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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.11.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371112018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937111201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937111201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 46, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-12
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.11.1937
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Freitag, 12. November 1»»7 WorsenAuSsabe, Nr. «z kll Gegrunöet 1856 »,zua«g«bühr bei Ug«» »w->m<uigtt gui,kNun.i Druck u. Verlag r Ltrpsch L Rrichardt, vrrsden A. l, Marlen. «Njkigenprei,« u. ««Miste Nr.«: Miaimki-rjest. araße 18/52. Fernruf 25251. Postscheckkonto loSS Dresden <" °°,7brett,«p>. «achl-Henach L.-iielo. RM. A.LO einschl. 47,60 «Pf. Postgeb. (ohne ttamiltenan-eigen u. Gtettengesuche Miütmete» Postzustellung-geb.) bet siebenmal wöchentlich. Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der - «pf. Zisfergeb. sv Rpf. — Nachdruck Versand. Sin-el-Rr. 10 Rpf., bet gletchzeltig. 2lmtshauptmannschast Dresden und des Schiedsamtes beim nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Versand d. Abend- u. Morgen-Au-gabe 15 Rpf. Vververstcherungsamt Dresden Unverlangte Schriststücke werden nicht ausbewahrt Deutscher erringt Reker- für Landstugzeuge Gesellet Wurster stiegt 61»,21 Stundenkilometer Berlin, 11. November. Die Deutsche Luftfahrt hat am 11. November 1937 einen stolzen Erfolg errungen: Ls ist Deutschland zum erstenmal möglich gewesen, den Internationalen Geschwindigkeits rekord für Landslugzeuge in seine Hand zu bringen. Der Rekord ist nach den inter nationalen Abmachungen über einer geraden Strecke bei Augsburg von dem Chefpiloten der Bay rischen Flugzeugwerke, Dr.-Jng. Wurster, mit einem Messerschmitt-Flugzeuge vor der Kommission der FLdSralion Aeronautique Internationale (AAJ) mit einer Durchschniltsgeschwin- digkeit von 810,21 Stundenkilometer geflogen worden. Ten bisherigen Internationalen Rekord für Landflug- zcnge hotte der Amerikaner Hughes auf „Hugtzeo Spezial" mit '»67,115 .Kilometer in der Stunde. Tie Leistung des (»hcspiloten Wurster ist um sv höher zn werten, als der Flug nach den internationale» Bestimmungen in einer Höhe von nicht über 50 Meter geflogen werden musste. Der Erfolg lanii die Deutsche Luftfahrtindustrie mit nm so grösserem Lwlz erfülle», als Teutschland hinsichtlich der Höchst geschwindigleit noch ziemlich hinter Frankreich, Italien »nd -e» Bereinigten Staaten zurüctstand. Er war nur möglich durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den Bay rischen Flugzeugwerke», der Firma Daimler- Benz, die den Motor — Vit IM — lieferte, und der »s'eddernhcimer Knpserwerke in Frankfurt a. M., die die Verstell-Luftschraube geliefert hat. Die Kommission hat den Rekord bereits der FAI gemeldet. Wurster ist einer der erfolgreichsten deutschen Einflieger. Er hat auch längere Zett an der Erprobnngsstelle der Luftwaffe in Travemünde gearbeitet. Ter absolute Weltrekord wird von dem Italiener Agcllo mit einem Wasserflugzeug gehalten, und zwar mit einer durchschnittlichen Stundcngcschwindigkcit von 708 Kilo meter. Der stolze Erfolg der Deutschen Luftfahrt hat den ReichS- minister der Lustsahrt, Generaloberst «Höring, veranlaßt, an die Bayrischen Flugzengwerkc in Augsburg und an die Firma Daimler-Benz in lkntcrtitrkheim folgendes Telegramm zu richten: „Zu dem hervorragenden Erfolg, den Sie Ihrer ziel bewussten gemeinsamen Entwicklungsarbeit verdanken, be glückwünsche ich Sic herzlich und bitte Sie. meine besondere Anerkennung Ihrer Gesvlgschast zn übermitteln. Es erfüllt mich mit stolzer Freude, das, die deutsche Luftfahrt in den wenigen Jahren des Wiederaufbaues eine so hervorragende Spitzenleistung erringen konnte. Ich bin überzeugt, das, Ihnen dieser Erfolg ein weiterer Ansporn für die Zukunft sein wird." Weiter hat der Reichsluftsahrtminister dem Ehespiloten Dr. Wurster in einem Telegramm „Anerkennung und Glückwunsch zu der hervorragenden fliegerischen Best leistung, die uneingeschränkten Einsatz und hohes Können verlangte", ausgesprochen. Ter Flug wurde am Tvnncrstaguachmittag um 8 Uhr ausgcstttzrt. Ter Weltrekord reiht sich würdig den Erfolgen au, die die Messerschmitt-Maschinen bereits bei ihrem ersten üssentlicheu Auftreten in der Schweiz erringe» konnten. Ser Voranschlag nlcht nur erreicht, sondern überschritten Halle, 11. November. Im Rahmen einer arbeitspolitischen Tagung der DAF hielt Oberst Loeb, der Leiter des Amtes siir deutsche Roh. und Merkstoffe, eine» Bortrag über die industrielle Wirtschaft im «ierjahresplau. Hierbei konnte er erklären, dast wir berechtigt find, in vollem Umsauge zu versichtlich zu sei«. Die erste Jahresbilanz des Vierjahres- plancs hat ergebe«, dast der Voranschlag um ei« weniges sogar überschritte« wurde. Das gibt uuS die Gcwihheit, dast wir das Wort des Führers -i«lüseu könne«: „Kein Einilust von inne« oder außen wird «ns au der Durch führung der Grundgedanken unseres Ausbauprogramms hindern." Oberst Loeb kennzeichnete zu Beginn seines Vortrages Len Bierjahrcsplan als ein Unternehmen, das nur gelingen kann, wenn die L e i st u n g S g c m c i n s ch a f t des gan zen deutschen Volke« aus Verständnis und ttebcrzeugung an seiner Verwirklichung mitarbeitc. Weiter führte Oberst Loeb auS: Im Rahmen der groben vom Führer gestellten Aufgaben ist die deutsche Wirtschaft in eine Bewegung gekommen, die geradezu beispiellos ist. Einen Maßstab dafür bietet zum Beispiel die Stein kohlenförderung, die in den letzten vier Jahren an der Ruhr eine Steigerung nm »0 v. H. zu verzeichnen hat. Wir können der Zukunft mit grober Zuversicht ent gegensetzen. Wenn wir die Bilanz ziehen, so tzaben wir ein« grobe Anzahl von positiven Punkten in die Waagschale zu weisen: Eine arbeitsame Bevölkerung, die sich nicht im Klassenkampf verplempert; Chemiker und Tech niker, die gezeigt tzaben, was aus dem wenigen, daö wir haben, alles noch hcrauszuholen ist; und weil wir die Re- gierungSform haben, die imstande ist, Schwierigkeiten zn überwinden, wie sic sich uns heute noch entgegenstelltcn. >- Angesichts der Summe deö im bisherigen Aufbau Ge ¬ leisteten brauchen wir »nS, fuhr Oberst Loeb fort, eines vor übergehenden Rohstofsmangcls nicht zu schäme», den» ein solcher Mangel war nicht zuletzt eben die Folge jenes gigan tischen produktiven Schassens. Der Staat hat sich aber nicht mit der Feststellung der begrenzten Rotzstosfbestände und mit ihrer Verteilung begnügt, sondern er ist mit Erfolg an die Ausweitung der eigenen Erzeugung herangegangen. Am Beispiel der E i s e n b c s ch a f s u n g zeigte der Red ner, das, die Grenze einer solchen Ausweitung nicht im Materiellen, sondern allein in dem Mab der vernünftig aus- gewerteten menschlichen Schaffenskraft liegt. Hinsicht lich der Nichteisenmetalle lasse sich der Nachweis führen, das; eine weitgehende Ablösung durch L c i ch t m e 1 a l l e, Holz und Kunststosse möglich ist unter Gewinnung wesent licher praktischer Vorteile. Der geringste Grund, eine Ein fuhr in früherem Umsaug aufrechtzuerhaltcn, sei hinsichtlich der Steine »nd Erden zuzngestchcn. Aus dem Gebiete des Holzes werden wir autark, zumal wenn wir uns der Tatsache erinnern, das; die Verwendung von Holz zum Brennen unsinnig ist. Mit Genugtuung konnte der Redner auf beträchtliche qualitative Fortschritte Hinweisen, die noch ständig in der Fabrikation der Zellwolle zu verzeichnen sind. Achnltch wie hier, sei auch beim Kautschuk nicht cinzusetzen, warum eö nicht möglich sein sollte, einen Stoss künstlich hcrzustellen, der in seinen verschiedenen Ausfüh rungen für unsere wirtschaftlichen Zwecke besser geeignet ist, als das zufällige Erzeugnis der Natur, das ursprünglich auch andere Ausgaben hat. Endlich hat der VicrjahreSplan uns einen unermeßlichen Vorsprung auch in der Treibstoff-Frage verschafft, mit der die heut« noch glücklichen besitzenden Erdülländer sich eines Tage- ebenfalls werden auseinandersetzen müssen. Die Herstellung mancher Austauschstoffe erbringe in Abfall- und Nebenerzeugnissen bereits wieder die Grundlage siir andere Kunststosfc. Der unerhörte Import-wang, der in der Vergangenheit ans »nS lastete, werde beseitigt, Mi BrivatbMen vom »et» übernommen Berli«, 11. November. Der Reichs- «nd preußische BerkehrSmiuifter hat sich entschlösse«, die Lübeck-Vüchener Eisenbahn» gefellschasl und die Braunschweigische LandeS- «tsenbahngesellschast in das Eigentum des Reiches zu übersühren. Für diese Entschließung war maßgebend, daß die V ii b e ck - B ü ch c n c r Eisenbabngesellschast wichtige Reichs- batznstrccken verbindet; ihre organische Eingliederung In da» Netz der Deutschen Reichsbahn war deshalb ans Verkehrs- und BctriebSgründcn eine schon seit langem erkannte Not wendigkeit. — Die B r a u n s ch we t g t s che L a n d e s e t s e n- ba h n g e s e l l s ch a st hat in jüngster Zeit Im Zusammenhang mit der Errichtung neuer Indnstrienisternchmnngen im mitteldeutschen Raum weitere wichtige Verkthrsausgavt» er- halten, zu deren-Bewältigung die Ueberstihrnng der Gesell. schast in die Hand des Reiches erforderlich ist. Die Berstaat- lichnng dieser beiden Prtvatbahnen bedeutet indes keine Abkehr von dem vom RcichSverkchrSministcrtiim vertretenen Grundsatz, daß die Privat- nnd Kleinbahnen auch in Zu kunft in ihrer Selbständigkeit erhalten bleiben sollen. ES handelt sich vielmehr hier um A u S na tz m e sä l l e, in denen die Eingliederung in die Deutsche Reichsbahn aus den angegebenen besonderen Gründen unabweisbar ist. Die Verstaatlichung soll bei beiden Gesellschaften nach 8 2.53 des Aktiengesetze» durch llebcrtragnng ihres Gesamt- vermögens ans das Deutsche Reich unter Ausschluß der Ab- Wickelung dnrchgesührt werden. Damit geben die Aktiva und Passiva aus da» Deutsche Reich über. Die Gefolgschaft wird unter Vermeidung von Nachteilen nnd sozialen Härten in den Relchsbatzndienst übernommen. Die Aktionäre, die seit Jahren keine regelmäßige Dividende erhalten haben, sollen durch Umtausch ihrer Aktien in ReichSbaVnschatzanweisnnaen l»8ü im Verhältnis 1 :1 abgesnnden werden, so daß sie in Zn- knnst ein« regelmäßige Verzinsung von 4.L */» bekommen. Neoolution von oben in Brasilien Mit starker Hand hat Dr. Getulio BargaS, der Bundespräsident Brasiliens, durchgcgrifscn. Eine neue Verfassung ist verkündet und damit eine Revolution von oben dnrchgesührt worden, ehe eine solche von unten ansbrcchcn konnte. Nicht plötzlich ist Vargas z» seinem Ent schluß gelangt, sondern die Ereignisse haben dazu ge drängt. Daß nach den bisher vorliegenden Meldungen das ganze Land ruhig geblieben ist, darf man wohl als Be weis dafür ansehen, das; auf der einen Seite die Notwendig keit des SlaatSumbaucs erkannt wird. Auf der anderen, die sich aus den Gruppen mit RevolutionSneignngen zu- sammcnseht, scheint man überzeugt zu sein, daß die Macht der Negierung zu groß ist, als daß man es wagen dürfte, wider den Stachel zu lecken. Vielleicht war es die letzte Stunde vor dem Ausbruch eines Bürger krieges, die den Präsidenten zu seinen Maßnahmen zwang. Dr. Vargas hat gewiß nicht die Absicht gehabt, die Rolle eines Diktators zu übernehmen. Vor wenigen Mo naten erst hat er den Kriegszustand ansheben lasten. Er hoffte, daß „eine Periode ruhiger inncrpolitischer Entwick lung" zu erwarten sei. Aber nur zu bald sah er sich veran laßt, die Lockerung rückgängig zu machen. Kaum spürten näm lich die Gegner VargaS' die Freiheit, als sie auch schon auf ihre Weise begannen, von ihr Gebrauch zu machen. Brasilien stand vor der Neuwahl des Präsiden ten. Der jetzige Inhaber des Amtes mußte nach der bis herigen Verfassung mit dem 1. Januar 1938 ausscheiden. Der Wahlkampf nun war eS, der alle politischen Leiden schaften im Lande entfesselte. Er lieferte der Opposition den willkommenen Borwand, nm alle Minen der Verhetzung springen zu lassen. Sie schufen eine Atmosphäre, aus der nur zu leicht ernste Wirren hätten entstehen können. Ganz besonders zeichneten sich dabei die Kommunisten aus. Deutlich war die Regtc MoSkaus zu spüren. So wie es in allen Ländern geschieht, in denen das Staatsober haupt den Bolschewiken mißliebig ist, wurde auch der Bundes präsident Brasiliens als „Exponent des internatio nalen Faschismus" und als Tyrann und Gegner der Demokratie verschrien. Offen forderten die Jünger Mos kaus dazu auf, ihn, wenn cS nicht anders ginge, mit Ge walt zu „erledigen". Nebel st e Mordhetze breitete sich aus. Doch damit nicht genug. Beamte des Generalstabes stellten fest, daß bereits ein kommunistischer Putsch weitgehend organisiert war. ES gelang, die aus Moskau gelieferten Anweisungen der Komintern zu be- schlagnahmen, die genaue Vorschriften für die Entfesselung des Bürgerkrieges enthielten. Nach bekanntem Muster ord neten die Drahtzieher an, wie die brasilianischen Kommu nisten sich durch jede Art von Terror die Eroberung der Macht sichern sollten. Zu diesen Methoden gehörten die Auf wiegelung des Militärs und der Arbeiterschaft, die Ermor- düng von Offizieren und die Gcfangcnsctzung von Ministern und führenden Persönlichkeiten aus allen Gebieten des öffent lichen Lebens, nm diese «Geiseln" im Falle des Mißlingens des Putschcö zu erschießen. Die beschlagnahmten Dokumente brachte der Rundfunk zur allgemeinen Kenntnis des Landes. Dadurch wurde der Bevölkerung klar gemacht, dast Bra- silien eine Wiederholung der Ereignisse zugedacht war, die das Land in den Jahren 1930 und 1935 er schütterten. Der letzte kommunistische Aufstand hatte ISO Tote und 400 Verwundete gekostet. Ein neuer bolschewistischer Putsch wäre kaum weniger blutig verlaufen. Im Gegen teil, die Gefahr war größer, weil diesmal die Kommunisten mit anderen Gruppen zusammen eine gemeinsame demo kratisch getarnte Front gebildet hatten, zu der auch mancher ehrgeizige persönliche Gegner des Präsidenten ge stoßen war. ES machten sich aber auch noch andere Strömungen be- merkbar. Der alte Gegensatz zwischen dem tropischen Norden und dem viehzuchttreibcnden Süden brach wieder aus. Der Gouverneur des Staates Rio Grande del Snl, der General FloreS da Cun ha, plante nach den Enthüllungen der letzten Wochen einen Aufstand gegen die Zentralregie- rnng, und 30 000 Mann Militär hatten sich ihm bereits zur Verfügung gestellt. Als die Zcntralrcgierung nicht zu- wartete, sondern den General Dalto Ftlho entsandte, um in Rio Grande del Snl Ordnung zn schaffen, zog FloreS da Neuler VW O KraMskrer 8eite 8
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