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Auer Tageblatt : 08.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192212087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19221208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19221208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-12
- Tag1922-12-08
- Monat1922-12
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- Auer Tageblatt : 08.12.1922
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u»»- aet. Ill- Wdotl zz irvos "I ssov «SS »oos ea. V0 bw biesetzigea preis«, «m- »rtlgr «i». «bars««. inst«, b»str. ». Mer »wähl tßwert SSEVR abiih Lu« Setttnplatz !«Igw ol« im dlstt. tt. Jahrgang Ir«>tag, il«n ». Dezamber 1S22 WWD ^KAklgkk fitk -as EkWkbikA» ßirnfveech-Kntidleö Lr< ß», es-Ww nnfwechWee» »>e«^ «I»«Mch««DtomMechMt««— MM» t««amI»tt«.N-e-i-eeteM. Nr. 2SS Nelchshaushalt unck Reparation. Ten fehx bedeutsamen Au»füHruMn..dte der Reich»« finanzmtntster Tr. Herme» am Mittwoch IM tzaus- haltSau-schuß de» Reichstage» über dt« Steuerpläne der Regierung gemacht Hat, hat er am Tonner'-rag eine sehr angelegt«, eindringlich« und aufschlußreiche Darstellung der stnan-tellen Lag« de» Reich«» und der be« absichtigten Reparatton-pottttk de» neuen Kabinett» fvl« gen lassen. Tr. Herme» ging au» von den bereit» be« kannten außerordentlich hohen Zisfern de» Nachtrags, etat», in denen sich die rasende Geldentwertung ausdrückt. Sodann führte er den Nachweis dafür, wie unsinnig Pie Behauptung ist, daß irgend jemand in Deutschland ein Interesse an der Geldentwertung habe. Der Minister verweilte besonders bei der im Ausland diel erörterten Frage der hohen Dividenden, deren tatsächlichen Wert er klarstellte, und er zeigte, wie heute bereit» nicht nur ein großer Teil des deutschen Volkes überhaupt von der Substanz seines Vermögens lebt, sich nur Über Wasser zu halten vermag, indem e- den in besseren Zeiten aw gesammelten Besitz veräußert. Während noch die fi nanzielle Entwicklung der ersten drei Monate de» Rech nungsjahres 1922 bei dem damaligen Tvllarstande von 800 die Möglichkeit ejne» Gleichgewichts iM Budget und ein« Reparationsleistung im Gegenwert von einer Mil liarde Goldmavk durchaus gegeben hatte, sind diese Mög lichkeiten durch Pen rapiden Marksturz der folgenden Mo nate restlos vernichtet worden, und die ganze Etats ausstellung ist vollkommen illusorisch. Ter Minister wie» dann auf die trügerischen Hoff nungen hin, die bezüglich einer Atempause an die Regelung der belgischen Schahwechsel geknüpft worden waren, und er kam von dieser Frage zu der Feststellung, daß die Entwertung der deutschen Mark, das schwindende Vertrauen und die wachsende Unmöglichkeit der Erfül lung nicht nur durch das Maß, svndern auch durch die Unsicherheit dar Deutschland zugemuteten Lasten be dingt sind. Tie Pflicht Deutschland», nach einer Sta bilisierung der Mark zu streben, erkannte er als oberstes Gebot an, betont« aber die unabweisbare Notwendig keit ausländischer Hilfe zu diesem Ziel, da» auch im Iw teresse der übrigen Länder, namentlich Frankreichs, er strebt werden müsse. Mit starkem Nachdruck betonte er den Entschluß der Reichsregierung, alle Kräfte des Lan de- bei per Mitwirkung Deutschlands an der Lösung diese» Problems etnzusetzen. Angesichts der gegenwär tigen politischen Gesamtlage, so schloß der Minister, sei Teutschland trotz de» Strebens nach einer endgülti gen Lösung auch bereit, an einer vernünftigen Zwischen lösung mitzuarbeiten, und die Gegenseite sei von dieser deutschen Auffassung in Kenntnis gesetzt. Di« Darlegungen des RetchSfinanzministerS über die finanzielle Lage des Reiche» sind, trotzdem sie dem Ken ner der deutschen Verhältnisse sachlich nur wenig Neues sagen, in ihrer Zusammenfassung und klaren Heraus arbeitung der Tatsachen doch von besonderem Wert und verdienen namentlich im Ausland weitestgehende Beach tung. Mit nicht minderer Aufmerksamkeit wird die ausländisch« Politik auf die*Ankündigungen hören, die Lr. Herme» über den Entschluß der neuen Regierung zu einer aktiven Reparations-Politik auf dem Boden der Note vom 18. November gemacht hat. Ta» Ziel bleibt da bei di« endgültig« von Grund auf neu gestaltete Rege lung der deutschen ReparattonSverpflichtungen unter der Voraussetzung eine» Moratoriums von genügender Dauer und der Reduzierung der Lasten auf ein erträg liche- Matz. Tie deutsch« Regierung hat aber au» der Beobachtung de» Lause», den die internationale.Politik in der letzten Zeit genommen hat, di« Erkenntnis ge zogen, daß zur Zeit da» Hinarbeiten auf eine solche end gültige Lösung keinen Erfolg verspricht, und die Rede de» Ainanzminister» verkündet daher die Bereitschaft zur Mitarbeit an einer vernünftigen und sachlich mög lichen Zwischenlösung. Tr. Herme» hat seine Ankündigung, daß die Reichs regierung dt« Gegenseite von dieser Bereitschaft Unter richtet hab«, keine näheren Mitteilungen darüber hinzu- gefügt, welch« Vorschläge und Anregungen von deutscher seit« mit dieser Mitteilung verbunden sein sollen Da letzte Wort darüber ist ja wohl auch noch! Jitcht gefallen, und di« Regierung wird ohne Zweifel auch die für brauchbar erscheinenden Anregungen nützen, die im Hauptausschu- de« Reichstage» bet der Aussprache über die Erklärungen de» yinanzmintster» vorgebracht wor den find. ' ! ' Dl« Dheinlanäfrage. Vsr N»tch»ptzäfiHerü la Vsssav. Bei einem v»ivch in Dessau, der auf Einladung de» an-attischen Regierung erfolgte, Hw« Retchstyräst- dent Ebert eine Md», in d« u. a. au-führte» ,Ms alle wissen, vor welch schicksalsschweren Fra- -en und Entscheidungen di, Reich-reg ieruna und mit ihr da» gesamt« deutsche Volk steht s wieder Mi in den nächsten Wochen versucht werden, der Lösung de» Re- paratton-problem» näHer-ubonnnenr erneut sollen Ver handlungen beginnen, di« »eigen werden, ob Vernunft und Frieden in der Welt die Oberhand über Feindschaft und Gewalt errungen haben, und dem deutschen Volk da» zu gestanden wird, worauf e» «echt Hat: al» tüch tige» Volk ausrecht und im friedlichen Zusammenwirken mit den Büllern der Erd« sein Leben zu leben. gn tiefem Mitgefühl verfolgen wir dt« Leiden und Sorgen unserer Brüder im Rheinland; treu und un erschütterlich halten wir zu ihnen, wie sie trotz aller Bedrückungen treu zum Reiche stehen; niemals kön nen diese Bande gelüst werden, die uralt« Volksge meinschaft, di« zwettausendjährigp Kultur und Geschichte geschmiedet haben. Latz wir ehrlich bereit find, jede Leistung, die wir tragen können, auf uns zu nehmen, hat die RetchSve- gterung in ihrer Note vom 13. November, die im Ein klang stcht mit den Gutachten unparteiischer auslän discher Sachverständiger von Weltruf, da» hat der Reichs kanzler erneut vor dem Reichstag bekundet. Pflichttreu« Mitarbeit aller Deutschen und selbstlos« OpferwiMgkeit jede» einzelnen nach Maßgabe seiner Kräfte find Nötig, wenn wir da» Ziel der Leben-Möglichkeit unsere» Vol ke», der Gesundung DeutschlandS und Europa» erreichen wollen. Die Entwertung unsere» Gelbe» und die damit ver bundene Teuerung bedrohen weit« Kreise unsere» Vol ke» mit Verelendung.und gefährden aufs äußerste unser ganzes Kulturleben. Einkehr, Selbstzucht und soziale» Pflichtbewußtsein sind heute dringender denn je geboten. In dieser Not der Zeit müssen wir uns alle mit dem Bewußtsein der Gemeinschaft untereinanderund mit deut Vaterland erfüllen. Protest -es preustisihea Staatsrates. Gegen die Bedrohung de» Rheinlandes gab im preu ßischen Staatsrat Vtzepräsident Gravf folgende Erklä rung ab r „Unter Mißachtung der Grundlage des Ver sailler FriedeWS und völliger Verkennung der, für Deutschland gebliebenen ErsÄllungSmöglichkeiten erstrebt die Gewaltpolitik der heutigen französischen Machthaber nach offen ausgesprochen« Drohung die Ablösung rhei nischen Landes vom Reich und weitere militärische Be setzung de» rheinisch-westfälischen Industriegebiete». AIS verfassungsmäßig berufene Vertretung der bedrohten Grenzen erklärt der preußische Staatsrat einmütig schärf sten Einspruch gegen solche Absichten und Drohungen. Mit stolzer Genugtuung stellt der preußische Staatsrat fest, daß alle Lockungen und EinfchüchterungSversuche am Rhein entrüsteter Ablehnung begegnen. , Er vertraut darauf, daß die Treue der Rheinländer und ihr uner schütterlicher Wille, deutsch zu sein und zu bleiben, durch eine entschlossene Reich-Politik gestützt und ge lohnt wird. La» Selbstbestimmung-recht der Völker muß auch für die Rheinland« gelten." der deutsche Gewerkschastsbun-. Die Leitung de» Deutschen Gewerkschaftsbundes in Köln hat den Kreis- und BezirkSdelegierten der Inter alliierten RheinlandkvmmWon in Köln i!n einer Unter redung mitpeteift, Paß an der moralischen Widerstands kraft der Arbeitnehmer alle geheimen und offenen Ver suche auf Angliederung der Rheinland« und weitereGe- waltandrohungen scheitern würden, und gebeten, da englische Auswärtige Amt nicht im unklaren zu lasst» über die Stimmung de» rheinischen arbeitenden Polls». Tie englischen Vertreter erklärten sich bereit, diese Mit teilungen ihrem Auswärtigen Mutt in London zu unter breiten. E Unmögliche Kohlen- un- yolzfor-erungen. Die Alliierten scheinen an ihrer Forderung der Lie ferung von 1,6 Millionen Tonnen Kohl« im Monat festzuhatten. Mn« svlche Lieferung zu leisten, ist für Teutschland aber auf dt« Dauer ganz unmöglich. Mir müssen bereit» mehr Kohlen au» dem Ausland etnflih- ren, al» wir an di« Reparationskommisston aSWltefern hvben. Lite deutsch« Kvhlenetnfuhr im Monat Oktober betrug 2,8 Millionen Tonnen. Ti« über dt« Lieferung an dt« Entente HinausgeheM deutsch, Ausfuhr an Kotzst war wieder sehr niedrig. Sie betrug etwa L00 00Ü Ton nen. Ebenso steht e» mit den Holzliestrungen sowrchl im Hinblick auf die Transportmögltchketten wie auf die vorhandenen Arbeitskräfte. Rach dem für 1SLL vor gesehenen Plan sollen 4,8 Millionen Kubikmeter Holtz an dt« Entente, abgtzltefert werden. E» war für dost «eich mnnüstltch, »inen derartige« »Hand austuhriWM Der Zell Passen »Lngosstaät. Eiche« ietzut die Geuu-tuna- ich. Der bayrische Ministerpräsident hat «Miet, daß « unter keine« Umständen bereit fei. die Forderungm^d« Rote Potneare», -»wett st« Bayer« betreff», M «Wb len. Von eine« MMfiVuchlguuEWHreibe» a» di« Gm tentt könne keine Rede sein. Dr. v. Kutlling Aeh dumv, blicken, daß er ledchftch de» WM« der Vtthrhett dar bayrische« Kammer durchzufühtt» habe, euch diese Kö dafitr, daß mit de« Zugeständnissen und TV»ätlg»We» endlich Schluß gemocht werd«. - . Fnnevhalb der Retchoragierung euch mich IMtar den in Berlin versammelten MintsterpräsideAten der Länder Herrsche zunächst starke Ungewißheit dachlter, wws nn» geschehen solle. Ln gewissen Kreise» de» AaUnärtigea Amtes erwägt man de« Gedawken einer deutsche» Ein heitsfront. In den Kreise» de» Zentrum», der -Um»- traten und der Sozialdemokraten, über auch ttmerWW der Deutschen Volkspartet vermag Zm» stch für diesen Gedanken jedoch nicht zu erwärme», da ehe solcher Schritt provozierend auf dl« Alliierten wirke» rmd »ene Schöp fen in de» Beziehungen herafbeWoören würde, die ge. rade Er diesem Augenblick vermin» werden ^--»sf-n Ti» «agllsch« NrsM. O „Manchester Suwchtair" äußert seine Bettmmdermig darüber, daß die Rote der Alliierten Aber die Vorsäll» in Passau und Ingolstadt f» gooche Nufmgm» drTmttsch- land hervorgerufen habe. Die gestwderte Buße i» Höhe von einer halbe» Millimcke Srüdmark findet de» Blatt, obwohl e» sich nur um kleine Städte handelt, gering. „Manchester Guardian- sogt, daß e» mehr der To» der Note ist. der eine» solchen Eindruck gemacht Hut. Do- Ganze sei zu betrachten Äst «in Sturm im Wasferglasa. Englisch« vrnckk Wie au» Rotterdam gemeldet wird, Hat Reich-kewE- ler Cuno mit dem ersten englischen Borschaft-Verttrtm über diese Fragen eine Unterredung gehabt, in der wahr scheinlich England angeraten hat, die Rote de» Bot schafterrates wegen der Ueberfälle auf die Ententekvav- Missionen anzunehmen, da sich England im Hak eiue» Weigerung fetten» Deutschland» zur Partei de» schwer angegriffenen Frankreich schlagen müsse. , Vie alliierte Militärkontrolle. Die Botschafterkonferenz hatte in ihrer Note vom 14. April d. I. über Ipie interalliierte Lutffahtt- und Sontrolchom- misfton vorgeschlagen, daß an die Stelle dieser Mtlitärlontroll- kommission ein Militärgarantiekomitije treten sollte. In dieser Angelegenheit fand ein Notenwechsel statt, bei welchem in einer Kollektivnote vom 29. September die alliier ten Mächte konstatierten, daß seit mehreren Monaten eine be deutende Verzögerung in der Ausführung der militärischen Bestimmungen de- Friedens vertrages und ein immer ernster werdender Widerstand- gegen die von der interalliierten Milttärkommtssion auSgeübte Kontrolle eingstreten sei, wobei sie im Besonderen b Punkte erwähnten, denen nicht entsprochen worden sei. Diese betreffen die Reorganisation der Polizei, die Umstellung dor Fab riken, die Auslieferung des Restes des nicht zurückgelassenen Materials, die Auslieferung der Schriftstücke, welche sich auf die Bestände an Kriegsmaterial zur Zeit des Waffenstill standes beziehen, schließlich die Veröffentlichung von gesetz lichen Bestimmungen zur wirksamen Unterbindung de» Ein- und Ausfuhr von Kriegsmaterial und zur Ausgleichung der Rekrutierung und Organisation des Heere- an die Be stimmungen des FrtedenKiertrageS. Andererseits stellten die alliiexten Mächte Erleichterungen der Deutschland auferlegten Laste« durch Abschaffung der Kontrollkommissionen in Aussicht, wenn die Erfüllung der obigen Forderungen sichergestellt sej und dse deutsche Regierung die Einsetzung eine» MtlttärgarantiekomiteeS angenommen habe, daS an die Stell« der Kontrollkommission zy hreten hätte. » Da in der Antwort dec deutschen Regierung vom L7. Ok tober deren Bereitwilligkeit, in Verhandlungen über diesen Vorschlag zu treten, ausgesprochen, aber über die S Emme nicht» gesagt wurde, nahmen die alliierten Mächte an, dass Deutschland in der Erfüllung der militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrages nicht wettergehen wolle und erklärten, daß die Kontrollkommission bleiben würde, bis dt« b Punkte geregelt seien, und daß über diese v Punkt« keine Verhandlungen geführt werden sollen. St« verlangten RS 10, Dezember endMtig, Antwort. Die deutsche Regierung antwortet« am November, daß ft« keineswegs beabsichtigt, die b Punkt« zu ignorieren. Di« Prüfung dieser b Punkte aber beanspruch« längere Zett und deshalb habe dt« deutsche Regieeuna geglaubt, ihr« Bereitwillig- kett zu Verhandlungen aber das Garantttkomttee vorweg aus- y-e.
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