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Der sächsische Erzähler : 01.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735960349-187104011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735960349-18710401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735960349-18710401
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-01
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 01.04.1871
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1871 Zur Sternen führte. Später wurden auf diesem Wappen zwei Stäbe und vier Sterne sichtbar, als im Jahre 1502 der Herzog Georg von Sachsen die Stadt zwar in Besitz genommen, jedoch auf Erkenntniß Kaiser Maximilian I. diese dem Bischof Johann VI. von Saalhausen wieder einräumen mußte, welcher sich überhaupt um Bischofswerda sehr verdient ge macht hatte. Sonach sind denn bis auf unsere Zeit 795 Jahre verflossen, seit Bischofswerda in der Reihe der sächsischen Städte genannt wird. Unter anderen Privilegien und Freiheiten, mit welchen die neue Stadt beschenkt wurde, gehörte Schriftsassen, welche an den Bischof nur halbe Tranffteuer gaben, und über 80 Dörfer deutschen und wendischen Antheils Bierzwang ausübten; eben so hatte die Stadt Ober- und Erbgericht und hohe Jagd, und der regierende Bürgermeister wurde zwar von dem Churfürsten von Sachsen und dem Bischof von Meißen in seinem Amte bestätigt, aber von der Bürgerschaft gewählt. Fünf und vierzig Bischöfe des Domstiftes Meißen regierten über Bischofswerda, bis der letzte derselben, Johann IX. von Haugwitz aus dem Hause Putzkau, Stadt und Amt den 14. Januar 1559 dem Chur fürsten von Sachsen August I. auf dem Schlosse zu Stolpen übergab. Dieser Bischof trat zur lutherischen Lehre über und man sagte von ihm, daß er drei Sünden begangen, die ihm kein Papst vergeben könne: erstens sei er ein Ketzer geworden, zweitens habe er seine Pathe aus der Taufe gehoben, und drittens diese dann später geheirathet, welches nach päpstlichen Ansichten zu den Todsünden gehörte. Wenn Bischofswerda in den letztverwichenen Jahrhunderten bis auf die neuere Zeit unter den Gräuelscenen des dreißigjährigen und siebenjährigen Krieges litt, wenn es alle Drangsale der Napoleonischen Feldzüge trafen, wenn Feuersbrünste, wie in den Jahren 1469, 1569, 1596, 1641, 1671, 1712 und in der neueren Zeit im Jahre 1813, den größten Theil der Stadt in Schutt und Asche legten, so ist Bischofswerda schon vor seiner Erhebung zur Stadt und kurz nach Begründung derselben eben so oft und hart von den Drangsalen des Kriegs und des Aufruhrs betroffen worden. Schon im Jahre 1002 und später im Jahre 1015 verheerte der Herzog BoleSlav und dessen Sohn mit seinen Polen die Lausitz und die Meißner Lande, eben so 1411 König WenzeSlauS von Böhmen und im Jahre 1429 Procop mit seinen Hussitten. Lhnrfürstlich und Bischöflich.*) Sine Erzählung aus der Borzeit Bischofswerdas. So weit die Geschichte unseres Vaterlandes geht, finden wir, daß keiner der Staaten Deutschlands so heftig und oft blutig vernichtend von Stürmen der Zeit Jahrhunderte hindurch heimgesucht worden ist, gls Sachsen. So wie es die Wiege der Refor mation war, war es auch das Schlachtfeld, auf Welchem die Heere Europas und die asiatischen Horden Rußlands den Boden mit Blut düngten, . ° K- Felder d-S Landmanns »erwüst-ten, und Dörfer ?"ch v°n S-Uen der Suchen Sachsens d.e Auer- Mld Städte in Trümmerhaufen verwandelten. Bon ^deS ^Rachs ^r^ Äirgerschast^ al» Mn diesen Zeitstürmen traf auch Bischofswerda esti nicht kleiner Theil, und ehe wir zu einer ein fachen Erzählung aus der Vorzeit dieser Stadt übergehen, ist es vor Allem nöthig, unsere Leser mit dxm Stand der Verhältnisse bekannt zu machen, welche zu einer Zeit hier herrschten, als Bischofs werda zwar eine churfürstlich sächsische Stadt war, sich jedoch in der für Rath und Bürgerschaft höchst nachtheiligen Lage befand, dem Bischof von Meißen unterthänig zu sein, daher zweien Herren zu gehorchen, ohne daß einer von Beiden es der Mühe Werth hielt, die Stadt zu schützen, wo es Noth that. — Wir wollen jetzt einen Blick auf die Entstehung Von Bischofswerda werfen — in deren Mitte dieses Wochenblatt nun 25 Jahre gewirkt und fortwirken soll—, auf die Ereignisse, von welchen diese Stadt bis zu der Zeit, wo unsere Erzählung beginnt, betroffen Wurde, und dann zu der sogenannten Carlowitzischen Fehde zurückkehren, die den Stoff dieser Skizze bildet. Als Kaiser Heinrich der Sachse den 2. Januar des Jahres 938 nach Christi Geburt das Domstift Meißen zu Ehren Johannes des Täufers einweihte, schenkte er dem neuen Stifte zugleich eine nicht unbedeutende Strecke Landes, welches zugleich das Gebiet mit umfaßte, auf dem Bischofswerda und Stolpen liegen. Der erste Bischof Meißens, Burghard, welcher von Papst Johann Xlll. ein gesetzt wurde und im Jahre 968 zur Regierung kam, war der Gründer der jetzigen Stadt Bischofswerda, die jedoch bis zur Zeit des Bischofs Benno im Jahre 1076 ein ganz unbedeutender Marktflecken blieb, von diesem aber zur Stadt erhoben wurde und in seinem Wappen den Bischofsstab nebst zwei *) Auf Wunsch vieler geehrter Abonnenten aus dem Jahrgänge 1846 des „sächsischen Erzählers" wiederholt. Die Red. EWWchmd, brrr 1. April. belletristische Anlage zum sächsischen Erzähler.
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