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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.10.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371021016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937102101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937102101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-10
- Tag1937-10-21
- Monat1937-10
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.10.1937
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D-rmerstav, 21 Vttober 19Z7 M-rven Au-vaöe. Nr. 4SS en Gegrünöet 1896 «n»e<l,tnprk<1kIt. Vr-Ullstk Nr.«:MiMmrteriell« ,rr °>°> bre>» ll.» R»I. Rachlittk nach St-IItl o NamUItn«n,rIarn u. Tltllrnne^chr NUllmelrr- ,rll« « Np>. Zlllrrgeb. »0 Rpl. — Nachdruck nur mit Lurllrnanaaie Dre«dner Na»richtrn. Unverlanfttr Schriltsiackx werden nicht auibewadrt ».»ug'oebiUi. bei.-gNch,w.im^,e.Auft.lluna Druck u. Verlag! Liepsch » Belchardi, Vresden-A. I, Marlen- «ul' «°st'ieb° iödne graste ZS/12. Fernruf 25211. Postscheckkonto lcöS Dresden «°N,ulieNun<,.ne'b.> bei „edenmai wdchenNich. Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der versand. Mrizel-Nr. 10 Rps.. bei aleickzeitltt. Amtshauptmannschaft Dresden und des Schiedsamtes beim versand d. Abend- u. Morgen-Au-aade l» Rpf. Mbceverstcherungsamt Dresden OslltLc^fsncis unek kkskienL neu« peieckenLksktrss Kommission nach Spanien - Symbolhafte Zurückziehung Ursachen für währen- zu Spannungen Einigung im Richteinmischungsallsschllv r. Deutschland hält es für erforderlich, eine schnelle Entscheidung über die Frage der Neutralität und die Gewährung Kricgsührcnderrechte her- beizusührc«, macht aber die Gewährung Kriegsiihrenderrcchte nicht zu einer Vorbedingung für ein Hcranlreten an die spanischen Parteien. 8. Die Wiederherstellung und Verstärkung der Kontrolle aus Grund des Planes »an Dulin» Hemmiiig ist «in entscheidender Punkt. Der hierfür bereits eingesetzte Ausschuß soll beanstragt werden, in kürzester Zeit hierüber zu einer Einigung zu gelangen. l. Deutschland ist bereit, der sofortigen Ent» sendnug eines Ausschusses nach Spanien zu» zustimmcn, der an Ort und Stelle die erforderlichen Vor arbeiten für eine weitere Verfolgung der Frciwilligensrage tresscn soll. Dr. Wocrmann gab anschließend der Hoffnung Ausdruck, das, auch die anderen Staaten ein gleiches Entgegenkommen zeigen würden. Der englische Aussenminister Eben stellte hierauf fest, das, diese Erklärungen einen sehr grossen Fortschritt bedeuten. Die gleichen FcsisteLnngcn gab der sranzösischc Botschafter Corbin. Nachdem somit auf Grund der Erklärungen des deutschen und italienischen Vertreters eine grundsätzliche Einigung er zielt war, bedurfte eö jedoch noch einer längeren Beratung über die Frage, wie die Einigung im einzelnen fcstznlegcn wäre. Die Beratung wurde mit dem oben erwähnten Beschluß ans W i e d c r z u s a m m e n t ri t t am Frei tag nach mittag um 8 Uhr nach etwa vierstündiger Tauer ab gebrochen. London, 20. Oktober. In der Mllwochsihung des vichleinmischungsausschusses wurde infolge des Entgegenkommens Italiens und Deutschlands aus Grund neuer vom italienischen Botschafter Graf Grandi vorgebrachker Vorschläge, die vom deutschen Vertreter, dem Gesandten Dr. Woermann, unterstützt wurden, eine grundsätzliche Einigung erzielt. Danach wird zunächst zur Feststellung der beiderseitigen spanischen Freiwilligen der Entsendung einer Kommission nach Spanien und der symbolhaften Zurückziehung einer gleichen Anzahl von Freiwilligen auf beiden Seilen zugestimmt. Neuer tschechischer „Trumps": Beschwerde in Berlin Freiherr v. Neurath antwortet - Rechtmäßige Empörung aus Berbunöenheitsgesühl verkt«, ro. Oktober. Der tschechoslowakische Gesandte, Mast»«, sucht« heut« de» Reichsminister des Auswärtige» aus, um «ege» de« To» der deutscheu Presse bei der SrSrternng der Teplitzer Bor» fäll« Verwahrung eiuzulege». Der ReichSminifter des Auswärtige» hat i« seiner Erwiderung daraus hiugewiesen, daß «in solcher Protest angesichts deS Charakters der polizei liche« Uebergrisse sehlamPlatze sei, da die Erregung der deutsche» Oessentlichkeit «in« natürlich« «ud selbstverständliche Folge der schweren Ausschreitungen staatlicher Organe gegen» über de« Subetendentschtum sei. Wenn man eine solche Reaktion der deutschen Presse wie di« der letzte« Tage ver meide« wolle, dann müsse man in erster Linie tschecho» slowakischerseits dasiir Sorge trage«, daß kein Anlab z« solche» Aeußernnge« gegeben würde. * ES ist eine Manier gewisser tschechischer Staatsstellen schon seit jeher gewesen, Vorfälle, die sich gegenüber den Subetendeutschen abspielen, entweder zu bagatellisieren ober aber sie als rein innerpolitische Angelegenheiten zu be trachten. Das letztere sollte wohl auch in diesem Falle der Vorsprache des tschechoslowakischen Gesandten Mastny bei Freiherrn v. Neurath zum Ausdruck gebracht werden. Die Tschechen sollten aber eigentlich dahin unterrichtet sein, daß sich das deutsche Volk nicht in Kategorien nach dem Schema Diesseits und jenseits der Grenze" aufspalten läßt. Genau so wie die Subetendcuischen einst die Faustschläge der Bolsche wisten gegen Reichsdeutsche in der Systemzeit als einen Faustschlag gegen das Gesaintdcutschtuni und damit gegen das Gildctendeutschtum empfunden haben, genau so empfinden wir Reichsdeutschen die tschechischen Schläge in bas Gesicht des sudetendeutschen Abgeordneten Frank als einen Schlag in das Gesicht jedes Reichsdeutschen, als eine tschechische Provokation gegenüber einem Grobmachtvolk. Solche Provokationen können im deutschen Volk und in seinen Organen nicht ungchört und unbeantwortet verhallen. Denn Prag liefert uns die Beweise dafür, dab die tschechische Hleutalität sich seit der Gründung der Tschechoslowakischen Die neuen Vorschläge müssen jedoch noch zn einer Ent schließung zusammcngcfaßt und im einzelnen präzisiert werden. Infolgedessen ist eine weitere Sitzung deS N ich t e i n m i s ch u n g S a u S s ch u s s c S erforderlich, die für Freitag nachmittag 8 Uhr angcsctzt worden ist. In der Zwischenzeit werden die Vertreter des HauptauöschusseS deS NichtcinmischungSauSschusscS ihren Negierungen berichten, damit sie in -en Stand gesetzt werden, die erzielte Einigung im einzelnen endgültig festzulcgen. Die heutige Sitzung wurde durch eine Erklärung Graf Grandis eingeleitct, in der dieser sich bereit erklärte, der Ent sendung einer Kommission nach Spanien zu zustimmen, damit diese die Anzahl der in Spanien dienenden Ausländer scststcllt, und darüber hinaus der symbolhaften Zurückziehung einer gleichen Anzahl von Freiwilligen auf beiden Seiten sofort zuzustimmen. Er gab weiterhin der Auffassung Ausdruck, daß auf Grund des KommissionSberichtcS darüber entschieden werden solle, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form die Kricg- sührendcnrechtc gewährt werden sollten. Ferner erklärte er noch einmal ausdrücklich die Annahme des britischen Planes. Der deutsche Vertreter erklärte hieraus, daß er die gleichen Weisungen wie der ita lienische Botschafter habe, und führte im einzelnen aus: 1. Deutschland nimmt die Anregung einer sofortigen Zurückziehung einer gewissen Anzahl von Freiwilligen aus Spanien, die ans beide« Seiten gleich groß sei« soll, an. Republik noch nicht geändert hat. Diese Gründung wurde aber auf Grund einer unter Mitwissen des tschechischen Staatspräsidenten verfaßten Urkunde vollzogen, in der es heißt: „Auf alle Fälle sind cs diese beiden Elemente, die tm besonderen die Zivilisation s!) der Tschechen kennzeichnen: einerseits beständigerundwütenderKampfgegen die Deutschen, anderseits fieberhaftes Suchen nach einem moralischen und vor allein nach einem neuen religiösen Leben." Diese Selbstcharakterisierung auö dem Memoire 1 hat jetzt seine neue Bedeutung erlangt. Wie eS aber als Kampf ruf gegen alle Deutschen — also nicht nur gegen die Sudetendeutschen — geschrieben wurde, so wird eS von allen Deutschen beantwortet. Daran hat die Antwort unseres ReichSaußcnministcrS keinen Zweifel gelaßen. Die Tschecho slowakei weih also für künftige Fälle, daß man gegen das gesamte Volk handelt, wenn man das Sudetenbeutschtum miß handelt. Damit müssen sie sich absinden und daraus endlich einmal die Konsequenzen ziehen. Bisher wenigstens konnten uns die Handlungen tschechischer Behörden in bezug auf jenes Habwort der Tschechen gegenüber allen Deutschen nicht ver anlassen, unsere Gefühle und Ansichten gegenüber der tschechischen Mentalität einer Revision zu unterziehen. Diese Meinung wird dann auch der Gesandte Mastny nach Prag berichten müssen. Die Wahrheit hefchlasnahmt Prag, 20. Oktober. Wie das Tschechoslowakische Prcßbttro bekannt gibt, hatte Staatspräsident Dr. Benesch am Mittwoch an den Mintster- präsidcnten Dr. Hodza ein Schreiben gerichtet, in dem er die beiden Kammern der Nationalversammlung für den 20. Oktober zur Tagung nach Prag einberief. In den späten Abendstunden teilt das Tschechoslowakische Preßbüro nun mit, baß die Kammern ans Grund einer Aenderung der Dis positionen doch nicht für den 20. Oktober cinberufen werden. Weil die Donnerötag-Anögabe des Blattes der Sudeten deutschen Partei, „Die Zeit", die Verschiebung der Herbst» tag««« ans die Teplitzer Vorfälle zurücksührte, verfiel sie der Beschlagnahme. Prag und der europäische §riede Die unglaublichen Uebergrisse tschechischer Polizeibiittel gegenüber sudctcndeutschcn Abgeordneten in Tcplitz-Schönau haben sich zu einem europäischen Skandal aus gewachsen. Zum Mißvergnügen der Prager Regierungsstellen hat auch dieser Fall wieder den Beweis erbracht, daß die sudctendcutsche Frage nicht ein inncrpolitischcS Problem der Tschechoslowakei ist, sondern eine Frage, die für die euro päische Gcsomtpolitik weittragende Bedeutung hat. Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, daß die Tschechoslowakei eine erhebliche Verantwortung für den Frieden Europas trägt und daß ihre Minderheitenpolitik diesen Frieden immer wieder gefährdet. Die jüngsten Ereignisse, der Skandal um die völkcrverhetzende Kunstausstellung in Prag und die Nicdcrknüppclung Volksdeutscher Abgeordneter durch tschechische Polizei, haben das abermals unterstrichen. Auch außerhalb des Deutschen Reiches ist man sich des Ernstes der Lage bewußt, die durch die Prager Politik geschossen wurde. Besonders in England beschäftigt man sich heute immer stärker mit dem tschechoslowakischen Problem, weil man erkannt hat, welchen Gefahrenherd dieser Staat nicht nur für Mitteleuropa barstcllt. Durch den Brief des Führers der Subetendeutschen Partei, Konrad Henlein, an den tschechischen Staatspräsidenten Bcnesch ist das Gesamtproblem in seiner ganzen Bedeutung und mit schonungsloser Offenheit dargestellt worden. Dieser Brief Henleins stellt ein Manifest an Europa dar, das in Zukunft aus keiner Erörterung über die Tschechoslowakei wcgzubenken ist. Daran wird auch die Tatsache nichts ändern, daß die tschechischen Behörden die Verüsfentlichung dieser staatSpolitischen Urkunde von höchster Bedeutung verboten haben. Die Welt wird sich nm so stärker mit den von Henlein erhobenen Anklagen und Forderungen beschäftigen. Prag ist heute die einzige Hauptstadt, in der man noch immer nicht begreifen will, daß tatsächlich jede weitere dilatorische Be handlung der subetendeutschen Forderungen katastrophale Auswirkungen bringen kann. Trotz aller Ermahnungen des RegierungSkommissarS hat Henlein in der Teplitzer Ver sammlung immer wieder erklärt, daß die Tschechoslowakei kein Nationalstaat, sondern ein Nationalitätenstaat ist. Den 0,7 Millionen Tschechen stehen 8,8 Millionen Deutsche 2.5 Millionen Slowaken und fast 1,5 Millionen sonstige nichttschechische Nationalitäten gegenüber. Die Tschechoslowakei ist also geradezu das Schulbeispiel eines Nationalitäten staates. Das haben die FriedenSmacher von Versailles auch sehr wohl gewußt. Niemand hat damals die feierlichen Er klärungen des verstorbenen Präsidenten Masaryk und des jetzigen Staatspräsidenten Benesch ernst genommen, nach denen die Tschechoslowakei eine zweite Schweiz und eine der freiesten Demokratien der Erde werden sollte. Man hat in Versailles sehr wohl gemußt, welches Danaergeschenk jene 7.5 Millionen Minderheiten sein würden, die dem jungen Staat in die Wiege gelegt wurden. Die Väter haben deshalb versucht, dem Kinde von Versailles den Weg ins Leben so leicht wie möglich zu machen. Der tschechische Staat wurde mit einer Reihe von militärischen Bündnissen auS« gestattet, die ihm über seine ungünstige geopolitisch« und militärgeographische Lage hinweghelfcn sollten. Heute, acht zehn Jahre nach Versailles, muß sestgestellt werden, daß diese politischen Krücken nicht in der Lage waren, der Tschecho slowakei ein« organische Stellung in Mitteleuropa und eine fruchtbare Ausgabe in der europäischen Völkerfamilie zu geben. Von den fünf Staaten, die die Tschechoslowakei zu Grenznachbarn hat, konnte sie nur mit einem, Rumänien, rin freundschaftliches Verhältnis herbeistthren, den vier anderen mehr ober minder starke bestehen. Dieses Erbe von Versailles ist eine der die außenpolitische Problematik der Tschecho slowakei. Man wollte den jungen Staat »um Hüter des Geistes von Versailles, St. Germain und Trianon machen, ihn zum Polizeikommissar der Siegerstaaten gegenüber dem Reich, Oesterreich nnd Ungarn bestellen. Als Deutschland unter Adolf Hitler wider Erwarten schnell erstarkte, als auS der schwachen Demokratie von Weimar ein stolzer und mächtiger Staat wurde, sah man in Prag die Fundamente der tschechoslowakischen Sicherheit ins Wanke» geraten, ES wurden deshalb weitere „Sicherheiten" geschaffen, womit aber auch die außenpolitische Problematik eine weitere verwirrende Zuspitzung erfuhr. So vor allem durch den Abschluß des Freundschaftsvertrages mit Moskau, durch den die Tschechoslowakei in die gefährlichen Netze der Sowjet-
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