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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370701010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937070101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937070101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-01
- Monat1937-07
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1937
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DonnerAaa, 1. «Ml»« kKor«en>«uSoabe, Rk. 303 LowkstellLokocstso ttunonsntrook vsrosntet Schweres Gefecht mtt Manern am Amnr Steuer schärfster Protest Lottos in Moskau Verschulden unterer Kommandostellen zu betrachten, -a i!i >- Die Ereignisse am Amur zeigen erneut, was von sowset- russischen Zusicherungen zu halten ist. Sie sind kaum als ein stamllttnan,eigen u. Siellengeinch« Mwimeier- »eile «UPI. Mer««». «> «Ps. — Nachdruck nur mit Ouevenanga»« Lretdnrr Nachrichten. Unverlangte Schriststück« tverden nicht ausbewabrt vofibe»-g «N.,.w einschl. «?,«0 Nps. Postgeb. (ahne Posttustellungrgeilt-r) »et liebenmal »vbchentl. Sertan». aingel-Nr. >» Nstf-, auber- »al» Sachten» mit ilbenb-AuAgab« lb Npt- Tokio. 30. Juni. Nach einem Bericht der japanischen kwanlungarmee ist es in der Nähe der von Sowjettruppen widerrechtlich besetzten Amurlnseln Sennufa und Vohlshoi zu einem schweren Gesecht zwischen drei sowjetrussischen Kanonenbooten und einer mandschurisch - japanischen Grenzwache ge kommen. Bei dem Kampfe wurde ein Sowjetkanonenboot versenkt und ein anderes schwer be schädigt. Internationale n bis iv Die Zweite und die Dritte International« haben sich auf französischem Boden zusammengesetzt, um ein gemeinsame» Vorgehen in der spanischen Frage zu beraten. Sie fordern die aktive Einmischung zugunsten der Valencia-Bolschewisten. Das sind keineswegs Beschlüsse, die lediglich auf dem Papier stehenblciben, sondern sie werden ihre praktischen Folgen haben. Eine der wichtigsten europäischen Regierungen wird ja von einer Mehrheit gestutzt, in der Sozialisten und Kom munisten das Uebergewicht besitzen, und die Hochburgen der „Demokratie" zeichnen sich alle dadurch aus, dah in ihnen zum mindesten die Zweite Internationale über einen tief greifenden Einfluß versügt. Damit paart sich durchweg auch die Freundschaft zur Tritten Internationale, die ossen be kundet wird. Auch in den Beschlüssen von Anne mässe kommt die geistige Verwandtschaft zum Ausdruck. Sozialisten und Kommunisten berufen sich auf Karl Marx, und mögen sich die Bonzokratien zeitweise auch noch so sehr befehdet haben, so ist doch zwischen Zweiter und Dritter Jnternatto- nale noch nie ein wirklicher Kampf zu verzeichnen gewesen. Beide verfechten den Klassenkampf;, beider Lied ist die „Inter nationale", die angeblich das Menschenrecht erkämpfen soll. Einst hörten wir es auch in den deutschen Straßen. Die Heranwachsende Generation kennt eS »um Glück überhaupt nicht mehr uub weiß höchstens, daß eS di« amtlich« Hymne der Sowjetrepublik ist. Ak» solche wurde die Internationale aus Gründen der internationalen Höflichkeit auch bet der großen KönigSparade der englischen Flotte beim Borbet- fahrrn des bolschewistischen Schisses gespielt. Nicht von der deutschen Marinekapelle; diese begab sich vielmehr unter Deck, als der Kreuzer mit der Hammer, und Sichel-Flagge die deutsche Abordnung passierte. Ein unglaublicher Hohn liegt für unS in dem Kehrreim ,„... erkämpft das Menschen recht." Wir blicken nach Rußland und Spanien, verfolgen aber auch in der ganzen übrigen Welt, wie Streik, Aufruhr, Raub, Brandstiftung und politischer Mord die Formen de» bolschewistischen Kampfes sind. Heute schon haben diese Me thoden mehr Tote auf dem Gewissen, als im gesamten Welt krieg an allen Fronten gefallen sind. Dabet sind von den sowjetrussischen Zahlen nur die über zwei Millionen offi ziellen Morde berücksichtigt; nicht aber enthalten die Auf stellungen di« Millionen von Verhungerten, und nicht die in den ZwangSarbettSlagern langsam zu Tod« Gequälten. Und immer noch marschieren in zahlreichen Ländern irregeleitete Arbeiter nach der Melodie des Grauen»; „Erkämpft baS Menschenrecht".... Die Zweite Internationale hat sich durch die Beschlüsse von Annemasse für die Ziele des Bolschewismus etnfangen lasten. Die Moskauer BolkSfronttaktik trug also hier erneut ihre Früchte. Als Adolf Hitler den Spuk der Marxisten in Deutschland zerschlug, da war daS die ver nichtendste Niederlage, die dem Gedanken der Internatio nale des Proletariats jemals bereitet wurde, und sie traf mit besonderer Wucht den WrltbolschewiSmuS. Bon Stund' an änderte dieser leine Taktik. Nun begann er außerhalb SowjetrußlandS, sich nach Möglichkeit zu tarnen. Um bünb- niSfähig zu werden, vollzog Sowjetrußland den Eintritt in den Völkerbund, den derselbe Litwinow, der alsbald in Genf sich vorzudrängen verstand, vorher jahrelang mtt schwer- sten Schmähungen bedacht hatte. Die unbegründete Furcht Frankreichs und der Tschechoslowakei vor einem wieder erstarkten Deutschland brachte Moskau die Gowjetpakte ein, und die Abneigung gegen den Faschismus öffnete den Sowjetrussen auf der Konferenz von Montreux die Darda nellen, so baß die bolschewistischen Streitkräfte des Schwar zen Meeres seitdem im Mittelmeer und anderswo ver wendet werben können. Die Komintern aber vollzog die Schwenkung znr BolkSfronttaktik, die Anbiederung an die Zweite Internationale. Sie ging dabet von der Er- Wägung aus, daß die Kommunisten in den betreffende»» Ländern zwar rührige, aber bisher kleine Minderheiten waren, die keine Aussicht hatten, für sich allein in absehbare« Zett auf parlamentarischem Wege oder auf dem der Revolu tion da» Heft in die Han- zu bekommen. Als Schrittmacher jedoch sollten ihr fortan in verstärktem Maße die Soztalisten dienen. Da» Fernziel blieb die Weltrevolution, getreu dem Satze Lenin»: „Die Gründung der Dritten International« ist nichw «eiter al» der erste Grad der internatio nalen Sowjetrepublik und de» Siege» de» Kom munismus in der ganzen Welt." Au» dem VolkSfronttreiben der dritten zieht zur Zett eine andere Internationale den Vorteil, nämlich die vterte. Diele wurde von Trotzki-Braunstein gegründet, nach dem er in» Exil gegangen war, denn er fühlte da» Bedürf nis, sich «in politische» Machtinstrument zu schassen, um inter national den Kampf gegen den Stalin-Kur» in Gowjetruß- land führen zu können. Für die Trotzkisten oder, wie sie sich auch nennen, bi« „Lentn-Volschewtsten", ist Stalin, sind Thorez und Duelo» und wie die Parteigänger Moskau» all« vrmU DvrfK m Aramrruy Pari», M. Juni. Am Mittwoch pm IS Uhr traten die Mitglieder der Re gierung EhautempS unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik zu einem Mintsterrat zusammen. Während der Ministerrat tagt, wird bekannt, baß die Börse am Donners tag wieder geöffnet sein wirb. Der neuVewtNtgte Betrag der Vorschüsse, den die Bank von Frankreich dem Staate gewähren kann, ist auf 1» Mil- liarden Franke» «»gesetzt. sei, in Angriff genommen «»erden. Er könne feststellen, daß die Regierung einmütig und vollkommen solidarisch sei. EhautempS schloß mtt einem Aufruf zur versöhnlichen Zu sammenarbeit zwischen beiden Kammern. Die Franken-Abwertung«»« rortnung Neuer Goldgehalt noch nicht festgesetzt Pari», 80. Junl. Finanzmintfter Vonnethat dem Präsidenten der Repu- blik eine Verordnung zur Unterzeichnung vorgelegt, die folgendes bestimmt: Die Bestimmungen de» Artikels 2 und des ersten Ab satzes des Artikels 8 de» Währungsgesetzes vom 1. Oktober 198« werben durch folgende Bestimmungen ersetzt: Artikel »: Der «eu« Goldgehalt d«S Frauke«, die französische Währungseinheit, wird später dnrch eine t« Mintsterrat beschlossene Verordnung seftgesetzt. Die Be dingungen der Goldumwechsluug der Banknote« der Bank »»« Frankreich »erde« auch durch «ine i» Mintsterrat zu beschließend« Berordunng sestgelegt. Artikel >, Absatz 1: vi» zu« Inkrafttreten der erste«, im norherseheuden Artikel vorgesehenen Berordnnng mir» ei» WähruugSstadtlisie-uugSs»»»» die «nsgabe habe«, di« Beziehuuge« ,wische« de« Frauke» und de« sremde« Devise« zu regel». ... ... die Räteunion über ein ausgezeichnetes Nachrichtennctz versügt und die Organe im Fernen Osten bereits von den Ab machungen zwischen dein japanischen Botschafter in Moskau Shigemitsu und dem Außenkommissar Litwinow-Finkclstein unterrichtet sein mußten. Es handelt sich also nm eine ganz bewußte Provokation. Dafür spricht auch, daß die von Litwinow zngesagtc Zurückziehung der Sowjettruppen nicht erfolgte, sondern im Gegenteil weitere rote Streitkräfte am Amur z u sa m m e n g e z o g c n wurden. ES ist ja ein be kannter Grundsatz der bolschewistischen Lehre, daß Abmachungen mit nichtsowjetischen Staaten Moskau nicht binden. So hält sich der Kreml ja auch nicht an die Bestimmungen des Nicht einmischungsabkommens, obwohl die Vertreter der Räte- «epublik im Nichteinmischungsausschuß sitzen. Wie in Europa, so ruft im Fernen Osten Moskau Zwischenfälle hervor als gewerbsmäßiger Unruhestifter. Nichten sich die Anschläge der Bolschewisten in Europa gegen Deutschland und Italien, so in Ostasien gegen Japan, bas mit dem Deutschen Reich ein Abkommen zur Bekämpfung des Bolschewismus ge schlossen hat. Japan wird die gebührende Antwort zu erteilen wissen. In den VolkSsrontländern dürfte der neue RcchtS- bruch Moskaus unangenehm empfunden werden, da er wieder unter Beweis stellt, daß baS Gesicht deS Bolschewismus über- all dasselbe ist. Vermutlich wird man aber wieder mit Ent- schnldigungsgründen schnell bei der Hand sein. Einen weiteren politischen Hintergrund erhält der bolsche wistische Uebcrsall auf japanische Grenztruppen noch dadurch, daß zur Zeit zwischen England und Japan Verhandlungen schweben, die ein besseres Einvernehmen zwischen diesen beiden Staaten herbeiführen sollen. Es ist nicht ausgeschlossen, baß die Schüße am Amur das Ziel verfolgen, die den Bolsche wiken unerwünschten Besprechungen in London mtt einer verschärften Spannung zwischen Moskau und Tokio zu belasten. Druck u. Verlag r Llepsch L Aelchardt, Dreoben-A. k, Marken straße Zö/tt. Fernruf 252-1. Postscheckkonto ISSS Veröden Die« Blatt enthält ble amtlichen Bekanntmachungen der Amtahauptmannschast Dreoden und de« Schiedsamte» beim Vberverstchrrungsamt Dresden Die japanische Regierung hat gege« diese «eueu sowjet russische« Uebergrisse nochmals schärsste« Protest ein gelegt und ernsteste Gegenmaßnahmen angedroht, salls die Zusicherungen Litwinow-Finkelsteins in Znknnst nicht eingehalten würden. Die Geduld Japans gegenüber den ständigen sowjetrussischeu Provokationen sei am Ende. Wegen des Zwischenfalles auf dem Amur hat das japa nische Auswärtige Amt folgende Erklärung ab gegeben: Die Lage aus dem Amur an der mandschurisch-sowjet- russtschen Grenze war schon lange deswegen sehr gespannt, weil die sowjctrnssischen Truppen die beiden Inseln Kanchatzu und Ehtnamuho besetzten, um den Wasserweg zu schließen. Aber da der sowjetrussische Außenkommtssar Litwinow aus den schärfsten Protest der japanischen Regierung hin dem japanischen Botschaster Lhiaemits« gegenüber die Zurück ziehung der Strettkräste versprach, schien die Lage einstweilen beruhigt worden zu sein. Diese» Verspreche» ist kelder von de« sowjetrnsfischen Seite nicht eingehakten »orde«. Die sowjetrussische« Truppe«, di« die Inseln besetzte«, zogen sich nämlich nicht zurück, sie nahmen sogar «ine pkovozierende Haltung ei«. An« geflchts dieser Sachlage waren die japanisch-mandschurische» Greuzschnßtruppen daz« gezwungen, ihrerseits auch Selbst» verteidigungsmaßnahmen z« treffe«, was schließlich z« diesem bedauerlichen Zwischensall führte. Die japanische Regierung »«dauert sehr diese unehrlicheHaltnngderSowjet, regier««- ««d hosst, daß di« Sowjets so bald wie möglich ihr« Streitkräfte -«rückziehe«, «m de« Instand nicht «eiter z« verschlechtern. Das ErnMtlgungssM lm Senat angenommen Zwischenfall mn Aurtol - ShauttmpS mahnt rar Versöhnlichkeit Part», W.Y«»t. Der Senat hat baS Ermächtigungsgesetz mit 1«7 -ege» sr Stimme« augeuomme«. Die NachmittagSsitzung deS Senat», in der die Aus sprache über die ErmächtigungSvorlage begann, führte erneut zu einem Zwischenfall. Der Berichterstatter des Finanz ausschusses des Senats, Abel Garbey, empfahl zwar in seiner Rebe die Annahme der Ermächtigungsvorlage, kritisierte aber in scharfer Weis« die Finanzpolitik der bis herigen Regierung. Der Senat beschloß darauf, die Red« GardenS in ganz Frankreich öffentlich anzuschlagen. Der frühere sozialistische Finanzmintfter B. Anrtol fühlte sich durch diesen Beschluß des Senats persönlich getroffen und verließ die Sitzung. Nach 17 Uhr wurde die SenatSfitzuna svrtgesetzt. Staats minister Blum nahm neben dem Ministerpräsidenten Ebau- temps Platz. Der Berichterstatter des Finanzausschusses, Gardey, gab eine kurze Erklärung ab, in der er ausführte, daß ihn der Beschluß, seinen Bericht in ganz Frankreich öffent lich anschlagen zu lassen, sehr gerührt habe. Er bitte den Senat jedoch, den Beschluß rückgängig ,« machen, da er eine Spannung zwischen beiden Kammern vermeiden wolle. Der Senat beschloß darauf, dem Wunsch de» Berichterstatter» zu entsprechen. Bald darauf erschien Justizminister Vincent Auriol wieder in der Sitzung. Ministerpräsident EhautempS verwies darauf, daß die ErmächtigungSvorlage zwei Seiten habe, eine technische, zu der der Finanzmintfter alle» Notwendige mtt brutaler Offenheit gesagt habe, und eine politische. Ehautemp» betonte, daß die Regierungsumbildung nicht durch einen Wechsel der Mehrheit in der Kammer, sonder« durch «inen Streit zwischen beiden Kammern hervorgerufen worden sei. In der jetzigen Regierung säße ein grober Teil der bisherigen Sabtnettsmitalieder. Man solle sich also sticht polemisch gegen die frühere Negierung wenden. In diesem Zusammenhang stellte er Leon Blum unter dem vrtsall der Linken und einigem Gemurmel der Rechten da» Zeugnis an», daß er in allen schwierigen Fragen, vor allem im spanischen Konflikt, und bei den ernsten sozialen Streitigkeiten einen klaren Blick und nationalen Geist gezeigt habe. Die finanziell« Laae sei ernst. Es müsse «ine umfassende Gesundung, die von Lauer
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