Diapositive mittels des Kohleverfahrens. Der Kohle- oder Pigmentdruck ist bekanntlich ein Verfahren, in welchem nicht mit lichtempfindlichen Silber- oder anderen Metallsalzen, sondern mittels gefärbter Gelatine, die durch Behand lung mit Chromaten lichtempfindlich gemacht worden ist, kopiert wird. Da man der Gelatine jeden beliebigen lichtbeständigen Farb stoff zusetzen kann, so ist es leicht begreiflich, daß man Bilder in jedem beliebigen Ton erzielen kann, und weil ferner mittels dieses Verfahrens alle Details wiedergegeben werden können, so empfiehlt sich das Pigmentverfahren sehr wohl zur Herstellung von Diapositiven aller Art. "Wegen der Möglichkeit, Bilder in sehr unaktinisch wirk samen Farben herzustellen, eignet sich das Pigmentverfahren namentlich hervorragend für Diapositive in photomechanischen Pro zessen, so daß es dort ausschließlich angewendet werden wird. Das Verfahren selbst beruht darauf, daß mit Chromatlösung behandelte Gelatine durch Lichteinwirkung unlöslich wird, während sie an den nicht belichteten Stellen löslich bleibt. Das Bild wird nun dadurch erzeugt, daß die gefärbte lösliche Gelatine durch Anwendung von warmem Wasser entfernt wird und so die Lichter und Halbtöne gebildet werden können, während die unlöslich ge wordene Gelatine haften bleibt und die Schatten bildet. Beim Pigmentverfahren sitzt die Schicht beim Entwickeln selten mehr auf ihrer ursprünglichen Unterlage, nämlich nur bei Anwendung von mit gefärbter Gelatine überzogenen Glimmer plättchen oder Zelluloidfolien; in allen anderen Fällen sitzt die Schicht während des Kopierens auf Papier und wird erst zum Zweck des Entwickelns auf die Glasplatte übertragen. Die Herstellung von Diapositiven auf Opal- oder Milchglas platten geschieht nun in folgender Weise: Das zur Verwendung kommende Pigmentpapier wird, um es lichtempfindlich zu machen, zunächst auf das bestimmte Format geschnitten und nun in eine Lösung aus: Wasser 100 Teile, doppeltchromsaures Kali 5 „ getaucht, Schicht nach oben, und darin so lange belassen, bis es ganz geschmeidig geworden ist, was in 1—2 Minuten erreicht ist. Hierauf nimmt man das Papier heraus, legt es auf eine Glasplatte, so daß die Schicht auf dem Glase liegt, und preßt alle über schüssige Flüssigkeit durch Auflegen von Saugpapier und Ueber- streichen mit der Hand heraus, zieht es vom Glase ab und hängt es an einem dunkeln Ort zum freiwilligen Trocken auf. Es ist