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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 09.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192503096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250309
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Fremden- und Kurliste" 87.1925 Nr. 10
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-09
- Monat1925-03
- Jahr1925
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Sächsische DrechS> Montag, den 9 März Nr l>7 1925 Der Streik bei der Reichseisenbahn Zur Präsidentenwahl n 11. t : 6. ndcn crt). . SUH, !Nst mit oitz am »besser, bleiben 1 onds- , ottbe- susatz rstandZ- Uhr in Berlin, 8. März. Trotz der Aufforde rung der Gewerfschaften, die Streicbasis nicht zu verbreitern, haben die Arbeiter, die auf dem Güterboden und Umladehallen, sowie in den Rangierstationen beschäftigt sind, doch ihre Dienststellen verlassen. Am Sonntag morgen waren folgende Brhnhöfe in Berlin bestreikt: Stettiner und Anhalter Eüterbahehof, Pankow, wo rund 75 v. H. der Arbeiterschaft streikten, Rummelsburger, Schlesischer Bahnhof, Westend, Lehrter Eü- terbahnhof, Potsdamer Eüterbahnhof und Umladebahnhof Neukölln. er alten .. 6 An. Schmidt. Am., S Die von der Streikleitung angegebenen Zahlen über die Beteiligung am Streike werden von der Reichsbahn als völlig aus der Luft gegriffen bezeichnet. Am.: Pf. Ko.: u. Am.: ig. 8 Go. jieschaug. ereiu. — Abds. 7 on. Binders, Dr..rol. f. Wend. -411-12 isannen- Go. Do. ehrl. Mg ge Tag« LUK-ant»: StUttut Vers-«, Sirvkafi« Masewitz Rr. »SO p»stsch«cha»at»: Ar. »12 OrrUu i-Dro- stratzc; — In mania- neblich tz bei: - In der gestrigen ZentrumSbesprechung vielleicht einige Delegierte deS Zentrum- an den näch sten Sitzungen deS Arbeitsausschusses der Rechtsparteien teilnehmen werden. Die Ge- rtichte, nach denen der frühere preußische Mi- nisterpräsident Stegerwald als gemeinsamer Kandidat aller bürgerlichen Parteien mit Aus nahme der Demokraten in Frage kommt, hält daS Blatt für wenig glaubwürdig. Auf dem in Köln abgehaltenen rheinischen Parteitag der Deutschnationalen DolkSpartet erklärte Dr. Hergt, die Nachricht über eine Einigung der Rechtsparteien hinsichtlich der Nominierung eines Kandidaten für die Reich». Präsidentenwahl eile den Tatsachen voran. Bisher hat sich die bäurische Volkspar- tei, auf deren Mitwirkung man großen Wert lege, noch nicht ent. schieden, sodaß eine Entscheidung noch biS Mitte der nächsten Woche auf sich warten las sen werde. Anschluß: «mt Dresden Nr. »1307 SIbgaupresi« Bloiewttz halien! > Oria.» ehenber le loje! g^utr D. -12t Weitere Zunahme des Streikes in Berlin. — Die Verhandlungen mit der Reichsbahnverwaltung ergebnislos Beginn der Zeugenvernehmung im Tschekaprozeß. Die Streiklage Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Dresden teilte am Sonntag vormittag über die Lage im Eisenbahnarbeiterstreik mit: „Die Streiklage im Bezirke der Reichs bahndirektion Dresden hat sich im Verlaufe der Nacht nicht geändert. Bei einigen wich tigen Dienststellen haben sich Streikende zur Wiederaufnahme der Arbeit gemeldet. Der Personenverkehr ist weiterhin nicht gestört. Im Güterzugsverkehr wurde am heutigen Sonntag wie werktags gearbeitet. Wenn die Reichsbahn bisher den Anforderungen des Wirtschaftslebens hat genügen können, so ist dies zum größten Teile der Dienstfreudigkeit des pflichttreu gebliebenen Personals zuzu schreiben. Insbesondere leistet die Beamten schaft willig jeden Dienst, darunter inaktive Beamte, die dem Rufe ihrer alten Verwal tung in großer Zahl gefolgt sind." Abends teilte die Reichsbahn mit: „Die Lage im Rcichsbahndirektionsbezirk Dres den ist unverändert." mit Loschwiher Anzeiger Tageszeitung für daS östliche Dresden und seine Vororte. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Nates zu Dresden für die Stadtteile Vlasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau. Nochwitz und Laubegaft (ll. und M. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Waa> wih, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. Verlag. i/lbgau-Buchdruckerei und Derlagsanfiali Hermann Beyer » do, Vres-en-Nasewitz. - Derantw-ttlich für Lokal« Lari Drache, für -en ü-rt-m Inhalt Eugen Werner, bet-« in Dresden. Noch Keine bürgerliche Sammel kandidatur Berlin, 9. 3. Zur Frage der Präsident schaftswahl erklärt der „Montag", die Meldung einiger Blätter, daß der frühere Vizekanzler Dr. Jarres als gemeinsamer Kandidat der Rechtsparteien aufgestellt worden sei, sei in sofern verfrüht, als die offizielle Pro klamierung -es Kandidaten der RechtSpar- teien nicht vor Mittwoch erfolgen dürfte. Das Blatt hält es für möglich, daß cs noch zn Vcr- Handlungen mit dem Zentrum kommt, die viel leicht zur Nominierung eines gemeinsamen Kandidaten aller bürgerlichen Parteien mit Ausnahme der Demokraten führen könnten. Bet den gestrigen Besprechungen der Vor- inde der Reichstags, und Landtags fraktionen deS Zentrums hat es sich lediglich um Vorbereitungen über die Kandi- datenkrage gehandelt. Die Entscheidung bleibt dem Parteiausschuß des Zentrums vorbehal- ten, der erst am Mittwoch zusammentritt. Das genannte Blatt glaubt, daß auf Grund Chamberlain und Herrlot Das offizielle Kommunique über die Zusammenkunft Das Pariser Ministerium für auswärtige Angelegenheiten veröffentlicht folgendes Kommuniquee: „Staatssekretär Chamberlain und Minister präsident Herriot haben zweimal miteinan der beraten, um die auswärtiaen Problem«, die augenblicklich gestellt sind, zu bespre- chen, insbesondere aber daSSicherheitS- Problem. Sie haben im Geiste vollkom mener Herzlichkeit und mit dem Wunsche, praktische und wirkungsvoll« Lösungen zu su chen, «inen «rnst«n Meinungsaus tausch gehabt. Si« sind dahin übereinge kommen, daß diesem Metnungsaksiausch im Einverständnis mit den alliierten Diplomaten Verhandlungen folgen sollen. Austen Cham berlain hat die Absicht, sich aufs neue in Paris aufzuhalten, um «ine neue Konferenz mit dem Ministerpräsidenten Herriot nach Die Einreichung der Kandidaturen (Eigener Informationsdienst.) Die Kandidaten für die ReichsprSsident- schaftswahl müssen bis Ende der laufenden Woche offiziell eingereicht sein. Wie wir hören, ist eine Verlängerung der Einrei- chungsfrist nicht in Aussicht genommen. In den parlamentarischen Kreisen verlautet, daß die Parteien vor Mittwoch keine end gültigen Beschlüsse fassen können, da die bis- irrigen Besprechungen noch immer nicht zu esten Ergebnissen geführt haben. Die jnzwi- chen von deutschnationaler Seite eingeleite- en Verhandlungen mit dem Zentrum wer den am Montag fortgesetzt werden. Inzwi schen ist eine dauernde Fühlungnahme zwi schen Demokraten und Zentrum im Gange. Verkehrs- und Bctriebspaufe könn e di? Reichs- bahngesellschaft aus Betriebs- und Sicherheits gründen nicht zustimmen. Auch ist bereits be ont worden, daß Arbeiter, die sich an e nzclnen wenigen Stellen trotzdem an der Betriebspause be eiiigt haben, einen Schaden nicht erleiden. Es bedeutet eine Verschiebung der Sachlage, wenn diese; Mo- ment in den Vordergrund gezogen wird, um ein Verschulden der Reichsbahn an der Streikbewe gung zu konstruieren. perinten- '. u. Am. -richeim täglich mit den Beilagen! Amt,. Fremden- und Kurl!sie, Leben im 2t,d, Agrar-Darte, Rabio-Zeltung, I Anzeigen werden dl. «gespaltene Pettt-Zeil« mit rO Goldpfenmgen berechnet, Reklamen die 4 gespaltene Ze«, Mußestunden, Au- alter und neuer Zelt, Moben-Zeitung,Schnlttmusterboaen. Der Bezugspreis beträgt frei in« Hau- > mit »0 Goldpfennigen. Anzeigen u Reklamen mit platzvor ckriften und schwierigen Satzarten werden m t«X L. . ..»X . Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorm. 11 Uhr. Für da« Erscheine» s Uno Okxpromon der Anzeigen an bestimmten Tagen ober Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wir» ! Ott 4 I keine Gewähr geleistet. InsertionSbeträge sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fälli-, I VMsPwty» L I Bei späterer Zahlung wirb der am Tage der Zahlung gütige Zeilenpreis in Anre nun» ' - HI. Jahrgang - »-> gebracht. Rabattanspruch erlischt: b.verspät.Zahlung, Klage od.Konkurs d.AustraggsberL -ule bmann, ße billigst: md gut« truucher, trSucher, feu und , Rosen, Keine Verschiebung der Sachlage Das W. T. B. verbreitet folgende Erklärung: Die Behauptung, daß die Rejchrbahncresellschaft eine Trauerkundaebung für den Reichspräs d nren »ntersagt habe, ist eine Un erstcllung. Am Tage der Trauerfrierlichkeiten war für da» B.rliner Personal von 1 Uhr mittags an Gelegenheit, an den Trauerfrierlichkeiten teilzunehmen In wei testgehendem Maße hat sich das Cisendahn^er onal nicht nur in Berlin, sondern in allen Orlen Deutsch lands an der Trauerkundgebung aktiv beteiligt -er fstr tzi« Stund« der Beisetzung angeregt«« Das abqelehnte Anaebot Im Laufe der Verhandlungen, d e am Sonn- abend zwischen den Be e l q en an d r Eisenbahner- bewegung stattfanden, hat d e tznup verwaltun' der Deutschen Reichsbahn-Gesellichof in Bern wor ung einer Anfrage den am Tarifvertrag beteiligten K-'werksklsaften folgenden Vorschlag gemacht: „Der Herr Generaldirektor schlägt wiederhole vor, über Erhöhung der Ortslohnzulagen ad 1 März zu verhandeln. Er ist bereit, im letzten Drittel des Monats März die Frage einer all gemeinen Lohnerhöhung nach Maßgabe der will- fchaftlicheN^verhältnisse erneut mit den Gewerk schaften zu prüfen. Der Herr Generaldirrktor ist damit einverstanden, daß eine gemeinschaftliche Kommission zur Beratung e wa bestehender Härten in der Dicnstdauer eingesetzt wird." Die Gcwcrkschaftsvcrtrctrr gaben darauf folgende Antwort: „Die Gewerkschaftler sind nicht in der Lage, diesen Vorschlag anzunehmen und müssen ihn zu Ihrem Bedauern ablehnen. Wenn dir De wtttung andere Vorschläge nicht zu machen hat, dann be trachten die Gewerkschaften die Verhandlungen als ergebnislos. Die französische Presse Das ErgWnlS der Unterredung Chamber- lain-Herriot wird von der Pariser Presse mit einer gewissen Zurückhaltung beurteilt. „Matin" schreibt, Chamberlain habe nicht nach Genf zurückkehren können, um die in Rom gemachten vagen Versicherungen hin sichtlich des Genfer Protokolls zu wieder holen. Sr habe persönlich «in einfaches Defensivabkomme n mit Frank reich und Belgien in Aussicht ge nommen, das er dem Völkerbundsrat habe unterbreite« wollen, gewissermaßen als einen ersten regionalen Pakt. Lord Balfour und Churchill hätten über ihn mit dem Gedan ken eines Sicherheitspakt«; zu Fünf««, also unter Einschluß von Italien und Deutschland den Sieg dävongetragen. Das sei nunmehr der offiziell« britische Standpunkt. »Echo de Paris" bemerkt, aus all dem Wirrwarr der letzten Tag« erheb« sich dis Erinnerung an eine betrübliche britische Ma nifestation. Das Blatt weist auf den Ost«« Europas hin und bemerkt, jetzt müss« die französische Regierung durch ihr« Macht, durch ihr Vertrauen auf die Nation und durch ihre Klugheit Deutschland überzeugen, daß es ihm nicht gestattet s«i, di« europäische Ordnung von 1918 umzustotzen. Tin Lebensinteresse der Steuerzahler Mußestunden, Aus alter und neuer Zelt, Moden-Zeitung, SchnlttmuflerbiHen. Der Bezugspreis beträgt frei ins Haus ponatl. Mk.1.so, durch diepost ohne Zustellgebühr monatl Mk.r.-. Für Fälle HSH.Gewalt, ,i gneg, Streiks usw. hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung vzw'.Nachliefervng d«r f Munq ob Rückzahl d Lesegeldes. Druck: Clemens Landgraf Rächst., Dresden-!^eüa>. Sei unverl. eingesandt. Manuskripten ist Rückporto beizufüa. Für Anzeigen, wrlche durch ! Zermpr. aufgegeb werben, könn. vir eine Verantwort bez. der Richtigkeit nicht übernehm < — Ein Gebiet, das bisher im wesentlichen eine Art Veheimwissenschaft weniger Eingeweihter und Kampfplatz wesentlich der Finanzmjn ster tm Reich und den Ländern, sowie der Gemeindekämmerer war, nimmt angesichts der gegenwärtigen S.ruer- reform für den einzelnen Steuerpflichtigen ein» existenzwichtige Gestalt an. Die Reichsregierung bat ihren sieben Gesetzentwürfen einen achten über Aendrrungen des Finanzausaletchsaesetzes folge» lassen, der von der allergrößten Bedeutung nicht nur für die verschiedenen' Steuergläubiger (Reich. Länder und Gemeindens ist und nicht nur vom all gemeinen steuerpolitischen Standpunkt aus In teresse erfordert, sondern der auch vom Standpunkt des einzelnen Steuerzahlers hier einmal beleuch tet werden soll. Ist dieser doch das „Opferlamm', um dessen Wolle, genannt „Sleuerkraft", sich hier die hohen Herrschaften im buchstäblichsten Sinne raufen. Der ebenso wie die übrigen Entwürfe steuerrechtlich und struertechnisch wohl durchdachte Entwurf der Finanzausgleich;nooe!le, d e mit ganz besonderen Schwierigkeiten aller Art zu Kämpfen und zu rechnen hat, enthält — abgesehen von der Erhöhung und Verewigung der Hauszinssteuer — als gefährlichste Beigabe vom Standpunkt des Steuerzahlers aus das unbeschränkte Zuschlags recht der Länder und Gemeinden zur Einkommen- und Körperschaftssteuer. Dos geschieht übrigens nicht etwa in der Weise, daß der kürzlich hier be sprochene Einkommensteuertarif in voller Höhe zu nächst für da» Reich Anwendung findet und dan» darüber hinaus die Länder und Gemein)«« ihre Zuschläge erheben. Vielmehr erhebt zunächst das Reich von den tarifmäßigen Sätzen der Einkommen- steuer und ebenso der Körperschaftssteuer nur 25 Prozent. Es überläßt es alsdann den Ländern und Gemeinden, Zuschlaqsbeschlüsse zu fassen, die von dem Finanzamt zugleich mit der Erhebung der Reichssteuer ausgeführi werden. Eine einzige Schranke steht dabei der Gesetzentwurf vor: der Zuschlagssatz muß für alle Steuerpsljch igen gleich Zuschlagssatz muß für alle Steuerpsljch igen gleich sein. Es darf also nicht nur für die oberen oder unteren Stufen, je nach der politischen Herrschaft in der Gemeinde ein Zuschlag erhoben oder der Zuschlag beliebig abqestuft werden. Im übrigen aber dürfen die Länder und Gemeinden nicht nur die freien drei Viertel der tarifmäßigen Sätze er heben, also zum Beispiel bei der Einkommensteuer dis zu einem Drittel des Einkommens gehen, son dern sie dürfen dem Schäfchen die Wolle auH ganz abscheren. Hier, «n« ich, sollte sich die Milch der frommen Denkungsart in gärend Drachengift ver wandeln, mit dem versehen die Spitzenverbände der Wirtschaft unverzüglich an der Rauferei der Herren Finanzgewoltigen teilzunehmen haben. So eben erst lasen wir Entwurf des Einkommen steuergesetzes unter Brr-Tung auf die hohe Auto rität Adolf Wagners eine vortreffliche Darsteilung, in der di« Gründe gegen eine Ueberspannung der Steuersätze und ihre Gefahr für die Wir schäft und die Struermoral auseinandergesetzt wurden; da her der neue Einkommenstepertarif, daher die Be schränkung der Körperschaftsstruer auf die Ab gabe vom Gewinn. Und nun droht der Finanz ausgleich, alle diese Erwägungen zunichte zu machen, indem Länder und Gemeinden, je nach ten ört lich vorherrschenden Anschauungen, ohne Rücksicht auf die schwere Gesamtlast des einzelnen Pflich tigen, die schwerste, die fühlbarste und (auch nach Ansicht der Begründung zur Finanzausqleichsno- velle) empsindlichste direkte Steuerlast unbegrenzt steigern dürfen. Die Bedenken der Begründung gegen das Zuschlagsrecht sind treffend dargelegt; di« dort angeführten Vorteile dagegen oermöaen nicht davon zu überzeugen, daß gerade auch ein un beschränkte» Zuschlagsrecht nötig und er.rägüch sei- Gewiß, die bisherigen Steuerüberweisungen wa ren alle» andere als ideal, und e» ist nur richtig und zweckmäßig, wenn den Ländern und Gemein den zugleich mit der von ihnen laut zurückv«rlang- ten Fsnanzhohelt und Selbstverwaltung auch di« Verantwortung wieder übertragen wird. Aber d«i dieser stehen sich nicht nur die Interessen d«s Reichs und der beiden anderen Steurraläubjger j gegenüber; Objekt dies«» InteressrnkonflUlt» »»- Die Sozialdemokraten präsentieren Otto Braun Berlin, 8. März. Der ParteianSschuß der Sozialdemokratischen Partei hielt gestern im Reichstage gemeinsam mit der soztaldemo- kratischen Reichstagsfraktion eine Sitzung ab, die sich mit der Kandidatur für die Reichs- Präsidentenwahl beschäftigte. In der mehr al- sechsstündigen Debatte entschied sich die Mehr heit schließlich für Aufstellung eines eigenen Kandidaten. Darauf zog sich der sozialdcmo- kratische Parteivorftanb zu einer Sonderbera tung zurück, als deren Ergebnis gegen 8 Uhr abends mitgeteilt wurde, daß einstimmig die Ausstellung deS früheren preußischen Minister präsidenten Otto Braun als Kandidaten für die ReichSvräsidentenwabl empfohlen wurde. Die versammelten Mitglieder des ParteianS- schuffes und der ReichStagssraktion erklärten sich einstimmig mit dem Vorschlag deS Partet- vorstandeS einverstanden. der Taqung des Völkerbundsrates in Genf zu haben."
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