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Dresdner Nachrichten : 05.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193712058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19371205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19371205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-05
- Monat1937-12
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1937
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Gonntav, ». vrztmber l»»r en Gegründet üezugtgebühr bei tagllch jwelmallker Zu stellung srel Haut monatlich NM. s.«0, durch Boftbejug NM. ».io elnlchliedllch 17.»o Npt. Postgebühr lohne Polljustellung«gebühr> bei stebenmal wbchentlichem versand, vlnjel- nummer IS Rps., auberhalb Sachsen« rohlps. Anzeigenpreise It. Preilliste Nr.»: Mistimeierzelle <ii mn> bretl> ll,b bips. Nachlässe nach Ltassel o. FamUienanzeigen u. Stellengesuche Millimeter zeile « bips. Zissergeb. »0 Rps. — Nachdruck nur ^nit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriststücke werden nicht ausbewahr« Druck u. Verlag r Liepsch S- Reichard», Vre«den-A. I, Marken straße )8/>2. Fernruf 25 211. Postscheckkonto loSS Vreden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedramte» beim Obervcrsicherung«amt Dresden Dle Maner W Kilometer vor Nanking NnaMalttanler Vormarsch aut die Hauptstadt Ginas Tokio, 4. Dezember. Rach einer Meldung der Agentur Dome! aus Schanghai haben japanische Truppen am Sonn- abcndmittag den östlichen Stadtteil von Kuyung beseht. Die Japaner sind damit in die letzte größere Stadt vor Nanking elngedrungen, die nur noch 40 Kilometer von der chinesischen Hauptstadt entfernt ist. Auch an den anderen Frontabschnitten wurde der Vor- manll, svrtgeseht. Die Abteilungen, die von Liyang, südöstlich von Nanking, vorriicteu, haben am Freitag die Mapanbcrge durchanert und die Ortschast Schau ghsin g erobert. Am -onnabcudsrUH nahmen dieselben Streitkräfte Tschang- schan ein und gingen dann gegen die Ortschast Paimatang vor, die nnr noch 12 Kilometer östlich von -er Kreisstadt Liichui entkernt ist. „Schlußstrich in Schanghai" London, 1. Dezember. Tie gesamte Londoner Oessentlichkcit steht' stark unter -cm Eindruck der Vorgänge in der Internationalen Nicdcr- laiuma in Schanghai. Der Marsch japanischer Truppen durch die .internationale Niederlassung, der Zwischenfall, der sich -al-ei ereignete, die japanischen Gegenmaßnahmen und die schließliche Räumung der Niederlassung werden in allen Ein ¬ zelheiten und in großer Ausmachung geschildert. Dazu bringen die Zeitungen Betrachtungen, in denen in mehr oder weniger scharfer Form das Vorgehen Japans in Schanghai verurteilt wird. Vor allein die „Times" führt eine sehr heftige Sprache. Der Leitartikel des „Daily Tele graph" bringt in seinem Schlußabsatz ernste Befürchtungen kür die Zukunft der internationalen Niederlassung zum Ausdruck. In dem Schanghaier Bericht des „Daily Hcrald" heißt cs, daß der Sicgcsmarsch der Japaner durch die Inter nationale Nicderlasfung tatsächlich einen Schlußstrich unter Vst Jahre englisch-amerikanischer .Kon trolle in der Internationalen Niederlassung darstclle, die Chinas wirtschaftliches und politisches Leben beherrscht. Der „Daily Erpreß" stellt seit, daß Japans Nccht zur Beherrschung von Schanghai das Nccht des Eroberers sei, nichts anderes. Die Kanonen schassten sich ihr eigenes Grieß, ein Gedanke, der -em Völkerbund peinlich sein möge, aber doch den Tatsachen entspreche. Sie Begegnung v. Neurath-Selbes erregte Aufsehen „Ein politisch be-eutsamer Höflichkettsakt" - Paris un- Warschau sin- ersreut Berlin, 1. Dezember. Tic Begegnung, die der sranzöfifchc Außenminister Del« bos ans der Durchreise nach Warschau in Berlin mit dem Aeichsanßcnministcr Freiherr« v. Neurath hatte, findet so wohl in französischen wie polnischen politischen Kreisen höchste -lnsmcrtsamkcit. Lo schreibt das „Journal", man habe das Gefühl, daß die Amidreise Dclbvs' von Dculichland nicht als „anligcrmani- sches Unternehmen" angesehen werde. Der Berliner Bericht- cistaller des „Petit Journal" meint, wenn man sich zu dieser Fühlungnahme der beiden Außenminister auch beglückwün schen müsse, so wäre cS doch n n a n g.e bracht, die Beden- tn » gzn übertreiben und unverzügliche Rückwirkungen ans -ivlomatischcm Gebiet zu erwarten. Es wäre verfrüht, ans diesem ausgezeichneten Vorzeichen politische Kombinationen aufznbaucn, die in Zukunft neue direkte Füh lungnahmen zwischen den beiden Negierungen nnr erschwere» könnten. Ter Anßenpolitikcr des „Petit Parisicn" meint, der vanptton liege nicht auf dem, was man gesagt haben könne, sondern auf der Begegnung selbst, die nach Jahren der Kühle und Verständnislosigkeit als eine Kundgebung d e r H ö f- lichkcit gewürdigt werden müsse. „Epvgue" schreibt, die Vegegnung Neurath—TclbvS sei ein nnvvrhergeschenes glück liches Ereignis, doch wäre eS unvorsichtig, daraus allzu be stimmte Schlußfolgerungen abzuleiten. ' Auch in Warschau wird die Tatsache, baß v. Neurath per sönlich aus dem Bahnhof erschienen war, als ein politisch bedeutsamer HöslichkeitSakt gewertet. Aus ihm gehe hervor, daß die Reise des Ministers DelboS nicht als ein für Berlin unerwünschtes Ereignis gewertet werden könne. „Gazeta Polkka" vcrösscntlicht eine Unterredung ihres Ber liner Berichterstatters mit Dclbos, worin dieser erklärt, daß cs ihm sehr angenehm gewesen sei, Freiherr» v. Neurath die Hand zu drücken. Der rcgierungssrcundlichc „Expreß Po- ranny" sicht in der Begegnung aus dem Schlesischen Bahnhof in Berlin ein Zeichen der Entspannung zwischen Frankreich und Deutschland und die Ankündigung neuer Annäherungs versuche. Auf der Weitcrfahrt nach Warschau gab der französische Außenminister dem Warschauer Korrespondenten der „Daily Mail" im Zuge ein Interview. Wie der Korrespondent wissen will, beabsichtigt die polnische Regierung, die Frage der Haltung Svwjclru ß l a n d s zu einem der Hauptvcrhand- lungspunktc mit DclbvS zu machen. Polen habe sich immer dem Pakt zwischen Frankreich und der Sowjetunion wider- setzt und stehe ans dem Standpunkt, daß die Vorgänge in Lowjctrnßland die polnische Behauptung stützten, daß Frank reich sich im Notfall nicht ans eine wirkliche Sowjcthilfe verlassen könnte. Ter Sonderberichterstatter der HavaSagentur meldet aus Warschau, daß der polnische Außenminister Beck in seiner ersten Unterredung mit dem Außenminister DelboS aus die Bedeutung der Besprechung Neurath—Dclbos iu Berlin hin gewiesen habe, die nach Ansicht des Obersten Beck die psy ch o- logische Entspannung befruchten könnte. Die Freund schaftsreise DelboS' beginne unter günstigen Umständen, weil Frankreich zugleich seine Treue zu den Sonderabmachunge» wie auch seinen Wunsch zu entgegenkommender friedlicher Zu sammenarbeit mit anderen Mächten beweise. Königin Glena -ankt -em Führer Berli«, 1. Dezember. Ihre Majestät Königin Elena von Italien, Kaiserin von Acthiopien, hat an den Führer und Reichs kanzler folgendes Telegramm gerichtet: > „Ich erhielt mit lebhafter Freud« vo« Seiner Exzellenz dem Botschafter v. Halfest die hohe und einzigartige Aus« zeichnnng, die Euer Exzellenz a«S Anlaß der Einweihung der Klinik für Encephalitis in Kassel mir zuzuerkenue« fo gütig waren. Sehr gerührt durch das höfliche Gedenke« Eurer Exzellenz wie durch die so liebenswürdig« Ehrung, di« Eie mir auch im Namen des deutschen Volkes b«i dieser Gelegen« hei« zuteil werde« ließen, bitte ich Sie, meine« beste« Dank und mit ihm de« Ausdruck meiner herzlichen Gefühle ge nehmigen zu wollen, gez. Elena." Empfange beim Führer verli«, 4. Dezember. Der Führer und Reichskanzler empfing am Freitag den zur Zeit in Berlin weilenden deutschen Gesandten in Kolumbien, Dr. Dtttlrr. zur Meldung. Ferner empfing der Führer den deutschen Gesandten in Uruguay, Lang- mau u, vor seiner Ausreise nach Montevideo zur Abmeldung. Starke Förderung -es Volkswobnungsbaues Berlin, 4. Dezember. Zur Behebung der Wohnungsnot der minderbemittelten werktätigen Volksgenossen hat der Neichsarbcitöminister, wie bekannt, im Jahre 1»3'> den Bau von Volkswohnungcn in die Wege geleitet. Die Maßnahme ist.sehr gut fortgeschritten. Um die Erstellung solcher Wohnungen noch stärker zu beleben, hat der Minister in den Bestimmungen über die Förderung dieser Bauvorhaben mit RcichSmittcin kürzlich weitgehende Vergünstigungen und Vereinfachungen zu gelassen, die sich in der Hauptsache auf eine Ermäßigung des Zinssatzes und eine Erhöhung des Rcichsbarleheus sowie auf die Grenze der Herstellungskosten beziehen. Für Volksgenossen mit geringem Einkommen, besonders in Not- und Grenzgebieten, und für kinderreiche Familien ist die Zinscrmäßlgnng besonders weitgehend. Diese Erleichte rungen haben zu einer starken Zunahtni der Wohnbäutätig« keit auch außerhalb des Vierjahresplanes geführt. Der RelchsarbcitSmiuister hat daher feßt erneut 4S Mil lion«« Mark zur Förderung des Volkswohnungsbaues aus die Bewilltgungsbehörde« »erteilt. Damit sind sür biese Maßnahme bisher insgesamt ruud 18b Millionen Mark zur Bersügung gestellt worbe«. SNststst Erzieher gehen znm Reichsappell nach Köln. Anfang August 1>W findet in Köln ein Rcichsappell aller im NS Lchrerbnnd geeinten deutschen Erzieher statt. Es ist mit vüüW Teilnehmern zu rechnen. Der Kries in China Länger als vier Monate, bauert schon der Krieg im Fernen Osten, der noch immer nicht erklärt ist. Länger als vier Monate steht die Welt im Zeichen dieser Auseinander setzung, die sich nicht auf ihren Herb beschränkt, sondern jeden Tag auf das große weltpolitische Pulverfaß überspringen und den halben Erdball in Brand setzen kann. Die Einnahme Schanghais durch die Japaner hat die internationalen Verwicklungen im Fernen Osten nur «och vermehrt. Daß mit den üblichen diplomatischen Mitteln keine Lösung zu finde» ist, bewies das Fiasko der Brüsseler Konferenz. Die Japaner denken nicht daran, irgendwelche Zugeständnisse an 2eicstaui>x Vreickvkr stl>cstriclilev die Großmächte zu machen. Das ergibt sich aus der bemer kenswerten Tatsache, daß sie am Freitag einen „Triumph- marsch" durch die internationale Niederlassung von Schanghai veranstaltet haben. Englische und amerikanische Proteste gegen die Demonstration hatten nnr den Erfolg, daß die Japaner gleich »och einen zweiten Propagandamarsch durch die Niederlassung ankündigten. Die internationalen Verflechtungen des Krieges Im Fer- nen Osten muß man immer im Auge behalten, wenn man die militärische Lage beurteilen will. Ein Konflikt zwischen Japan und den Großmächten würde sofort jede militärische Berech nung iiber den Hausen werfen und eine Lage schaffen, iiber die nicht einmal Vermutungen «»gestellt werden können. Vor erst hat es jedoch den Anschein, als ob die Großmächte einer ernsten Zuspitzung ängstlich ans dem Wege gehen und eS China allein überlassen möchten, sich mit Japan auseinander- zufetzen. Aber auch bei einer Beschränkung -es Konfliktes auf Japan und China ist die gegenwärtige Kriegs- läge voll von unbekannten Größen. Die militärischen, geo graphischen nnd wirtschaftlichen Faktoren sind aus beiden Seiten so wenig durchsichtig, daß cs schwer ist. über den Aus gang des Ringens oder auch nur über seinen weiteren Ber- lauf Voraussagen zu machen. Ein Ueberblick auf die militärische Lage ergibt als be merkenswerteste Tatsache die Konzentrierung des Kampfes auf das mittlere China, also auf bas Gebiet -wischen Schanghai und Nanking.. Im Normen, wo der japanische Vormarsch begann, ist Ruhe eingctretcn. In fast 1000. Kilo meter Breite sind die japanischen.Truppen lM.Ktlotnxter tief in das Chinesische Reich cingedrungen und stehen bereits am Gelben Fluß:' Ein Gebiet, bas größer ist als das Deut- > ' » Heute Beilage: Ttnsere V)ehrmaGt
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