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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 18.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192504188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250418
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-18
- Monat1925-04
- Jahr1925
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»M ^S2S Sonnabend, den US. April SV non er i^f! Nach all diesen Meldungen ist zu konsta tieren, daß der Anschlag aus den König von Bulgarien doch nicht ein „räuberischer" Neber- fall gewesen sein kann, als welcher er hinge- stellt werden sollte, sondern daß er den poli tischen Attentaten zuzurechnen ist, die in Eaulois schreibt: Es fragt sich, ob eine aus so verschiedenartigen Elementen zusam mengesetzte Regierung eine Mehrheit finden wird. Es ist kaum anzunehmen, datz die 135 Abgeordneten, die gegen die Amnestie zu gunsten von Taillaur gestimmt haben, und die Mehrheit, die ihn ehemals verurteilt hat, geneigt sein werden, heute seine Tätig keit im neuen Kabinett zuzulassen. Werden die Sozialisten, wie es möglich und sehr wahrscheinlich ist, ihm ihre Unterstützung ver weigern, und wird das Kabinett dann leben können? Echo de Paris schreibt: Painlevs hat Cail'aur und Briand, es fragt sich nur, auf wie lange,C miteinander verbunden. Aber was Painlevs nicht miteinander ausgleichen kann, das ist die öffentliche Meinung mit seiner Regierung. Die Leitung wird Taillaur übernehmen. Taillaur will der Herr sein. vorerst alles beiseite zu stellen, was die Parteien trennen könnte, und nur di« zrvei wesentlichen Dinge «ns Auge fassen, denen sich das Land vor erst widmen müsse. Laa« der Zahlung -Nsige Zetlrnpntt t» Anw.v«», prrsptt. Zahlung, Mage ob Kontur« d. Anftragg«»«rL, und die Polizeistunde auf N8 Uhr Die Erplosion wird argrarkommu- Konspirationselementen zuge- »"E mit Loschwther Anzeiger ««-»-- ch, dl Mch« Lwl» ft*» ... Stadtteil« Vles«» Blatt enthalt die amtlichen Bekanntmachung» de» Bat« »n vr«n»m» M» «emetnd, Blasewltz, Loschwitz, Weiber Lirsch, Bühlau. Bochwltz und Laubrgast w. und M, der»"'»» a > Dresden. M°i.w.y, ^,^,A.rpoyritz, «öfter«,tz, Pillnitz, w.itzlg und Schünseld, ,o«l. »« Bmt.ha^manMcha^.^. ^»»»-Auchdruckewi «ad Vertas-w-kküt Venn «all V«y«r » vreatze, 1Aaf«»itz. - Mr L-bM- T«el Ve«ch«,^ '^7"7 Oie latente Krise Ueber den Eindruä, den das Kabinett Painlevs in den Wandelgängen der Kammer gei. acht hat, berichtet Haoas wie folgt: Der Eindruck, den man aus den Unterhaltungen gewinnt, ist der, datz die Zusammensetzung der Regierung Painlevs von der Linken gut ausgenommen wird. Nur die So ziaiistcn scheinen bis zur Vorlegung des Pro gramms der Regierung einige Zurückhaltung zu bewahren, während die Opvosition von rechts gegenüber der neuen Regierung die gleiche Stellung beizubehalten scheint, die sie gegenüber der Regierung Herriot ein genommen hat. Evcning (Lrandard erklärt, datz es schwer sein werde, einen Konflikt zwischen Senat und Kammer zu vermeiden. In London glaube man, datz, wenn das Kabinett im Senat geschlagen werden sollte, es nicht de missionieren würde, sondern die Auflösung der Kammer verlangen würde, und wenn Painlevs die Erlaubnis hierzu nicht erhalten könnte, würde er zurück treten. Dann würde zunächst ein Kabinett der Rechten gebildet werden, das aber sofort von der Kammer gestürzt würde. Dann werde Painlevs neuerlich Ministerpräsident werden und die Kammer auflösen. Deutschland und die neue französische Regierung (Eigener Informationsdienst.^ In Berliner außenpolitischen Kreise« ist man der Ansicht, daß das neugebtldete sranzö- fisch« Kabinett Painleve noch mehr als die Negierung Herriot bestrebt sein wird, die au- ßenpolitischen Probleme mit Beschleunigung einer Lösung zuzufllhren. Wie wir hören, glaubt die Neichsregierung an die ernste Mög- Uchkeit einer weiteren deutsch-französischen Entspannung, wenn Briand als Außenminister mehr alS Herriot geneigt sein würde, auf die vermittelnde Haltung Englands Rücksicht zu nehmen. Dies scheint eher wahrscheinlich zu sein, da Briand weniger als Herriot auf die Opposition um Poincare Rücksicht zu nehmen hätte. politischen Kundgebung innerhalb der nächsten drei Wochen, also di» zu den Municipalwahlen, teil nehmen. post' und Telegraphenzenfur AuS Zaribrod sind eingehende Meldungen über die Sofiaer Ervlosionskatastrophe hier cingetroffen Diesen Meldungen zufolge soll die Zahl der Toten und Verletzten in die Hundert« gehen. ES scheint «ebenfalls festzu stehen, daß die Katastrophe einen außerordent lich großen Umfang hatte. Die Sofiaer Re- gierung soll eine allgemeine Sperre für Post und Telegravhen angeordeten haben, so daß wenig Aussicht auf direkte Meldungen besteht. Oie poincansten gegen Saillaur Die Traktion der demokratisch - republikanischen Bereinigung der Kammer (das ist di« Poin- ra rs - Partei!) hat in Uedereinstimmung mit ihren 104 Mitgliedern in einer Tagesordnung die Ernennung Lajllaux zum Minister als Provoka- tion der öffentlichen Meinung bezeichnet. Laillaux sei vom Staatsgerlchtshof wegen eine» Perdrechens des Einoerstänün.j,^ mit dein Feind wahrend de» Krieges verurteilt worden. In der Tagesordnung wird ferner zum Ausdruck gebracht, daß da, fetzige Ministerium entgegen der Tagesordnung de« Se- nats vom 10. April sich unter Nichtachtung de» inneren Friedens und der nationalen Einhrtt ge bildet habe, weshalb die Fraktion schon jetzt er klärt, daß sie ihm das Pevlrauen verweigere. * Oie Vorstellung des Kabinetts Ministerpräsident Painlevs hat gestern mittag dem Präsidenten der Republik Doumergur die Mitglieder seine» Kabinetts vorgestcllt. E» wurde dkschlossen, heute vormittag im Debäude des Kam- mcrprasidiums einen Ministerrot adzuhalten, um sich über die Regierungserklärung auszusprechen, deren Text am Montag in einem Ministcrrat vor- gelegt werden wird Da, Kabinett wird sich am Dienstag dem Parlament vorstellen. Wir bereits von de^ Regierung Herriot» beschlossen worden war, wir- kein Mitglied der Regierung an einer Wiederaufnahme der deutsch, französischen Wirtschaftsverhandlungen Gestern hat die von der deutschen . ub der uanzdfischen DirtschastSdelegation . „setzte llnterkommisfivn nach ihrer durch du Oster- seiertage veranlaßten Unterbrechung .hre Verhandlungen wieder anfgenommen Oie Attentate in Bulgarien 1,0To»e-»pf«r dc-Bombrnatttntatt«! aus folgender Mittelung hervor, hierunter gelangt ist: , Die Negierung hat ein Originaldoku ment der russischen Sowsetregierung, datiert vom 12. März, in Händen, in welchem ganz genaue Einzelheiten und Anweisungen über den revolutionären Umsturz enthalten wa ren, der nach der Moskauer Instruktion am 15. April Punkt 12 Uhr mittags losbrechen sollte. Dieser bolschewistische Aufstand sollte wetsungSgemäß zunächst tn Wrstbulgarten aufflammen und von da aus das ganze Land umfafien. Die im Besitz der bulgari- schen Regierung befindlichen Dokumente der Moskauer Sowiets besagen ausdrücklich, daß al- Auftakt des für den 15. April vorderes teten Aufstands eine Reihe po'itilchcr Atten tate verbunden mit Brandstiftungen in Sofia vvrauSzrrgeben haben. Co bandelt sich um ausgesprochene Terrvrisierungsabsichten, di« die bulgarische Regierung mit den schärf sten Machtmitteln zu bekämpfen willen wird. - » Belagenmqsnlstand in Bulgarien lieber Sofia und baS ganze Land wurde infolge des Attentates der Ausnahmezustand verhängt anaesctzt. nistischen schrieben. Heue Morde Donnerstag abend wurden hier zwei neue Mordanschläge verübt. Ein unbekannter Tä- ter erschoß den Direktor der Sofioter Zen tralstrafanstalt Oberstleutnant Georgien,. Ferner fand man an derselben Stelle, an der vor einigen Wochen der Abgeordnete und Chesredakt. Miiew ermordet worden war, eine Leiche, auf der eine Tafel befestigt war, die folgende Inschrift trug: ,Zch heiße Milan Manolow. An dieser Stelle habe ich Mtlew erschollen. Ich habe meine Strafe verdient." Der ermordete Manolow, der anS Mazedo nien stammt, ist ein bekannter Anarchist, der bereits mehrere Morde verübt hat. Faaspe. aufgeget werd«, kölln. wir etae Verantwort, bez. der Nichtigkeit nicht Meenehw. Herriot soll Kammerpräsident werden Tin« Delegation der radikalen Kammerfraktion hat sich zu Herriot begeben und ihm die Kammer präsidentschaft angeboten. Herriot erklärte, werde morgen mittag «ine Antwort erteilen in der Kathedrale Nach den neuesten Feststellungen hat sich,'dem gestrigen Datum aus Sofia nach Berlin wie wir in einem Teile unserer gestrigen Auflage bereits gemeldet haben, die Zahl der bet -em Bombenanschlag in der Kathedrale von Sofia getöteten Personen auf 150 erhöht. Unter den Verwundeten befinden sich auch Mi nisterpräsident Zankow, der Außenminister, ferner Minister Poposchewski und Minister Btkow. Der Mordansch!ag hat in Sofia un geheure Panik ausgelöst. Ministerpräsident Zankow und der Minister des Innern trafen sofort persönlich die notwendigen Verfügun gen. ES wurde die ganze Sofioter Garnison alarmiert und die Rue de Vitoca militärisch gesperrt. Sanitätssoldaten und Aerzte nahmen sich der Verwundeten an. Die Toten wurden aus der Kirche herauSgeholt und ist Särgen nebeneinander gelegt Der Polizeipräsident verfügte sofort die militärische Besetzung sämt licher Hauptstraßen Der Konak wurde einem militärischen Kordon umgeben. Vie bevorstehende Regierrmgs- erttärung «Maltis glaubt zu wissen, daß die ministerielle Erklärung des neuen Kabinetts sehr kurz sein wird. Sie werde sich, so berichtet das Blatt, damit begnügen, daran zu erinnern, daß es zwei Dinge gibt, die augendlicklich dir Aufmerksamkeit der Allgemeinheit in Anspruch nehmen müssen, näm lich dir Sicherheit Frankreichs und die finanzielle Sanierung de, Landes Die neue Regierung wer de sicherlich von dem Parlament den wettestgchen- den Kredit verlangen. Die finanziellen Pläne, die man oorlegen wolle, könnten nicht innerhalb 24 Stunden ausgearbeitet werden. Alle Vorschläge und alle Anregungen würden grundsätzlich durch den Finanzmiuister geprüft, desken technisch; Kom- peten» niemand verkennen dürfe und der ja als der Urheber der Einkommensteuer betrachtet wer den könne. Die Erklärung werde schließlich her- oorheden, daß die Regierung eine weitg Hm7e links- gerichtete Politik betreiben werd«. Sie werde ««doch an Kammer und Senat de» Appell richte», SchwienMendesneuenskanzösischenKabinetts Oie Poincare-Gruppe erblickt in -er Ernennung Eaillaux zum Kinanzminister eine Provokation. — Orr Senat wird gegen das Kabinett painleve dieselbe Haltung «innehmen wie gegen das vom Senat gestürzte Kabinett Herriot. Oie Preisschilder-Verordnung Wie die Fachblättrr des Einzelhandels berichten, bat der als Vorkämpfer des Einzelhandels bekannte Reichstagsabgeord nete Senator Beythien mit der Fraktion der Deutschen Volksvarlei vor einiger Zeit folgenden Antrag eingebracht: „Der Reichstag wolle beschließen, die Reichsregterung zu ersuchen: von den durch die Verordnung zur Ausführung deS Art. VI Abs. 8 des Notgesctzes vom 13. Juli 1028 tn Kraft getretenen Verordnungen die fol genden baldigst außer Kraft zu setzen: 1. Die Preistreibereiverordnung, 2. den zweiten Abschnitt über Handelsbeschränkungen: die Preisschilder und Preisverzeichnisse betref fend, 3. die Verordnung über Preisprüfung-, stellen." Dem Vernehmen nach steht die Regierung dem Antrag nicht nnsympatbi'ch gegenüber. Es erscheint angebracht, diesen Antrag in der Oeffentlichkeit einer Betrachtung zu un terziehen, damit Glicht Beschlüsse zustande kommen, an denen die Allgemeinheit kein Interesse hat. Gegen die Aufhebung der Preistrribereiverordnung und der Verord nung über Preisprüfungsstellen ist kaum et was einzuwendcn. Die beiden vielumkämpf- ten Verordnungen aus der Kriegswirtschaft Haven in den Nachkriegsjahren kaum noch positive Erfolge gehabt. Könnte man alio bezüglich der Punkte 1 und 3 des vorliegen, den Antrages als Konsument mit den Inter essenten einig gehen, so liegt unseres Erach tens die Sache anders bei Punkt 2 betr. die Preisschilder und Preisverzeichnisse. Der Einzelhandel hat seit Bestehen der Preisauszeichnungspflicht dagegen ange kämpft mit den Begründungen, die Vor schritten verursachten den Geschäftsinhabern ständig Unbequemlichkeiten und brächten den Konsumenten keinerlei Vorteile, zudem sei der Auszeichnungszwang mit der Wirtschafts freiheit unvereinbar. Eine gewisse Mühe waltung für die Händler zugegeben, sind doch die bestehenden Vorschriften im Inter esse einer gesunden Preisbildung durchaus zu begrützen. Die Händler berufen sich aut die „wirtschaftliche Freiheit". Sie sollten aber dabei nicht vergessen, datz freier Wettbewerb erst dann zur Wahr heit wird, wenn für eine unzwei felhafte Bekanntmachung jedes Angebotes gesorgt ist. Es fehlt im Einzelhandel ein eigentlicher „Markt". Von den beiden einander gegenüberstehenden Parteien haben die Käufer die schwächere Position, da ihnen die Marktkenntnis, Ucbersicht über das vorhandene Angebot, fehlt. Jeder Käufer hat ein Interesse dar an, sich möglichst schnell und genau über die bestehenden Preise zu informieren. Je öffent licher sich die Preisbildung vollzieht, desto weniger können unlautere Machenschaften von Einfluß sein: dies gilt nicht nur für die Preise des Kleinverkehrs. Aber nicht nur dem Nutzen des Konsumentenpublikums dient die Preisauszeichnung, sie liegt auch im wohlverstandenen Interesse des Handels. Es ist von feiten der Händler häufig die Beobachtung gemacht worden, datz auch bei besseren Waren, die der Preis auszeichnung nicht unterliegen, die Auszeich nung eine günstige Wirkung auf die Kauf lustigen hat, vorausgesetzt natürlich, datz die Ware wirklich preiswürdig ist. Eine aus gestellte Ware hat für den Beschauer zu nächst nur ästhetischen Wert. Tinen ökono mischen Wert erhält sie erst, wenn ihm auch der Preis bekannt ist. Wenn
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