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Der sächsische Erzähler : 18.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735960349-187103186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735960349-18710318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735960349-18710318
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-18
- Monat1871-03
- Jahr1871
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.03.1871
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L87L. .ettetristische Aeitage zum sächsischen ErzäUer. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. S»nnaie»b, dm 18. MLr^ griffes ausreichend sein dürfte. Die Stadt ist weit ausgedehnt; die Hauptstraße, George-Street, ist mehr als eine Stunde lang und nicht viel kürzer ist die Pitt-Street, die Kent-Street und andere, welche in der Richtung von Nord nach Süden führen ; aber die Stadt ist nicht mit der langweiligen Regelmäßigkeit erbaut, welche andere in neuerer Zeit entstandene Städte in ihren Straßen quadraten aufzuweisen haben, sondern bietet viel mehr, da auch das Land, worauf Sydney erbaut wurde, hügelig ist, eine recht hübsche Abwechslung und mehr Aehnlichkeit mit älteren Städten. viele Centner schweren Steine mit Donnern und Krachen an die Felsenwand schleudern, daß die Erde davon erdröhnt. Wehe dem Schiffe, das bei einem solchen Kampfe der entfesselten Naturgewalten nicht mehr die hohe See gewinnen kann! Während die Sonne unterging, fuhren wir an der ihrer landschaftlichen Schönheiten wegen berühmten Jllawarabai, dem australischen Paradiese, mit dem Hafenstädtchen Wolongong vorüber, hinter dem sich das Keiragebirge mit seinen prachtvollen Wäldern erhebt, und um Mitternacht passirten wir Botanh- bai. Zwei Stunden später dampfte der „Rangatira" unter dem auf dem äußeren Southhead befindlichen Leuchtthurme vorüber, passirte kurz darauf das auf dem inneren Southhead befindliche Leuchtfeuer und hatte den Eingang zum Port Jackson erreicht. Noch an einem dritten, auf einem Schiffe brennen den Leuchtfeuer ging.es vorbei, und darauf glitt der Dampfer langsam in der Bai dahin, unter fortwährendem Läuten mit der Schiffsglocke, bis wir vor Sydney hielten. Die Sonne übergoß die Hauptstadt Australiens mit all' ihrem Glame, als ich des andern Morgens, von dem Lärm der arbeitenden Schiffsleute geweckt, wieder an Deck kam. Der Anblick Sydneys von den Ankerplätzen aus ist prachtvoll. Um die tief eingeschnittenen Felsen ufer erheben sich hinter den riesigen Gchisssmasten die steinernen Häuser in langen, langen Straßen reihen, mit großen Gebäuden, Kirchen mit ihren Thürmen und rauchenden Schornsteinen industrieller Etablissements dazwischen. Links auf der Höhe eine im gothischen Style erbaute Burg, der Palast In -er Hauptstadt Australiens und ihren Umgebungen. Am 18. September v. I. sollte der zwischen Melbourne und Sydney fahrende Dampfer „Ränga- Kva" abgehen; ich beeilte mich, ihn zu benutzen, und um vier Uhr des genannten Tages lief das schöne Md bequem eingerichtete Schiff schon zwischen den Port-Philip-Heads hinaus auf das weite wogende Meer. Bald wurden wir eines Leuchtthurmes auf Eap Schanck ansichtig, und während der Nacht pas- sirten-wir einen zweiten am Cap Wilson, der dritte kam des anderen Vormittags am Cap Howe in Sicht. Es sind dies nicht die einzigen auf dem Wege von Melbourne nach Sydney, auch an der Twofoldbai und am Cap Jervis stehen Leuchtthürme Mrd es ist sicherlich keines der unbedeutendsten Zeichen Mr dis Thatfraft der Bürger in den jungen Staaten ritt fünften Welttheile, daß sie in dem kurzen Zeit räume einiger Jahrzehnte fast allenthalben, wo es für die Schifffahrt von Nutzen sein kann, solche mit sehr großen Bau- und Unterhaltungskosten verbundene Signale eingerichtet haben. Die Reisegesellschaft auf dem „Rangatira" be stand aus Geschäftsleuten; Gold und Wolle waren die zwei Angelpunkte, um welche sich die Unter haltung drehte. Da ich derselben kein so großes Interesse abgewinnen 'konnte, wie die mehr dabei Betheiligten, und das Schiff nicht, wie sonst manch mal geschieht, in Twofold- und Jervisbai anlegte, <llso weit von der Küste wegblieb, so daß diese nur Men in Sicht kam, so war die Fahrt eigentlich einförmiger, als ich mir versprochen hatte. Erst des Gouverneurs, und unten am blauen Wasser, gegen Abend des zweiten Tages näherten wir uns auf einem steilen Vorsprunge der Felsen, ein Festungs- Wieder dem Gestade und ich bewunderte die manch- werk, „Fort Macquarie", das übrigens mehr für mal bis zu 60 Meter senkrecht aus dem Meere den Luxus der Begrüßung von englischen Kriegs aussteigenden Sandsteinwälle mit dem verkümmerten schiffen, als für den Ernst eines feindlichen An- Baumwuchse oben drauf, der sich in scharfen, dunklen Umrissen von dem rothen Abendhimmel auszeichnete. Die Küste selbst lag schon in tiefem Schatten, aber sk bot ein Landschaftsbild von majestätischer Ruhe. Die kleinen Wellen des ebbenden Meeres spielten mir dm kleinen Steinen am Strande und die Brandung war nur kenntlich an der weißen Schaum- lknie, aber kaum hörbar. Wie ganz anders mag sich diese Landschaft zeigen, wenn die Fluth steigt, die brandenden Wogen und Wasser peitscht, daß Schaum und Gischt bis zu den Wipfeln der Bäume emporspritzen, und wenn die ergrimmten Wellen die
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