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Der sächsische Erzähler : 04.08.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735960349-188308048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735960349-18830804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735960349-18830804
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1883
- Monat1883-08
- Tag1883-08-04
- Monat1883-08
- Jahr1883
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.08.1883
- Autor
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H D G«nnckhe»tz, 4« 4. LttMtst. DHHH. Aettetrißische Anlage zum süchfischen Erzähler. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Ein Seemannstraum. Zur Warnung für junge Binnenländer nach eigenen Erlebnissen erzählt van H. B. — B. (Fortsetzung.) Da» Schlafen in unserem Logt» war bei großer Hitze eine fürchterliche Qual; wir schliefen deshalb -unter dem Sonnenzelt, was über die Back an der Spitze des Schiffes au-gespannt war. Hier schlief <S sich schön, der Mond versilberte Alles mit seinen Strahlen, nur leise plätscherte manche» Mal ein Müder von einem vorbeifährenden Boote; nach zwei Mächten aber fingen mein« Backen an förmlich al» Taschen herunterzuhängen, so daß ich ein erschreckende» Aussehen hatte. Der Capitän glaubte darin den Einfluß des Mondes zu sehen, di« Ausdünstungen de» Wassers mögen aber wohl die meiste Schuld tragen. Ich bekam den Befehl, wieder unter Deck zu schlafen, da» Nebel ging damit auch schnell, der Aufenthalt in dieser Backofenhitze war ganz entsetzlich. Endlich war das Schiff bi» oben an voll von Fässern, unsere 50 Waflerfäffer waren vom Zimmer mann bi« auf 6 in Bunde geschlagen, die 6 wurden mit neuem Wasser gefüllt, der Proviant eingenommen und wir legten uns auf dir Rhede, um den Befehl zur Abfahrt zu gewärtigen. Die nächste Nacht war die erste, so lange wir in New-Jork waren, wo e» regnete und zwar in Strömen. Bon den Matrosen «ar nur Theodor, welcher schrieb und wir 2 Jungen am Bord ; gegen II Uhr kamen die Anderen, Theo dor fuhr mit der Schaluppe an'» Land, um sie zu holen. Beim Herausstetgen an Deck fiel Theodor kopfüber zurück in's Wasser; ohne sich einen Augen blick zu besinnen, sprang der Zimmermann ihm nach und rettete ihn mit Gefahr seine» eigenen Leben», da er selbst de» Schwimmen» ebenfalls unkundig war. Am anderen Morgen kam die Ordre, nach London in See zu gehen; gleich von Beginn an waren wir 4>on besserem Wetter begünstigt und erreichten de», halb schon in 32 Tagen die Themsemündung. Sin viel bester al» wir segelnde» Schiff verließ aber erst 8 Tage später New-Jork und kam doch noch zwei Tage früher nach London al« wir. Nach einigen Tagen in See kamen wir über die Newfoundland« Bank«; sehr häufig wurde durch Dothen die Beschaffenheit de» Boden« untersucht, um Henau daraus zu bestimmen, wo wir un» befanden. Wir sahen viel französische Schiffe behuf« Fischfang auf den Bänken vor Anker liegen, die Schiffe und die schlaff zum Trocknen hängenden Segel sahm von dem vielen Thranau-kocheu ganz schwarz ge wuchert au«. L« ist eia schwere« Dasein auf diesen Schiffen; oft mästen die Matrosen Tag und Nach in den Booten beim Fischfang bleiben, da« Leben gleicht sehr dem anstrengenden Dienste auf den Wallfischfahrern, nur haben sie nicht auch noch wie auf diesen mit Schnee und Eis zu kämpfen. In einer sternenhellen Nacht, als ich bei ruhigem Wetter gerade auf Deck lang ausgestreckt lag und meinen Träumen von der Heimath nachhing, wurde ich durch ein entsetzliche» Getöse gewecki; mehr als 12 große sogenannte Waalfische tauchten auf und verursachten durch Ausstößen des eingeschlockten Wasser» durch ihr Spritzloch (die wirklichen Wall fische haben 2 Spritzlöcher) einen großen Lärm; die Fische waren gewiß 20 -30 Fuß lang, die Köpfe 3—4 Fuß dick, «n einem schönen Tage sahen wir 3 Haifische, 2 groß- und I kleiner, hinter unserem Schiffe schwimmen; sofort wurde an einem starken Haken ein Stück Speck ausgeworfen, der kleine Hai war der schnellste und wüthete mit recht großer Kraft, um da» ihn fesselnde Tau zu zerreißen. Nachdem er sich etwa« geschwächt, wurde da« Tau angezogen, er war aber noch nicht in halber Schiffshöhe, als er sich mit dem an der Schiffs wand eingestemmten Schwänze mit einem Satze auf Deck neben den steuernden Matrosen schwang. Trotzdem er nur ungefähr 6 Fuß lang war, schlug er doch mit dem Schwänze so wüthend, daß da» Deck thrönte und der Steuermann schleunigst wegspringeo mußte, da mit ihm nicht ein Bein zerschlagen wurde- Wir stießen dem Hai nun eine Holzstavge in den mit recht kräftigen Zähnen bewaffneten Rachen und schleppten ihn, der hierdurch wehrlos war, nach dem Vorderdeck, wo ihm der Koch mit einem Bxtschlage den Schwanz vom Rumpfe trennte. Hierdurch ist die Rückeomarkssäule zerschnitten und da« eigentliche Leben entflohen; noch Stunde schlug aber der Hai mit dem Rumpfe das Deck, ehe die Lebens geister alle zur Ruhe kamen. DaS Fleisch wird nur von einigen Insel-Bewohnern gegessen, wir warfen e» über Bord; die Haut dient getrocknet zum Polircn, die Rückenmarkssäule wird zü Stcck- knöpfen verarbeitet. Der Schwanz wurde als Siegeszeichen am Bugspriet angrnagelt. — Ungefähr auf halber Reise in der Mitte des atlantischen Oceau« bemerkte der Obersteuermann bei der Pumpearevision, daß wir mehr als 4 Fuß Wasser im Raume hatten. Sofort wurden alle Mann zum Pumpen beordert und nach halbstündiger schwerer Arbeit war das Master beseitigt. Schoa aber nach 2 Stunden wurde die gleiche Waffermenge im Raume gefunden und wir mußten nun, da dem nach rin große« Leck vorhanden war, alle 2 Stunden
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