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Der sächsische Erzähler : 17.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735960349-188311177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735960349-18831117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735960349-18831117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-17
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.11.1883
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46. eomurbeud, den 17. November. l883. Mettetrrßische Aeilage zum sächsischen Lrzählec. Znr gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Pie 460jährige Jubelfeier Les Geburts-nnd Tauftages vr Martar Luther in Mfchofswerda, am 10. und 11. November 1883. Gotter Wort und Luther'« Lehr', Sie vergehen nimmermehr! So weit die deutsche Zunge klingt, ja weit darüber hinaus hat Alles, was evangelisch heißt, den 10. November 1883, den 400jährigcn Geburts tag l)r. Martin Lmher's, feierlich begangen. Ja Gott im Himmel würden wir mit Undank gelohnt Haben, wenn an diesem Feste durch unsere Seele nicht ein «Strom voller Freude und Jubel gewogt hätte. Lange vorher hatte sich daher die evangelische -Christenheit zu diesem Feste gerüstet, da wir Alle «kannten, daß Gott selbst es war, welcher durch Luther das verschüttete Evangelium wieder an das Licht gezogen und ihm neue Bahn auf Erden ge brochen hat. Zum Gedächtniß dieses frohen Jubel tages sind daher überall großartige Stiftungen ent« -standen, evangelische Kirchen gegründet, Denkmäler errichtet und den Kirchen selbst mancherlei Liebes gaben zugewicsen worden. Ja es war eine herrliche Feier, welche die evangelische Christenheit an diesem Tag beging und gewiß wird auch die Frucht der selben in unfern Gemeinden eine bleibende sein. Auch unsere liebe evangelische Gemeinde Bischofs werda Hal das Jubelfest auf würdige Weise gefeiert «ad sich zu demselben lange vorher gerüstet. Hatte doch unsere Gemeinde auf Beschluß des Kirchenvorstandes mehrere Wochen vorher durch ge diegene Borträge über Luthcr's Leben und Wirken, welche an vier Abenden in unserer Hauptkirche vor zahlreichen, aufmerksamen Zuhörern gehalten wurden, -eine recht würdige Vorbereitung zu diesem Feste er- halten und gewiß haben zugleich all; Zuhörer unfern Luther von Neuem lieb gewonnen, al» dieselben im letzten Bortrage ein so schönes Luiherbilv in be- geistcter Sprache durch Herrn Consistorialrath vr. DtbeliuS aus Dresden gezeichnet bekamen. So rückte unter mancherlei Zurüstungen auch bei uns der festliche Jubeltag heran. Ein besondere« Aest- Comitee hatte die Ausführung des Festes in die Hände genommen und das Programm festgestelli. Die Mitglieder de« Gustav-Adolf-JungfrauenvereinS Waren tagelang vorher mit mehreren Bürgern unserer Stadt bemüht, da- Innere der Hauptkirche festlich zu schmücken. So erschien endlich Sonnabend, ver 10. November, und Gott sah gnädig herab auf sein Volk, denn trotz der vorgerückten Jahreszeit war da« Wetter den ganzen Tag hindurch günstig und freund lich. Zur frühen Morgenstunde früh 6 Uhr ertönte das Geläute sämmtlicher Glocken unserer Hauptkirche freudig in die Brust des evangelischen Christen hinein. Es war eine feierliche Stunde, in welcher die Be wohner unserer Stadt durch den Mund der Glocken zur stillen Morgenzeit auf die hohe Bedeutung des Tages aufmerksam gemacht wurden. Bald sah man auch sowohl von den öffentlichen Gebäuden, als auch von mehreren Privathäusern Flaggen und Fahnen herabwehen und Sucherbilder und Büsten an den Fenstern ausgestellt. Früh 10 Uhr fand nun in der Aula des hiesigen Schulhauses ein feierlicher SchulactuS statt, zu welchem sich außer den oberen Classen der hiesigen Bürgerschulen auch Mitglieder der königl. uuv städtischen Behörden, da« Lehrerkollegium und viele Bürger eingefunvcn halten. Auch hier war eine Lutherbüste aufgestellt, reich mit Blumen und Kränzen geschmückt, und Bilder von Luther und Melanchthoa zur Erinnerung an diese feierliche Stunde im Saale angebracht. Mit einem gemeinsamen Choralgesang ward die Feierlichkeit eröffnet, worauf ein größeres Mädchen unserer Schulanstalt ein längeres Gedicht vortrug und zum Schluß desselben die Lutherbüste mit einem Lorbeer kranze schmückte. Das Lied: .Ein' feste Burg ist unser Gott" ertönte nun mit kräftiger Stimme von Kindern und Erwachsenen und versetzte gewiß alle Anwesenden in die rechte Feststimmung. Herr Schul direktor Dr. Henze hielt hierauf die Festrede, in welcher derselbe in höchst ansprechender und klarer Weise den Zuhörern in herrlichen Worten die großen Verdienste unser« 0r. Martin Luther vor die Seele führte und den Kindern recht lebendig an's Herz legte, was derselbe vorzüglich der Schule gebracht habe. Nach einem abermaligen Gesang sprach noch ein zweites Schulmädchen ein Gedicht, worauf die Feierlichkeit mit einem LiederverS geschloffen wurde. Im festlichen Zuge bewegte sich nun die Schul jugend nach dem freien Platz vor der Schule, um hier Zeuge einer Feierlichkeit zu sein, welche unsere Kinder für alle Zeiten an den heutigen Jubeltag erinnern sollte. Hier war auf Beschluß des Sladl- rathe« eine junge, kräftige Buche ausgestellt worden, um sie zur Erinnerung an die 400jährige Jubel feier von Luther's Geburtstag als Lutherbuche auf diesen schönen freien Platz in Gegenwart der königl. unv städtischen Behörden, vieler Zuschauer und unserer Kinder zu pflanzen, damit sie hier bis in die spätesten Zeiten grünen und wachsen möge. Die Kinder bildeten nun um diesen freien Platz, welcher auf Anordnung de« Herrn Stadtralh Kind bereit«
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