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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371018019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937101801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937101801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-10
- Tag1937-10-18
- Monat1937-10
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1937
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«vntas, «. 0N»»«e »»»7 St«.«» «njttgenPrNI« lt. PrklrNste Nr.«: MMImeteqeH, <»» »»» breit) ll,b »Ipl. NachlLIIr nach Etage! o. gamilienanjeigen u. Slellengeluch« Millimeter- »eUe 6 «bl. Zillergeb. so »ipl. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangt« Schrillstückt werden nicht aulbewahrt Zustellung «ostbe,ug Nbl. Poftgeb. (ohne stetenmal wbchentlich. >0 Npl., bei gleich»«»!«, u. Morgen-Ausgate ld Nps. Gegrünöek 18S6 Druck u. Verlag i Liepsch L Reichard», Vresden 2l. I> Marken straß« ZS/^2. Fernruf25241. postscheckksnts losS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte« beim Vberverstchtrungsamt Dresden V. Ktbbentroo vor ckem 5k/c^tsinmkLck>llnSLSllLLc^ll/! Anter Standpunkt in der Zrelwllllgentrage Zurückziehung und Garantien - sonst Handlungsfreiheit London, 17. Oktober. Am Sonnabend trat in London der Rlchtelnmischungsausschuh wieder zusammen. Die Vertreter Deutschlands und Italiens legten ihren Standpunkt klar. Botschafter v. Ribbentrop stellte eindeutig klar, datz nicht Deutschland und Italien die Schuld an der gegenwärtigen unbefriedigenden Lage treffe, sondern dah Sowjetruhland sie verursacht habe. Er verlangte außerdem im Rahmen einer vorläufig teilweisen Zurückziehung der spanischen Freiwilligen entsprechende Garantien. Zum Schluh kündigte er an, datz auch Deutschland sich aller Voraussicht nach Handlungsfreiheit nehmen würde, wenn die anderen Mächte das täten. In der Tonnabendsitzung des NichtcinmtschungSausschußes I wurde beschlossen, einen französischen Borschlag den Negierungen zu unterbreiten, der aus folgenden fünf Punkten besteht: 1. Sämtliche Ausländer in Spanien, die Kriegsdienste leisten, sollen so schnell wie möglich zurückgezogen werden. 2. Sobald ein Ausschuß in Spanten an Ort und Stelle seslstcllt, daß die Zurückziehung der Freiwilligen in ausreichendem Maste im Gange ist, sollen beide Parteien in Spanien beschränkte kriegführende Rechte er halten. 8. Sämtliche Mitglieder des NichteinmischungSauSschußeS sollen ihren gesamten Etnsluß bei den Regierungen in Salamanka und Valencia ausbiete», um diese zur so fortigen Entlassung einer proportio- nellen Anzahl von Freiwilligen zu ver anlassen. 4. Sämtliche Mitglieder des Nichteinmischungsausschusses sollen sich noch einmal feierlich verpflichte», keine Frei willigen und kein Material slir LustkrtegSzwecke nach Spanten zu schicken. 5. Der Bericht van Dulm-Hcmming, der eine Wiederher stellung und Vervollständigung der Kontrolle vorsieht, toll sobald als möglich der jetzigen Lage angepastt und in Kraft geletzt werden. Ferner wurde beschlossen, einen italienischen Er gänz ungSan trag zu diesem französischen Vorschlag den Regierungen zu unterbreiten. Zur Besprechung der Stellung- Anschliestcnd sprach der deutsche Botschafter v. Ribben trop, der den deutschen Standpunkt in folgender Rede klarlegte: Herr Vorsitzender! Es sind jetzt zweieinhalb Monate, seitdem ich die Ehre hatte, in diesem Ausschuß zuletzt das Wort zu ergreifen. Damals wurde der britische Plan durch das Verhalten der Sowjetunion zum Scheitern ver urteilt. Diese Feststellung must ich nochmals treffen, damit keine Vernebelung der Schuldfrage eintreten kann. Wenn die Delegierten unserer Länder nunmehr hier zusammenkommcn, um die NichtctnmischungSlage erneut zu prüfen, so kann ich dies im Namen meiner Regierung nur begrüben. Der Sinn der Zusammenrusung dieses Aus- schusseS soll, wenn ich ihn recht verstehe, die Wiederauf erstehung des britischen Planes sein. Auch dies bcgrltste ich. Meine Negierung hat die Grundsätze des briti schen Planes, bestehend auS: 1. der Wiedereinführung eines wirksamen KontrollsystcmS, 2. weiteren zu treffenden Maß- nahme», um gewisse Lücken im Ueberwachungssystem durch die Gewährung der Krlegslihrenbcn-Nechte zu schliesten und 8. der Zurückziehung der Freiwilligen, angenommen und steht nach wie vor hierzu. Da es aber gut ist, von vornherein klare Verhältnisse »n haben, möchte ich namens meiner Negierung erklären, dab nur die Behandlung des britischen Planes in seiner Gesamtheit hier in Frage kommen kann. Die Behandlung nur eines Teiles des britischen Planes würde uns bald wieder in eine Sackgasse führen. Was nun die Frage der Freiwilligen und deren Zurück ziehung anbetrifst, so sind in der internationalen Presse in den lebten Wochen und Monaten so viel« abwegige Berichte über die historische Entwicklung dieses Problems sowie solch seltsame Kombination«»» über seine weitere Behandlung aus getaucht, das, ich nicht umhin kann, nochmals die deutsche Einstellung zu diesen, Komplex in folgenden Punkten kur» ntrderzulegcn: Deutschland» Standpunkt früher verpönt I. Am 1». August 198» wurde von Deutschland und Ftalie« der Vorschlag des Verbots» der An»- reise »o« Freiwilligen «ach Spanien gemacht. Der Vor schlag wurde «rost wlederhollen DrSngenS »an England «nd Frankreich nicht angenommen. Damals wäre e» ein leichte» gewesen, durch die Mächte von außen das Hereintragen von Freiwilligen nach Spanten zu stoppen. Aber die» wollte man nicht. Heute, nachdem Ne sich einmal in Spanien besinben, ist e» natürlich «in schwieriges Probien» geworden. Erst »»» spät, nachdem di« nähme der Negierungen soll der Ausschuß am Dienstag um 1» Uhr wieder zusammentreten. Der Verlauf der Sitzung In der Sitzung ergriff zunächst der französische Ver treter das Wort, um den Vorschlag seiner Regierung ein- gehend zu begründen. Er knüpfte hieran die Feststellung, daß die französische Negierung, falls sich nicht in kurzer Zeit eine Lösung des Fretwilligenproblems ergebe, sich die volle Freiheit des Handelns zurücknehmen werde. Lord Plymouth unterstützte den Vorschlag der sranzösischen Regierung und erklärt«, daß auch di« britische Regierung sich ihr« Handlungsfreiheit vorbehalte, falls di« gegenwärtigen Be mühungen scheitern sollten. Der italienische Botschafter Grandt Botschaster Gras Grandt betonte hieraus in längeren AuSsührunge«, daß Deutschland «nd Italien kein verschulden an der Verzögerung der Frei willigensrage tresse. Die italienische Regierung stehe nach wir vor znm britischen Plan über die Zurückziehung der Freiwillige«. Nach Annahme des französischen Vorschlages erklärte sich Gras Grandt im Name« der faschistischen Regie rung bereit, sosort einem Vorschlag zuz «stimme«, der eine versuchsweise Zurückziehung von Frei willigen, die gleiche Anzahl ans beiden Seiten, in Spanten ins Auge saßt. Er schlug vor, sich mit diesem Vorschlag sobald als möglich an beide Fronten in Spanien zu wenden und nach Eintreffen die Einzelheiten dieses Vorschlages zu regeln. Freiwilligen nunmehr auch in das nationale Spanten ge langt sind, entschloß man sich »um Verbot. Die Schuld, daß überhaupt Freiwillige in Spanten sind, trifft daher keines wegs Deutschland und Italien. N. Sude Januar 1987 wnrde von der bentscheu und italienischen Regierung der Vorschlag der Zurück- Prag, 17. Oktober. Ueber das Wochenende ereigneten sich im Sndetenland wieder eine Fülle von Zwischenfällen, die durchweg von tsche chischer Seit« provoziert wurde«. Mau kau« basitr keine ander« Erklärung finde« als die, daß die tschechische» Be hörden anläßlich der bevorstehenden Wahle» in eine Art Angstpsychose und Nervosität verfallen. Nach einem störungslosen Verlauf -er großen AmtS- waltertagung der Sudetendeutschen Partei -cs Wahlkreises Lau»» im Stadttheater in Teplih-Schönau begab sich Konrad Henlein mit seinen Mitarbeitern in di« Wohnung des Kreis- leiterS, Abgeordneten Dr. ZippeltuS. Als er das Haus »vteder verlieb, um sich in seinem Wagen, der vor der Haus- tür parkt«, nach Leitmeritz zu begeben, fanden sich rasch etiva hundert Personen «in, um ihn zu begrüßen. Drei Polizisten, die beim Wagen standen, forderten die Leut« »um AuSein- andcrgehen auf. Plötzlich «rat «ine in Bereitschast gehaltene Polizeiabtel- lnng von ro bis »o Man« in Tätigkeit, stürzte ans de» Wagt» und di« ihn umstehend« Menge los «nd begann, ohne,«« AnSeinandergehen ansznsordern, mit dem Gnmmtlnüp, pel qns die Menge «inzuschlage«. An de« «ngenblick, al» der Abgeordnete Karl Hermann Fra « kde« Wage« besteigen wollte, versuchte die Polizei, ihn am Einfteige« z« hindern. Er wurde brntal an» de« Anto znrückgerissen, während «in anderer Polizist «lt de« Gummiknüppel zu« Schlag gegen ihn ausholte. Frauk, der iu der liukeu Haud «iue Akteutasche «ud seiue Adgeordueteulegitimatiou hielt, kouute deu Schlag mit der rechteu Haud absaugeu. Daraus ftttrzteu sich drei »eitere Polizist«« aus ihn uud schleppt«« ihu iu» Polizeigebäude. Währeud vier Polizist«, Frank an deu Arme« uud am Mantel hielt««, schlugen ander« üb«, deren Kbps« hinweg ans ihn mit Gummiknüppel« «in. zlehn « g der Freiwillige» in Spanien gemacht. Auch dieser Vorschlag fand nicht die Gegenliebe Englands und Krank, reichs «nd siel zunächst unter de« Tisch. Erst später, als dies zweckmäßig erschien, wurde er wieder hervorgeholt. Und nun ist dieser deutsch-italienisch« Vorschlag seit einiger Zeit das dringende Verlangen Eng lands und Frankreichs geworden. III. Wenn daher heute eine gewiße internationale Preße gewissermaßen England und Frankreich als den Vater dieses Gedankens der Zurückziehung der Freiwilligen hinstellt, so muß Deutschland — und ich bin sicher, der italienische Kollege wird für Italien derselben Auffassung sein — dies als ein« Entstellung und ein Täuschungsmanöver ab lehnen. Deutschland kann niemals Frankreich und England bas Recht zubilligen, als Urheber und Fürsprecher des Ge dankens der Zurückziehung der Freiwilligen in diesem Aus- schuß aufzutrcten. IV. Deutschland und Italien als Urheber dieses Ge dankens sind nach wie vor bereit, die Frage der Zurück ziehung der Freiwilligen innerhalb des Gesamtrabmens deü britischen Planes zn besprechen. Wenn die Diskussion hier über aber fruchtbar sein soll, wenn wir wirklich zu einer Lösung kommen »vollen, so muß meiner Auffassung nach di« Frage mit den» gesunden Menschenverstand an gepackt werden. Entscheidend sind hierbei meines Erachtens zwei Gesichtspunkte: 1. die Garantien, die geschasse« «erde» müßen, damit wirklich sämtliche Freiwillige« von beide« Gpjjp» anSgekämmt »erde«, 2. die Garantie«, die gesunden «erbe« müße«, damit die auSgekämmten Freiwilligen nicht wieder zurückkehre«. Der erste Punkt hängt vorwiegend von den beiden spanischen Parteien selbst ab, der zweite Punkt von der Fähigkeit dieses Ausschusses, ein wirksames Kontroll system um Spanieu wicdcrherzustellen. Gelingt dies nicht, so ist die Auökämlnung der Freiwilligen aus Spanten von vornherein sinnlos. Die Frage der Kontrolle ist da her eine primäre und muß gleichzeitig mit der Durch- sührung der AuSkämmung einer befriedigenden Lösung zu geführt werden. V. Was nun die Einstellung der beiden spanischen Par teien zu dem Problem der Zurückziehung der Freiwilligen betrifft, so ist es meiner Ausfassung nach klar, daß Gene.» ralFranco das Recht als kriegführende Partei anerkannt zu werden, für sich beanspruchen wirb. Ich weiß nicht, ob und welche Wandlung die Einstellung einiger AuS- schußmitglieder seit den» Sommer erfahre», hat; aber ich hofft, daß man sich zu dieser Erkenntnis durchgerungen hat, und baß nunmehr alle irn Ausschuß vertretenen Mächte bereit sind, General Franco Kricgflihrcnden-Ncchte zuzuerkennen. Wenn dies zutrtsst, so ist meine Negierung bereit, Krieg führenden-Rechte den Valencia-Machthabern trotz schwerster grundsätzlicher Bedenken ebenfalls zn- zubilligcn. (Fortsetzung auf Sette 2) Zur gleichen Zeit wurde der Abgeordnete Ernst Suudt, der die Polizei auf ihr ungesetzliches Verhalten aufmerksam machen wollte, trotz seiner Legitimation als Abgeordneter gepackt und rücklings über die Treppe hinab- gestoßen. Der Abgeordnete Kellner, der auch gegen dieses rücksichtslose Vorgehen protestieren wollte, wurde ebenfalls mit Fanststößcn mißhandelt. Die unglaublichen Vorfälle fanden ihre Fortsetzung im Poltzetgcbündc. Abgeordneter Frank wurde dort erneut mißhandelt. Er wurde durch einen brutalen Faust- schlag auf die Halsschlagader verlebt. Mittler weile hatte»» sich die Abgeordneten Dr. ZippeliuS, Sandner und Birke der» Einlaß in den AmtSraum erzwungen. Selbst in deren Anwesenheit stieß ein höherer Polizetbcamter, ohne daß seine anwesenden Vorgesetzten Einspruch dagegen er hoben hätten, Frank »ntt beiden Fäuste»» gegen di« Brust. Einer der Verhafteten wurde hinter einem Vor hang von Polizisten derart verprügelt, dab er vor Schmerz gellende Schreie auSstteß. * Dieses Vorgehen tschechischer Polizeibeamten steht einzig da in der Geschichte der Staaten, die sich bis heute als Träger der europäischen Kultur bezeichnen. Kaum baß man dem Skandal der Ausstellung „ManeS" ein Ende setzte, wird nun mit Fäuste»» und Gummiknüppeln gegen deutsche Parlamen tarier vorgegangen, die mit ihrer Wahlarbeit nur ihre staats bürgerlichen Rechte auSttben. Diese Vergewaltigungen, die dem tschechischen Innenministertun, allein zur Last gelegt werben müßen, werden bet -en» Interesse, das man beut« dem Sudetenbeutschtum überall entgeacnbrtngt, die europäischens Kultnrstaaten aufhorchen laßen. Der Hradschtn darf sich nicht wundern, wenn sich das Deutsche Reich angesichts derartiger Zwischenfälle nicht in der Lage sieht, dem tschechischen Staat mit jener entgegenkommenden Achtung zu begegnen, die wir sonst gegenüber wirklichen Knlturstaaten anzuwenden ge- wohnt find: denn Prag schUebt sich selbst aus der Reihe der Kulturnattonen au». von Ribbentrop gegen Entstellung »es deutsch italienischen Manes Mit Gummiknüppel gegen subetendeutsche Abgeordnete
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