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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 18.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192509189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250918
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-18
- Monat1925-09
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—— — t Gemeinden Wach vr»sb« Freitag, den 18. September 218 1S2S Ser Reichspräsident im befteiien Gebiet kennen! übernehm l-b- die 4 gespalten« Zett« werben mit 50 X Reichspräsident v. Hindenburg traf gestern mittag in Hamm» ein und trat nach kurzem Aufent halt die Weiterreise nach Bachum an, wo es nach mittags 3,30 Uhr ankam. In Bochum —... Jur Entschließung -er Oeutfchnationalen in Sachse« Wie die »Täal. Rundschau" mittetlt, wird von verschiedenen Seiten bestritten, daß der frühere Vorsitzende der deutsch- nationalen Reichstaasfraktion Hergt, der in der Bersammluntt des Wahlkreises Dresden über auswärtige Politik ge sprochen hatte, mit der von der.Bersamm« rx. Unser Volk und den großen Entbeh rungen leidende Arbeiterschaft stellt ein so hoch entwickeltes Kulturvolk dar. daß es sich niemals als ein Kolonialvolk behandeln lassen wird. Die preußische Staatsregicrung ist bereit, alles Men- schrn mögliche zu tun, um der gegenwärtigen Wirt schaftskrise Herr zu werden, denn so wird die zählende Menschenmenge geduldig bis 7 Uhr auf den Straßen aus. Als der Reichspräsident den Wagen bestieg, um sich in langsamer Fahrt nach dem Hauptbahnhofe zu begeben, brach eine unbe schreibliche Begeisterung durch, di« auf dem langen Wege ständig wuchs. Dis zur Abfahrt sang die Menge immer wieder vaterländische Lieder und brach auss neue in Hochrufe aus, bis sich der Zug nach Essen in Beioegung setzte. Regierung am besten und würdigsten ihren Dank und ihre Anerkennung für die Ruhrbevölkerung in die Tat umsehen können. von Essen, wir gedenken auch aller an-eren Opfer der Besatzungsjahre, deren Hinterbliebenen wir nochmals unsere herzliche Anteilnahme aussprechrn. Die Erlösung des Ruhrgebietes von drückender Fremdherrschaft verdanken wir aber auch der ziel- bewußten, von ehrlichem Verständiqungswilten ge tragenen Reichs reg ierung Mai namentlich auch unsere unter Duisburg ist -um Empfang gerüstei Zum Empfang deS Reichspräsidenten irr Duisburg am Freitagvormittaa ist alles vov» bereitet. Die Hauptfront de» Bahnhofsgebäu des ist von bunten elektrischen Glühlampe» umrahmt. Der Weg vom Bahnhofe zur Woh nung des Oberbürgermeister» ist festlich ge schmückt. Bei der Fahrt deS Reichspräsiden ten von Duisburg über Metdertch nach Ruhr ort und nach Duisburg zurück werden aus de» ganzen Wege Verein« uud Schulen Spalier bilden. Auch da» Reichsbanner hat seine Mit glieder zur Teilnahme ausgesordert. Ein be sonderes Festgepräge wird die Vorstellung i» Stadttheater erhalten. Der Reichspräsident wird in der mit den Reichsfarben und dem Reichsadler geschmückten Bühnenloge Platz nehmen. Di« Arbeitgeberschaft hat den Ar beiter» freigestellt, den Nachmittag zu feier» und den LohnauSfall durch Ueberschichteu wie der «inzuholeu. Beunruhigung über -ie Haltung -er Deutschnationalen In den Kreisen, die dem Reichskanzler Dr. Luther nahestehen, ist man über die scharfe Formulierung der Entschließun gen, die in der letzten Zeit von deutsch nationalen Organisationen zur Frage der Bölkerbundpolitik gefaßt worben sind, einigermaßen beunruhigt. Man betont, daß Reichskanzler Dr. Luther und Außen minister Dr. Stresemann in ihren letzten Erklärungen vor dem Reichstag sehr aus* führlich den Standpunkt des Reichskabi netts vorgetragen haben und -aß ihre Erklärungen damals von den deutsch nationalen Wortführern vorbehaltlos be willigt worden sind. Reichskanzler Dr. Luther sei nach wie vor der Auffassung, daß über die Richtlinien, die deutscherseits zu den bevorstehenden Verhandlungen ausgcarbeitet werden können, keinerlei neue MeinuimSverschieüenheiten möglich sind. Diese Richtlinien seien bereits in -er Stellungnahme gegeben, -ie -ie -rut sche Regierung wiederholt gegenüber den alliierten Noten an Deutschland zum Ausdruck gebracht hat. Dreses Vlatt enthM die amtlichen Bekanntmachungen de» Bate» zu Dresden für dte Stadtteile Glasewitz, Voschwitz, Weißer Hirsch, Bühlau» Bochwitz und Laubegaft (II. und M. Verwaltungsbezirk) der Gemein «itz» Biederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weißig und Schönfeld, sowie der «mtohauptmannschaft Dresden. Auch diese Rede wurde wiederholt von Hafter Zustimmung unterbrochen. Als dann hohe Gestalt des - Unter dem Geläut sämtlicher Glocken Bochums tief der Zug ein, dem der Reichspräsident entstieg. Er wurde begrüßt durch den Regie- rungs - Präsidenten Gronowsk- und durch den Oberbürgermeister von Bochum Ruer. Der Reichspräsident begab sich zunächst zu einer starken Abordnung der während des Ruhrkampfes aus gewiesenen Eisenbahner. Don den 650 ausge wiesenen Eisenbahnern waren über 103 zugegen, von denen jeder mindestens drei Monate für das Vaterland im Gefängnis gesessen hatte. Der Reichspräsident richtete an einige von ihnen aner- ide Worte. Der Reichspräsident bestieg kierauf den Wagen, um in langsamer Fahrt durch die Hauptstraßen Bochums nach dem Parkhau» zu fahren. Ueberall Reichspräsident v. Hindenburg die Rednertribüne betrat, drängten alle heran, um ihn besser sehen und hören zu können. Der Reichs präsident führte aus: Deutsche Männer und Frauen? Mit aufrich iger Freude grüße ich das Weslfalrnland, grüße ich die Bevölkerung der roten Erde, die heute wied«r als freies Volk auf freiem Grunde steht. Daß ich diesen ersten Gruß aus »der Stadt Bochum an Sie richten dann, deren Ehrenbürger ich bin, ist mir eine besondere Genugtuung. Ich danke Ihnen, Herr Oberpräsident, und Ihnen allen für den freundlichen Empfang, den Sic mir und den mit mir hier anwesenden Herren der Reichs- und preu ßischen Staatsregicrung bereitet haben; wir neh men diesen Gruß gern entgegen als die Bckun- düng Ihrer Treue zum Staat und Reich, als das Zeichen unverbrüchlicher Zu amme r^ehö ia':cit. Sic haben das Bekenntnis zu unlösbarer Volksgemein schaft. in harter Zeit durch die Tat abgelegt? Des sen gedenke ich mit bewegtem Herzen mit allen Deutschen in tiefer Dankbarkeit und Anerkennung. Ihr« Treue zu Heimat und Vaterland ist im Feucr der Not gehärtet und gestählt worden und wird i— dessen sind wir überzeugt — auch in aller Zu kunft standhalten. ' Oftmals in der vergangenen, für Sie so schweren Zeit haben wir Ihnen aus der Ferne unseren Gruß, unsere frcuzize Anerken- -nung und unseren innjgeq Donk zugerufen und Ihnen Treue um Treue gelobt. H.'ute sind wir hierher'gekommen, um Ihnen Auge in Auge und Hand in Hand persönlich diesen Dank zu oekun- den. Mit Recht' betonten Sie, Herr Oderpräsi- dent, daß das Volk Westfalen» vor dem Richter- stlchl der Geschichte gut bestehen wird; was es ge leistet hat im stillen Dulden und tapferen Aus- harren wird uns und späteren Geschlechtern ein Beispiel und «ine Mahnung treuer h-ngebender Lieb« -um Dat«rlande sein. Dieser Mahnung ge denkend, lassen Sie uns rufen: Unser geliebtes deutsches Vaterland es leb« hoch? Nach seiner Red« war der Reichspräsident noch lange Zett Gegenstand begeisterter Huldigungen. An den Gräbern der im Ruhrk'mpfe Gefallenen bat der Reichspräsident Lob.« kvä r.e mit Schlei fen in den Relchsfarden niederlegen lassen. Nachdem noch kurz vor S Uhr Reichskanzler Dr. Luther in Bochum eingetroffen war, erfolgte um 7 Uhr die Fphrt zum Hauptbahnhofe. Trotz reichliche« Regen» hielt die wohl über 100000 Damals habe ich gesagt, daß der Weg zur Rettung schwer sei. Ich habe aber hinzugefügt, daß die Achtung und Bewunderung der ganzen großen Kalturwelt unserem Vaterland und Volk auf die Dauer nicht versagt bleiben könne, wenn der uns aufgezwungene wirtschaftlich: Abwehrkampf mit westfalischer Zähigkeit und Charakterstärke, mit der unbedingten Zuverlässigkeit, die der westfäli- schen Bevölkerung Stammesart ist, geführt werde. Darum ist es mir jetzt als Leiter der preußischen Staatsgcschäfte ein aus tiefstem Herzen kommen des Bedürfnis, dem ganzen Westfalenlande den aufrichtigsten Dank der preußischen Staatsregie rung auszusprechen. Der Dank und die Anerben- nung der preußischen Staatsrcgierung richten sich an alle, mögen sie ihre nationale Pflicht in der Wrrkstätte oder in der Schreibstube erfüllt haben, mögen sie als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer ihre Treue bestätigt haben. Nicht an letzter Stell« er streckt sich diese Anerkennung auf die gewissenhafte Pflichterfüllung und Standhaftigkeit der Beamten schaft. Ja stiller Trauer gedenken wir der Toten Erscheint täglich mit de« Beilagen - Amft. Iremben- und Mußestunden, Au» oster und neuer AM, Modeu-Zettung, Schatt monatl. M1.1.V0. durch diepost ohne Zustellgebühr monatt Mk.» Krieg, Streits usw. hat der Lezieher lein« Anspruch auf Lieferung Zeitung ob Rückzahl d Lejegelde». vwick; dsemens Landgraf Sei unverl. eingrsandt. Manuskripte« ifi Rückporto bestufüa. ; Aernspr. aufgegeb. werbe«, »nn. wir eia« Verantwort, da», dar -4 - > > > ... Oie Vorbereitung -er -eutfchen Antwort Eigener Informationsdienst. Wie wir hören, hat der deutsche Bot schafter in Paris, Dr. von Morsch, von der Reichsregierung den Auftrag erhalten, eine neue Unterredung mit dem franzö sischen Außenminister Briand herbeizu führen. Der Ausfall dieser Unterredung wird jedenfalls auf die Entschließungen die Reichsregierunq einen großen Einfluß haben, da es darauf ankommt, daß vor einer Entscheidung -es deutschen Reichs kabinetts volle Klarheit über die Konfe- renzpläne der alliierten Regierungen be steht. Die deutsche Antwort soll auf leben Hall noch am Montag vom Reichs kabinett ausgcarbeitet werden. Dagegen steht es noch nicht fest, an welchem Tage die Ueberreichung in Paris stattfinden soll. Lod« lm Nlb> A-rar-Larte. Rodio-Zeftun-, I Anzeigen werbeo Oer Dezuasprei» bestugi frei ms Haus j mü 80 Sotdpfeau , , -sh.Gewalt, ' Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme von«. 11 Uhr. Mr bas Erschein« leferung der UN0 VxpevMoU l An »eigen an bestimmten Lao« ober Plätzen, sowie für telephonisch« Aufträge wirb >«. Freital. I AfnspiNM *5Att 4 I Gewähr «leistet. InsertLnsbeträg« sind sofort del Erschein« der Ameige fällig. wesiA durch I VlUfi-tviy, l Lei späterer Zahlung wird der am Tag« der Zahlung gttttg« Zellenpre!« in Anrr nung st übernehm > ' — 82. Jahrgang >—»» gerächt. Rabastanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Klage »d. Konkurs b. Auftraggeber». SäÄMiHe mit Loschwiher Anzeiger royeszettung für dos --Nche Dresden und sei« Vororte. In Essen Gegen 8 Uhr abend» traf der Reichspräsident auf d«m Hauptdahnhof in Eisen ein. Eine tausend- köpfig« Menge hatte sich schm lange vor der An- Kunst «inaefunden. Beim Verlassen des Bahnhofs brausten dem Reichspräsidenten stürmische Hochrufe entgegen. Hindenburg bestieg sofort den Wagen and fuhr, von einer berittenen Polizeieskorte be- alettet, zum Hotü Kuiserhof, wo um S Uhr ab«nds der Bierabend begann, « dem mehrere hundert Vertreter de» gesamten Rhrinlandes geladen wa ren. Auf der Fahrt durch dle festlich geschmückten Straßen tönte d«m Reichspräsidenten überall gro ßer Jubel entgegen. Auf dem parlamentarischen Bierabend begrüßte Oberbürgermeister Dr. Bracht das Reichrob«r- Haupt als Ehrenbürger und Gast der Stadt Essen, bewillkommnete den Reichskanz er Dr. Lu her und die übrigen Minister und gab der Hoffnung Aus druck, daß das rheinisch-westsäl sehe Industriegebiet sich bald wieder von dem schveren Schaden der Besatzungszeit erholen möge. Darauf hielt Reichskanzler Dr. Luther eine längere Red«, um etwa folgendes auszusüh- ren: Diese Reise, auf der das Reich durch sein Oberhaupt vertreten wird, bedeutet einen Vorgang von großem Schwergewicht innerhalb des mühsamen Wiederaufstehens unseres Vaterlandes. Eine Bes serung, die wir bei allem Ernst, mit dem wir in die Zukunft blicken, doch mit Hellen Augen an sehen dürfen, ist in den letzten Jahren eingetreteu. Der Oberpräsident von Westfalen hat heute in Bochum die Anregung ausgesprochen, es möchte doch das, was das Ruhrgebiet bestanden und er litten hat, festgehalten werden als ein wertvoller Teil der Geschichte des deutschen Volkes. Ich hafte diese Anregung für ganz ausgezeichnet, ist doch, wahrhastio so außerordentlich viel vollbracht, ge leistet und gelitten ward«». Das gilt auch für das gesamte besetzte Gebiet, das eine lange Reil)« von Jahren des Leidens getragen hat und noch trägt. Alles, was politisch in den letzten Jahren geschehen ist, ist doch stets geschehen im Hinblick auf die Frage: „Wie bekommen wir endlich das gegen Recht, Gesetz und Vernunft besetz e Ruhr gebiet wieder frei?" Wir werden unsere g oßen internationalen Aufgaben immer nur sehen können im Lichte der. Gesichtspunkte der besetzten Ge biete. Für das Ruhrgebiet ist mit der Befreiung die Schwierigkeit nicht behoben. Die unlösbare Schicksolsgemeinschaft zwischen dem Ruhrgebiet und dem deutschen Volke ist uns jetzt in neuer Gestalt nrch deutlicher vor Augen getreten. Wir sehen jetzt mit voller Klarheit, daß im Ruhrgebiet di« Hochentwicklung industriellen Leben» nur möglich ist auf der Grundlage «ine» gesunden deutschen Wirtschaftslebens im allgemein«». Das Schicksal, das das Ruhr gebiet getragen hat, die ungemeinen Schwierig keiten, die daä Ruhrgebiet jetzt erduldet in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, werden von Berlin nicht etwa gleichgültig uud neben- sächlich angesehen, wie das mancher im Ruhr- gebiet behauptrt. Für mich als alter Essener Bürgermeister ist es eine besondere Genug tuung, daß ich Sie bitten darf, Herr Reichs- Präsident, mein« Herren, mit mir zu rufen: Der ganze Ruhrbezirk Glückauf! Der Reichspräsident nahm Gelegenheit, im Gespräch mit den überaus zahlreich erschiene, neu Männern de» rheinisch-westfälischen In- dustriegebieteS deren Nöte und Wünsche kennen-ulern«n. Kurz nach 10>L Uhr erfolgte die Fabrt nach Ler hie^ gen Wohnung de» ReichSoberhaupte». Auf dem Wege dorthin umsäumte eine große Menschenmenge die Straßen, die dem Reich». Präsidenten btzgLtstert zujubelte. waren die Wege von Tausenden und Abertausende» non Menschen au» allen Bevölkerungs.chichten be setzt. 37 000 Schulkinder bildeten auf dem Weg« Spalier. Bei der Ankunft im Parkkause begrüßte der Reichspräsident eine dort ausgestellte Bereit schaft der Schutzpolizei und begab sich sodann in den oberen Saal, wo er von Vertretern der staat lichen und kirchlichen Behörden und den Spitzen der Provinzial, und Kommunalbehörden des bis her besetzt gewesenen Gebietes, den Führern der Wirtschaft, sowie Vertretern der Arbeiterschaft, im ganzen etwa 200 Personen, begrüßt wurde. Bei dem sich anschließenden Imbiß Helt Oberbürger, meister Ruer eine kurze Ansprache. Währenddessen versammelten sich vor dem Park- Hause die »esonders aeladenen Vertreter der Staats- und Kommunalvchärden aus der ganzen Provinz, ferner eine außerordentlich hroße Zahl von Abordnungen der westfälischen Vereine mit ihren Fahnen und zahlreiches Publikum, um an der öffentlichen Kundgebungteilzunehmen. Pünkt lich um 5 Uhr betrat der Reichspräsident die Ve randa des Parkhauses. Die erste Ansprache hielt Oberpräsideut von Westfale«, Granowski. Er führte u. a. aus: Die Provinz Westfalen hat heute zum dritten Male die Freude, den Prasi- deuten der deutschen Republik zu begrüßen. Zu Beginn des Ruhrembruches am l8. 'März 1923 kam der Reichsprä ident Ebert nach Hamm, um zu bekunden, daß ganz Deutschland eiae Sch ck- salsqcmeinschaft wieder sein müsse. Was die 2,2 Millionen Menschen jm besetzten westfälischen Ge biete unter der Herrschaft der Franzosen und Bel gier gelitten haben, kann und soll hier nicht auf- gezählt werden, aber eins sei gesagt: Wir sind erhobenen Hauptes, mit zusammengebissenen Zäh nen den Leidensweg dreißig Monate gegangen aus Liede zur Hcjmat, in Treue zum deutschen Vater lande. Versucher und Verführer von jenseits der Vogesen erhielten ohne Zögern und Zaudern eine Absage, die nicht erst erläutert zu werden brauche Der Redner erinnerte dann an die Hilfsbereit schaft und Opferwilligkeit im unbesetzten Teil für die Vertriebenen und Verfolgten und sprach den Wunsch aus, die Re chr- und Staatsreoierung möge verfügen, daß das Material über di« Ruhrbesetzüng recht bald gesichtet und eine Geschichte geschr eben wird. Der Oberpräsident schloß mit einem Hoch auf den Reichspräsidenten v. Hindenburg. Die Rede wurde wiederholt von lebhaftem Bravo unterbrochen und mit starkem Beifall aufgenom men. Sodann begrüßte Oberbürgermeister Dr. Ruer den Reichspräsidenten, mit einem herzlichen Will- kommensgruß nicht nur als oberste Spitze, sondern zugleich auch als Ehrenbürger Bochums. Nach dem Verrauschen des Beifalls über die Schlußworte des Redners: „Nimmer wird da» Reich vergehen, wenn Ihr einig seid und treuf*, ergriff das Wort zu folgenden Ausführungen d«r preußischer Ministerpräsident Braun. Der heutige Besuch gilt der Bevölkerung der Stadt Bochum, gleich eitig aber auch der gesamten westfälischen Bevölkerung des di» vor kurzer Zeit besetzt gewesenen Ruhrgebiete,. Am heutigen Tag« d«nk« ich zurück an die denkwürdige Tagung de» Westfälischen Provinziallandtag«. die bald nach Beginn der Ruhcdesetzung j« Münster staUfand.
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