Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 15.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192509156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250915
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-15
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
mit Loschwiher ««zeiger Dienstag, den 1S. GepOmber ES 21S «r«kck» «üklau. Vochwltz und Laubegaft (ll. und w. Verwaltungsbezirk) der Gemein »la,««q,. Lo'chw^ ^'b-' W««,tz. vmnitz, W.Wg und Schvnfeld, sowl« v«r »mt«hauptm«.nnschast Dresden. «nia« derachnet, Reklamen die 4 gespalten« Zell« Heist«, uns ichwteeig«, Satzarten werden mit SOL i»«tg«onnahme verm. 11 llhr. Mr daS Srschetneo »der Plätzen, sowie für telephonisch« Aufträge wird ' """* r«e«<Mn>g ftr das k-Nche vnsd«i md sü»e D»«N«. -ia« «n«,Mt die omtNchen «ekanntmachnng.n de» Nate« ,U Dresden für die Stadtteil« * *^e»e r»« » - »««x /n «*»-» w EeweindeH V)a^b* liedakli»» und S»xdMon -7—1 Tolkewlher Stt.4 »alt«»« prüt-Z-tt« «tt 20 Saldpi lnzetg« n. Reklamen mit platzvori AnMlaq berechnet. Schluß der S der An-eigen an bestimmt«» Tag«, keine Gewähr geleistet. InserttonSbeträge sind sosort bet Erscheinen der Anzeige fällig. Sei späterer Zahlung wird der am Laa« der Zahlung gllttg« Zeilenp reis in Anr« nuug gebracht. Rabastanspnich «rtlphtr b.verspLt.Zahlung, Mag« ob. Konkurs d.AustMaqebe^« Sie Krankheit her deukschen Wirkschasl Preisbildung nicht nach den Produktions-, sondern nach den Verteilungskosten, um den aufgeblähten Verteilung-- — apparat zu erhalte« * Eine Tiede Or. Schachts auf dem Bantiertage An der gestrigen Eröffnungssitzung des v. Allgemeinen Deutschen Bankiertages hielt nach dem Vorsitzenden Geheimrat Rieher und dem Reichswirtschaftsminister Neuhaus Reichsbaukprästdeut Dr. Schacht eine bemerkenswerte Rede über die Reichs- vaukpolittk und die Bekämpfung des auf» „evlähten Wirtschgstsapparates. Er führte Labei u. a. aus:: : Mehr as» tu früherer Zeit bedarf die Reichsbank heute der engen Fühlung und deS engen Vertrauens seitens der großen veffeut« lichkeit. Unter dar neuen Bankgesotzgcbung ist diL RetchSbank mit einer Lelbständigkett autstiestattet, die ihrer Leitung eine Verant wortung von höchstem Matze auferlegt. Das ist eiuer der wesentlichen Gründe, warum das Rcichsbankdirektorium den größten Wert darauf legt, die wichtigsten Wirtschaftskreise mit den Grundsätzen der Reichsbankleitung vertraut zu machen und die breite Oesfentlichkeit über die Trag« weite gesunder Nährungs» und KreLit- maßuahmeu aufzukläreu. Der Redner wies darauf hin, daß der- Ban- tiertag unter dem Zeichen einer ernsten Wirt schaftslage stehe, die zwar vornehmlich durch die außerordentliche Kapitalknappheit ent standen ist, die aber im übrigen nicht nur auf materiellen Umständen beruht, sondern zu cinerN großen Telle auf psychologischen. Das gilt in erster Linie von der Frage des Preis abbaues. Es ist kein Zweifel, daß unsere Preis bildung nicht in erster Linie von de« Pro duktionskosten. sondern in erhebliche» Umfange von de« Berteilungskoste« be stimmt wird. Es wird vielfach nicht gefragt, wie billig kann diese Ware an das Publikum gelangen, son dern wie teuer muß die Ware sein, um den nun einmal Loch bestehenden aufgeblähten Apparat am Leben zu erhalten. Der Redner forderte die Teilnehmer des Bankiertages auf, mit ernstem Willen daran zu arbeiten, diesen aufgeblähten Apparat ein zuschränken. Er erklärte weiter: Ich bin mir sehr wohl bewußt, daß die Herabsetzung der Zinssätze zwar die Produktion zu verbilligen vermag, aber die' raschere Abstoßung von Waren seitens des Handels nicht begünstigt. Es wird deshalb über die Frage der Zinssätze hinaus die Kreditpolitik darauf z» achten habe«, daß die spekulative Zu rückhaltung von Warenbestände« unter bleibt. Bedauerlich ist es, daß gewisse extreme Ele- mente von links und rechts die bestehende Teuerung zum Anlaß nehmen, um die Wäh. rungspolitik der Reichsbank zu diskreditieren und in die Bevölkerung eine Beunruhigung La-urch zu tragen, daß sie diese Teuerung als WährungSinflatton bezeichnen. Für diese auf völliger Verkennung der Tatsache« beruhende« Angriffe, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in die müh» sam erkämpfte Stabilisierung der Wäh» ruug erschüttern können, ist kein Wort der Verurteilung scharf geuug. ,sch habe, so fuhr or fort, mit all den vielen Einzelexistenzen, die durch die Inflation ae- schädigt sind, das größte Mitempfinden, ich mn aber erstaunt, daß die deutsche Allgemeinheit »sicht» Sehnlichere» wünschen soll, al» einen neuen Währungsverfall. Die Politik der RetchSbank muß gebilligt werden von allen denen, die da» Wohl des Ganzen über das Wohl de» einzelnen stellen. Der RetchSbank. Präsident hob dann «eiter hervor, daß die gegenwärtigen Verhältnisse eine Aeuderuug der bisherige« Währungs, und Kreditpolitik »er Reich»»««! «icht erlaube«. Die Zwischenbilanz -er Völkerbun-sversammlung Das „iote", „lebende", zu den Akten gelegte Protokoll Eine Woche lang wurden im Rahmen der Debatte über den Geschäftsbericht Erklärun- g>en abgegeben, nicht übvr das, was der Böl« kerbund geleistet hat —'hierüber sprach nur Nansen, der das gewaltige humanitäre Werk der FlüchtlingSsürsorge schildert« — sondern über das, waS er nicht geleistet hat. .Das Protokoll ist tot", erklärte im Lack» trage seiner Regier««« Ehambrp^ün. . indem er vor dem großen Parterre von Staatsmännern und Juristen wiederholte, was er im März vor dem kleinen Kreitz der Ratstagung scharf und entschieden gesagt hatte. Das Protokoll mit seinem Ziel, den Frieden Europas durch ein allgemeines Sy stem auf dem Status quo deS Versailler Ver trages zu verankern, mit seinen Ganktions- maßregeln, die wie eine Organisation des Krieges, nicht deS Friedens, aussehen, dieses Protokoll soll nach dem Willen Großbritan niens begraben bleiben. Dör tiefere Siam der britische« Erkta- rung ist der. daß Grokbritwunten und die D»mi«io«S sich nicht verpflichte« wolle«, ihre Kräfte mittelbar den europäischem Hegevwoieimteresiex Frankreichs und Lire kleinem Entente z« leihen, und hinter einem Friede« Wache zu stehen, der et« Friede« Frankreichs ist. Darum kein allgemeines System, sondern Spezialabkommen zur Sicherung Ler bedroh ten Linie des Westens, und rein britisches Eingreifen ohne eine Entscheidung des Rates und ohne Zustimmung des britischen Parla ments und -er Dominions. -Das Protokoll lebt", verkündete dagegen Frankreichs Sprecher. ; Paul-Boncqur, mit dem ganzen Glanze fran zösischer Beredsamkeit, und warf mit größter Geschicklichkeit der gesuchten neuen Lösung alte Bedenken entgegen. Eines TageS werde man zum Protokoll Htrückkehren, Lie Sonder- abkommen sollen wieder zu ihm hinführen. Der belgische Vertreter, Hymans, legte be zeichnenden Wert auf die Betonung, daß di« neuen Abkommen die auch unter dem allge meinen Regime des Protokolls unentbehrlich 'eien, keine neu« Auflage der alten militärt- »schen Bündnisse gegen einen bestimmten 'Feind sein sollen. Die belgische Politik steht aus der britischen Lini«. Veligens Haltung 'wird Lurch das Bestreben bestimmt, nicht auch Schauplatz eines Krieges zu werden, den ein separates Vorgehen Frankreichs entfesseln könnte. Tie Vertreter der kleinen Entente, Skrzynski und Benesch, widmeten dem Proto koll vorsichtig gehaltene Nachruf«, verbunden in L«r Bereitschaftserklärung zur Mitwirkung an Sonberabkommen und dem Ausdruck der Hoffnung auf die Auferstehung LeS Proto kolls. Italiens Vertreter, Soialoja, wies dar aus hin, daß «r stets auf di« Mängel des Protokolls und sein« Einseitigkeit aufm«rk« sam gemacht habe, und sprach der r«in juri stischen Auffassung vom Kriege, die den Kern des Protokolls nicht treffe, den Satz aus, daß Krieg« auch aus tiefen sozialen Uriachen ent stehen, und daß, wenn der Krieg juristisch be- trachtet zum Verbrechen erklärt werde, er auch etve Kränk-ott SebeuLe, gegen dtz wäll Heil* mittel finden müße. An Ler veewdigumg die- ser SriegSurfach«n mitzuwirk«n, sei ein« Aufgabe LeS Völkerbund«-. Hier sprach der Vertreter eines auf engem Raume stark wach« senden Volkes, -aS immer damit rechnet, eines Tages um weiteren Lebensraum kämp fen zu müsf«n, und der Wortführer einer Politik, die sich ebenso wenig zum Garanten besonderer Interessen Frankreichs und seiner Verbündeten machen will, wie dertznig« Großbritanniens. In welchem Maße Italien dann an der Kontzrenz teilnehmen und sich in das neue System «inschalte-n will, wir- erst in einem späteren Sta-ium zu erkennen sein. Das Ergebnis Ler Aussprache ist: bas Protokoll ist z« -en Akte« getegt. Das nächste Stadium ist die Außenminister konferenz. Inzwischen wird aus Pariser Meldungen schon erkennbar, daß die Vertre ter des von Frankreich gewünschten Frtz- denssystems alle taktischen Künste spielen lassen, um von ihren Wünschen soviel wie möglich in die kommend« Konferenz hinüber« zur«tten. Hierüber wird bereits in Paris verhandelt. «Der Völkerbund, d«r die Platt- form für die öffentliche Aussprache lieferte und die an sich unschätzbare Möglichkeit zu den vertraulichen Besprechungen gewährte, wartet ab, ob das Ergebnis der abseits von Genf sich abspielenüen Verhandlungen ww« -er zu ihm hinführen wird. Er ist Zuschauer. Seine Rolle ist durch den Umstand bestimmt, daß di« neue europäische Moral, die Pain lev« erfleht hat, m Genf noch nicht geschaffen wurde. Darum steht über dem Resorma- tionSsaal« das Fragezeichen, -aS über dem heutigen Europa steht. Für den Fall eines günstigen Ergebnisses der Konferenz will 'der von Spanien eingebrachte Antrag den neuen Anknüpfungspunkt für den Völker- bund liefern. Er begrüßt die Anstrengungen einiger Nationen, durch den Abschluß von gegenseitigen Sichcrheitsverträgen die schließ, liche Regelung internationaler Differenzen zu fördern, spricht den Wunsch auS, daß solche Abkommen die ganze Welt umfassen und fordert den Rat auf, diese Pakte nach ihrem Zustandekommen zu prüfen und der nächsten Versammlung darüber zü berichten. Der Rat wir- aufgefordert, die Organisation der Ab rüstungskonferenz für den Zeitpunkt vorzu bereiten, an dem die Borbedinungen dazu hcrgestellt sind. Gr schloß mit einem Appell a» das Verant wortungsgefühl der Vertreter des vankwesenS und sprach di« feste Ueber-eugung aus, daß das deutsche Bankwesen Len schwierigen Zett. Verhältnissen Rechnung tragen werbe. tLeb. Hafter anhaltender Beifall.) Or. Luther an -en Baritiertag Reichskanzler Dr. Luther hat an den Zen» tralverband LeS Deutschen Bank-und Bankier. gewerbeS baS nachstehende Telegramm ge. richtet: Dem S. Deutschen vankiertag, der sich zu wichtigen Erörterungen in Berlin ver. sammelt hat, wünsch« ich besten Erfolg seiner Beratungen. Mehr de«n je ist e» heute i« die Hände des Bankgewerbes gelegt, den Wieder aufbau der deutschen Gesamtwirtschaft wir kungsvoll zu fördern. Besonders ist auch die wirksame Arbeit deS BankgewerbeS an der gerade jetzt dringend gebotenen Preisgestal tung aus angemessener Höhe von größter wtrt- schaftlicher Bedeutung. Sine Senkung der Sätze für KrWitprovistonen, die weitere Lockerung der Konzessionen überhaupt, wird wesentlich dazu bettragen, die übersetzten Preise zahlreicher Warcngattungen auf ein gerechtfertigtes Maß zurückzuführen. Ich vertraue darauf, daß baS Bank- und Bankier- gewerbe kraft seiner Führerstelle im Birt- schaftsleben diese Aufgabe erfülle« wird. Oer Kampf hinter den Kulissen Reichskanzler Dr. Luther hat die zum Teil auf Urlaub im Auslände weilenden Mitglie- glieder des Reichskabinetts auf Montag, den 21. September zu der entscheidenden Kabi nettssitzung eingeladen, in welcher Beschluß gefaßt werden soll darüber, ob Deutschland der an ihm ergangenen Einladung zu der be vorstehenden Konferenz über den Sicherheits- pakt teilnehmen soll. Zu gleicher Zeit wird man sich im Kabinett über die zweite, in letzter Zeit fast noch häufiger erörterte Fra- ge schlüssig werden müssen, wie un-durch wen Deutschland auf dieser Konferenz zu vertreten ist. D. h. also, um es kurz zu sagen, ob der deutschnationale Reichsinnen minister Schiele Stresemann begleitet oder nicht. Damit tritt ein Kampf in die Phase der Entscheidung, der. wie man gleichfalls weiß, in den letzten Wochen mit steigender Kraft hinter den Kulissen geführt wor den ist. Im deuftchnattonalen Patteilager hat man aus zahlreichen Entschließungen ebenso zahl- reicher Organisationen im Lande den be stimmenden Eindruck erhalten, daß die Wäh- lerschaft nicht mehr recht mitmachen will. Es hagelt Proteste, man fordert Klarheit. Die Patteileitung und die führende deutsch nationale Presse bestreiten demgegenüber, daß die Deutschnattonalen sich mit Haut und Haaren zu Erfüllungspolitikern umgewandelt hätten, und wenden sich dagegen, daß diese Anschauung auch in deutschnattonalen Kreisen vertreten werde. Es sei, so wird weiter be- ruhigcnd ausgefühtt. allerdings ein unge rechtfertigter Standpunkt, wenn man inner halb der deutschnattonalen Wählerschaft ge- glaubt habe, daß durch den deutschnationalen Eintritt in die Regierung sofort der sicht bare, radikal« Umschwung in der Politik nach außen und innen eintteten könnte, den viele erwartet hätten. Vielmehr könne eine solche „Abkehr" nur schrittweise erfolgen. ParteioffiziSs wird der Anhängerschaft fer- ner mit der Aussicht und der Hoffnung ge winn, daß die bisherige Paktpolrtik des Aus- landesjnur Scheinzroecken gedient habe, näm- lich dem Ziele, die Gegenspieler zur Auf deckung ihrer Katten zu reizen, und daß „der diplomatische Spaziergang eigentlich schon lange ausgedehnt" worden sei. Ganz abgesehen von dem außenpolitischen Schaden, der durch solche Andeutungen von führender deutschnationaler Seite, — es han delt sich d»bei in erster Linie um die „Kreuz- Zeitung" — verursacht zu werden droht, sind sie auch deshalb zu verurteilen, weil die deutschnattonale Anhängerschaft doch schließlich auch die Absicht merkt und ver- stimmt wird. Immerhin wird der Kampf hinter den Kulissen in der Deutschnattonalen Volkspariei jetzt erst richtig anheben. Wobei man zu bedenken haben wird, daß eine Ab lehnung der Beteiligung Deutschlands an der bevorstehenden Konferenz außenpolitische Fol- gen von geradezu unabsehbarer Trayweite nach sich ziehen würde, uBd daß sie innen politisch den Zusammenbruch der jetzigen Re gierungskoalition, den Sturz des Kabinetts Luther bedeutete. Doch wird der Kampf nicht nur in den deutschnattonalen Reihen zur Entscheidung kommen müssen, er dürfte auch von anderer Seite noch eine Verstärkung erfahren. Vor allem dtttfte die Deutsche Volkspar-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite