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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370623016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937062301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937062301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-23
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1937
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Amtshauptmannschast Dresden und des Schiedsamte« beim nur ml« Ouellenanoabe Lre-dner Nachrichten. halb Sachsen« mit «lbend-Autgade 1» Kpl. Vverversicherungsamt Dresden Undettanale Schchistücke werden nicht ausdewa-rt Lrssbn/skors „tVonLll/kskton" Viermöchtebesprechungen gefchettert Die deutsche Negierung hat wieder trete San- vralitmolSuug unsoror SorUnor LobrUtloltuuo Verlln, 22. Juni. Die Vertreter der vier Alottenmiichte Und am Dienstag im englischen Außenaml zu der an gekündigten erneuten Besprechung zusammengelreten. Wie sich aus der abschließenden amtlichen Verlautbarung über diese Sitzung ergibt, ist ein Uebereinkommen über gemeinsame Maßnahmen nicht erzielt worden. Damit hat Deutschland auf Grund der Vereinbarungen vom 12. Juni wieder freie Hand erhalten, den volschewistenhänptlingen von Valencia auf den frechen Ueberfall auf den Kreuzer „Leipzig" die Antwort zu erteilen, die es selbst für richtig hält. Die amtliche Verlautbarung über das Ergebnis der Diermächtebesprechuug lautet: Eine weitere Sitzung zur Erörterung der Krage der Zwischenfälle, in die der deutsche Kreuzer „Leipzig" ver wickelt worden war, wurde im englischen Nnbenamt am ». Inn» zwischen dem englische« Außenminister und dem französische«, dentlchen «nd italienischen Botschafter ab« »«halte«. Es stellte sich bedauerlicherweise als unmöglich heraus, «in Uebereinkommen über die Maßnahmen zu er reiche«, die in diesem Kalle ergrtssen werden sollten. ES wurde ans der einen Seite sür notwendig gehalten, daß — während Vorschläge gemeinsam geprlist werden sollten, um dl« Sicherheit der Schisse der vier Klottenmächte zu ver mehren — eine Untersuchung über die Umstände der Zwischenfälle allen zu ergreisenden Schritten vorangehe» sollte, die gegen die beteiligte spanische Partei zn richte« seien. Ans der anderen Seite wurden die Tatsachen als fest» gestellt angesehen, und es wnrde erachtet, dast die Zwischen fälle sofortige aktive Schritte erforderten, um die Solidarität der Mächte ausrechtzuerhalten und die Wiederholung solcher Zwischensälle zu verhindern. Der Vorschlag, über den ein Uebereinkommen nicht erreicht werde» konnte, war, daß eine sofortige Klotteudemonstratton durch Zeige» der Flaggen der vier Mächte vor der Küste von Baleneia statt finde« sollte. * Wenn wir hier vor wenigen Tagen nach -em frechen bolschewistischen Ueberfall aus die „Leipzig" und nachdem Deutschland getreu den Vereinbarungen der vier Seekontroll, machte die „Konsultation" in Bewegung gelebt hatten, er klärten, dast nunmehr die anderen Mächte das Wort hätten, fo müssen wir heute mit Bitterkeit und Enttäuschung fest stellen, dast die Hoffnungen, die wir auf die Zusammenarbeit mit den anderen Kontrollmächten setzten, sich nicht erfüllt haben und dast England und Frankreich nicht den Beweis des guten Willens erbrachten, den wir mit Recht von ihnen er warteten und erivarten mustten. Die Londoner Beratungen sind ergebnislos geblieben. Damit ist lener Fall ein getreten, der bereits in den Vereinbarungen vom 12. Juni vorgesehen wurde: Nach einer ergebnislosen Konsultation hat jede Macht sreieHand. ES ist dann Sache der betrossenen Negierung, selbst die Massnahmen zu ergreisen, die sie sür richtig erachtet. Es ist dabei aber auch noch darauf hinzuweisen, dab der Bericht über die Londoner Verhandlungen den Verlaus und den Umfang der Besprechungen nicht vollständig wiedergtbt. Wenn hier nur von einer Flottrndemvnstration gesprochen wird, so Ist das nicht richtig, denn wie aus Ausführungen der Deutschen diplomatischen Korrespondenz hervorgeht, hat in diesen Beratungen auch der Gedanke eine Rolle gespielt, „dab überführten Piraten die materiellen Möglichkeiten genommen werden sollten, derartige Angriffe unentwegt sortzusetzen". Aber weder zu einer solchen Maßnahme, die etwa in der Internierung roter U-Boote hätte be stehen können, haben sich England und Frankreich entfchliesten können, noch haben sie sich auch nur dazu aufraffen können, ihre Fahnen zu zeigen und damit den roten Piraten die Ge schlossenheit und die Macht der vier Scckontrollmächte vor Augen zu führen. Es ist klar, dast dieses Ende der Londoner Beratungen in Deutschland eine sehr starke Enttäuschung Hervor rufen must, Deutschland hat seine Schisse und seine Matrosen eingesetzt, nm die international vereinbarte Kontrolle durch führen zu Helsen. Deutschland ist nach dem frechen Ueberfall von Ibiza in der Erwartung, dast dieses Piratenstück auch den anderen Mächten die Augen öfsnen würde Uber die Gefahren, die dem internationalen Frieden von den spanischen Bolsche wisten drohen, in den Kontrollausschuh zurückgckehrt. Gleich der erste Fall, in dem die Solidarität der Kontrollmächte zu beweisen gewesen wäre, zeigt, dab Paris und London nicht bereit sind, einzugreifen, obwohl der europäische Friede bedroht ist, und dab sie nicht gewillt Nick», Deutschland zu seinem Rechte zu verhelfen. Es ist wahrfcheinlich, dab in der Auslandöpresse nun ein grosses Gejammer über die ge scheiterten Londoner Verhandlungen einsetzen wird. Die Schuld an diesem Scheitern tragen aber einzig und allein die Mächte, die nicht gewillt waren, die Konsequenz aus der Ver einbarung zu ziehen, die sie selbst unterzeichnet hatten, daß nämlich ein Angriff ans ein Schiss einer Macht als Angriff auf alle Mächte betrachtet werden sollte. Deutschland wird seinerseits aus dieser klaren Lage nunmehr die Folgerungen ziehen. BoWrontkabinett Gautemps gebildet Vlum NtzepriWent - 10 sozialdemokratische, 1« radtkalsoztale Minister Parts, rr. Junt. Senator EhautempS hat in de« späte« Abendstnnden de» Dienstags, nachdem der loziademokratische Landesrat mit >97» gegen 1»SS Stimmen die Beteiligung der Sozialdemo kraten an einer Bolkssrontregieruna «nter radikalsozialer Führung angenommen hatte, sei« Kabinett gebildet «nd nach stehende Persönlichkeiten berufen: Ministerpräsident: EhautempS lRadikalsozial); StaatSmintfter ohne Portefeuille: Sarrant, Senator sNabikalsozial), Bi öltet, Senator fSozialdemo» trat), Fan re fSozialdemokrat): Vizepräsident: Blum fSozialdemokrat); KriegSminiper: Dalabier sRadikalsozial); Anbenmini ter: DelboS fNabtkalso-ial); Jnstizminis er: Vincent A « rtol fSozialdemokrat); Innenminister: Dormoy fSozialbemokral); Finanzmintster: Bonnet fRabikalsozialt; Kriegs- «nd HanbelSmariuemtnister: Eampinchi iRabikalsozial); Lnstfahrtmtnister: Lot fRadikalsozial); UnterrichtSmintper: Zay fRadtkalsoziali; Oessentliche Arbeiten: Oueuille fRaoikalsozial); Wirtschaftsminister: Ehapsal fRadikalsozial); Landwirtschastsminister: Mo « « «t fSozialdemokrat); Kolontalminister: Monte« fSozialdemokrat); ArbeitSminifter: Fbvrier fSoztalbemokrat): PenstonSminister: Rioibre fSozialdemokrat); Poftminister: LebaS fSozialdemokrat); vesfentlich« vesnndheltöpsleg«: Rneard fRabikalfozial). Ministerpräsident EhautempS hat auherdem nicht weniger als 14 Unter st aatssekretartate geschaffen, von denen sechs auf die Radikalsoztalen, sechs auf die Sozial- demokraten und zwei auf die als Kammergruppe unbedeutende Sozialistische Vereinigung entfallen. * Das neue französische Kabinett EhautempS stellt sich nach dieser Liste als ein Volkssrontkabinett mit verstärktem Etnflub der Radikalsoztalen bar, denn im Kabinett Blum besahen d>te Radikalsozialen nur acht, die.Sozial demokraten dagegen zwölf Sitze, während jetzt die Minister- sessel auf beide Regierungsparteien gleichmäßig verteilt sind. Der verstärkte Etnflub der Rabikalsozialen fällt dadurch noch mehr ins Gewicht, daß die wichtigsten Ministerposten, das Austen-, Kriegs- und Finanzministerium, in ihren Händen sind. Währen- sie die beiden ersten Posten bereits im Kabinett Blum inne hatten, haben sie jetzt das Restart hinzu- erhalten, über dessen Handhabung Leon Blum zu Fall ge kommen ist, das Finanzministerium. Der neue Finanz- Minister Bonnet genießt in Frankreich al» Ftnanzfachmann einen guten Ruf. Er war bisher Botschafter in Washington und befindet sich bereits auf dem Wege nach Europa. Don entscheidender Bedeutung für die Arbeit des neuen Kabinetts wird das Verhalten der Kommunisten sein. Die beiden Regierungsparteien besitzen von den «18 Sitzen der Kammer 2«1, di« Kommunisten 72. Durch das Gewicht ihrer Stimmen können sie also die Maßnahmen der Regierung EhautempS j wesentlich beetnflustrn. f Ranva Parbat Eine» Gürtel mächtiger Gebirge faltete einst die Tertiär zeit auf. Zu ihm gehören die Kordilleren Nord- und Süd amerikas, der Atlas, die Pyrenäen, die Alpen, die Felsen des Balkans und des Kaukasus. Am höchsten aber erhebt er sich, mit vereisten Häuptern unsere Welt gewaltig überragend, in Zentralasien, im Himalaja: Gipfel der Erde, von keines Menschen Fust noch betreten, geheimnisumwittert, mit Dämonen oder mit Göttern im Bunde. Aus dem Gebiet dieses höchsten GebirgSmastivS erretcht uns eine erschütternde Nachricht. Die deutsche Nanga- Parbat- Expedition, die mit großen Hoffnungen hinauSzog, ist von einem tragischen Schicksal ereilt worben. Sie hat einen unerwarteten, tief zu beklagenden Abschluß gefun den. Der Schlag, der im ganzen deutschen Volke mit ehrlicher Trauer empfunden wurde war um so härter, als der eigentliche Ausstieg der Expedit-!-y in die Regionen des ewige» Schnees erst begann. Könnt».! „an nach dem Ein- tresfen der ersten Meldungen noch hassen,Kata strophe nicht als ganz so schwer erweisen wurdt. '»-aL?>te Schwierigkeiten der Nachrichtenübermittlung au» jenen ent fernten und menschenleeren Gebieten vielleicht zu UeVertret- bungen und Verwechselungen geführt haben möchten, so ist man jetzt doch gezwungen, sich damit abzustnben, daß von de» deutsche» Forschern und Bergsteigern nur zwei dem Grauen des weißen Todes entgingen: die Berliner Wissen schaftler Dr. Ulrich Luft und Professor Dr. Troll. Ihr Grab aber fanden fern der Heimat der ExpebitionSleiter Dr. Karl Wien, Peter Müllritter, Adolf Güttner, Dr. Günther Hepp, Dr. Hans Hartmann, Martin Pfeffer und Herbert Frankhauser. Mit ihnen wurden neun eingeborene Träger getötet. Als die deutsche Nanga-Parbat-Expedition, die dritte ihre» Namens, am 11. April dieses Jahres in München aufbrach, begleiteten sie die Hoffnungen und Wünsche von ganz Deutsch, land. Die Filme der vorhergehenden Expeditionen, die wir auch in Dresden gesehen hatten, die Vorträge und Veröffent lichungen der Teilnehmer hatten baS Interesse in breite Kreise getragen. Der erste Angriff aus den Nanga Parbat — auch „Berg des Schrecke nS" genannt — wurde 1932 von dem bekannten Münchener Alpinisten Willy Merk! durchgeführt. Seitdem ringen die Deutschen um diesen Berg. Es ist der dritthöchste Gipfel der Erbe. Den höchsten, den Mount Everest, haben sich die Engländer selbst vorbehalten, die die Herren des Gebietes sind. Ebenso gilt das KarakorumgeVtrge al» das Forschungsgebiet der Holländer. Der Nanga Parbat aber bleibt deutschem Wagemut vorbehalten. Er ist uns durch die Opfer geweiht, die deutsche Tatkraft und deutsche Zähig keit für ihn schon brachten. Auf seiner ersten Expedition mußte Willy Merkt in einer Höhe von über 7000 Meter den schweren Entschluß zur Umkehr fasten, weil die Witterungs verhältnisse und die Unmöglichkeit, die eingeborenen Träger zu einem weiteren Ausstieg zu bewegen, den schon greifbar nahen Erfolg zunichte machten. Bereits zwei Jahre spätes 1934, unternahm Will« Merk! an der Spitze einer neuen Ex- pedttion den zweiten Angriff. Diesmal gelang «S den tapfe ren Bergsteigern, die 8Mi-Meter-Grenze nahezu zu erreichen. Dann gebot wiederum der unerbittliche Eisriese Halt. Noch ist das tragische Schicksal der Kühnen in der Erinnerung: Mitten während des Aufstieges erkrankte Dr. Alfred Drexel an einer Lungenentzündung und starb. Infolge Erschöpfung und Ueberanstrengung sanden auch Willy Merkl, Ulrich Wieland und Willy Welzenbach den Tod. Was von ihrem Sterben auf uns gekommen ist, ist ein hohes Lied der Kameradschaft bis zum letzten Hauch gewesen. Doch diese Opfer schreckten den deutschen Tatendrang nicht ab. Es galt» das Vermächtnis der Geopferten zu erfüllen. Ende Mat 1938 gründete Neichssportftthrer v. Tschammer und Osten zu sammen mit den Leitern der bisherigen deutschen Himalaja- Unternehmungen, Paul Bauer und Fritz Bechtold, die deutsche Himalajastistung «nd legte damit die finanzielle Grundlage sür das neue Unternehmen. Es wurde so ein gehend vorbereitet, wie es nur irgend möglich war. Bereit» im Jahre 1939 wnrde unter Führung von Paul Bauer «nd unter Teilnahme bekannter Bergsteiger, unter ihnen -er jetzige ExpebitionSleiter Dr. Wien, eine ErkundungSsahrt durchgesührt, die mit der Ersteigung mehrerer kleinerer Gipfel des Himalaja endete. Bet der neuen HauptexpedtttoN fanden sich die besten deutschen Alpinisten zusammen. Waren jemals alle menschlichen Voraussetzungen, die einen Erfolg verbürgen, geschaffen worben, so war eS diesmal der Fall. Bereitwillig liehen die Engländer und die indische Regierung dem Unternehmen ihre volle Unterstützung. Sie handelten nach dem edlen Grundsatz, baß es im Kampf um die Berge nur ein freundschaftliches Zusammenwirken gibt, da» alle wett-
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