— 8 7 — * l’homme“. „Entartet“ nicht auch manches „unter den Händen“ des Photographen? Wie ein roter Faden zieht sich durch diese Aufzeichnungen der Gedanke, in der Heimphotographie eine eigentümliche, persönlichere Arbeitsweise aufblühen zu lassen. Auch die Retusche muß sich solchen Plänen einordnen, sie darf nicht als Technik auftreten, sondern nur als ein Mittel zur Vollendung der Abstimmung. Retuschen, die sich aufs Abstimmen beziehen, werden rückseitig auf Mattlack angebracht, oder wenn es sich um zu stark betonte Partien von Nebensächlichkeiten handelt, soll das Negativ an den betreffenden Stellen mit einem in Alkohol getauchten Wattebausch bearbeitet werden, auch verrichtet eine dünne Ammoniumpersulfatlösung sehr gute Dienste. Beim Kopieren werden die schweren Partien zurück gehalten und zu grell gekommene werden nachkopiert. Watte, Papier, bunte Gläser sind anzuwenden —, für solche Arbeits erledigung muß Zeit, Lust und Verständnis vorhanden sein. Die Photographie kann uns noch Großes schenken. Darum gilt hier, was Fontane mahnend zuruft, „das Alte zu lieben“, aber „für das Neue recht eigentlich zu leben“. Beherzige der Heimphotograph diese Lehre. Versuche er sich auf neuen Bahnen, vervollkommene er seine Technik mit den Mitteln der Photographie, durch interessante Lichtanwendung und Prüfung neuer Druckverfahren. Wie wir des Leierkasten mannes mit seinen sich immer wiederholenden Weisen über drüssig werden, so geschieht es auch dem Photographen, der seiner Arbeitsweise keine neuen Spielarten zu entlocken ver steht. Arbeitet alle mit an der Vervollkommnung! Ein neuer Geist mag nach den Stürmen des Welt krieges auch auf die photographischen Leistungen abfärben. Mögen in dieser neuen Zeit wahre Lichtbildner leben.