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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 04.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192511042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-04
- Monat1925-11
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Ntg kch «üklau. Rochroitz und Laubegast (L. und w. Verwaltungsbezirk) der Gemeiv Vlasewitz, Koschwitz, Weiher HtrsM, y «Mnitz, Weißig und Schönfeld, sowie der AmtLhauptmannschaft Dresden, witz, Viederpoyrry, - s«»i—« M eiu« e»»i v-.e«, M -« «tt-» a»««» W.r«««, »<w« , sKeöaMoa and Swedtiioa i K«n>evm » «» Mittwoch, den 4. Aovemver 492S 2ST Oer Beschluß der Regierungsparteien Ruck nach links bei Der Sieg Dr. Luthers »Der -t. la-«. lobe »»b- bie ms- ^»e «e» die »ur t in lher dose an» »« au» cide bett rr» 'a«i ein- rren obo» ust. paM-Zetl« mit 20 GoldpI ». Rekiam« mit Vlatzvor" z» ler ¬ er ze« ber hick N«D d«rn, ^»1« vr. ion >ge- wal ken den erst in- klärunnen vertrauen und daß von der Art wie sie unser Vertrauen rechtfertigen, die Entscheidung des deutschen Volkes und seiner Regierung über die Annahme oder Ablehnung der Locarno-Berträge abhängig ist. Ich wie» derhole auch hier: Die Räumung der Kölner Zone gehört nicht zu diesen Rückwirkungen, wir haben auf diese Räumung einen Rechts anspruch, und ich hoffe, daß die nächste Zett bereits Klarheit über den RäumungStermin bringen wird. Wenn der Locarno-Geist wirk licher FriedenSgeist ist, dann muh sich dieser neue Geist aber ganz selbstverständlich im ganzen Rheinland auswtrken. Darüber hinaus aber muh Locarno nicht LaS Ende, sondern der Anfang einer neuen Entwick lung sein. Wir haben in Locarno nicht» von Scharfe Mißbilligung -es Verhaltens -er Deutschnationalen - paiyleves knappe Mehrheit -en englischen Gemeinderatswahleo dem verschwiegen, was uns in Hinsicht auf das Wohl des deutschen Volkes auf dem Her zen lag. So haben wir auch zum Ausdruck gebracht, daß die gegenwärtig« deutsche Regte- rung keinerlei moralische Schuld Deutschland» ^au de« Kriegsausbruch anzuerkenucn vermag, sondern daß sie sich aus den Standpunkt stellt, der bereits im Septem- ber 1S24 in dem erwähnten Memorandum der ehemaligen Regierung Marx ntedergelegt worden ist. Mit dem Eintritt in den Völker, bund besteht auch für unS da» Moralische «echt siir die verleih»»« „» K»lo»ial«a»date« Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. die amtlichen Vekanntmachnngen des Vate» zu Dresden für die Stadtteile Dieses Blatt enrya« «ackwik und Laubeaast M. und M. Verwaltunasbettrkl der Gemeinden Wach» uet, Reklamen -le 4 gespalten« Zeil» fwierigea Satzarten werden mit »X Anzeigenannahme Vorm. 11 llbr. Für das Erscheinen M oder Plätzen, sowie für telephönls^ Aufträge wird keim Gewähr geleistet. ZaserüonSbeträq« stad sofort del Erscheinen der Anzeige fällig. Sei späterer Zahlung wird der am Tag« der Zahlung gültig« Zelleaprett in Anreinuna gebracht. Ravattanspruch erlischt: d.verspät. Zahlung, mag« od. Konkurs d. Auftragg«d«r/ Ist Preisabbau möglich?* Don Syndikus Dr. Mönne, Freital. II. Wir haben in den bisherigen Ausführungen fest- gestellt, Latz das Preisniveau Deutschlands sich unter dem durchschnittlichen Weltpreisniveau hält. Ist es trotzdem möglich, die Preise in Deutschland noch weiter zu reduzieren? Diese Frage kann mit einem glatten .Ja" beantwortet werden. Wenn man allerdings versucht, die „hohen" Derdlcnstspanncn von Handwerk und Handel ab zubauen, so braucht man sich nicht zu wundern, daß alle Maßnahmen fchlschlagen. Wo schon durch die wirtschaftlichen Verhältnisse der Abbau soweit fortgeschritten ist, daß viele Betrieb« in Zahlungsschw:erigk:iten kommen, da wird jede Ne- gierungsmahnahme illusorisch Mir hatten geglaubt, daß die Preisaubbau- Parole der Regierung vor allem von den unter öffentlicher Kontrolle stehenden Betrieben sofort aufqegriffen würde. Es mu-.ete daher sehr eigen artig an, daß gerade diese Betriebe teilweise die Preise erhöhten. Es sei nur an die Er höhung des Salzpreises, des Preises für Spiritus zu gewerblichen Zwecken, an die vielerorts erfolgte Erhöhung der Rollqeldsätze usw. gedacht. Auch die Erhöhung der Beiträge zur Invalidenversiche rung sei hier erwähnt. An welcher Stelle muß eine Prelsabbauaktirm «insetzen, wenn sic Aussicht auf Erfolg haben soll? Unter den verschiedenen Faktoren, welche die Sen kung der Preise unmöglich machen, stehen di« öffentlichen Abgaben an erster Stelle. Hier ist ein erheblicher Abbau notwendig? Im Jahre 1924 hat das Reich 2'/z bis 3 Milliarden mehr an Steuern aus der deutschen Wirtschaft heraus- gezogen als im Voranschlag vorgesehen war?! An statt die Kaufkraft der Bevölkerung möglichst zu stärken und dadurch den Verbrauchern auskömm liche Bestreitung ihres Lebensunterhaltes zu er möglichen, dem Handel und Gewerbe aber Be schäftigung zu schäften, greift der Staat in bedenk licher Welse in die Dermögens ubstanz ein. Auch in diesem Jahre wurde diese Finanzpolitik fort gesetzt, in manchen Monaten find 50, ja 75«,KI mehr an Steuern erhoben worden, als der Vor anschlag für den Monats'urch chn tt vorlieht. Aller dings macht sich h er eine Rückläufige Bezahlung bemerkbar, doch halten wir es für dringend er» forderlich, daß die tatsächlichen Einnahmen mit den Soll-Einnahmen über.iistimmen. Jede lieber» ichrcitung der im Voranschlag festgelegten Summe muß durch entsprechende Steuerermäßigungen ver hindert weiden. In den Ausgaben der öffentlichen Körperschaften sollte eigentlich der Verarmung unserer Wirtschaft entsprechend die äußerste Sparsamkeit herrschen. Leider ist das Gegenteil der Fall. Die Belastung unserer Wirtschaft durch Steuern, Soziallasten, Fracht und Post ist mit 18 Milliarden Mark mehr als doppelt so hoch als in der Vorkriegszeit» Hier muß adgedaut werden; diese Lasten, welche naturgemäß die Preise verteuern, müssen auf das unbedingt Notwendige herabgesetzt werden. Dor allem ist den Ländern und Gemeinden größte Einschränkung in ihren Ausgaben zur Pflicht zu machen. Es werden h'er vielfach Summen aus- geworken, die wir einfach nicht entbeh'en können? ich erinnere z. B. an die enorme Steigerung der Ausgaben für das Wohls rh-tswesen. Die Verwaltung muß vereinfacht und verbilligt werden. Die Finanzverwaltung sei als Beispiel herangezogen. Por dem Kriege koste e die Steuer erhebung durch Reich, Länder und Gemeinden zu sammen 119 Millionen Mark. Durch die Zentra« lisalion unseres Steuersystems ist sta t ri^er Der» billlgunq eine Dertcuerung der D'euererhebung eku» getreten, die Finan-ämter kosten jetzt 533 Mil lionen Mark im Jahre! Es wird genügen, aus der großen Zahl der preis- veri unnken Fak'oren dtrse wem en Beispiel' an zuführen, um dem Leser zu zeigen, an welcher Stelle der Abbau möglich ist. Aeußersle Än- schränkung der öftenst chcn Ausgaben, Vereinfachung und Intensivierung der Verwaltung, Vermeidung *) Dergl. auch Nr. 235 b Ag SächUEe MW« » «WM» mit Loschwitzer Anzeiger VÄ LL Das Ergebnis der gestrigen Besprechungen der Führer der in der Regierung verbliebe nen Parteien beim Reichskanzler hat in par lamentarischen Kreisen größte Beachtung ge sunden. Die Zustimmung der Parlamen tarier zu den Erklärungen des Kanzlers und die übereinstimmende Billigung des Be schlusses, den Reichstag erst nach erschöpfen der Klärung des Vertragswertes von Locar no einzuberufen, kann keinen Zweifel daran lasten, daß Dr. Luther vorläufig auf der ganzen Linie gesiegt hat. Gewiss wünschen einzelne Parteien, wie beispielsweise das Zentrum, daß nach dem Ausscheiden der Deutschnationalen aus dem Reichskabinett eine Umgruppierung der parlamentarischen Kräfte erfolgt, aber diese Erwägungen tre ten vollkommen zurück hinter den Notwen digkeiten der Außenpolitik. Angesichts der großen Schwierigkeiten, die noch immer in der Frage der politischen Rückwirkungen bestehen, kann die Frage der Annahme oder der Ab lehnung des Locarno-Vertrages immer noch nicht zur Entscheidung gestellt werden. Man erfährt, daß Reichskanzler Dr. Luther in seinen Erklärungen ausdrücklich betont hat. welche Möglichkeiten im Hinblick auf etwaige ungenügende Zugeständnisse der Alliierten eintreten könnten. Es sei sehr wohl denkbar, daß beispielsweise die deutsche Regierung sich gezwungen sehen könnte, die Ratifizierung der Paktverträge auszusetzen und neue Verhandlungen üb r die Rückwir kungen einzuleiten unter der ausdrücklichen Betonung des deut schen Standpunktes, daß die Irage der Rück wirkungen gelöst sein müssen, ehe der Pakt zustande kommt. Die Darlegungen der Parteiführer gegen über dem Kanzler enthalten ein« gewisse Spitze gegen die Deutschnationalen, von de nen gesagt wird, daß bei den Parteien all gemeine Aebereinstimmung darüber herrsch«, daß bie Deutschnationale Pa"tei sich durch ihr voreiliges Verhalten von der weiteren Teil nahme an der Regierung selbst ausgeschlossen hätte. Cs ist sehr wahrscheinlich, daß es wegen dieser Auslassung des amtlich heraus gegebenen Kommunique noch zu sehr leb haften Auseinandersetzungen kommen wird. Zn den Kreisen der Deutschnationalen er blickt man darin einen Beweis für die im Dange befindlichen Bestrebungen, die Deutsch- nationble Partei auf jeden Fall aus der Reichsregierung fernzuhalten und den Weg zu einer Wiederannäherung unter den bis herigen Regierungsparteien zu versperren. Stresemann über Locarno- Im Rahmen ber Funkstunde hielt ReichS- autzenmintster Dr. Stresemann gestern abend einen Vortrag über baS Werk von Locarno. Der Minister erklärte u. a.: Es ist kein Zweifel darüber möglich, daß man vor und nach Ver sailles in Paris glaubte, daß das Problem der Sicherheit Frankreichs durch die Zerstücke lung DcutschlanS gelöst werden könne. Diese Hoffnung, bie Poiucare und alle politischen Schüler PoincaröS hegten, find vereitclt worben. Aber für Frankreich blieb das Problem der Sicherheit. Mit dieser Tatsache muß jeder Politiker und müssen auch wir rechnen. Wir müssen da» schon deshalb, weil andere Mächte, wie namentlich England, das SicherhcitsbeLUrf- niS Frankreichs anerkennen. Darüber hinaus aber ist mit diesem Problem das große Pro blem der deutsch-französischen Auseinander setzung überhaupt verbunden. Man beginnt einzufehen, daß man mit dem Krieg und mit der Fortsetzung der Versailler Methoden nicht weiterkommcn kann. Es ist nötig, daß an dere Wege gegangen werden, und die größte Bedeutung von Locarno sehe ich schließlich darin, daß man sich jetzt allseitig entschlossen hat, einen Kurs- und Richtungsw chsel mit dem Ziel vorzunehmcn, an die Stelle der Methoden von Versailles die Verständigung treten zu lasten. Lasten Sie mich Ihnen die Hauptgedanken des Werkes vo« Locaruo kurz erläutern. Der Stchcrheitspakt, der Kern der Locarno-Berträge, enthält die Verpflich tung, die Westgrenzcn weder durch Angriffs krieg, noch durch Invasion zu verletzen. Diese Verpflichtung gilt selbstverständlich nicht ein seitig für uns, sondern genau so für Frankreich und für Belgien. Ueber diese Verpflichtungen hinaus enthält aber ber Vertrag, und -aö völlig eindeutig, keinerlei Bindungen für uns Wir haben keinerlei moralischen Verzicht irgendwelcher Art auf deutsches Land ausge sprochen. DaS Selbstbestimmungsrecht der Völker ist in seiner friedlichen Auswirkung völlig unangetastet geblieben Durch bcu Abschluß des Sicherheitspaktes erklärt Frankreich, ule wieder Deutschlands Gebiet mit militärischer Gewalt verletzen zu wolle«, uud erklärt «eiter, -aß cs damit cinverstaudeu ist, daß England Deutschland als Garant zu Hilse komme« soll, weuu Fraukrcich sich nimt au die im Wcftpakt fest» gefetzte» Bedingungen hält. Im engen Zusammenhang mit Lem West pakt stehen dann die Schicdsverträge, die wir mit Frankreich und Belgien abgeschlossen haben. Der große Vorteil, den diese bieten, besteht z. B. darin, daß in Zukunft ber gesamte Versailler Vertrag und ebenso das Rheinland- obkommcn unter SchieLSrecht steht. Zu Lem Gesamtwerk von Locarno gehören auch die Schte-Sverträge, die wir mit Polen und der Tschecho-Slowakei schließen wollen. Diese Ver träge geben uns die Möglichkeit, zu einer ge sicherten und gesunden Grundlage für die Aus tragung rechtlicher Differenzen mit den beiden Ländern zu gelangen In diesen Verträgen ist nichts enthalten, was irgendwie als eine An- erkennung der Ostgrenzen angesehen werden kann. Wenn die deutsche Regierung sich dazu entschließen sollte, am 1. Dezember in London die in Locarno paraphierten Verträge endgül tig zu unterzeichnen, so werden wir auch bereit sei», in den Völkerbund elnzntretea. Wenn ich so die Hauptlinien Les Vertrages von Locarno Ihnen dargelegt habe, so muß ich vor allem zu den Rück»irk»»«e» ans das besetzte Gebiet sprechen. Die Verträge van Locarno und ihr« Rückwirkungen sind für unS ein einheitliches und unteilbares Ganze». Sie gehören zufam- men und die Delegierten der übrigen in Lo- Arno vertretene» Mächte misten da» auch. Wir haben ihnen gesagt, daß wir ihren Er- Ohne Zweifel ist der Erfolg de« Reichs kanzlers. der mit Zustimmung der Regie rungsparteien den bisherigen Weg weiter verfolgen kann, zunächst von ausschlaggeben der Bedeutung. Die Verschärfung der Re gierungskrise, die man für Dienstag oder Mittwoch erwartet hatte, ist nicht eingetreten und damit erledigen sich auch alle Gerüchte, die noch vor 24 Stunden über einen bevor stehenden Rücktritt des Kabinetts Luther im Umlauf waren. Bedingung«« der Demokraten Der Hauptvorstand der Deutschen De mokratischen Partei beschäftigte sich in einer gestern nachmittag im Reichstage abgehaltenen Sitzung mit der gegenwär tigen politischen Lage. Einstimmig wurde folgende Entschließung angenommen: Der Parteivorstand billigt die Haltung des Partcivorsihenden zur außen- und in nenpolitischen Entwicklung und erklärt sich nur mit einer Lösung der Krisis durch eine Negierung einverstanden, die 1. die An nahme des Vertrages von Locarno von einer befriedigenden Lösung der Rückwir kungen abhängig macht, 2. sich für eine ehr liche Durchführung der Politik von Locar no und eine Annäherung der europäischen Staaten einsetzt, 3. eine Innenpolitik ge währleistet, die der Festlegung ^cr Re publik dient und 4. sich auf die Parteien stützt, die diese Außen- und Innenpolitik entschlossen mitmachen. Das Zentrum wünscht die große Koalition Nach wie vor sind die sührenben Zentrums kreise entschlossen, ihren ganzen Einfluß auf- zubieten, um das Zustandekommen einer Re gierung der Großen Koalition im Reiche zu ermöglichen, von der sich die Zentrumspartei eine weitgehende Klärung der innenpoliti schen Situation verspricht. Das Zentrum ist der Ansicht, daß ein Entschluß der Deut schen DolkSpartei, im Reiche die Große Koa lition wieder aufzurichten, dazu führen wür de, daß die Regierungsschwierigkeiten sowohl in Preußen als auch in Baden durch die Bildung der Regierung der Großen Koali tion gelöst werden könnten. Das Zentrum habe es aber nicht eilig und wolle den an deren Parteien seine Wünsche nicht aufzwin gen. ES werde sich daher dazu entschließen, vorläufig eine abwartende Haltung einzu nehmen, zumal es davon überzeugt sei, daß eine anderweitige Beseitigung der Regie rungskrise nicht zu erwarten sei.
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