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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 03.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192512032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-03
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mit Loschwiher Anzeiger Tageszeitung für das östliche Dresden «d sei« Dsesttr. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Bate« z« Dresden für die Stadtteile Blasewitz, voschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Bochwitz und Laubegay (ll. und lll. verwattungebezirk) der Gemeinden Wach» wltz, Btederpoyrltz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schdnfeid, sowie der Bmlshauptmannschast Dresden. »» o—» «», - V»Wa»n«ch We e-«M»» T«ei ve«4«, « -«» ».14«« >4«» a>««» »<»« v»^-«». s«»«n. « Bedaktioa mrd Esspeöttis« ——1 Vlasewlh, Tollewltzer Str. -1 ! »7. Iahegaa- 1 N»»-NrS«»» e KLckp,»«» s vr««t » Hs «N«c Wr Anzeigen, welch« -«ch 7UchN-t«tt »tchl äd«s»«-E ich««. Schi-ß »« ««»«I««»««--«« —e«. ,1 Uhs. Ws »«< Erich<ia«« «» -«flümnt«» I«««« «*«s PUtz«^ <«»t« f» triePc^«iß»« »ofirsch« «Xs» . peletstrt. I»i«»Nl»a<drNLg« find s»f»«1 bei Erfch«in«» txr Nnzrlq« fällig 04 fp«t«««e Zätsiu»- »1r- d«r «m Tag« der Zahlung aüMg« Zell«npr«t< I» An«« nun« «4e»chL T^ahaNaaspsuch «rOschl: ». »«rfpä». Zahlung Mag« »4 K»«lur« ». Austra-,«-«»«, ^02^ Donnerstag, den 8. Dezember 280 Vedenlliche Zuspitzung der WirlschaWise Wiederaufnahme der Luftfahriverhan-lungen — Di« „Gchnüffel"-Kommksflonen verschwinden — Annahme des Handelsvertrags mit Italien im Reichstag 1300 Konkurse, 470000 Arbeitslose! Briands BeglerungserklLrmig Die programmatische Erklärung, mit der Vas Kabinett Briand gelter» nachmittag vor die Kammer und den Senat getreten ist, hält den Augenblick siir gekommen, um Mäßnah- men zu ergreifen, die den regelmäßige» Gang des öffentlichen Lebens und die normale Ent wicklung der nationalen Wirtschaft sichcrstcllcn. Wir haben, so heißt cS in der Erklärung wei ter, uns schon jetzt entschlossen, Maßnahmen zu fördern, die cs gestatten, die Konsolidierung irgendeines Teiles der öffentlichen Schuld zu verhindern. In der Absicht, keine Bcnnruhi- gung in die Ttaatswirtschast und die Privat wirtschaft zu tragen ist die Regierung unter den augenblicklichen Uvcktänden. wie übrigens jede- andere Ministerium an ihrer Stelle, ge zwungen, vom Parlament provisorische Er- lcichterungen zn fordern. Sic werden aber auf das für das Schatzamt unumgängliche Notwen dige beschränkt. Die Regierung wird Maß- nahmcn Vorschlägen, die der autonomen Til- gungskasse eine endgültige Einnahmeguelle sichern, gezogen ans allen Formen des erwor benen Reichtums, und zwar unter Modalitä ten, unter denen die nationale Einheit nicht leiden wird. Die Sanierung unserer Finanzen kann nicht endgültig dnrchgesiihrt werde», ohne daß eine loyale Verständigung mit den großen Nationen erfolgt, die der Krieg zu un teren Gläubiger» gen,acht hat. Der Pakt von Locarno ist gestern in London unterzeichnet worden. Die Politik internationaler Abkommen, denen wir uns angcschlosscn haben, und die Frank reich alle wünschenswerten Sichcrhcitsgaran. rien geben werden, wird die militärischen Lasten hcrabzusctzen erlauben, die noch weiter erleichtert werden, wenn daS Parlament die von den früheren Regierungen ansgcarbctte- ten Gesetz: ai^cnommcn haben wird. Die Ne gierung wirb unverzüglich da« Wahlregime des allgemeinen Wahlrechts cinsührcn. Die Regie rung wir daher die Rückkehr zu den Arron- dtssemcntSwahlcn Vorschlägen. Nach Verlesung der programmatischen Er- klärung brachte der Finanzmtnister Loucheur die angekündigten Gesetze, bctrcsfcnd Erhöhung -er Vorschüße der Bank von Frankreich an de» Staat und Erhöhung bcS NotcnumlauscS ein. Dann besteigt Loucheur die Tribüne und ent wickelt sein Finau-progra»». ES siebt eine Erhöhung der Gclbumlausgrenze um 7'/4 Milliarden Franken vor. Zur Deckung dieses Betrages werden folgende neue Steu ern vorgeschlagcn: tOprozentige Nachsvrderung der Steuern für 1025, die bis zum 81. Dezem ber 1Ü2S nicht b zahlt sind, düprozcntige Be- steuerung der Mvbilic» werte. Außer der In- Nation sicht daS Finanzprogramm an Steuern noch eine SOprozentige Besteuerung der In dustrie- nnd Wirtschajtsgcwinne vor. Lie Ausführungen LouchcurS rufen leb haften Widerspruch hervor sowohl ans der Lin ken wie aus der Rechten und bei einem Teil dcS Zentrums. Die Negierung beantragt dann Vertagung der Debatte. Der Antrag wird mit 415 gcgcu 154 Stimmen angenommen. Die Sozialiste» gcgcu die Flnanzgcsetze. Paris, 2. Dezember. Die sozialistisch^Kam- mersraktton hat heute abend in einer Sitzung mit 84 gegen 2S Stimmen beschlossen, gegen den RegicrungSentwurs zu stimmen. Bertrauensfrane BriandS. Paris, 2 12. Die Kammer beschloß «it 2Ü8 gegen 118 Stimme«, zur Beratung der einzelne« Artikel des voa Loucheur vorgeschlagene« FjinauzsmrierungSplaues Überzüge-««, «achdem Bria«b bi« Ber- trauL»ssrage gestellt halt«. Sine besorgniserregende Statistik Gestern abend sprach im großen Saale des Reichsmirtschastorates vor dem Ncichs- bnnd deutscher Technik Ministerialdirektor Dr. Schösser vom Rcichowirtschastsmuli- stcrtum über die Lage und Aussichten un serer Wirtschaft. Er hob dabei hervor, daß eine .vcscutUchc Beruhigung unserer anßei^olitischen Verhältnisse eingctrcten sei. Ganz im Gegensatz dazn sei die inner deutsche Wirtschaft vou den verschiedensten Krisenerscheinungen bewegt. Als charak teristische Merkmale siir diese inncrpolitische Krise gab er einige interessante Zahlen an. Während im Januar 1024 monatlich noch 29 Konkurse festgcstcllt wurden, stieg diese Zahl bis znr Mitte desselben Jahres ans 895. Im Januar 1925 setzte sie mit 796 ein und stieg im September auf 911, im Oktober auf 1104 und im November auf 1300. Eine ebenso steile Kurve weisen auch die Wechselproteste aus. Im März dieses Jah res waren cs 2691 nnd im November schätzt man die Zahl ans 5406. Auch die Landwirtschast hat ganz erheblich unter den mißlichen Wirtschaftsverhältnisscn zu leiden, bcnrtcilt man doch die Höhe der laufenden landwirtschaftlichen Wechsel auf etwa eine halbe Milliarde Mark. Zwangs» Versteigerungen von Gütern werden, ob» wohl nnr noch ein Drittel bis ein Viertel dcS FriedenöwcrtcS überhaupt zn erhal ten ist, auS Mangel a« Bietern abge» brochen. Ebenso schreckcncrrcgcnde Ziffern find auch auf dem Arbeitsma^kt fcstzustcllcn. Am 15. Oktober hatten n,,r 298 000 Ar- Oie Ergebnisse -er Londoner Besprechungen Reichskanzler Dr. Luther und Außenmini ster Dr. Stresemann haben mit den alliier ten LtaaiSmännern anläßlich der Unterzeich nung des Locarno - Vertrages in London mehrere Besprechungen abgchalten, deren Zweck es war, über die wichtigsten politischen Fragen, die mit dem Inkrafttreten der Ver trüge Zusammenhängen, schon jetzt eine Der- handlungsgrundlage zu scl)affen. Außenmi nister Dr. Stresemann hat sich ziemlich zu versichtlich über die Situation geäußert, als er den Vertretern der Presse nähere Mit teilungen über dies« Besprechungen der Staatsmänner machte. On der Hauptfach« hat man fich über die Frage der Verminderung d:r Drfatzuugttruppe« unterhalten, und es steht schon jetzt mit eini ger Sicherheit fest, daß wenigstens Belgien bereit ist, die Stärke sei,es Besatzungskon tingentes um zwei Drittel zu kürzen, so daß die belgisch« DesatzunZSarme: in Zukunft nicht mehr al« etwas über 5002 Mann be tragen würde. Sine formulierte Zufage der Franzosep liegt zur Zeit noch nicht vor, doch hof't man, daß die Verhandlungen mit der fronzöfifchen Regierung ebensalÄ zu einer Einigung führen werden. bcitSlose, am 1. November 363 000 und am 15. November 470 000. Es besteht aber die betrübliche Aussicht, daß im Dezember die Zahl noch bei weitem überschritten wird. Damit würden wir uns etwa dem Zu- stände nähern, der zur Zeit des Uebergau- gcs von der Inflation zur Stabilisierung aus dem Arbcitsmarktc herrschte. Tie Grundlagen hierfür liegen eines» teils in dem Mangel au Betriebskapital und nötigen Kredite«, n«d zweitens in der außerordentlich schlechten Lage dcS Absatzmarktes. Während die erste Erschei- uttug eine typisch deutsche ist, ist der Man- gcl an Absatzmöglichkeiten internationaler Natur. Um dein Mangel an Kredit in Deutschland abzuhclfcu, hat unsere Wirt- schäft ausländische Kredite ausgenommen. Als AuSwcg auS der Krise sah der Red ner die Einstellung nicht nur der Unter nehmungen und Betriebe, die aus der Inflationszeit stammten, sondern auch der, deren Produktions- oder BctricbS- form einer Nationalisierung entgegen- stände. Es müsse eine Verminderung der ProduktionSftätten nnd eine Verminde rung unseres wirtschastliche« BerteilungS, apparateü eiutretcn. Erhöhung -er Erwerbslosenunlerstützung Der NcichStagSauöschuß sür soziale An- geletenheitcu behandelte verschiedene An träge wegen Erhöhung der Erwcrbsloscn- fürsorge. Angenommen wurden ciy Zen- trumSantrag, demzufolge die Untcrstiit- zungSsätze der Hauptunterstützun'''Semp. sänger ab 15. Dezember um 30 Prozent erhöht werden sollen. Lieber die Saargeblettfrag« soll Mitte Februar in Paris eine Konferenz einberaumt werden, in der die deutschen Forderungen hinsichtlich der Erleichterungen de« Saarregime« nachgeprüft werden. Zu gleicher Zeit wird man über dis vollständige Beseitigung der interalliierten Militärkom mission sowie über die Fragr der Desatzungs- frlsten verhandeln. ' Es steht noch nicht fest, welchen Eharakter die in Aussicht genommene Konferenz tra gen soll, denn man wird sich erst darüber klar werden müssen, wie groß der Frage- komplex sein wird, der zur Erörterung gestellt wert«, kann. Die neue deutsch? Regierung, die jetzt gebildet wird, wird die Ausgabe haben, die la Aussicht genommene Konferenz ein gehend vorzubereiten, und man «wird sich oesvnder« darüber lchlüll!^ werden müllen, o- es »o wendig sein wird, den Außenmini ster perfönlich zu den Verhandlungen nach Parts zu deligieren. D'.e nächsten Monate werden zeige«, ob es sich auf der Grundlage der Locarno-Ver träge ermöglichen lassen wird, Frankreich zu einer grundsützliröen Aenderung seiner Po litik gegenüber Deutschland zu veranlassen und namentlich in der Beseitigung der Frage der Rheinlandbesetzung und der Anerken nung der deutschen Luftfahrtfreihett zu einem bLsrredigeuLe» Resultat zu koaunen. Also sprach Amerika! Der Tatsache der Trockenlegung A i.Lrika», d. h. dem Verbot des Erzeugens alkoholischer Getränke und ihrer Verbreitung durch dcu Handel, wird von der deutschen Bevölkerung noch immer nicht die genügende Beachtung gewidmet. Nimmt die große Menge hier zulande überhaupt von dieser Angelegenheit Notiz, so tut sie es mit mehr oder weniger schlechten Witzen als über ein Kuriosum, das uns eigentlich nichts anginge. Solche Indo lenz gegenüber einem wektwichtigcn Ereig nis kann sich einmal bitter röchen. Seit Jahr und Tag sind in Deutschland eifrig Mächte am Werke, um jenes volkswirtschaftlich« Er« ocrimcnt auch an uns zu versuchen, obwohl die Erfahrungen, die man in den Vereinig ten Staaten mit dem Prohibitionzgcsetz ge macht hat. als warnendes Lrempci die nen könnten. Es soll gewiß nickst geleugnet werden, daß Alkohol die größten Gefahren für die Ge sundheit und das geistige Wohl eines Volle» in sich bergen kann. Der Gewohnheitstrin ker und gar erst der Säufer ist sich selbst der größte stcind. ein Schödling der Gesellschaft, ein Unglück für seine Familie, ein Verbrecher an seiner Nachkommenschaft. Ihm müsse« Fesseln angelegt werden, und alle Maß regeln, das Laster der Trunksucht zu verhin dern und auszuroNen. sind erlaubt und ge boten. Aber es heißt doch den Teufel mit Beelzebub austrciben, wenn man für die Sünden Einzelner di: Gesamtheit durch drakonische Zwangsmaßregcln bestraft. Und das ist durch die Trockenlegung Amerikas gcsckxhcn. Starken Widerhall fanden die Bestrebun gen der amerikanisch.» An'i-Saloon-Liga. als die Union in den Weltkrieg cintrat. Um die gesanrte Energie des amerikanischen Vol kes auf das einzige Ziel des Sieges zu kon zentrieren, um die Disziplin des Heeres und der Marine aufrechtzucrhaltcn, schien der Verzicht auf Alkohol für die Kämpfenden ei« Gebot des Patriotismus. Das galt ja auch bei uns. Aber wir wissen, wie wenig der Grundsatz an allen Fronten von den Kom battanten befolgt werden konnte, und daß nach mißglückten Versuchen erzwungener Ent haltsamkeit Spirituosen als Stimulanti.n von den Befehlshabern erlaubt und sogar be« günstigt wurden. Nichtsdestoweniger blieb die Antialkoholpropaganda im Fluß und führle nach Friedensschluß durch gesetzliche Rege lung zur sogenannten Trockenlegung Amerikas. Seitdem sind fast zehn Jahre dahinge- gangen. Als unbeteiligte Zuschauer können wir Deutschen mit fast historischer Objektiv!« tüt die Wirkungen dieses Gesetzes nunmehr übersehen. Sie sind ganz andere, als die Fanatiker der Propaganda es sich träumen ließen. Die Prediger des Kreuzzuges gegen den Alkohol hatten ihren Gläubigen da» Paradies auf Erden versprochen, während kritischere Parteigänger zum mindesten die Beseitigung der Trunksucht, wesentliche Ver minderung der Kriminalität. Ausschaltung gewisser Kategorien von Krankheiten davon erwarteten. Keine ihrer Hoffnungen fall sich leider erfüllt haben. Um so sicherer, wenn die Nachrichten, die von drüben kommen, nur einigermaßen stimmen, ist das positive Ergebnis des Verlustkontos: Blühende In dustrien von Brauereien und Brennereien vernichtet. Vermehrung der Zahl der Ar beitslosen, enorme Ausfälle an Steuere!«-
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