtet, inö Hintertreffen zu gerate». Daher entwickelt Prag anftenpoltttsch eine rege Gefchäststätig. keit. Diese ist zur Zeit noch auf Abwehr eingestellt und läßt keine neuen Linien erkennen. Will man jedoch in Prag eine größere Bewegungsfreiheit, so wird nichts anderes übrig bleiben, als zu versuchen, teilznhaben an den sich abzetch- nenden Entwicklungen. Diese sind für die Tschechoslowakei an sich in keiner Weise bedrohlich. Ihr Ziel ist ja nicht, neue Spannungen in Europa zn schaffen, sondern im Gegenteil die bisherigen Reibungen zu vermindern und zu einer echten Befriedung zu gelangen. Wohl ist die Periode der fran zösischen Vorherrschaft abgeschlossen, doch wird nicht der Versuch gemacht, etwa den Spieß umzukehren und eine deutsche oder eine deutsch-italienische Vorherrschaft an die Stelle der sranzüsischen zu setzen. Tas Prinzip des Miteinander erhebt sich gegen das Snstem des Gegeneinander: der Grund satz friedlicher Zusammenarbeit will fruchtbringend hinansgclangcn über die erstarrte Methode der Blockbil dungen, die die kleineren Völker nur als Objekte der Groß machtpolitik sicht und die überall die freien Entfaltungen ge hemmt hat. Viel fehlt noch, bis eine solche freiere, großzügigere Auf fassung in Europa vollends zum Durchbruch gelangt. Sie wird nur dann Tatsache werden, wenn sich einmal eine Hoff nung erfüllt, zu deren Verwirklichung Deutschland wieder und wieder die Hand geboten hat. Das aber ist die deutsch- sranzösische Verständigung. Eine solche könnte jeden Argwohn hinfällig machen, den man zur Zeit noch hier und dort ber deutschen Politik glaubt rntgcgcnbringcn zn müssen. Ein BesriedungSwcrk, das das Ergebnis einer ge meinsamen Politik Deutschlands und Frankreichs wäre, würde jeden Grund zur Nervosität in Europa beseitigen. Unmittelbar bestehen zwischen Deutschland und Frankreich keine Gegensätze, die sich nicht bet einigem gutem Willen überbrücke» ließen, zumal Deutschland wiederholt feierlich versichert hat, daß eS keine Forderungen an Frankreich stellt, Heute Beilage: Itnfere °WehrmaGt
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