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Weißeritz-Zeitung : 29.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186710296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18671029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18671029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-29
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.10.1867
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Weißerih-Ieitung Preis pro Quart«! 1V Ngr. Inserate die Spalten-Zeil« 8 Psa- Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch allePost- anstalten. Amts- «nd Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter nnd Stadtrathe ' zv Dippoldiswalde vnd./raveustein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Das 33üjährige Reformations-Jubiläum scheint über der ernsten politischen Arbeit, mit welcher das Volk an seiner staatlichen Neugestaltung eben be schäftigt ist, fast in Vergessenheit zu kommen. Wir erinnern uns noch mit lebhafter Freude der überraus glänzenden Jubelfeste von 1830, 1839 und 1855. Netteren Leuten wird das Fest von 1817 noch in Er innerung leben. Wie anders sieht es heute, wenige Tage vor der 350. Wiederkehr des Jahrestages des Anbeginns der Reformation im deutschen Vaterlande aus? Von Vorbereitungen für dieses Fest haben wir bisher noch nichts vernommen. Manche haben wohl eine Anordnung von Oben erwartet. Allein wir be kennen offen, daß wir es dem CultuSminifterium zu besonderem Danke anrechnen, daß es eine Angelegenheit, die sich nicht füglich anbesehlen läßt, dem protestantischen Bewußtsein, dem Selbstregimente der Gemeinden über lassen hat. Die Fortgeschrittenen meinen wieder, die Reformation sei ein überwundener Standtpunkt, daher keine besondere Veranlassung zu einer Jubelfeier vor handen. Die große Masse ist wie gewöhnlich indiffe rent. Die nächsten Tage werden lehren, ob das deutsche Volk gegen eine Erinnerungsfeier an „seine größte Thal," wie ein geistvoller Schriftsteller die Reforma tion nennt, wirklich so gleichgültig geworden ist, wie es jetzt den Anschein hat. Gründung eines Bezirksarmenvereins und Errichtung eines Bezirksarmenhauses. Die letzte Sitzung des hiesigen Landwirthschaft- lichen Zweigvereins bot ein nicht geringes Interesse durch die vom Vorsitzenden, Herrn Rittergutsbesitzer Grahl, auf die Tagesordnung gebrachte Frage wegen Gründung eines Bezirksarmenvereins bez. Errichtung eines Bezirksarmenhauses. Es waren 25 Mitglieder und einige Gäste erschienen, unter letzteren Herr vr. Schulze in Hausdorf als Vertreter des landwirthschaft- lichen Vereins von Reinhardsgrimma (Buschhaus). Die Versammlung erklärte sich einstimmig für Begründung eines Bezirksarmenvereins, sowie für Er richtung eines entsprechenden Gebäudes für die Unter zubringenden. Rücksichtlich der letzter« wurden Arbeits scheue, Kranke und Notharme unterschieden und weiter beschlossen, das fragliche Gebäude zur Aufnahme aller drei Elasten einzurichten, selbstverständlich unter ent sprechender strenger Sonderung der einzelnen Elasten. Belebter wurde die Debatte, als über die zu be schaffenden Mittel zu sprechen war. Der mit an wesende Hr. Gerichtsamtmann Drewitz erklärte zwar zur Freude der Anwesenden, daß der zur Begründung eines Amtskrankenhauses hier durch seinen Vorgänger be gründete und bis jetzt fortgeführte Fond bereits circa 12,000 Thlr. betrage, hielt jedoch diese Summe zur Erreichung des vorgesteckten Zieles für zu klein und dazu ungefähr ein Capital von 20—30000 Thlr. für erforderlich, weshalb er empfahl, die Angelegenheit noch etwa 5 Jahre lang zu beanstanden. Die Versammlung vermochte sich dieser Ansicht jedoch nicht anzuschließen, namentlich wurde vom Vorsitze aus darauf hmgewiesen, daß z. B. in Meißen bei einem größeren Bezirk die Herstellung eines solchen Gebäudes einschließlich sämmt- licher innerer Einrichtung nur 12000 Thlr. erfordert habe; es wurde ferner hervorgehoben, daß, die Unter haltung des Instituts anlangend, in Zukunft die jetzt zu den einzelnen Armencaffen geflossenen Beiträge frei würden, daß von den fast gänzlich überflüssig werden den Einzelarmenhäusern Zinsen erzielt werden würden, daß weiter die anwesenden Herren Rittergutsbesitzer erklärt hätten, nach ihren gesammten Steuereinheiten als beitragspflichtig sich erklären zu wollen, und daß endlich der für Errichtung eines Amtskrankenhauses gegründete Fond in Zukunft fortbestehen und seine Er trägnisse der „Allgemeinen Armencasse" zufließen lassen könne.' Gestützt auf Vorstehendes, beschloß die Ver sammlung, unverweilt an die Ausführung ihres Be schlusses zu gehen. Nachdem man sich noch dahin geeinigt, daß die Beiträge von den beigetretenen Gemeinden gleichmäßig nach Steuereinheiten gezahlt werden sollten, wählte man eine Commission, welche dem Verein alsbald be stimmte Vorlagen zu machen hat. In diese Commission wurden Hr. Gerichtsawtmann Drewitz als Vorsitzender, Hr. Rittergutsbes. Aster, Hr. Rittergutsbes. Grahl, Hr. Oec.-Rath Bering, Hr. Amtslandrichter Richter, Hr. Amtslandrichter Horn gewählt, letztere beiden mit der Bestimmung, einen ihnen geeignet scheinenden Ge meindevorstand zuzuwählen. Namentlich wird es Aufgabe dieser Commission sein, auch mit der Stadt Dippoldiswalde in Unter handlung zu treten, damit, falls das Bezirksarmenhaus, wie die Versammlung dies schon wegen der bequemeren ärztlichen Hilfe, der Beschäftigung der Correctionäre u. s. w. als Wunsch aussprach, seinen Sitz in Dippol diswalde erhalten sollte, durch Benutzung der daselbst bestehenden Armen- und Krankenhaus-Einrichtungen, wesentliche Ersparnisse bei der Begründung erzielt werden können. Wir behalten uns vor, auf den Ge genstand zurückzukommen, wenn die Commission Bericht erstattet haben wird. LxL.
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