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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 31.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-188912310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18891231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18891231
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1889
- Monat1889-12
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betrag noch nachzuentrichten; im Falle des unverschulveten Verlustes der Steuer marke wird dem Verlustträger gegen Erlegung von 1,-.» Mark eine neue Hunde steuermarke ausgeantwortet. ES wird endlich noch betreffs der Anbringung der Steuermarken an den Halsbändern der Hunde auf die Bekanntmachung vom 23. November 1882 aufmerksam gemacht, mit dem Bemerken, das Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften unnachsichtlich werden geahndet werden. Eibenstock, am 30. Dezember 1889. Der Stadtrath. Löscher. Bg Bekanntmachung. Die Expeditionen des unterzeichneten StadtratheS werden, wie bisher, so auch fernerhin an den Sonnabenden bereits Nachmittags um 5 Uhr geschlossen. Eibenstock, den 29. Dezember 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. B c k a n n t in a ch n u g. Der bisherige Expedient bei dem Rathe zu Leipzig Herr Jutius Wilhelm Albert Hleumann geboren zu Danzig ist heute als Rathsregistrator, sowie als erster Stellvertreter des Standesbeamten und als Stellvertreter des AichamtsvorstandS in Pflicht genommen worden. Eibenstock, den 30. Dezember 1889. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Bckanntinachung. Es wird hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß vom 2. vis 1k. Januar 18SV die Zuschreibung der Zinsen nur in denjenigen Sparkassen- Büchern erfolgen kann, in welchen während dieser Zeit Anlagen oder Abheb ungen bewirkt werden und nach Ablauf dieser Frist erst diese Zuschreib ung auch in den übrigen Sparkassen-Büchern vorgenommen werden wird. Sparkassen - Verwaltung Eibenstock, am 30. Dezember 1889. Nachdem Hie Abschätzung zu den hiesige» Communaulageu auf das Jahr 1890 beendet ist, liegt das betreffende Cataster vom 2. Januar 1890 ab 14 Tage lang in der Expedition des unterzeichneten Gemeinderaths in der Weise aus, daß jeder Anlagenpflichtige von seiner Abschätzung Einsicht nehmen kann. Etwaige Reklamationen sind innerhalb der 14tägigen Auslegungsfrist bei dem unterzeichneten Gemeinderathe schriftlich anzubringen und mit Angabe von Beweismitteln, bei Vermeidung des Verlustes der letzteren, zu versehen. Reclamationsschriften, welche diesen Erfordernissen nicht entsprechen, müssen unberücksichtigt bleiben. Schönheide, den 28. Dezember 1889. Der Gemeindcrath. Hagesgeschichte. — Deutschland. Ueber die Uniformirung der Kavallerie bringen die „Hamb. Nachr." einen bemerkenSwerthen Artikel. In demselben wird aus geführt, daß in Folge des rauchlosen Pulvers der Farbe der Uniformen mehr Aufmerksamkeit zugewendet werden müsse, besonders den rothen und den weißen Uniformen, also Husaren und Kürassieren. ES werden in dieser Hinsicht „ziemlich einschneidende Aender- ungen" angekündigt. Auch bei Dragonern und Ulanen würde „innerhalb gewisser Grenzen eine Vereinheit lichung empfehlenswert^ sein." — Zu Weihnachten schenkte der Kaiser dem General-Feldmarschall Grafen Moltke eine kost bare und geschmackvolle Schnupftabakdose. Aus Kon stantinopel hatte der Kaiser dem Grafen Moltke ein von Jasmund gemaltes Aquarellbild mitgebracht, wel ches ein dort soeben fertiggcstelltes Moltke-Denkmal darstellt. Dieses Denkmal besteht aus einem Obelis ken mit dem Medaillonporträt des Grafen Moltke. — Wie die „Allg. Ztg." meldet, hat Prinzregent Luitpold genehmigt, daß die bayrischen Brief marken in den für die Werthzeichen des Weltpost vereins geltenden Farben hergestcllt werden. Die neuen Marken werden von Neujahr ab, resp. nach dem gänzlichen Verbrauch der alten bayrischen Mar ken verkauft werden. -- Ueber das frühere Auftreten der Influenza hat ein Leser des „Leipz. Tagebl." in Schmaling's Hohnsteinischer Geschichte (1788—91) folgende Mit theilungen gefunden: „Influenza." ES Hst diese Krankheit höchstwahrscheinlich mehrmals auch Thüringen befallen, und vielleicht war sie das allgemeine Haupt- und Brustweh, dessen die Chronikenschreiber gedenken. Die Krankheit wird auch der spanische Pips genannt, wie sie denn auch Grip heißt. Sie besteht in einer galligten Catharralepidemie, welche eben nicht tövtlich, aber Jung und Alt darnieder wirft, anstcckt und Rückfälle leidet. Die Kranke» klagen über Glieder reißen, Hitze und Angst auf der Brust, bis sich ihre Zufälle in einen heiligen Schnupfen und Auswurf auflösen, die sonst, wenn starke schweißtreibende Mittel gebraucht werden, anch wohl in ein Fieber mit Raserei und unbeschreiblichen Kopfschmerzen ausbrechen. Kühle Lnft, Speisen und Getränke und kühlende Arzneien, nicht aber Aderlaß, thun die beste» Wirkungen, bis durch Schweiß und Auswurf sich die Krankheit bricht und hernach durch gelinde abführende Mittel geendigt wird. Im Anfänge des MaieS 1782 fiel diese Krank heit, die aus Rußland kam nnd fast ganz Europa überzog, auch die Grafschaft heftig an. Im Jahre 1783 waren wieder merkliche Spuren derselben da, und es ward beim Aderlaß als was besonderes be merkt, daß das Blnt sehr in's Gelbe fiel, und auf dem Teller sich ein mehr als gewöhnlich gelbes Wasser von ihm absonderte. Gleiche Frühlings-Epidemie litten wir im Jahre 1788, doch nicht so heftig, als sie in Rußland, Polen und Ungarn ausbrach. — Belgien. Der Streik der belgischen Kohlengrubenarbeiter hat in den Feiertagen an Ausdehnung zugenommen. Die Ruhe wurde nicht gestört. Nach Berichten aus Charleroi wurden daselbst ernste Ereignisse erwartet, ohne daß jedoch zunächst Ruhestörungen befürchtet wurden. Aus Brüssel sind 25 Gendarmen eingetroffen, auch wurden die Bürger garden einberufen. — Südamerika. Die Flitterwochen der neu backenen Republik der Vereinigten Staaten von Bra silien haben nicht lange gedauert. Statt der Bür gerfreiheit herrscht dort drüben schon die Militär diktatur. Das Todtschweigsystem der neuen Gewalt haber ließ sich auf die Dauer nicht durchführen. Trotz aller UnterdrückungSvcrsuchc und Schönfärbereien erfährt die Welt den wahren Stand der Dinge in Brasilien. Es zeigt sich, daß die neue Regierung keineswegs von dem allgemeinen Vertrauen der Be völkerung und der Provinzen getragen wird. Schon der Entschluß der neuen Gewalthaber, die allgemeinen Wahlen auf 9 Monate zu vertagen und de» Zusam mentritt der neuzuwählenden Volksvertretung gar auf 11 Monate zu verschieben, zeigt, daß die Urheber der Revolution zunächst ein Jahr lang ungestört das Heft in den Händen haben wollen. Es ist eine strenge Militär-Diktatur, welche das milve konstitu tionelle Regiment des Kaisers Dom Pedro abgelöst hat. Sie kann sich nur durch Gewaltmaßrcgeln be haupten. Die ordentlichen Gerichte sind aufgehoben. Wer eine den Gewalthabern mißfällige Handlung begeht, wird wegen Aufruhrs vor ein Kriegsgericht gestellt, mißliebige Zeitungen werden einfach unter drückt, die Preßfreiheit besteht in der Erlaubniß, den Gewalthabern zu schmeicheln. Die gefeierte Republik ist also bereits in die politische Schreckensherrschaft ausgeartet und vergebens verbrämt sich die Militär- Diktatur mit dem Jakobinerthume. Die Revolution hat den Provinzen die föderative Republik aufge- drungen; sie sind des Gehorsams gegen den Kaiser ledig und sehen nicht ein, warum sie nun einem ehr geizigen, gewissenlosen General als Oberhaupt hul digen sollen. Sie kennen keinerlei Verpflichtungen gegen die neuen Gewalthaber in Rio de Janeiro, dafür erwacht ihr Selbstständigkeitstrieb. Ob der Pronuntiamento-General Fonseca die allerorten auf tauchenden Schilderhebungen niederschlagen kann, wird man bald sehen. Dabei scheint es keineswegs, als ob man die Rückkehr des Kaiserthums wünschte. Dom Pedro hat durch die würdelose Art seines Rück trittes die Sympathieen verscherzt, die er hatte. Kläg licher ist wohl kaum noch ein Fürst vom Thron geschieden. Ec zeigte bei seiner Entthronung und nachträglich auch noch volle Gleichgiltigkeit gegen die Pflichten seines Berufes; offenbar hat er stets von der hohen Bedeutung und Wichtigkeit seiner kaiser lichen Stellung nur sehr nebelhafte Vorstellungen gehabt. Menschlichem Ermessen nach kann in Bra silien Niemand an der Wiederberufung eines solchen Schattenkaisers Interesse haben, zumal mit ihm seine verhaßte Tochter zurückkehrte. Vortheile hätte davon Brasilien schwerlich. Aber der kühne Streich, den der ehrgeizige General Fonseca an der Spitze mehrerer meuternder Regimenter gegen de» schwächlichen Kaiser führte, verlockt jetzt auch Andere, ihr Heil auf die gleiche Weise zu versuchen. Ein fortwährender Wech sel von Generalen in der Präsidentschaft, wie es in den bisherigen Republiken Südamerikas üblich war, scheint auch der neugebackenen brasilianischen Republik nicht erspart werden zu sollen. — Portugal. Lissabon, 28. Dezember. Die Kaiserin von Brasilien ist heute Nach mittag in Opporte gestorben. Eine Herzkrankheit soll die Ursache des Todes gewesen sein. Locale «nd sächfifche Nachrichten. — Schönheide. Nach längerer Pause hielt der Gesangverein „Liederkranz" am 3. Weihnachts feiertage wieder ein Concert ab. Wie gewöhnlich, so wurden die Vorträge auch diesmal meist vorzüglich ausgeführt. Nur einige Mal schien eS, (bei hohen Stellen) als wenn die Stimmen der Sänger, nament lich der Tenoristen, durch Katarrh (vielleicht Influ enza?!) beeinflußt gewesen wären. Es hatte hierunter nicht nur die Reinheit des Gesanges zu leiden, son dern man vermißte dann vor allen Dingen die Weich heit und den Sckmelz des Vortrags. Trotzdem ist aber die Gesammtleistung, wie schon erwähnt, als eine sehr gelungene zu bezeichnen, die den reich ge spendeten Beifall der Zuhörer voll und ganz verdiente. Vor Allem ist anerkennend zu erwähnen, daß der Verein unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Organist Georgi stets nur von dem Besten aus dem deutschen Liederschätze zum Vortrage bringt. DaS Concert fand in dem seit vergangenen Herbst durch Anbau bedeutend geräumiger gewordenen Gam- brinussaal statt. Der Besuch war ein so zahlreicher, daß kein Apfel zur Erde hätte fallen können. — Dresden. Ihre Majestäten der König und die Königin siedeln am 8. Jan. von Streh len nach dem Residenzschloß über. An demselben Tage findet der erste dieswinterliche Hofball statt. — Dresden. Die althistorischen Königs stollen wurden, wie alljährlich, am zweiten Weih nachtsfeiertage früh zwischen 10 u. 11 Uhr im könig lichen Schlosse den Allerhöchsten Herrschaften von der Dresdner Bäckerinnung unter Betheiligung von 8 Meistern und 8 Gesellen überreicht. Se. Majestät der König beehrte mehrere der Herren Depntirten mit huldvoller Ansprache, sich in gnädigster Weise über den Verlauf des Bäckergcwerbes erkundigend und von einigen neueren Vorkommnissen Notiz neh mend. Die gewaltigen Rosinen- und Mandelstollen, 1^2 Meter lang und ein jeder über 20 Kilo schwer, werden auf stammhaften Tragbrettern transportirt und überreicht und sind auch diesmal wieder bei Hrn. Hofmundbäcker Adam in einem besonders dazu vor gerichteten Backofen gebacken worden. — Der Brauch, der Landesherrschaft zu Weihnachten ein Paar Christ stollen zu überreichen, besteht bereits seit 1683, an deren Angaben nach sogar seit Mitte des 16. Jahr hunderts. Früher und noch vor kaum 100 Jahren geschah dies jedes Jahr am 2., 3. oder 4. Weihnachts tag in großer Prozession mit Musik und großem Gepränge. — Dresden. Der Vorstand der Genossenschaft sächsischer Felddiakonen erläßt in Gemeinschaft mit dem Landesverein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger einen erneuten Aufruf zur Betheiligung an der freiwilligen Krankenpflege im Kriege. Dies pa triotische Werk muß schon in Friedenszeiten möglichst vollkommen organisirt sein, wenn es in der entschei denden Stunde dem Vaterlande von Nutzen sein soll. Der Aufruf ersucht deshalb alle diejenigen jungen Männer, welche militärfrei sind oder ihrer Dienst pflicht genügt haben, sich an dem demnächst wieder beginnenden vorbereitenden Unterricht und dem etwa im März stattfintenden vierwöchentlichen Uebungs- kursus im hiesigen Stadtkrankenhanse zu betheiligen. — Dresden. Der rechte Flügelmann des Leib-Grenadier-Regimentes, welcher gegen wärtig noch als Rekrut dient, mißt 2 Meter 6 Cen- timeter. Die Compagnie hat für den Mann voll ständig neue Sachen anschaffen müssen, einen so großen Mann hat man seit Langem nicht gehabt. — Was einem Mitglied des Dresdner Verein« „gegen Armennoth und Bettelei" Alles passiren kann! Spricht bei einem solchen Mitglied kürzlich ein Bettler vor, wird aber mit seiner Bitte um ein Almosen unter Hinweis auf die Mitgliedschaft des genannten Vereins abgewiesen. „In diesem Falle," sagt der Bettler in strengem Tone, „muß ich Sie bitten, mir Ihre Mitgliedskarte vorzulcgen!" — In Schneeberg herrscht noch der Brauch, am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertage« früh 4 Uhr vom Thurm der Wolfgangskirche die alten Weib nachtslieder unter Pauken- und Posaunenbegleitung zu singen. Daß diese Sitte noch zahlreiche Anhänger hat, bewiesen die 96 Sänger, die sich in diesem Jahre betheiligten. — WerneSgrün. In der Nacht vom 21. zum 22. d. M. ist der bei Herrn Brauereibesitzer Günnel hier beschäftigte Bierschröter Gottlieb Heckel in be- dauernswcrther Weise verunglückt. Er war auf der Rückfahrt von Klingenthal begriffen und ging der
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