kt. S«m«r«ch, dm SS. Kedruar. »871 Earl Gerok. 1. Januar 1871. r gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Und ohne Steg und Brücken Ging wolkenleis ihr Gang, Den vielgezahnten Rücken Der Schwabenalp entlang. Sie reckten ihre Glieder, Sie standen hoch und stark, Als fühlte jeder wieder Das alte Heldenmark. Und bis hinab zum Staufen Mit Hellem Rosenschein, Begann's zu überlaufen Die grauen Bergesreih'n. Er trug die Kaiserkrone, Den Mantel und das Schwert, Womit er einst vom Throne Des Reiches Macht gemehrt. Dann drängten sich die Söhne, Die Enkel her um ihn, Zuletzt der bleiche, schöne, Der Knabe Conradin. Die Nebelmäntel schleiften Langhin am Bergesaum, Die Wolkenschuhe streiften Der Wälder Wipfel kaum. Ein jeder mit den Waffen, Den Kronen, die er trug, Auch sah ich Wunden klaffen Bei manchem Mann im Zug. Ein Adler thät sich wiegen, Die Schwingen ausgespannt, Mit stolzen Wendeflügen Hoch ob dem deutschen Land. Voran dem stolzen Trosse Erhob sich feierlich Der alte Barbarosse, Der Kaiser Friederich. Den Kaiserpurpur legte Das Morgenroth ihm an,' Zu krönen ihn, bewegte Die Sonne sich heran. Und allgemach im vollern, Im klaren Tageslicht Erhub der Hohenzollern Erwachend sein Gesicht. Da schien der Zug zu halten: Im letzten Mondenschein Zerflossen die Gestalten Zum grauen Wolkenreihn. Mir schien's, die Fürsten legen Am Berg die Kronen hin, Mir war's, die Geister flögen Wie segnend rings um ihn. Und wie ich stand und lauschte: Kühl streifte mir's das Haar, Ein Morgenwehen rauschte, Aufstieg das junge Jahr. r Wendenacht des Jahres, stillen Sternenlicht, mir ein wunderbares Erhabnes Nachtgesicht. Aus Nachtgewölken ragte Des Staufen kahles Haupt, DaS edle, vielbeklagte, Des Diadems beraubt. Nachts um die zwölfte Stunde Stand ich am Bergesrand, Sah dämmern in die Runde Mein schwäbisch Heimathland. Und rings im Land erklangen Die Glocken allzugleich Den Segen zu empfangen Für's deutsche Kaiserreich. Und wo zur letzten Strecke Sich das Gebirg' verzweigt, Als Hüter an der Ecke Die Zollern bürg aufsteigt, Doch wie die Wolken wallten, Wuchs langsam draus empor Von riesigen Gestalten Ein geisterhafter Chor. Die alten Schwabenkaiser, Das edle Staufenblut, Die starken Eichenrciser, Die tapfre Löwenbrut. Vom Zollern bis zum Staufen Sah ich die Schwabenalp t verlaufen, beschien sie falb. WelletrißisHe Aeilage zum sächsischen Erzähler.