den Anfänger noch schwieriger zu sein, als die andern Positiv prozesse, und deshalb bleibt die Ideenverbindung: „Pigmentdruck = äußerst verwickelt“ im Gedächtnis zurück. Weiter trägt -der Umstand, daß das Pigmentverfahren nur wenig vom Photohändler propagiert wird, wesentlich dazu bei, seiner Verbreitung entgegen zuwirken. Wer eben mit Pigmentdruck arbeitet, der ist kein Massen verbraucher, und ist deshalb kein großer Umsatz bei ihm zu erwarten. Auch der fortgeschrittene Liebhaberphotograph wird vielfach von den Schilderungen, die die Lehrbücher vom Pigmentdruck geben, verwirrt. All die neuen Begriffe, es genüge „Photometer“, „ein fache“ und „doppelte Übertragung“ anzuführen, türmen anschei nend unüberwindliche Hindernisse vor ihm auf. Es wird bei all diesen Schilderungen aber vergessen, darauf hinzuweisen, daß doppelte Übertragung nur in den wenigsten Fällen in. der Praxis erforderlich ist. Lediglich dann, wenn es sich um wissenschaftliche oder kunstgewerbliche Arbeiten handelt, und wenn es also auf seitenrichtige Wiedergabe des Originals ankommt, ist sie nicht zu umgehen.' Aber in all diesen Fällen greift man nur gelten auf den Pigmentdruck zurück. Der Zweck des Pigmentdrucks ist es eben doch lediglich, feine Zeichnung zu gewährleisten und gefällige und dauerhafte Drucke herzustellen. Ist eine Aufnahme lebenswahr empfunden, ist sie wirkungsvoll in den Raum gestellt und genügt sie den ästhetischen Forderungen, dann ist es nach unserer Ansicht selbst für den kritischen Betrachter, der in der Regel das Original nicht kennt, völlig belanglos, ob rechts oder links vertauscht ist. Die Bildwirkung allein ist ausschlaggebend. Im allgemeinen kommt man somit mit der einfachen Übertragung aus, und hat dadurch den großen Vorteil, nicht nur das Arbeitsverfahren abkürzen und verbilligen zu können, sondern auch noch die verschiedensten Arten von Übertragungspapieren zur Verfügung zu haben. Dadurch wird die Bildwirkung durch einfache, aber oft ausschlaggebende, immer aber noch im zulässigen Rahmen der rein photographischen Arbeits möglichkeiten liegende Kniffe oft unerwartet gesteigert. Die Einwände, die gegen den Pigmentprozeß erhoben werden, sind somit nicht stichhaltig. Das Pigmentverfahren ist, und dies kann nicht oft genug betont werden, einer der leichtesten, die ge fälligsten Wirkungen auf rein photographisch mechanischem Boden ergebenden Prozesses und erfordert nur Liebe zur Sache, Geduld und einige praktische Erfahrung. Zur Massenfabrikation von Bildern, wie dies bei den Entwicklungspapieren ohne weiteres möglich ist, eignet sich der Pigmentdruck aber nicht. Wer also mehr auf Qualität, statt auf Quantität der Bilder Wert legt, beschäftigt sich zweck mäßig mit ihm. Eine einzige Einwendung, die gegen den Pigment-