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Sächsische Dorfzeitung : 19.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188804194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18880419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18880419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-19
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 19.04.1888
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ächsislho DorßeiluG ldanl. nte. 7b Donnerstag, den 19. April 1888 50. Jahrgang 7 8 Praßt 1k aus. Feuilleton Dame, nachdem sie auch den Vater durch den Tod ver- i i i Lentr. b. alte itten I. . er I 72 7» 46 57 9! lOi N 8r 8« mit nter « ui« ei» De» (tod>. er ii (lie ch wh dank oatu« k. M »lug! »eißn gkw »em 1V 407 266 18s tl! 14 werden bis Montag. Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: »ielspaltZeile 1bPsg Unter Eingesandt: SVPsg. Nachrichten aus Charlottenburg von Dienstag Abend 10 Uhr besagen: Das Schloß und seine Umgebung liegen in stiller Ruhe; nur wenige Passanten zeigen sich in der späten Abendstunde auf der regendurch weichten Straße und schauen theilnahmsvoü nach den dem kleinen C.'schen Hofe noch aufgerichtet waren, wenigstens für sich zu durchbrechen und der Einfluß der sehr klugen, geistreichen und, wie auch ihre Feinde und Neider eingestehen mußten, durch und durch charakter vollen Engländerin machte sich bald geltend. Die Kälte Arabella's den Männern gegenüber war bei Hofe sprichwörtlich geworden. So viel sie sich Herz schien gegen die Liebenswürdigkeit der Männer voll ständig gepanzert zu sein, wie ihre Ohren taub waren für die Rathschläge wohlmeinender Freunde, die es unbegreiflich fanden, daß eine Dame von fast 25 Jahren weder verheirathet noch verlobt sein könne und sich darüber wunderten, wie sie so allein und ganz gut durch die Welt kam, ohne eine- RatheS oder einer intimen Freundin zu bedürfen, mit der sie Wichtiges oder Unwichtiger berathen konnte. Lady Arabella war sich eben vollständig genug und wenn sie auch in mancher stillen Stunde ein Gefühl der Sehnsucht nach innigem Verständniß hegte, wenn sie auch zuweilen eine Leere in ihrem Herzen empfand, eS schmerzlich fühlte, daß sie allein, ganz allein auf der Welt war, so hielt sie doch ein gewisse- Etwa- von all' den Be werbern um ihre Liebe wie um ihre Freundschaft fern. Niemand ahnte, welch' reiche- Frauenherz sich unter der kühlen, vornehmen Oberfläche verbarg und wie tief da- Gemüthrleben der eisig angehauchten Lady Barnay war. hellerleuchteten Fenstern hinüber. Der Kaiser hat sich früh zur Ruhe begeben. Das Fieber ist, wie bei der Natur der Krankheit vorauszusehen war, m den Abend stunden wieder etwas stärker aufgetreten, jedoch haben die Körperkräfte erfreulicher Weife nicht abgenommen. Als die Temperatur über 39 Grad stieg, nahm der Kaiser behufs Niederdrückung derselben wieder eine Dosis Antipyrin ein. Im Allgemeinen ist das Be finden zur Stunde etwas besser wie gestern. Aus Charlottenburg meldet man ferner noch: Das am Montag vor dem Schlosse zahlreich versammelte Publikum konnte ein beständiges Kommen und Gehen hoher und höchster Personen wahrnehmen. In der zehnten Morgen-Stunde traf die Kronprinzessin ein, um dem Kaiser einen kurzen Besuch abzustatten, während die Schäfer steu i« iler ii 'ostritz; Staile- Nöth« ubnitz. rvian sostrih treylci Heyd« mici». Schuh- Hund- M.1; Mui- le aui » T lußer- Abend hatte der Kaiser eine Dosis Antipyrin zu sich ge nommen, worauf das Fieber sich verringerte und der Zustand etwas ruhiger wurde. Dienstag Morgen betrug die Temperatur nur noch 38,5 Gr. Celsius, auch hatte sich die Respiration etwas verlangsamt. Immerhin muß die Situation noch immer als äußerst ernst bezeichnet werden. Am Mittwoch sollte die Kanüle behufs Reini gung gewechselt werden; dieselbe hat übrigens dasselbe Formal und dieselbe Länge, wie diejenige, welche un mittelbar nach der Tracheotomie von vr. Bramann eingeführt worden war, die dann aber Dr. Mackenzie wieder entfernt hatte. Das Charlottenburger Schloß war wie am Montag, so auch am Dienstag von einer theilnahmSvollen Menschenmenge umlagert. Jeder General, jeder Hofbeamte, der aus dem Schlosse kam, wurde nach dem Befinden des Kaisers gefragt. Bereit willigst gaben die Herren Auskunft und da die Nach richten verhältnißmäßig tröstlich lauteten, wurden dieselben seitens der Menge mit herzlicher Freude begrüßt und rasch weiter verbreitet. Im Schlosse selbst war am Dienstag die ängstliche Spannung während des vorhergehenden Tages einer gewissen Ruhe gewichen. Der Kronprinz und Prinz Heinrich, welche ebenso, wie Professor Krause, die Nacht im Schlosse zugebracht hatten, gingen längere Zett in dem Garten am linken Flügel des Schlosses auf und ab; sie sahen ernst, aber nicht gerade be kümmert aus. Gegen 10 Uhr Vormittag fuhren die zur Konsultation berufenen Aerzte in den Schloßhof ein und verweilten etwa eine Stunde im Palais. Wenige Minuten vor 12'/, Uhr erschien der Kaiser Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Wäller m Dre-deu. Der Günstling des Herzogs Von O. Bach. l17. Fortsetzung) jffler das.; ?.H. das; eifin eiln uL jhln r.A tt-il lti» das; witz en Berich )alt mach, de« Für, auch R, « sich m teste sich gement« -wkltM! rhr mW izen, im MtM INN! UUaqlpax i Kapit än ft an in MgtH wo. reiAkt. ff kt.8.1. hn . wv. . e Elb« tllsch.. Aktien )amps- Aktien g-Ma- k--Akr. manu) mfabr. manu) loten rguld. Inseraten» A»natz»efteSe«: Die Arnoldische Buchhandlung, Juvalidendank, HaasensteinLVogler, Rudolf Mosse, G L. Daube Eo. in Dresden, Leipzig. Hamburg, Berlin, Frankfurt a,M. u. s. w. lwig I olf , >w Politische Weltschau. Deutsche- Reich. In dem Befinden des Kaisers ist, wie wir m unserer vorigen Nummer bereit- kurz an deuteten, bedauerlicher Weise eine Verschlechterung ein getreten, welche — darin sind alle Berliner Blätter emig— zu den ernstlichsten Besorgnissen Anlaß giebt. Ein am Montag ausgegebenes und von den Aerzten Mackenzie, Wegener, Krause und Hovell unterzeichnetes Bülletin besagt nemlich: „Se. Majestät der Kaiser haben nach einer gestern eingetretenen Bronchitis (Entzündung der Luftröhrenäste), welche starkes Fieber und eine be schleunigte Athmunq zur Folge hatte, keine gute Nacht gehabt." Am Montag Abend steigerte sich Privatnachrichten zufolge das Fieber derart, daß die Temperatur des Körpers auf 39,4 Grad Celsius stieg und m der Minute 104 Pulsschläge, sowie 30 Athem- züge konstatirt wurden. Gegen 10 Uhr ließ jedoch das Lieber wieder etwas nach, infolge dessen denn auch die Körper-Temperatur um 2 Grad sank. Anläßlich der eingetretenen Bronchitis sind zu den bislang behandelnden Aerzten noch die Professoren Senator und Leyden aus Berlin zugezogen worden, auch nimmt an den Konsul tationen, deren rm Laufe des Montags drei stattfanden, jetzt wieder Professor von Bergmann Theil. Leider handelt es sich in diesem Falle nicht um eine einfache Ent zündung der Brochien, d. h. der seinen Verästelungen der Luftröhre in der Lunge, sondern vielmehr um «ne Affektion der Lunge selbst. Diese Verschlimmerung des Lerdens steht, wie der „National-Ztg." auf das Bestimmteste versichert wird, mit dem Vorfälle am Donnerstag d-r vergangenen Woche (siehe unsere letzte Nummer) in ursächlichem Zusammenhänge. Infolge des bedauerlichen Umstandes, daß die Kanüle zeitweilig nicht richtig gelegen und sich dadurch verstopft hatte, ist die schleimige Absonderung aus dem Kehlkopfe, anstatt durch die Kanüle ihren Weg nach Außen zu nehmen, an der Kanüle entlang in die Bronchien hinabgeflossen und hat dort eine Entzündung hervorgerufen. Am Montag Nachmittag hatte sich fast die gesammte kaiserliche Familie im Charlottenburger Schlosse eingefunden und ebenso war, wie bereits gemeldet, der Reichskanzler Fürst Bismarck längere Zeit daselbst anwesend. — Navrichten vom Dienstag zufolge macht sich erfreu licher Weise in dem Befinden des Kaisers eine Wen, düng zum Besseren bemerkbar. Das amtliche Bülletin lautet: „Die bronchitischen Erscheinungen haben sich erheblich vermindert, auch ist das Fieber geringer ge worden." Von anderer Seite meldet man noch: Der hohe Patient hat in der Nacht vom Montag zum Dienstag mehrere Stunden geschlafen, obwohl er wieder holt von krampfartigem Husten befallen wurde. Montag lorm hatte, nach dem Herzogthum C. geführt, wo sie als einzige Erbin ihrer Aeltern und Großältern die reichen Besitzungen der letzteren übernommen hatte und unter dem Beistände tüchtiger, treu bewährter Beamten und Diener selbst verwaltete. Ihre Mutter war eine Jugendfreundin der Her zogin gewesen und sie fand daher, nachdem sie sich dem herzoglichen Paare vorgestellt, eme liebevolle Aufnahme bei Hofe. Bald war sie der hohen Frau fast unent behrlich geworden, obgleich Lady Arabella da- fehlte, wa- sonst den Damen bei Hofe zur zweiten Natur wird. Ihre glänzende gesellschaftliche Stellung, ihre Erziehung, wie der frühe Tod ihrer Mutter hatte eine gewisse Selbstständigkeit in ihr erzeugt, sie war gewöhnt, über sich und ihre Handlungen Niemand ander- al- eben sich selbst Rechenschaft zu geben und auch der fürstlichen Dame räumte sie keine größeren Rechte ein, al- eben die Freundschaft giebt und nimmt. Gewöhnt, in den vornehmsten englischen Zirkeln zu leben, verstand es die junge Dame bald, die engen Grenzen, die an auch umworben sah, so sehr eS die Herzogin wünschte, Lady Arabella war noch nicht lange in ! die Tochter ihrer LieblingSfreundin ihrem Range und Deutschland. Der Wille ihrer verstorbenen Mutter, ! Vermögen entsprechend vermählt zu sehen, schien die welche eine geborene Deutsche war, hatte die junge junge Dame durchaus nicht gewillt, sich in dieser so Dame, nachdem sie auch den Vater durch den Tod ver- wichtigen Frage irgendwie beeinflussen zu lasten. Ihr an einem Fenster seines Arbeitszimmers und sogleich brach das Publikum in stürmische Hochs Nachrichten aus Charlottenburg von Dienst Töchter des letzteren fast zu gleicher Zeit per Wagen da- PalaiS verließen und in der Richtung nach Berlin davonfuhren. Punkt 11 Uhr traf der Reichskanzler in Charlottenburg ein; doch fuhr der Wagen nicht wie sonst in den Schloßhof, sondern links vor das zum Parke führende Portal, wo der Fürst ausstieg und durch den Seitenflügel zu den Gemächern des Kaisers sich begab. Eine halbe Stunde später sprengte der Kronprinz in vollem Galopp vor das Schloß; er er schien, von seinem Adjutanten begleitet, so plötzlich, daß der Posten Nicht einmal Zeit hatte, in s Gewehr zu treten. Der Kronprinz und Fürst Bismarck verweilten zusammen längere Zeit bei dem Kaiser. Später kehrten die drei Prinzessinnen in das Schloß zurück, denen sich jetzt auch Prinz Heinrich angeschlossen hatte. Im Publikum war die Kunde von dem ungünstigen Befin den des Kaisers rasch verbreitet worden. Wir wiesen bereits darauf hin, daß verschiedene Blätter gelegentlich der Besprechung der KanzlerknsiS einen Ton angeschlagen haben, der namentlich der Kaiserin gegenüber die nölhige Ehrerbietung vermissen ließ. Die- war besonders in einem mit den Worten „Keine Frauenzimmerpolitik!" beginnenden Artikel der Fall, der die Runde durch verschiedene Zeitungen machte. Nunmehr ergreift auch die „Norddeutsche Allg. Ztg", das Leidorgan des Fürsten Bismarck, für den jene Organe in dieser Weise Partei nehmen zu müssen glaubten, in besagter Angelegenheit das Wort, indem sie die von ewigen deutschfrelsinnigen Blättern ausge stellte Behauptung, der in Rede stehende Artikel ent stamme einer officwsen Quelle, mit großer Entschieden heit als gänzlich unbegründet zurückwelst und gleich zeitig jene Auslassungen als „ungewöhnlich roh und taktlos" bezeichnet. Gleichzeitig verlautet, daß dem „Wittenberger Kreisblatte", welches den famosen Artikel ebenfalls zum Abdrucke brachte, durch Verfügung deS preußischen Ministeriums der Charakter als Amts blatt entzogen worden ist. Der „Times" schreibt man aus Berlin, die Kanz lerkrisis stehe am Vorabende ihrer Lösung und zwar werde Fürst Bismarck auf seinem Poften verbleiben, ohne daß deshalb die Kaiserin gezwungen wäre, auf die gewünschte Verbindung der Prinzessin Vittoria mir dem Battenberger zu verzichten. Es sei vielmehr hoch gestellten Persönlichkeiten gelungen, den Kanzler zu überzeugen, daß seine Befürchtungen bezüglich der po litischen Folgen deS EheprojekteS unbegründet oder doch zum Mindesten übertrieben seien. So wünschens- werth ja eiue derartige Lösung der Krisis auch wäre, so wird man doch gut thun, diese Meldung der „Times", so lange sie nicht von amtlicher Seite in Berlin eine Bestätigung erfahren hat, mit einer gewissen Reserve Arabella hatte die Liebe bisher noch nicht kennen gelernt. Mit kaum 15 Jahren verlor sie ihre Mutter, die sie abgöttisch geliebt. Der Schmerz um sie hatte alle Lebensfreude in ihr ertödtet und die Jahre des Werden- bei einem Mädchen — die Jahre, welche die dlüthenreichsten, duftvollsten zu sein pflegen, in denen das Herz erwacht, der Geist heranreift, die Sinne für alle- Große und Schöne empfänglicher werden, ver gingen ihr in der Einsamkeit. Auch ihr Vater hatte in seiner Gattin das Glück verloren und ohne Rücksicht auf da- eben erblühende junge Mädchen zu nehmen, welches der Sonne de- Glückes, der Heiterkeit, des Frohsinnes bedurft, um sich in voller Pracht zu ent falten, vergrub er sich mit seinem Kinde in eine Wüd« niß. Auf einem, im schottischen Hochlande belegenen Schlosse, vertieft in gelehrte, alte Bücher und Schriften, suchte Lord Barnay die hellere, lichte Vergangenheit zu vergessen und außer halsbrechenden Spazierritten und Jagden, die der Lord leidenschaftlich liebte und welche auch Arabella gern milmachte, gab eS jahrelang kein« Abwechslung in ihrem einsam eintönigen Leben. Erst die zunehmende Kränklichkeit ihres Vater- führte sie und ihn nach London und damit in die glänzende Ge sellschaft zurück. Lord Barnay war ein hochgeachteter Edelmann, seine trefflichen Eigenschaften hatten sich auch auf seine Tochter vererbt, aber eine gewisse Schroffheit in seinem Wesen, die kühle Beurtheilung der Menschen und Zu stände, machten ihn zu einem schlechten Gesellschafter seiner jungen Tochter, die unwillkürlich seine Ansichten zu den ihren machte. In einem Alter von kaum zwanzig Jahren betrachtete sie die Welt mit philosophischem Grübeln 102 tredü- Aklien17k mü. A. IN eil . >184 ellsch. ! ktieu IOl v «-Akt. 48> chlöß.« iprior.l üt. 2^.!1 Exped. u. Redaktion Dresden-Ne«ft«st kl. Meißner Easse 4. Die Zeitung erscheint Dtenftag, Donnerstag und Sonnabend früh. Abonnements- Preis, vtrrteljührl. Mk 1^0. Zu beziehen durch sie kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Bei steter Lieferung tn» HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pfg.
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