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Sächsische Dorfzeitung : 08.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188805089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18880508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18880508
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-08
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 08.05.1888
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Die boulangistische Be wegung in Frankreich sei für Deutschland ganz be deutungslos. Den jüngst von der „Kölnischen Ztg." gebrachten Artikeln, worin auf bevorstehende kriegerische Verwickelungen hingewiesen worden sei, stehe er, der Kanzler, völlig fern. Der zum Besuch in Berlin weilende Karl Schurz aus Newyork ist am 2. Mai vom Fürsten Bismarck in 2V, stündiger Audienz empfangen worden. Der also Ausgezeichnete wurde natürlich von zahlreichen Berichterstattern aufgesucht, die etwas Näheres über die zwischen ihm und dem Reichskanzler geführte Unter redung zu erfahren hofften. In dieser Erwartung sahen sich die Herren Journalisten indessen getäuscht, da Herr Schurz jede Auskunft verweigerte. Näheren Bekannten gegenüber hielt er jedoch mit seiner großen Eenugthuung über den ihm vom Fürsten Bismarck gewordenen Empfang nicht zurück. Der Kanzler habe — so äußerte Herr Schurz — wiederholt betont, einen wie hohen Werth er auf gute, freundschaftliche Bezie hungen zwischen dem deutschen Reiche und der nord- I amerikanischen Union lege, auch habe er seiner aufrichtigen I Sympathie für das große Gemeinwesen jenseits des I Oceans einen sehr warmen, herzlichen Ausdruck gegeben. R Besonders bemerkenSwerth erscheint es, daß Karl W Schurz nicht nur von dem Fürsten Bismarck mit rück- U haltslosester Bewunderung sprach, sondern auch hervor- I hob, daß er vom Grafen Herbert Bismarck, dessen erste I Bekanntschaft er vor einigen Tagen zu machen Gelegen heit hatte, einen sehr vortheilhasten Eindruck gewonnen habe. Graf Herbert Bismarck erscheine ihm als eine starke und selbstständige Natur; er besitze eine in seinem Alter nicht häufig anzutreffende Lebenserfahrung und Einsicht in den Zusammenhang der Dinge. Wenn dies auch zum großen Theile ein Verdienst seines väterlichen V Lehrmeisters sei, so habe er (Schurz) doch nach einer fast N dreistündigen Unterhaltung, die sich auf die verschieden- I sten Gebiete erstreckte, die Ueberzeugung gewonnen, daß I Graf Herbert Bismarck ein würdiger Schüler seines ! großen Lehrers sei. Dieses Urtheil aus dem Munde I eines völlig unabhängigen und scharfsinnigen Beobachters I ist allerdings sehr bemerkenSwerth. Die Nationalliberalen — so lesen wir in deutsch- I freisinnigen Blättern — lieben es, hinsichtlich der inneren I Politik zwischen dem Reichskanzler uud dem Minister Feuilleton. Der Günstling des Herzogs Bon O. Bach. (25 gortfetzaua) Gabriele stand plötzlich in all' ihrer Jugend, in all' ihrem Liebreiz vor Arabella'- geistigem Auge uud ein Gefühl der Eifersucht, gepaart mit dem tiefsten Mitleid, erweckte in ihr den Gedanken, daß die erste, echte Liebe Bottmer'- jenem Mädchen gegolten, daß Gabriele sich gewiß als sein betrachtet und nur ihr geopfert war, veil sie — Arabella — ein fürstliches Vermögen besaß, »elches Bottmer verlockender erschien, als der Besitz der Geliebten. — Gestorben in der Blüthe der Jahre, gestorben, weil ihr Herz von einem Elenden, von einem Schurken gebrochen worden war! Arabella wiederholte sich immer von Neuem jene Worte, die ihr Ohr und Gefühl gleich schmerzlich be rührten. War eS möglich, konnte es sein, daß jener junge Mann ihren Gatten damit gemeint? Nein, nein und tausendmal nein! DaS konnte und durste sie von ihrem ritterlichen Gemahle nicht glauben. Kein Edel mann konnte eine solche Herausforderung ruhig ertragen und daß Bottmer diese Sprache geduldet, ohne das entscheidende Wort zu erwiedern, galt ihr als Be weis, daß sie ihm nicht gegolten und er sich rein von einer Schuld fühlte, die Arabella nur schwer ver ziehen hätte. Sie batte noch an demselben Abend ein erklärendes v. Puttkamer einen Unterschied zu machen; dem letzteren gegenüber glauben sie sich schon ein wenig Opposition gestatten zu dürfen, während sie dem Fürsten Bismarck unbedingten Gehorsam leisten. Sie meinten nun wohl ihrer Kanzlertreue nichts zu vergeben, wenn sie im preußischen Abgeordnetenhause für den Nickert'schen Antrag, betreffend die Eintbeilung der Urwahlkreise (siehe unsere vorige Nummer), stimmten. Wie jetzt jedoch den „B. N. N." „von sehr gut unterrichteter Seite" versichert wird, soll Fürst Bismarck Veranlassung genommen haben, sein ausdrückliches Einverständmß mit dem durch Herrn v. Puttkamer vertretenen Stand punkte auszusprechen und seine Anerkennung zu äußern über die Festigkeit und Bestimmtheit, mit welcher dieser die verfassungsmäßigen Rechte der Krone zu wahren sich veranlaßt gesehen habe. Gleichzeitig sieht sich auch die „Nordd. Allg. Ztg." veranlaßt, die Nationalliberalen wegen der Opposition, die sie bei dieser Gelegenheit Herrn v. Puttkamer machten, abzukanzeln. Ein am Freitag Morgen über das Befinden des Kaisers ausgegebenes amtliches Bülletin besagt: „Se. Majestät sind fieberfrei und zeitweise außer Bett; die Kräfte nehmen allmählig zu. Bülletins werden bis auf Weiteres nicht mehr täglich ausgegeben werden." Weiteren Nachrichten zufolge verließ der Kaiser am Freitag bereits Vormittag 10 Uhr das Bett, begab sich nach dem im Mittelbaue des Schlosses belegenen Thurmvestibüle, wo er etwa eine Stunde im Lehnsessel sitzend zubrachte. Dann suchte der hohe Patient sein Arbeitszimmer auf, wo er, auf dem Snpha ruhend, einige Vorträge entgegennahm und Besuche empfing. Der Kaiser fühlte sich ziemlich wohl und von den An strengungen, die er sich zumuthete, keineswegs ermüdet. Am Sonnabend hatten die Kräfte des höhen Herrn derart zugenommen, daß er Steh- und Gehversuche an stellen konnte. Es kann kein Zweifel mehr darüber bestehen — so schreiben die officiösen „Berl. Politischen Nach- richten" — daß die Tage des englischen Freihandels regimes gezählt sind. Durchlöchert ist dieses System schon längst nach den verschiedenartigsten Richtungen hin und die Macht der Thatsachen drängt den wirth- schaftlichen Entwickelungsgang Großbritanniens von Tag zu Tag mehr auf den Weg des Schutzzolles. Einen Beweis hierfür darf man in der Art und Weise erblicken, wie sich jüngst eine Deputation der englischen Hopfenproducenten dem Premierminister gegenüber auS- sprach. Dieselbe erklärte, daß, wenn der Hopfenbau Englands mit dem des Festlandes fernerhin solle kon- kurriren können, ein diesbezüglicher Einfuhrzoll dringend nothwendig erscheine. Dabei verwahrten sich die Ab gesandten allerdings gegen den Verdacht, als ob sie Wort von Bottmer erwartet, ihm absichtlich Zeit zu einer, die Brust erlösenden Vertheidigung gegeben, weil sie sich von dem Gedanken nicht freimachen konnte, daß es etwas zu vertrauen, etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen gab, allein enttäuscht blieb sie mit ihren aufge wühlten Gedanken allein, denn um ihn direkt zu fragen, fehlte ihr der Muth, wie auch das Vertrauen an seine Wahrhaftigkeit mehr und mehr schwand. War er einer, so war er auch vieler Lügen fähig und hatte er sie damals getäuscht, so würde er es jetzt von Neuem thun, denn daß er nicht gewillt war, über das sonderbare, peinliche Renkontre der verflossenen Abends zu sprechen, ging au- seinem Schweigen hervor. Arabella'- Gedanken flogen von dem fremden Manne, dessen herbe, bittere Worte eine Re volution in ihr angefacht, von dem tobten Mäd chen zu der blendenden Erscheinung Judith's hin. DaS eigenthümliche Wesen der jungen Sängerin war ihr besonders ausgefallen; der Schreck, der sich in ihrem wunderholden Antlitze malte, als sie hörte, daß er ver mählt sei, erlaubte nur eine Deutung und mit einer selbstquälerischen Unruhe fragte sich Arabella, iu welcher Beziehung ihr Gatte zu diesem jungen Mädchen stehe. Arabella hatte bisher die Eifersucht nicht gekannt; sie war selbstbewußt genug, um ihre eigenen großen Vor züge nicht zu unterschätzen und wenn sie auch im An fänge ihrer Bekanntschaft mit Bottmer dem Ge danken Raum gegeben, daß der Unterschied der Jahre ein Hinderniß für ihr Liebe-glück sein könne, so hatte doch die Ehe mit ihm jene Furcht beseitigt, da ihr Satte ihr bisher nie Veranlassung zu einem Zweifel an seiner Treue gegeben hatte. iichsische DachnlmA 50. Jahrgang Dienstag, den 8. Mai 1888 werden bi« Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und losten: bielspalt.ZeilelSPfg. Unter Eingesandt: SOPsg. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und DreSden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dres en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmanu Wüller in Dresden. schutzzöllneM ^as^sie^ verlangten, nicht eigentlich E°"^Lck.nNwll sondern nur ein Ausgleichszoll sei. Lord^Salt^ ließ sich jedoch durch diese spitzfindige Unterscheidung nicht täuschen und wies darauf hin, L m^nn der beantragte Schutz eines einzelnen »^nsrweiaes in den Reqierungskreisen Anklang L7' 7^ W-M-ms der bMch.» ÄuN-i-ll-n um Gewährung v°» Schutzma-br-gel- EN di. U-berm-cht der Ausl°»d«k°°ku-r-uz beginnen 2,1 Dies lei der Grund, weshalb die Regierung 7 äuftg dem G-luche. der Meu-en nicht nach- °°mmen '°nne. Trotz °b,chl°g>g-n Anlworl des sters ersieht man aber aus dem Vorfälle, daß sich 7 dm wirlhlchoftlichen Anlchuuungen des enMchen Volkes ein langsamer Umschwung vollzieht, der die Zahl der auf das Frerhandels-Evangelrum schwörenden W.rth- schaftspolitiker immer mehr lichtet. Dieser Thatsache Mrd schließlich auch die Regierung wohl oder übel Rechnung tragen müssen, indem sie, wenn auch ganz allmählig zum Schutzzollsysteme übergeht Tie Beitrittserklärungen zu der prozekttrten Spin- tucbank für Deutschland find m der letzten Zeit in so zahlreicher Weise erfolgt, daß die betheil,gten Kreise dem Zustandekommen deS Unternehmens mit Zuversicht entgegensetzen. Bei der großen Anzahl der seither er folgten Anmeldungen ist zu berücksichtigen daß, so lange die zwischen dem Vereine der Lprttfabnkanten und den Spiritushändlern gepflogenen Unterhand lungen nicht zum Abschluffe gebracht waren, nur die jener Vereinigung nicht angehörigen Brennerelbefitzer ihren Beitritt zur Bank erklärt haben. In der am 5 d. M. stattgehabten Generalversammlung beschlossen nun aber die vereinigten Spritfabrikanten ebenfalls, der Bank beizutreten, infolge besten das Unternehmen als völlig gesichert bezeichnet werden kann. Bor wenigen Tagen wurden in Berlin fettens der Polizei Tausende von Exemplaren eines socialde mokratischen Flugblattes mit Beschlag belegt, besten Inhalt em so unfläthiger ist, daß man sich mit Ab scheu von einer politischen Genossenschaft abwenden muß, die sogar nicht davor zurückschreckt, den ehrwür digen hochseligen Kaiser, unseren schwerkranken jetzi gen Monarchen und den Kronprinzen in gemeinster Weise zu beschimpfen. Selbstverständlich — so bemerkt das „Frankfurter Journal" — entzieht sich der Inhalt dieses Flugblattes der Wiedergabe; wir haben ein Exemplar desselben zu Gesicht bekommen und müssen gestehen, daß die Herren Singer, Bebel und Liebknecht durch derartige Erzeugnisse ihrer Parteigenossen an den Schandpfahl gestellt werden und daß man ihren Be strebungen fortan nur als einziges Ziel den Ruin des Fnseraten- «nnahmestrlen: Die Arnoldisch« Buchhandlung, Juval idendam, Haasenstein LBoaler, Rudolf Moste, V L. Daube L To. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt aM. Exped. u. Redaktion Dresden-ReuftaVt kl Meißner Vaste 4. Dir Zeitung erscheint Dienstag, » Donnerstag und ronnaben» früh. SbonuemeiU«' Preis: Pertrljährl.Mk.1§0. Zu beziehen durch I die kaiserlichen Post« I «mstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung t»S HauS erhebt die Post noch eme Go» duhr von 25 Pfg. In jener Nacht, die sie schlaflos verbrachte, tauchten aber schmerzliche Bedenken in ihr auf; sie kam sich p'ötzlich so alt gegen ihren Mann vor, ihre Verbindung mit ihm erschien ihr so unpassend, so thöricht, daß sie sich selbst nicht begriff, wie sie seinen Schwüren glauben, seine glühenden Liebe-Worte als wahr hatte hinnehmen können. Auch für Bottmer war die Nacht unruhig dahin, gegangen. Er hatte versucht, die angefangene Lektüre fortzusetzen, um seinen fatalen Gedanken eine andere Richtung zu geben, allein bald schlug er da- Buch za und die verglimmende Cigarre neben sich, starrte er in'- Weite, ein Raub der widerftrebendsten Em pfindungen. Gabriele todt! Er konnte den Gedanken noch nicht fasten und wie vor die Seele gezaubert, stand da- holdselige, vertrauensvolle Geschöpf vor ihm, hörte er ihr süßes Liebesgeflüster, da- ihn einst beglückt und seine besten, poesievollsten Gedanken wachgerufen. Wie HE^. ihn geliebt! Wie keusch und rein war die Empfindung gewesen, die sie ihm geweiht, wie treu hatte fie an ihm gehangen, ihn ehrend und ihm vertrauend, o und wie schlecht hatte er ihr die Liebe, wie da- ^gedankt, welche- sie ihm mit schwerem Herzen gebracht, al- sie feinem stürmischen LicbeSwerben, seinen Mhenden Schwüren glaubend, da- treue Herz Ehrlichs von sich gewiesen, um einst an seinem ruhen zu können. Gabriele todt. Bottmer fühlte in diesem Momente semes TreubrucheS. Sein Gewissen sprach » hatte ein frevelhafte- Spiel mit der ch en, lauteren Liebe de- Mädchens getrieben, den»
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