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Sächsische Dorfzeitung : 05.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188801051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18880105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18880105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-05
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 05.01.1888
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älhsische V orh eilung. 5ü. Jahrgang Donnerstag, den 5. Januar 1888 ibe 16,1. 70,50 116 159,60 160,25 110 105 275 208 176 50 128,70 115,50 147,50 73 370 77 26 »0 75 103,20 91,90 83 80 83,50 77,50 69,60 69 46,70 287 101,60 172,80 136,20 133,75 69 108 120 438 tr. lit >it- ieo A. h- i lkt. iß-- or. S 1kl. Iuserot« werde« bi« Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dirlspalt Zeile 1ÜPfg. Unter Eingesandt: SOPfg officilse» bestittigt, ocheu des ischer Be uchen Te ert he sehr die Etseu- 8«nder- gar nicht russischer» nicht nur rze'chnea. stärkte für Seldver- Lagen de» Herzlichen innigen Dank sagen wir all' den lieben Abonnenten und Freunden, welche uns beim Eintritt der „Sächsischen Dorfzeitung" in das SO. Lebensjahr ihre wohlgemeinten Glück- und Segenswünsche übermittelt haben. Wir werden dies an unserer Arbeit bisher genommene Interesse stets hochzuschiikcn wissen und durch rege Ammert- samkeit und Pflichterfüllung auch in späterer Zeit zu verdienen suchen. Die Redaktion der Sachs. Dorsteitung. Jusersteu» Aunahmestele«: Die Arnoldische Buchhandlung, Invalide n dank, Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neust , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter re e , Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Alülkcr in Dresden. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Zahlreiche hiesige und fremde Blätter — so schreibt man von hochosficiöser Seite auS Berlin — brachten während der letzten Tage wiederholt die Nachricht, der deutsche Botschafter am russischen Hofe, G. L. Daube « To. in Dresden, Leisnig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. Abonnements-Einladung. Auf das mit dem I. Januar begonnene erste Quartal der „Sächsischen Dorfzeitung", „Künfzigstcr Jahrgang", nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Landpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an; auch kann das Blatt, wenn es verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn» abend pünktlich ins Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns l Neustadt, kl.Meißner- gaffe 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereits erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Die Verlags-Expedition. .»n -vnduck welcher um Innen Abschied emaekommen der Monarch .Sie sind noch Mel zu >uug 's'. ° j» kann Sie mch! entbehren.- Der Leral wn' H^uduck verbeug!- sich schweigend. noch der Kaiser mit erhobener SIMM«Ich bemerke Ihnen, meine H.-r-n, dah R-- ^aumausm-Ämkeit in diesem Jahre di- Kaisermaubver, Le da- dntt- Korp« und bas G-rdekorpS abhaUe» knlli-n in Anspruch nehmen werden. "" unsere in de? letzten Nummer gebrachte Nachricht, wonach dem deutschen Kronprinzen der Vorschlag gk. ',"17 Kr^ s°i.dern P.inz Wilhelm di- Regierung übernehme, bestätigt sich erfreulicherweise nicht. Die „Nordd. Alla Ztg " schreibt neml.ch an hervorragender Stelle: .Wir sind m der Lage, obige Meldung als eine Lüge zu bezeichnen. Wir bedauern lebhaft daß nationalliberale Organe von der Bedeutung, wie z B die „Badische Landeszeitung", sich zur Ver- breituna solcher Erfindungen und Verdächtigungen her. geben, deren Ursprung man sonst nur m socialdemokra- t-.schen oder höchstens in fortschrittlichen Blattern zu Am Sywesterabend hatte die kronprinzliche Familie in San Remo den Hofstaat, die Aerzte und einige sonstige angesehene Persönlichkeiten um sich versammelt. Während der Tafel koncertirte die Künstlerfamilie Vecchi, worauf der übliche Sylvesterpunsch gereicht wurde. In einem der Salons war eine kleine Bühne aufgeschlagen und erfreuten Prinz Heinrich und seine Schwester, die Prinzessin Viktoria, die Gäste durch die Aufführung de» Schwankes „Kurmärker und Picarde", sowie des Lust spieles „Ehepantoffelchen". Der Kronprinz selbst war in heiterer Stimmung und entließ seine Gäste erst nach 10 Uhr. Infolge der anhaltenden kühlen Witterung hat sich übrigens leider bei dem hohen Patienten ein nicht unbedeutender Katarrh eingestellt, infolge dessen er das Zimmer hüten muß. Mittelst eines soeben veröffentlichten kaiserlichen Erlasses werden die beiden Kammern deS preußischen Landtages auf den 14. Januar zur ordentlichen Session einberufen. Der neu erschienene Gothaische Hoskalender für das Jahr 1888 nennt unter der Rubrik Bulgarien als Ehef diese- Vasallenstaates: Fürst Ferdinand l., Königliche Hoheit." Auch bei Aufzählung der Mit glieder des Hauses Sachsen-Koburg und Gotha wird dem Prinzen Ferdinand das Prädikat „Königliche Hoheit" be'gelegt. Diese Bezeichnung ist, wie der „Reichsanzeiger" konstatirt, unrichtig. Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Koburg kann nach den für die General v. Schweinitz, sei als Ueberbringer eines aller höchsten Handschreibens an den Kaiser von Rußland in besonderer Mission nach Petersburg abgegangen. Gut unterrichtete Zeitungen haben bereits auf das Jrrthümliche jener Mittheilung hingewiesen und ganz richtig bemerkt, daß General v. Schweinitz nach Been digung eines längeren Urlaubes einfach auf seinen Posten zurückgekehrt ist, um in üblicher Weife die Ge schäfte der deutschen Botschaft wieder zu übernehmen. Daß ein Souverain an den anderen eigenhändige Handschreiben richtet, ist übrigens nichts Ungewöhnliches und eS wäre somit nicht ausfallend gewesen, wenn man dem General v. Schweinitz einen Brief unseres Kaisers an den Czaren anvertraut hätte. Es giebt jedoch zu Mißverständnissen Veranlassung, die manchmal bedauer liche Folgen haben, wenn gewisse Journalisten, die von der praktischen Politik nichts verstehen, wennschon sie un Uebrigen gelehrte und kenntntßreiche Menschen sein mögen, sich nut derartigen Fragen beschäftigen. ES wird dadurch irrthümlichen Anschauungen häufig weite Verbreitung und unverdienter Glauben verschafft. Man meldet aus Berlin: Am Neujahrsmorgen sah es unter den Linden noch ziemlich schläfrig aus, als bereits Prinz und Prinzessin Wilhelm in sechs- spänniger Gala-Equipage mit Spitzenreitern vom Pots damer Bahnhofe her zum Gottesdienste nach der Hof- und Domkirche fuhren. Die Prinzessin sah reizend aus. Sie trug einen reich mit Gold gestickten braunen Dolman und eine weiche, feidenglänzende Angoradccke schützte sie gegen die Kälte des Wrntermorgens. Die anmuthsvolle hohe Frau grüßte ungemein freundlich nach allen Seiten hin, während Prinz Wilhelm sehr ernst auSsah. Eine Stunde später wurde es im Palais des Kaisers lebendig. Die Auffahrt des Hofes war diesmal fehr klein; es kamen nur Prinzessin Friedrich Karl in sechsspänniger Epuipage mit Spitzenreitern und die Prinzen Alexander und Georg. Diesen Fürstlich keiten folgte dann die Generalität, an deren Spitze Generalfeldmarschall Graf Moltke erschien. Der Kaiser, der an seinem Arbeitstische, mit Schreiben beschäftigt, gesessen hatte, stand auf, trat den Ein tretenden entgegen und ohne den Grafen Moltke zu Worte kommen zu lassen, rief er ihm zu: „Wie sind Sie in das neue Jahr hinübergekommen, lieber Moltke, schlafend oder wachend?" „Geschlafen habe ich", war die Antwort Moltke s. Der Kaiser hörte das mit Lächeln an. „Ich hoffe", fuhr er, zu Moltke gewendet, fort: „daß Sie mit dem, was in diesem Jahre dienst» lich an Sie herantreten wild, zufrieden sein werden." Hierauf ging der Kaiser die Reihe der Generäle ent lang, reichte jedem die Hand und richtete an die Meisten einige freundliche Worte. Zu dem General ELped «. Kcdattt« Di esse«-An» st »St kl. «kttzner »aff« 4 Die Zeitung erscheint Dteusta«, Donnerstag und »»«»aste«» früh. AbonuemeutS- Preis: vierikljährl. Mk. 1^0. Zu beziehen durch Lie kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung ins HauS erbebt die Post noch eine Ge bühr von 2b Psg. Feuilleton. Dit kleine Hand. Kriminal,Novelle von Gustav Höcker. <5 Fortsetzung.) Daß sich in dem dunkeln Augenpaare, wenn auch nur blitzartig vorüberaehend, der Ausdruck der Ueber- raschung spiegelte, fand der Kommissar bei einer solchen Frage sehr natürlich. Flora verneinte dieselbe. „ES muß aber doch etwas Wahre- daran sein", fuhr der Kommissar fort. „Sie sollen mit dem jungen Bredow eine Kahnfahrt auf dem See ge macht haben und bei dieser Gelegenheit hat er Sie geküßt." „DaS hat er; ich konnte es nicht hindern", ant wortete Flora ruhig. „Hat er Ihnen dabei eine Liebeserklärung ge macht?" „Natürlich!" „Räumen Sie ein, daß Frau Bredow einer Heirath zwischen Ihnen und ihrem Sohne ernstliche Hindernisse in den Weg gestellt haben würde?" „Ganz gewiß", sagte Flora überzeugt. „Frau Bredow würde eine solche Heirath nie zugegeben haben." Bis hierher hatte der Kriminalbeamte das junge Mädchen mit Blicken angesehen, die wie Dolche trafen, aber sic prallten an der klassischen Ruhe ihrer Mienen ob und keine noch so leise Bewegung der Seele ver ¬ mochten sie auS der unergründlichen Tiefe der dunkeln Augen zu Tage zu fördern „Es fehlt Ihnen hier im Orte wohl nicht an Feinden?" frag der Kommissar. „Ich wüßte nicht", antwortete Flora kopfschüttelnd. Damit war sie entlasten und auch die Vorunter suchung geschlossen. Die Akten derselben wanderten nach B., wo der Proceß im Spätherbste vor dem Schwur gerichte zur Verhandlung kommen sollte. Rudolf sollte bald Veranlassung finden, sich zu fragen, ob denn jener unvergeßliche Abend auf dem See und das süße Geständnlß, welches er damals mit der Geliebten auSgetaufcht, nur ein schöner Traum ge wesen sei? Obwohl er nun mit ihr allein im Geschäfte war und ihr im Laden helfend zur Seite stand, wich sie doch jedem vertraulichen Gespräche aus, auch hatte sie für ihn nicht mehr da» berauschende Lächeln, welche- ihn einst beglückte und ermuthigte. Er wußte nicht, was in ihr vorqing. Da- einzige Hinderniß, welche- zwischen den Liebenden gestanden hatte, war behoben, die strenge Mutter mit dem unbeugsamen Willen ruhte draußen auf dem Friedhöfe — und nun schien sich plötzlich Flora'» Sinn gewendet zu haben, al- verschmähe sie ein Glück, welches nicht mehr durch heiße Kämpfe errungen zu werden brauchte. Rudolf beobachtete, daß jeden Tag eine frische Rose Flora'» Busen schmückte. Brach sie die schönsten Rosen de» Gartens mit eigener Hand? Bei Lebzeiten der Mutter gehörte die- zu den verbotenen Dingen; setzte sich Flora nun darüber hinweg? Nein, da- glaubte Rudolf nicht, aber er paßte am thaufrischen Morgen dem Rosendiebe auf. ES war kein Dieb, denn die Hand, welche die Rosen brach, war in ihrem Rechte, sie nahm, was ihr gehörte, der tägliche Spender war — Ruvols'S Vater. Der junge Mann begann den Sinn dieser Blumen sprache zwischen seiner erkalteten Geliebten und dem Wittwer zu ahnen. Oft fand er Beide in angelegent lichem Zwiegespräch, welche» sie dann stet» abbrachen; aber nicht lange scheuten diese Heimlichkeiten da» Licht de» Trge-. „Höre, Rudolf", sagte eine» Morgen» der Vater, als ihn der Sohn wieder beim Abschneider: einer Rose im Garten betraf, „das Vermögen der Mutter gehört uns zu zwei gleichen Hälften und Jeder hat genug, um davon ohne Sorgen leben zu können. Bon Dir weiß ich, daß Du nicht auf'- Geld erpicht bist — oder sollte ich mich irren? Wäre e-Dir darum zu thun, auch ein mal meinen Antheil ungeschmälert zu erden?" „Nein, Vater", entgegnete Rudolf ahnung-voll, „so weitgehend und selbstsüchtig sind meine Berechnungen Du willst " Deinem Vermögen machen, was „Ich war von meinem braven Sohne im Vorau- überzeugt, daß er so sprechen würde", nickte Bredow , Rudolf, ich bin noch lange kein , meine 45 Jahre drücken mich nicht und ich sehe nicht ein, warum ich mein Leben nicht noch genießen sollte. Habe ohnehin bi- jetzt verdammt wenig davon gehabt. Ich habe mich daher entschlossen, wieder zu helraihen." " „Ich dachte e» mir bereit»", entgegnete Rudolf, sich zusammennchmend. - v « "
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