Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193707102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-10
- Monat1937-07
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.07.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
GeanMnt, 10. KM 1SS7 Stz»rs»n-Au«aar», -lr.«» kN «<«»«»« «rehr »«, U,«A »kelinaNskk 8». stelliu>, s«i p«u» »wneUIch «M. ».»0, durch »oft»«««, N«. st.,o einlchl. <1,«> «»!. «»ftgrd. lohn« Vosl,ustellung»gekLhr> Iri Ilebnimal wichen». Seeland, stlnjel-ür. »0 Np!., «uter- h«lt Eachlen« mit Ndend-Nolgade t» Np!- Gegrünöet 18AH vruck u. Verlas < Ltepsch ä- Aeicharbt, dreaben-A. l, Marlen- «Ntehenpreye lt. BrrUMUNr.«: «wlmeler,e<i« straße ZS/42. Fernruf 21241. postschrckkont» lSöZ Vreaben <" «P^N.E ». Vie. Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amt.hauptmannschaft Vre.den und de. Schied^mte. heim M, ouellmün«A D-e?dne- N-ch^ie^ Dbrrverstchrrungeamt Dressen unneriingte Tch»l»i!><ke werden nicht ausbewahn Fm Londoner Nichteinmifchllngraursthuh- Kibbentrop entlarvt Moskau; Spiel in Spanien Noch keine kinigung öder ein neuer KonlrolWem London, S. Juli. Das Ergebnis der Vollsitzung des Tlichletnmischungsausschusses am Freitag läßt sich wie folgt zusammen fassen: 1. Der englisch-französische Plan auf alleinige Uebernahme der Seekonlrolle an der spanischen Küste fand keine Annahme. 2. Der deutsch-italienische Plan wurde von England, Frankreich und der Sowjetunion abgelehnt. 3. Infolgedessen wurde ein Antrag des niederländischen Vertreters angenommen, der die englische Regierung auffordert, einen Ausweg au» der ent standenen Lage zu suchen und zwischen den beiden Plänen zu vermitteln. Zur Annahme dieses AnstrageS erkliirte sich der Ber« treicr der britische« Regier««-, Lord Plymouth» «ach Rücksprache mit seiner Regier««- bereit. Diese wolle, so erklärte er, austragSgemäß Schritte unternehme««, um ei««« Ausweg aus der eutstaudeueu Lage zu siude«. Sr «erwies dabei aus die Dringlichkeit der übertragene» Ausgabe, die keinerlei Zeitverlust gestatte. Botschafter von Ribbentrop hielt im Berkaus der Sitzung eine Rede, in der er sich grund legend mit dem spanischen Konflikt auseinandersetzte. Der deutsche Botschafter sagte darin, bah ber Sowjetbotschaster wie üblich eine jener tendenziösen Propagandareden produ ziert bat, die seine besondere Spezialität zu sein scheinen, daran haben «vir uns hier im Ausschuß allmählich so ge wohnt, daß dieses Verhalten längst auf vernünftige Leute gerade die entgegengesetzte Wirkung von dem hat, was der Lowsctbotschaster erreichen möchte. Die Beweggründe, die den Sowjetbotschaster zur Anwendung einer aggressiven Me thode und so seltsamer Argumentierungen treiben, wie wir sie soeben angehürt haben, liegen auf ber Hand: Die Towjetregieruug versucht» wo sie «ur kau«. Uuruhe zu stiste«, «eil sie damit die Weltrevolutio« vorwärts« treibe« will. Ich für meine« Teil muß daher der Sowjet« regier«,»- die Fähigkeit absprech««» i« Sache« des Spanien« lousliktes ««voreingenommen «ud ««parteiisch urteile« zu können. Ich muß Ihnen einen kurzen Ueberblick über die Ereig- nissc -eben, die zu der gegenwärtigen Lage geführt haben: Die Dritte I«teruatio«ale oder Komintern i« Moskau hat sich in «erfolg der von Leui« «irdergelegte« Gesetze die innere« spauischen Unruhe« zunutze gemacht, um sich dort die Macht anzueigue«, i« der von der Komtuter« fortgesetzt und offiziell verkündete« Absicht» in Spauie« sefte« Fuß zu fassen, um von dort aus Frankreich, Europa «ud schließlich die Welt zu erobern. Huuderte »o« Agenten «ud Provo kateure« wurden «ach Spauie» geschickt, um dieses Ziel MoS« tauö zu erreiche«. Unter der Anschürung sowjetrusstscher Kommunisten und Bolschewisten, verstärkt durch das Hinetnströmen unruhiger und unzufriedener Elemente aus ber ganzen Welt wurden ^ehntausende unschuldiger Männer, Frauen und Kinder in «panien bingemordet. Das leichtfertige Urteil einer Hand voll ungeschulter „Beobachter" kann an diesen geschichtlichen Tatsachen nichts ändern. Endlich raffte sich das nationale Spanien unter der Führung General Francos zur Verteidi gung auf. Es wäre dem europäischen Frieden wahrscheinlich zu- träglicher gewesen, dem ehrlichen, nationalen Spanten zu Helsen, die bolschewistischen Verbrecher so schnell wie möglich los zu werden. Aber Europa beschränkte sich darauf, zu ver suchen, den Spantenkonsltkt aus Spanien selbst zu beschränken, und die beste Lösung, die man finden konnte, war die einer Nichteinmischungspoltttk. Das Ergebnis war dieser Ausschuß. Mehr als zehn Monate sitzen wir nun zusammen, aber wir müssen gestehen, daß wir nur zum Teil Erfolge gehabt haben. Wir haben versucht, das Gold der Bank von Spanten sicherzustellen. Wir haben es nicht gefunden. Wir haben versucht, andere Nationen für den Anschluß an das Nicht- einmischunaSabkommen zu gewinnen — bis jetzt ist dieser Versuch gescheitert. Wir haben beschloßen, die Waffeneinfuhr nach Manien zu verhindern — trotzdem sind die ganze Zeit über Waffen nach Spanien gelangt. Der Botschafter beschäftigte sich dann mit den Bemühun gen, eine gemeinsame Kontrolle der spanischen See- und Landgrenzen einzurichten. Diese Kontrolle ist gescheitert, als eS England und Frankreich ablehnten, nach den Torpedo angriffen ans die „Leipzig" sich zur Solidarität der Ueber- wachungsmächte zu bekennen, von Ribbentrop legte dann noch einmal dar, warum Deutschland eine einseitige Uebcr- wachung der Seekttsten durch England nnd Frankreich ab- lehncn mußte, und wies nach, daß ber deutsch-italienische Ueberwachungsplan eine positive Lüsustg bedeuten würde. Der deutsche Botschafter fuhr dann fort: Was die Ge währung der Rechte als kriegführende Parteien an die beiden spanischen Parteien anlangt, so entspricht dies ber Lage, wie sie sich durch die Entwicklung des Bürger krieges tatsächlich ergeben hat. Einerlei, ob man für die Franco-Regierung ist ober nicht, kann man nicht umhin, sest- zustellen, daß der größere Teil Spaniens sicher in Francos Händen und unter geordneter Verwaltung ist. Der deutsch italienische Vorschlag, ihm die Rechte als kriegführende Macht zuzubillige», ist daher nicht willkürlich, sondern steht in vollem Einklang mit internationalem Brauch. Noch ein Wort über die spanische Lage: Deutschland und Italien wolle» kein kommunistisches Spanien. Wenn ich mich an diesem Tisch umsehe, glaube ich auch nicht, daß viele Mächte ein solches wünschen. Gleichzeitig müssen wir uns aber bewußt sein, daß die Komintern dauernd Un ruhe stiftet, denn sie lebt von dieser Unruhe. Die «euefte Propaganda ist die Behaupt««-, daß Italien u«b Dentschland t« Spante« territoriale Ansprüche stellte«. Der italienische Botschafter hat heute klar ausgeführt, was für Zusicherungen gegenteilige« Inhalts von Deutschland «ud Italien gegeben worbe« sind. Darum ka«« es nur tief bedauert werd««» daß solche Behauptungen, deren propagan distischer Charakter u«r z« ofseufichtlich ist» i« der Presse auch nur die geringste Beacht««- sind««. Zusammenfassend möchte ich sagen, baß Deutschland nach wie vor die Nichteinmischung, in Spanien wünscht, und ich würde es warm begrüßen, wenn meine Ausführungen zu etpcm besseren Verständnis des deutsch-italienischen Planes beitragen würben. Neuer frmMKer Lügenfeldzug gegen Deutschland rolle Lüsen über angebliche deutsche Angrisssabsichten auf Oesterreich Berlin, ü. Juli. Die sattsam bekannte Außeupolittkeri« des „Oeuvre" he« hauptet, daß der Führer i« Berbiuduug mit der spauischen NichteiumischuugSpolttik beabsichtige, die «esamte öfter» reichtsche Frage wieder «uszurolleu. A« drei verschiede«»« Stelle« der österreichische» Grenze »erd« jj zusammen-«« zogen jij, «ud zwar «Srdlich von Innsbruck, südlich von BerchteSgade« «ud bei Passau. Gleich «ach der Sitzung des Londoner Ausschusses «erde der Führer in Berchtesgaden eine diesbezügliche Besprechung mit Reurath, Göring, Goebbels, Blomberg «ud Pape« abhalte«. Dieses Phantasieprobukt, das die internationalen Be ziehungen zu veraikten bestimmt ist, trägt so sehr den Stem pel der Lüg« aus der Stirn, daß «S sich erübrigt, auf seine Einzelheiten einzugehen. Es ist in allen Teilen frei er- f u n d e n. ReichSpressechef Dr. Dietrich gab einem Vertreter des „Deutschen Nachrichtenbüros" gegenüber zu dieser und ähnlichen Meldungen einiger ausländischer Zeitungen, wo- nach zur Zett auf dem Obersalzberg «in Ministerrat unter Vorsitz de» Führer» stattsinbe, folgende Auskunft: „Immer aufs neue tauchen in der internationalen Presse Tendenznachrichten über «abinettssitzungen und Ministerräte auf, die angeblich beim Führer ans dem Obersalzberg bei Berchtesgaden abgehalten werben und von denen wichtige politische Entscheidungen zu erwarten seien. Diese Meldun gen dienen offenbar dem Zneck, den Eindruck einer latenten politischen Spannung Hervorzurusen, um das internationale politischen Leben in ständiger Unruhe zu halten. Hierzu ist ein für allemal seftzuftelle«, daß der Führer, «en« er sich i« seinem Hause a«s dem Obersalzberg aushlilt, sich selbstverständlich «ich» dem Nichtstun hiugibt, sonder« dort die Führung der lausende« politische« Geschäft« geua« so tu der Hand behält wie tu Berlin. Sr würde sich sicherlich auch gern in der Ferienzeit ab «ud zu für einige Woche« »»« der Tagesarbeit »urückzieheu und «uSruheu» wenn nicht die «uaushörltch« Betriebsamkeit der internationale« Diplom«» tie feine Zeit laufend i« so starkem Maß« tu Auspruch «eh» meu würde. Infolgedessen ist e» «in« Selbstverständlichkeit und für de« Führer unerläßlich von Zeit z« Zeit Besprech««» gen mit seinen kettenden Mitarbeitern ans de» Obersalzderg abznhalten. Dari« ständig anßenpolitische Sensationen mit» lern »« wollen, ist edenso abwegig wie geeignet, die inter» natiaonle Atmosphäre »« beunruhigen ' Krieg un- Geschäft Saum ist der japanisch-sowjetrussische Streit um dl» Amurtnseln beigelegt, da knallen schon wieder im Fernen Osten die Gewehre. In Norbchina, in Peiping, ist es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen chinesischen und japanischen Truppen gekommen. Aus beiden Setten hat «S Tote ulld Verwundete gegeben, auf beiden Seiten herrscht große Entrüstung über den vom Zaun gebrochenen Krieg im Friede», und beide behaupten unnachgiebig, daß die Schuld an dem Zwischenfall eben aus der anderen Sette liege. Wieder ist, rvie bei dem Amurkonsltkt, Japan in di« Streitigkeiten verwickelt. Das mag den flüchtigen Beobachter, der sich nur de,» in den letzte», Jahrzehnten vollzogenen glanzvollen Aufstieg Japans zur Großmacht vor Augen hält, ,uck» — gebleirdet von seinem Schein — nicht tiefer nachforscht, zu der Annahme verleiten, Japan suche den Krieg. ES ist bekannt, daß die Japaner, den Ucberlteferungen des Samuraigeistes getreu, ein wehrhaftes, ein kriegerisches Volk sind: den Notwendigkeiten der energisch betriebenen Auf- rttstung werben auch gegenwärtig alle Bedürfnisse de» täg lichen Lebens untergeordnet. Es ist bekannt, daß das japanische Volk ein Volk ohne Raum ist: das Land umfaßt eine Fläche, gleich vier Fünfteln des Deutschen Reiches: aber es wohnen 7ü Millionen Menschen darauf. Da» eutsprtcht eiuer Bevölke rungsdichte von 184 Menschen je Quadratkilometer, öwer diese Zahl gibt noch keinen Begriff von der Raumenge Die zweitgrößte, nördliche der beiden japanischen Haupttnseln, ist ja schwach bewohnt, fast das ganze Volk lebt auf dem eigentlichen Nippon. Und diese Insel ist räumlich fast ebenso groß wie die britische — nur um di« Hälfte stärker bevölkert. Auf jedem ihrer Quadratkilometer drängen sich heute schon mindestens 280 Menschen — etwa ebensoviel wie in unserem dichtbesiedelten industriellen Sachsen, mehr als in Belgien, das den europäischen Rekord hält, fast doppelt soviel wie durch- schnittlich im Deutschen Reich. Doch damit nicht genug. Der größte Teil der Hauptinsel Nippon ist unfruchtbares Ge- birgsland. Trotz der selbst in Europa kaum vorstellbaren Ausnutzung jedes Fleckchens Boden enthält das gesamte Jnselrcich noch nicht 0 Millionen Hektar Ackerland. Jeder Hektar soll 12 Menschen, auf Nippon gar 18 Menschen ernäh ren; in Deutschland werden auf den Hektar etwas mehr als drei, sogar im menschenüberfttllten Industrieland Belgien nur vier bis fünf Menschen gerechnet. So kommt eS, baß die japanische Hetmatinsel nur 17 v. H. der Nahrungsmittel selbst aufbringen kann. Das Volk aber wächst noch immer jährlich nm fast eine Million. Die Auswanderung, auch in die von Japan beherrschten Gebiete, ist gering. Länder» deren Klima dem wärmeliebenden Japaner zusagen würde, wie Australien und die Inseln Ozeaniens, sind ihm verschlossen, der Ansiedlung in kälteren Zonen, sei eS selbst auf ber eigenen Nordinsel, versagt sich seine Natur. Die anderen Teile des japanischen JnselreicheS: Formosa, sogar Korea, sind bereits ziemlich dicht bevölkert, ihre Menschenzahl nimmt zudem unerhört schnell zu. U»»d selbst das neugewonnen« Mandschukuo, wo vorläustg erst zwanzig Menschen auf dem Quadratkilometer wohnen, läßt nicht entfernt die Bevölke rungsdichte milderer Himmelsstriche zu. Wenn man alles bas überdenkt, scheint es da nicht sehr naheliegend, daß Japan auf Eroberung auSgeht? Mau hat sich daran gewöhnt, so ,n rechnen, seit die japanische Armee, ohne lange nach diplomatischen Förmlichkeiten zu fragen, vor ein paar Jahren unter gewaltigen Anstrengungen Man- bschukuo dem Reiche angliederte. Aber man zieht zu wenig in Betracht, baß eben seitdem ber japanische Land, hungervorläufig gestillt ist. Zwar bietet Mandschu kuo wenig Siedlungsmöglichkeiten: aber eS birgt Rohstoffe genug, und es wird landwirtschaftliche Erzeugnisse in Fülle liefern, um den Massen auf Nippon Arbeit und Brot zu geben, — wenn es erst ganz erschlossen ist und voll ausgenutzt werden kann. Dazu aber gehört Ruhe, Zett und Geld; und dazu kann Japan einen Krieg gar nicht gebrauchen. Hinzu kommt eine zweite Ueverlegung: auch ber Besitz Mandschukuo» wird Japan nicht in die Lage versetzen, sich jemals völlig aus eigener Kraft, au» eigener Scholle zu er nähren. Wer — wie Japan heute noch — rund 80 v. H. der benötigten Lebensmittel «nd Rohstoffe aus dem AuSlande etnführen muß, der muß auch dafür besorgt sein, baß seine Fertigware»« Abnehmer finden. Nun hat sich aber der europäische und amerikanische Markt, den Japan in den letz ten Jahrzehnten, vor allem »ach dem Weltkriege, mit seinen billigen Ware,» überschwemmte, in jüngerer Zett im Zuge ber allgemeinen weltwirtschaftlichen Entwicklung den „Nippe»" so weitgehend erschlossen, daß das amerikanische Handelsmini sterium in diesem Jahre feststellen zu können glaubte: „Japan» industrielle und kommerziell« Ex pansion hat ihren Höhepunkt erreicht. Sie wird nicht sortbauern, und «» dürste den Japanern sogar schwer falle», ihre industrielle Produktion und ihren Außenhandel
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite