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Auer Tageblatt : 21.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192603219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19260321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19260321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-21
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Auer Tageblatt : 21.03.1926
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Mer Tageblatt 21. Jahrgang Sonntag, äen 21. Marz 192S Nr. SS ft», ft.,,1»,» ft« ft», u»» ft»,»,,»« „ ft.lt,f»»»I,i, ,»» »>m„ ft»»«»««, « ft.lt»f,»n»„, ftM.»«-p,rli»«>l« ft.lt,f«»nl,», »»«>», >«»,»»ft,l»,fi»,»„. Kirgramm«, Tag.biatt ftottrrg.blrg,. Eukhatte«- -i» amtlich»« vekaaatmachuag« -»« Nate» ör» Glatt uat -s» fimtt-rricht» M,«. pftstft»««.KftMft ft«t L«tp,»s n,. 1»»« LMM Anzeiger für -as Erzgebirge Locarno-Debatte im Reichstag am Montag. Der Reichstag begannt am Mont"g 11 Uhr mit der Be ratung des auswärtigen Etats. Damit wird die große Debatte über Genf verbunden, für dir die Kommunisten bereits einen MlHtra„ensantrag und die Aufforderung an die Regierung vorbereitet haben, das E.ntrittsgesuch für den Völkerbund schleunigst zurückzuziehen. Sie kommen damit den Deutsch nationalen zuvor, die ähnliche Pläne' bereits angekündigt haben. Demgegenüber wird die Reichsreg'erung die ausdrück- I che Billigung ihres Verhaltens in Genf fordern. Dost die Mehrheit diese Billigung aussprechen wird, steht bereits heute fest. tie Volksportei gegen Luther. Berlin, 19. März. Wie aus Kreisen der Deut schen Voltsipartet verlautet, ist die Stimmung in der Fraktion wieder einmal völlig zugunsten Stresemann» umgeschlagen. Auch der rechte Flügel erkennt die Standhaftigkeit des Außenministers, die er gegen die Intrigen im Völkerbund bewiesen hat, an. Dagegen macht sich innerhalb der Fraktion eine starke Mißstim mung gegen den Reichskanzler geltend. Man erzählt sich hier, daß Dr. Luther in Genf beinahe umgefallen Zwölf Millionen Unterschriften süi öas Volksbegehren. Berlin, 19. März. Der RechtSauSschuß des Reichstages trat heute in die Generaldebatte über den neuen Kompromtßantrag der Regierungsparteien zur Frage der Fürstenabfindung ein. - Tie Sozialdemokraten haben den Antrag, der dem Polksbcgehren zugrunde liegt, nunmehr im Reichstag eingebracht. Er lautet: „Danach soll das gesamte Vermögen der Fürsten, die bis zur .Staatsumwälzung im Jahre 1918 in einem der deutschen Länder regiert haben, sowie das gesamte Vermögen der Fürstenhäuser, ihrer Fami lien und Familienangehörigen zum Wohle der Allge meinheit ohne Entschädigung enteignet werden. Das enteignete Vermögen soll Eigentum des Landes wer den in dem das betreffende Fürstenhaus bis zu sei ner Absetzung oder Abdankung regiert hat. Artikel 2 bestimmt die Verwendung des enteigneten Vermögens zugunsten der Erwerbslosen, der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen, der Sozial- und Kleine rentner, der bedürftigen Opfer der Inflation, der Landarbeiter, Kleinpächter und Kleinbauern durch Schaffung von Siedlungsland auf enteignetem Land besitz. Die Schlösser, Wohnhäuser und sonstigen Ge bäude sollen für allgemeine Wohlfahrts-, Kultur- und Erziehungszwecke, insbesondere zur Errichtung von Genesungs« und Versorgungsheimen für Kriegs beschädigte, Kriegshinterbliebene, Sozial- und Klein rentner sowie von Kinderheimen und Erziehungsan stalten verwendet werden." Abg. Tr. Eve ring (Dntl.) nannte das abgeän derte Kompromiß ein „Kompromiß zwischen Recht und Raub", das deshalb einen Widerspruch in sich trage. Tie Deutschnationale Volkspartei werde jedoch durch, An träge auf das gegenwärtige Kompromiß einzuwirken suchen, das in den wichtigsten Punkten unannehmbar, in den „Richtlinien" indiskutabel sei. Man habe un ter der „Peitsche des Volksbegehrens" sich auf. das Ni veau des Volksbegehrens, auf glatte Enteignung trei ben lassen. Abg. Rosenfeld (Soz.) sagte zur Begründung, das Volksbegehren Habe dreimal soviel Stimmen er halten, als erforderlich. Die bekänntgewordenen Ein zelergebnisse zeigten die deutlich sichtbaren Zeichen der Vollsstimmung. Es sei bedauerlich, daß das Volk sich sein Recht selbst suchen müsse, da seine Führer versagten. Seine Partei hoffe, daß der Reichstag dem! Rechnung tra gen und den neu eingebrachten Antrag annehmen werde, der dxm Volksbegehren entspreche. Schlimmstenfalls werde man die 20 Millionen Stimmen ausbrtngen, da das bisherige Ergebnis durch die Behandlung der Li sten seitens mancher Behörden und durch Kontrolle von Gegnern des Volksentscheides, Einschüchterungen usw. be einträchtigt worden sei. Wenn trotzdem sich 12 Millionen für das Volksbegehren eingetragen hätten, so sei dieses Ergebnis um so Mer zu bewerten. Jedenfalls trage da» Kompromttzgefetz die sem Mkswitten nicht äenüMd Rechnung. Di» Vor würfe gegen eine gesetzlich« Enteignung erledigen sich schon deswegen, weil auch der Kompromtßentwurf. eine Enteignung ohne Entschädigung vorseh«, allerdings in einem nicht gerüg-.ndkn Umfange. wäre und einer Lösung, die für Deutschland nicht zu- träglich gewesen wäre, zugestimmt hätte, wenn nicht Tr. Stresemann rechtzeitig etngegrtffen hätte. Zwischen Lu ther und Stresemann sollen in Genf erheblich« Mei nungsverschiedenheiten Platz gegriffen Haben. Diese Miß stimmung ginge, so versichert man, sogar so wett, daß innerhalb der Fraktion erwogen würde, ob inan da von Luther verlangte Vertrauensvotum unterstützen soll oder nicht. Am meisten hätte in diesen Kreisen der Wunsch Luthers verstimmt, den Reichstag auf einige Zeit wegzuschicken und mit Artikel 48 der Reich-Ver fassung zu regieren. Montag ist die entscheidende Frack- tionSsitzung der Deutschen Bolkspartet. M Zortsetzung -er Loearno-Polktik. Wie der „Demokratische Zeitungsdienst" mttteilt, be absichtigen die Regierungsparteien, im Lause der außen politischen Debatte des Reichstage» eine Entschließung vorzulegen, in der sie für die Fortführung der Locarno- Politik eintreten. ES darf angenommen werden, daß auch die Sozialdemokraten dieser Entschließung zustim men. ' . ' Lärmfzenen lm sächsischen provinziallan-tag. Merseburg, 20. März. In der gestrigen Pro- vtnziallandtagSsitzung kam es zu wüsten Lärmszenen, als die Kommunisten einen deutschnattonalen Redner be drohten. Der Präsident konnte die Ruhe im Hause nhcht aufrechterhalten und legte unter Protest das Präsidium nieder. Bei der Beratung von Abänderungen der Ge schäftsordnung wurden die ntchtkommuntstischen Redner von den Kommunisten andauernd unterbrochen. Schließ lich verließen sämtliche Mitglieder des Hauses mit Aus nahme der Kommunisten den .Saal, so daß die Sitzung vertagt werden mußte. Der neue englische Sotschafter für öerlkn. London, 20. März. „Daily Mail" berichtet, daß der britische Botschafter in Konstantinopel Sir Ronald Lindsah gestern vom König in Audienz empfangen wor den sei. Seine Ernennung zum Botschafter in Berlin bedarf nur noch der formalen Regelung. di» Sefreiungsfeier -er ersten Nheinlan-zone. Berlin, 19. März. Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: An der am kommenden Sonntag, dem 21. d. M., in Köln beginnenden offiziellen Be-> freiungSfeier der geräumten Rheinlandzone nehmen von der preußischen StaatSregterung Ministerpräsident Otto Braun, der Minister des Innern Severing und der Volkswohlfährtsminister Hirtsiefer teil, begleitet vom Ministerialrat Tr. Amelunzen vom StaatSmtnistertum, dem Tirektor der Westabteilung des Innenministeriums Dr. LoehrS, den Ministerialräten Bauknecht, Tr. Brand und Elsgen sowie dem OberregierungSrat Peter» vom Wohlfahrtsministertum. Lier BefreiungSfeier in Bonn wird auch der Staatssekretär des WissenschaftSministe- riums Tr. Lammers begleitet vom Regierungsrat Dr- HaSlinde beiwohnen. Ehamberlal« vor -er Ernennung zum Ehrenbürger von Lonüon. London, 20. März. Nach „Daily Mail" würden viele Mitglieder des britischen Kabinett», acht Botschaf ter und zwei Außenminister in der Guildhall am Mitt woch anwesend sein, wenn Chamberlain das Ehrenbür- gerrecht von London erhält. Fast alle Länder, die dem Völkerbund angehören, würden bet der Zeremonie vertreten sein. ES wird erwartet, daß beim Frühstück im Mansion House Chamberlain eine wichtige Rede über die Zukunft des Völkerbundes halten werde. -irgentinken un- -er v-lkrrbun-. Part», 19. März. Nach einer HavaSmeldung au» Buenos Aires hat der Außenminister erklärt, daß Ar gentinien an den Kommtsstonssitzungen de» Völkerbund» vor Ratifizierung seine» Wiedereintritte» in den Völker bund nicht tetlnehmen könne. Eine französische Abteilung l« Speie« nke-ergemetzelt. Pari», 19. März. Ta» Ministerium für auswär tige Angelegenheiten gibt folgenden Bericht» Die Drusen, die von dem Marsch »in« kleinen Abteilung Kennt nis chatten hätten, legten sich Lei Reboha in einen Hinterhalt. Ditz des üb«fsttensn Abteilung zu Hilst gesandten Truppen kamen zu spät. 4S Mann, davon die Hülste Franzosen, wurden getütet, unter ihnen zwei Offiziere; acht Mann konnten sich retten. Dr. Curtius über deutsche Wirtschaftspolitik. Berlin, 19. März. Der Reichstag erledigte die -weite Beratung des Haushaltes de» allgemeinen Pen- ftonsfonds und nahm in allen drei Lesungen einen Ge setzentwurf über die Geltungsdauer der Vorschriften der Reichsversicherungsordnung an. Er begann dann die zweit« Beratung des Haushalte- des ReichSwsttlchaftrminlfterimnS, wobei ReichSwtrtschastSMtntster Dr. EurttuS da» Wort ergriff. Der Minister legte zunächst di« Grundzüge der ge genwärtigen Wirtschaftspolitik dar, wobei er zunächst auf di« außenhandel-politischen Fragen zu sprechen kant. Der Handelsumsatz Deutschland» im Jahr« 192S, so führte der Minister au», beläuft sich in Ein- und Aus fuhr, aus 21,2 Millionen Mark, da» sind SO Prozent mehr gegenüber 1924. Unsere Handelsbilanz ist ab«r immer noch passiv gewesen. Wenn in d«n Monaten Ja nuar »md Februar d. I. die MonatSbilan» aktiv ge- worden ist, so beruht dieser Wechsel in erster Linie auf einem starken Rückgang der Einfuhr und erst in zweiter Linie auf einer geringen Hebung der Ausfuhr. Der Um schwung beruht vor allem auch auf dem Schwinden un serer Kaufkraft und der akuten Krise d«v deutschen Wirt schaft, woraus sich ergibt, daß Aktivität der Handels bilanz nicht notwendig Blüte der Wirtschaft bedeutet. Unsere ungedeckte Lebensmitteleinsuhr zeigt «in« unge heure Belastung. Realvoltttsch ist weder in der Ge genwart noch in der nächsten Zukunft damit zu rechnen, daß wir uns aus der eigenen Scholle vollständig er nähren können. Der Existenzkampf zwingt un», auch ohne jede Rücksicht aus den LaweSplan die Ausfuhr zu steigern. Ein sehr wesentliche» Mittel, die unserer Ausfuhr fast überall in der Well bereiteten Schwierig keiten zst überwinden, liegt in einer erhöhten AktfÜvG tät unserer HandelSvertragSpolitik. Leitender Gedanke bet unseren Handelsvertragsverhandlungen war der Grundsatz der Meistbegünstigung. Diese ist für mich kein Dogma, sondern nur ein Mittel der Handelspolitik, da» nicht auf alle Zeiten zu gellen braucht, Für die Ge-i genwart aber bleibt uns keine andere Wahl? ein Ab weichen von der Linie der Meistbegünstigung würde ein gefährliches Experiment bedeuten. Bet Behandlung der deut ch-fran.östschen HandelSvertragSverhandlungen ging der Minister mit einigen Motten auf die Internationa len Eisenwirtschaftsverhandlungen ein. Ta» Schienen kartell ist zustande gekommen, aber die Meldungen über seinen Inhalt waren verfrüht und irreführend. Täe Regierung hält das Zustandekommen einer internatto, nalen GisenwtrtschaftSverständtgung für erwünscht, wird aber alle hier zu Gebote stehenden Mittel anwenden, um den inneren Markt vor einer wirtschaftlich nicht tragbaren Ausnutzung durch die eisenerzeugende Indu strie zu schützen. Täe Entwicklung unserer Handelsbe ziehungen zu England verfolgt die Regierung mit gro ßer Sorge. Nach den getroffenen Vereinbarungen brau che»» wir auf keinen Fall zu dulden, daß die Engländer Zölle etnsühren, die unserem Handel abträglich sind. Gegebenenfalls werden wir von dem Schiedsgerichts verfahren Gebrauch machen. Es ist zu hoffen, daß der Generalagent für die Reparationen seinen ganzen mo ralischen und politischen Einfluß aufwendet, damit die Gläubigerländer die deutsche Ausfuhr bereitwilliger al» bi»her aufnchmen, sonst wird eine der grundlegenden Voraussetzungen für die Erfüllung de» Lawesplane» Wegfällen, vielleicht läßt sich eine gewisse Klärung der Frage, ob die Voraussetzungen zur Durchführung des TaweSplaneS in der gegenwärtigen Wirtschafts. Periode bexeits beeinträchtigt werden, von der Tätigkeit des von uns beantragten Enquetenausschusses erwarten. Eine unmittelbare Gefährdung der deutschen Sozialpoli tik durch die Durchführung de» DawaSplane» ist bisher nicht festzustelleu. Dar Minister ging hierauf zu de« Fragen der Btnnenwtrtschaft über und erörterte zunächst die vorübergehenden Hilfsmaßnahmen der RetchSregie- rung, nämlich die AuSfallgarantte bei dem Export nach Rußland und die Einrichtung der Exportkroditver- sicherung. Ter Baumarkt soll durch einen Zwischen kredit von 200 Millionen belebt werden. .Sehr schwie rig ist die Lage de» Ruhrkohlenbergbaue»; sollte etwa eine Regierungsunterstützung de» englische« Kohlenberg baues über den 1. Mat hinau» fortgesetzt werden, so kann ich zugleich namen» de» yinanzminister» erklären, daß Mittel zur Unterstützung auch des deutsch«« Stein kohlenbergbau«» sreigemacht werden sollen. Uetz« d«n RotstandsMsnen darf die Sorg» Mr vis wirklich« Ge sundung d«r Gesamtwirtschäft nicht vergessen werden. D«r KredttmaNa«! wird erst allmählich «hoben werden. Di« von der Herabsetzung d«S Retch-bankdtSkont» er- wartete Belebung de» Kapitalmarktes ist nicht ausge- . —
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