Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 28.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192508283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250828
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-28
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SääMAe TMMU-MMM 7/ f GL—B«ßO«»ti SSeSO«»» v—«»»kiff« Nefsvütz «)» MN Lvstyunyer «nzngeT p»ßsch.ck-a«üi»:». «ro«e-ö« Lagesßeiiung stdr das Sstllche vnsden und seine Vvrvtte. Dieses Blatt entbSlt die amtlichen Bekanntmachungen de» Bate» zu Dresden für die Stadtteile Blasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Vühlan, Bochwitz «nd Laubegaft (L und M. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach» witz, Niederpoyritz, Hofterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Am1»hauptmannschaft Dresden. Verla«: «Sga^ZSuchSntckerrt >md Dertagsanst»« H«e»«u Veyer e Ve*sd«»«as«Wttz - V«««»«Mch f» t»kü«e A«rl Vrech«, fffr ö« »ei-« Z»tz«a »«««» «<>«' S«td< «» Vr«-H««. »na« 2N.2.-. Für Fälle bSH.Gewaltz . «uftchlag berechne«. Schluß der ÄnMgmmmahm« voew-1t Uhr. Für da« Erschein— > aufLt«f«rung d,w^rachs^f«m»g der t ^<eoaNt0N MW Ucxpe0M0N I d„ Anzeigen an bestimm«— Taaea aber Platzen, savi« für «elephonlsche -lusträg« wird »Landgraf Nachfl, Ore«den-Freital.! BlaspiNstt Atz' 4 I keim Gewehr gelöste«. Ins-riwn-bekLs« find sofott bei Erscheinen der Anzeige fällig, belzufüa. Für Anzeigen, welche durch I VMfklvtY, L I sp-1«rer Zahlung wtrd der am Tage der Zahlung giltlge Zellenprett inAnr« nung »ri. be, der ^iichtigkef« nicht Übernehm - " 8?. Jahrgang ' gebracht. Ito—ttanspruch «ritscht: b. v«rspL«. Zahlung, Mag« ob. Konkurs d. Auftraggeber«. Richtigken nicht Übernehm 4 gespalten« Zell« «oerden mit «X Ilene Petit-Zell« mit 20 eigen L Reklamen mit; «richelnt täglich mit den Setlagea * «mtl. Fremden, und Kurllfi«, Leb«« im Sild, Agrar-Dartr, Radi»Zettuag, I Anzeigen Mußestunden,«»«alter und n«uer Zeit,Moden.3ei<ung,Schniltmusterboaea. v«rVez»g«prrt« beträgt frei in«Hao« , mit S0 0 monatl. Mtl.so, durch diepost ohne Zusteliaedühr monaft Mk.r.-. Für Fälle HSH.Gewalt, Krieg, Streik« usw. hat der Vezieher keinen Anspruch auf Lieferung Zeitung ob Rückzahl. b. Lesegelde«. Druck: El*mm«Lan^ ' Lei unverl. eingesandt. Manuskripten lfl Rückporto Iernspr. aufgegeb. «oerben, kdnn. lvtr ein« Verantwort. Kreiiag, Den 2S. August 200 ^926 Die schwere Brandung der deutschen Wirtschaft Oie Bauarbeiterkrtse noch immer ungelöst — Oie Arbeitnehmervertreier -ei den Eisenbahner-Lohnder-an-lungeu -rechen die Verhandlungen a- — Oie Ruhr-ergleute protestieren gegen den Schiedsspruch — Verhandlungen im Reichsar-eitsministerium ü-er Maßnahmen gegen die Teuerung Caillaux' Sieg über Churchill Wechselvolle Verhandlungen über den Bauarbeiterstreik Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Baugewerbe unter dem Vorsitz von Ministerialrat Mewes verliefen teilweise recht wcchselreich. Beide Parteien waren durchaus bemüht, noch in letzter Stunde den drohenden Riesenkampf zu verhindern, um so mehr, als der bevorstehende Herbst eine ausgedehnte Bautätigkeit ohnehin nicht mehr gestatten würde. Man entschloß sich, die schwierigste Krage, die Lohn- sorderungen^Ler Bauhilfsarbeiter, an den «Schluß der sBerhan-lnngen zu setzen. Zunächst wurden noch einmal die Löhne der Facharbeiter in den einzelnen Wirtschaftsgebieten einge hend geprüft. Die Arbeitgeber betonten da bei, daß mit Rücksicht aus die letzten Erklärun gen der Neichsrcgierung eine Lohnsteigerung vermieden werden müsse, die eine Schädigung der Allgemeinheit, der zahllosen Siedler und Erbauer von Eigenheimen und Kleinwohnun gen bedeuten würde. Aber auch die großen Kommunen seien, wie die Städte vielfach be reits mitgeteilt hätten, nicht imstande, das Wohnungsbauprogramm durchzuführcn, wenn jetzt plötzlich eine Erhöhung der Baukosten vorgenvmmen würde, die den Etat der Städte und Gemeinden in empfindlicher Weise bela sten würde. Trotz allem erklärte man sich auf Arbeitgeberseite bereit, den Bauhilfsarbeitern Zulage zu gewähren. Gegen ^-10 Uhr wurde von den Vertretern der Arbeitgeberverbände zugestanden, daß den Hilfsarbeitern 2 bis 3 Pfg. Erhöhung je Stunde zugelegt werden sol len. Die Löhne der Tiefbauarbeiter waren in den späten Abendstunden noch nicht durchge prüft worden. Nach diesem letzten Angebot zogen sich beide Parteien gegen 5t 10 Uhr abends zu einer letzten Beschlußfassung zurück. Die um dcs zehnte Abendstunde geschaffene günstige Atmosphäre hat gegen Mitternacht eine erneute Trübung erfahren. Nachdem man sich schon über die Grundlagen geeinigt hatte, tauchten über die Löhne in Anhalt und Sachsen Differenzen auf, die noch nach Mitternacht be raten wurden. Es ist nicht anzunehmcn, daß in absehbarer Zeit, d. h. in ejn bis zwei Stun den, ein Schiedsspruch zustande kommt. Eine Kundgebung der Arbeitgeber verbände Der Reichsvcrband der Bauklcitungen, der Zentralverband des Deutschen Bank- und Banktergewerbes, der deutsche Industrie und Handclstag, der deutsche Handwerks- und Ge werbekammertag, der Reichsausschuß der deut schen Landwirtschaft, der Reichsvcrband des deutschen Handwerks, der Reichsvcrband der Privatversicherung, der Arbeitgeberverband deutscher Versicherungsuntcrnehmungen, die H-uptgemeinschaft des deutschen Einzelhan dels, der Zentralverciu -es deutschen Groß handels, der Reichsvcrband der deutscher« In dustrie und die Vereinigung der deutschen Ar geberverbände erlassen eine Kundgebung, in der eS heißt: „Die deutschen Bauarbeiterlöhne liegen schon seit längerer Zeit über dem Lohndurch- schntkt. Sie bewegen sich zwischen 70—95 Pfg. für den ungelernten Arbeiter und 0,80—1,26 Mark für den gelernten Arbeiter und liegen gegenüber einer Teuerungsziffer von rund 140 Prozent aus der Höhe von 140—180 Pro zent der BorkriegSlöhne. Bet Akkordarbeit werden tatsächliche Ver dienste bis zu 3 Mark die Stunde und mehr erreicht. Der Lohn der Bauhilfsarbeiter und Tiefbauarbeiter liegt ausnahmslos über den Löhnen der industriellen Hilfsarbeiter und vielfach sogar über denen der industriellen Facharbeiter. Der Index der Baukosten ist um rund 40 Punkte Höher alH das allgemeine Preisniveau. ,Ein schlechtes Geschäft" Tic dramatische Wendung in der englisch französischen Schuldenfrage hat in London allergrößte Ueberraschung hervorgerusen und ist von scharfen absprcchenden Urteilen über Churchill begleitet. Daß England von seiner ursprünglichen Forderung von 20 Millionen Pfund zunächst auf 15 Millionen und schließlich aus 12,5 Millionen Pfund herunterging, wird hier als Opfer betrachtet? das England sich heute nicht mehr leisten kann. Berechnet man. daß England jährlich 40 Millionen Pfund an die Vereinigten Stgatcn abzuführen hat, daß die englischen Neparationscinnahmen ans 10 Millionen geschätzt werden, und daß Frank reich jetzt 12,5 Millionen Pfund übernimmt, so bleiben 17,5 Millionen übrig, die England, falls cs auf der Balfour-Note verharrt, von seinen übrigen Schuldnern, Italien, Rumä nien, Griechenland, Jugoslawien, Polen und Portugal einzuziehen haben würde, was ein Ding der Unmöglichkeit ist. »Ein sehr schlechtes Gcschäst", schreibt „Dailn Expreß" der den Wunsch ausdrückt, daß doch lieber Caillaux als Churchill die englischen Intcrcnen vertreten hätte. ES sei kaum glaub lich, in welche siuanziclle und politische Schwäche England wieder einmal verfallen sei, während Caillaux sich als der größte finanzielle In manchen Bezirken, so besonders im rhei- nisch.westfälischen Industriegebiet, haben über mäßige Lohnerhöhungen durch den Schlichter dazu geführt, daß die Bautätigkeit stillgelcgt werden mußte. "Nach Lage der Gcsamtwirt- schast, die der Bauwirtschaft im besonderen, ist eine weitere Lohnerhöhung unmöglich. "Neue Lohnerhöhung bedeutet. Gefahr des Zusam menbruches der privaten Bauwirtschaft, die 2 Millionen in der Bauwirtschaft lebende Ar beiter treffen und weit über das Baugewerbe hinausgreisen würde. Lohnerhöhungen im Baugewerbe würden sich sofort auch in Industrie, Handel und Handwerk sortsetzcn und Preiserhöhungen nach sich ziehen, die ihrerseits wieder neue Lohn forderungen zur Folge hätten. Die Bemü hungen der Reichsregicrung und der Wirt schaftsverbände, weiteren Preissteigerungen vorzubeugen, und eine Preisminderung zu er reichen, würden von vornherein crgebnis- und aussichtslos sein. Nicht darum handelt es sich, die Lebenshaltung der Arbeiterschaft durch niedrige Löhne hcrabzudrücken. Aher nicht Erhöhung der nominellen Lohnzifsern, sondern nur Steigerung und Verbilligung -er Pro duktion und damit Stärkung der Kaufkraft kommen Verbrauchern und Arbeitnehmern zugute. Wer die Arbeitgeber bei der Fortdauer des Streikes mit Entziehung der Bauaufträge, init Fortsetzuug der Bauten in eigener Regie oder mit Ncbertragung der Arbeiten an Außenseiter bedrängt, trägt zur weiteren Ver teuerung und Verschlechterung der Bauwirt schaft mit bei und schädigt die Allgemeinheit." Abbruch ber Eisenbahnerverhandlungen In der elften Abendstunde führten die Verhandlungen mit den Eisenbahnern wegen der Lohnerhöhungen zu einem plötzlichen Ab bruch, und zwar dadurch, daß nach stürmischen Auseinandersetzungen Lie Arbettnehmerbeisitzcr unter Protest den Saal verließen, da sie sich mit der Verhandlungsführung durch den Vor sitzenden Oberbürgermeister a. D. Ziethen nicht «unverstanden erklären konnten. Wie ver lautet, sahen sie in der BerhandlungSsührung Unterhändler der Welt erwiesen habe. Caillaux, meint „Dailn Chronicle". sei entzückt und mit vollem Recht, aber der englische Stcnerzahlcr habe keinen Anlaß zur Freude, denn für ihn bedeutet das neue Abkommen eine schreiende Ungerechtigkeit. Neben dieser Kritik wird jedoch nicht über sehen, daß die Regelung, sofern man von einer solchen sprechen kann, nur provisorisch ist. Dieser provisoriche Charakter tritt noch deutlicher Zutage, wen» man heute das Cail- lauxsche Communiauö liest, das einige sehr be deutende Unterschiede von dem Churchills auf- wcist, und nach dem Frankreichs Geschäft noch besser sein würde, als es anfänglich erschien. So hat Caillaux drei Vorbehalte gemacht, von denen nichts un Churchillschen Communigus steht: Erstens, daß Frankreich unter keinen Umständen allen seinen Gläubigern zusammen mehr zahlen könne, als cs von Deutschland er halte; zweitens, spricht Caillaux von einem teilweisen Moratorium Frankreichs bis zum Jahre 1030, und drittens verlangt Caillaux die Suspendierung der französischen Zahlun gen, falls diese die französische Valuta ungün stig beeinflussen sollten. Eine Erklärung für diele Unterschiede dürfte darin liegen, daß Churchill von der ausstehenden Regelung eini ger Fragen gesprochen hat, zu denen diese viel leicht zu rechnen sind. cme Bevorzugung der Arbeitgeber. Die Ge werkschaften behalten sich weitere Schritte vor. Ter Rest der Versammlung beriet weiter über die Frage, ob man trotz der Abwesenheit der Arbcitnchmervertrctcr , einen Schiedsspruch fällen könne. Protest der Ruhrbergieute Die Vertreter der vier Bergarbeiterorgani sationen haben am Dienstag, dem 25. August, in einer längeren Aussprache erneut zum Lohnstreit Stellung genommen und ein Pro testschreiben an den Rcichsarbeitsminister ge richtet, in dem sie erklären, die Behandlung der Bergarbeiter Hinsichtlich der Entlohnung sei ungerecht. Es liege darin eine Zurücksetzung gegenüber anderen Berufen. Lie ersuchen des halb den Rcichsarbeitsminister, den Schieds spruch nicht für verbindlich zu erklären. Schiedsspruch für das Bankgewerbe Am siestrißen Tage fanden, wie uns der Deutsche Baukbeamtenvercin mitteilt, im Ncichsarbeitsministcri,nm unter dem Vor sitz von OberresiicrungSrot Kuttig Schlich- tunttSverhandlunoeu für das Banlsicweroe statt. Nach längeren Bcratnngen kau« gegen die Ltijnmen der Arbcituehmcrbei- sitzcr ein Schiedsspruch zustande, nach dem die gegenwärtigen Gehälter der Bankan gestellten bis znm 31. Oktober in Kraft bleiben sollen. Zur Begründung für die sen Schiedsspruch führte der Schlichter aus, daß eine Teuerung zwar vorlicge, und daß es dem Gebote der Gerechtigkeit entspre chen würde, einen Ausgleich zu schaffen, daß aber im Hinblick auf die gegenwärtige Pretssenkungsaktion der Regierung die Preisentwicklung abzuwarten sei. Der Schiedsspruch verlange von den Bankange stellten weitere Opfer und es müßten sich auch die Banklettungen darüber klar sein, daßeincErhöhungderGehalts- bezügc ein zu treten habe,falls die derzeitge Teuerung an- ha lteodersichsogarfortfetze. England und der Sicherheit«- patt Die europäische Geschichte Englands ist seit drei Jahren ein einziger, großer Abkühlungs- prozcß. Aus der einen Seite kühlte, dank dem Genie Pvincares, die langjährige Liebe zu Frankreich ab, während gleichzeitig der Haß gegen Deutschland den Siedepunkt verließ. Englands traditionelle Gleichgültigkeit kam wieder zu ihrem Recht und hiermit auch das durch Lloyd Georges mißglückte Konferenzen gestärkte Verlangen, möglichst we^jg mit euro päischen Verwicklungen zu tun zu haben. So gar dem in den Himmel gehobenen Völker bund zeigte man die kalte Schulter, als dieser sich mittels des Genfer Protokolls einen Ein griff in Englands Selbstbestimmung^kecht er laubte. Diese Stimmung des Beiseitestehens, die noch zunahm, als der Dawes-Plan England nicht die erwarteten wirtschaftlichen Vorteile brachte, war dem von Deutschland vorge schlagenen Sicherheitspakt an und für sich nicht günstig. Es war deshalb zweifelhaft, welche Aufnahme der Paktvorschlag im Lande finden würde, wenn nicht das mit seiner eige nen Politik bankrotte Foreign Office sich auf Tod und Leben für den Pakt eingesetzt hätte. Dieser Anstatt zeigt, wie die Strömungen sich verteilten, daß nämlich der Paktgedanke nicht vom Lande ins Amt getragen, sondern umgekehrt, von offizieller Stelle aus in der Provinz propagiert würde. So heikel eine solche Aufgabe von Anfang an war, so sollte sie noch weiter erschwert werden, als die seit langem latente Jndustriekrise Englands plötz lich akut wurde. Denn jetzt schnellten die egoistischen Instinkte des Volkes wie eine Quecksilbersäule in die Höhe, denen der Pakt als ein Altruismus gegenüberstand, den das mit seinen eigenen Wirtschaftsnöten schon übermäßig belastete England sich gar nicht mehr gestatten könne. Wenn die Regierung gleichwohl mit allcr Energie an dem Pakt sesthielt, so waren in der Hauptsache folgend'e Gründe hierfür maß gebend: Nach dem Scheitern aller vorherigen Versuche wie der Militärallianz und deS Genfer Protokolls, bot der Pakt die einzigste Möglichkeit zur Befriedung Europas, die England im Interesse seines Handels not wendig brauchte. Zu dem allgemeinen Ge sichtspunkt' kam der spezielle, daß der die Sicherheit Frankreichs garantierende Pakt diesen« Lande die naheliegendste Entschulde gnng für die Hinausschiebung der Abrüstung nahm. An der Verminderung der franzö- sischen Heereöansgabcn aber mußte England nm so mehr gelegen sein, als die interalliierte Schuldenfrage auf Lösung drängt. WaS schließlich Deutschland betraf, so beseitigte der Pakt und der mit ibn« verbündete Eintritt Deutschlands in den Völkerbund die Gefahr eines Bündnisses zwischen Berlin und Ruß land, in welchem Lande England, zumal nach den Ereignissen in China, seinen nächsten großen Gegner erblickt. So wichtig, ein derartiger Pakt für Eng land sein mochte, lo durfte er doch nicht mit einem zu hohen Preise bezahlt werden. ES war der Grundgedanke dcs Heastschen Pakt- entwurscS, nachdem schon vorher alle Ost fragen mit einem Federstrich auf der eng- lifchen Pflichtenliste gestrichen waren, den Pakt so restlos wie möglich in den Völker bund einzuarbeitcn. Aber hieraus konnte der inzwischen in London cingetroffene Briand nicht etngehen. Er batte mit der geradezu hysterischen InvassonSfurcht seines Landes »u rechnen, die nicht durch VölkerbnndSaktionen, sondern nnr durch greifbare englische Ba taillone zu bannen war. Zur Erreichung «Oncs Komnromisses fand man deshalb den Begriff des »flagranten Angriffe-*, «»ter
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite