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Sächsische Dorfzeitung : 29.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188805299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18880529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18880529
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-29
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 29.05.1888
- Autor
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Itr. K.G »an», «8 ,d K»» mmkold. I Mitt. rr Land. Heise. r Stift«- h 8 UV rr Pastsr Mittag« fir mitte» e «ecke». ) V halte» n Beicht, Borm. r. Mur. . «dd«. »rchidiak. rmuaiou: lerreda», - frühere» n. Add«. ndmahls- r. Lüh». t. Mitt. Schubert. (Dürer- rr Stift«- Ihr Unter- „Ausang icolai. s, Blach- Ainder- )r. Kitha. »er koufir- Siegert. endmahl«- 1-ie. vr. uifonpred. u. Abend- '/»12 Uhr Schmidt.! re Uhr Herr u. «bend- ,lS »hr > Jugend: >». 6 Uhr rlsaale am Uhr Herr saale Ko» >err Pastor lhr Unter» >er da- 4. Gupennt. eu «eichte n. Borm, ius. Bor- Richter i» xau Theil- «fei» uach hr Kinder» . Reubert. e. Borm, iak. Meier. nterreduag iak. Beyer. Seichte u»h otte-dienst: lhr Gotte«- rg mit de« >rrg. Beichte an r Sakristei: rm. S Uhr ^ue-ditllst: Ü Uhr Herr m. S Lhr eier: Herr hr Kinder» Uhr Gatte«- hrüh 8 Uhr Herr Pastor en. stl. Hieroah- Uhr Beichte aem Abend« tz Uhr lato- kanfirmirte» Herr Pastor diak. Harletz. rreduag mit aotte-dienß: r. (Musik: r Herrn" «. lhr kirchlich« 50. Jahrgang. " Dienstag, den 29. Wai 1888. Abonnements - Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Dorfzkttung" für den Monat Juni nehmen alle kaiserlichen Postanstalten und Posterpedtttoven. sowie auch alle Landbriefträger gegen Vorausbezahlung von 50 Pfg. entgegen. Die Verlag-»Expedition. Politische Wellschau. Deutsche- Reich. Allem Anscheine nach haben sich die Beziehungen Deutschlands zu den beiden Nach- barreichen im Osten und Westen in letzter Zeit wieder wesentlich verschlechtert. Was zunächst unser Verhält- niß zu Frankreich betrifft, so wird dasselbe durch die soeben deutscherseits getroffene Verfügung, betreffend die Verschärfung des Paßzwanges, in höchst drastischer Weise charakterisirt. Natürlich hat die Kunde von dieser Erschwerung des Grenzverkehres in Parts eine ungeheuere Aufregung hervorgerufen und die meisten der dortigen Blätter fordern in ungestümer Weise den sofortigen Erlaß entsprechender Repressiv-Maaßregeln seitens der französischen Regierung. Diese ist damit zwischen zwei Feuer gerathen. Trägt sie obigem Ver langen keine Rechnung, so setzt sie sich den ärgsten Angriffen der oppositionellen Partei aus, welche in diesem Falle nicht ermangeln wird, dem Kabinette den beliebten Vorwurf zu machen, es sei zu feig, um gegen den Fürsten Bismarck energisch aufzutreten. Läßt die Regierung sich aber auf die schiefe Ebene der Repressiv- maaßregeln drängen, so dürfte das Verhältniß zwischen Frankreich und Deutschland, welches ja jetzt schon viel zu wünschen übrig läßt, gar bald ein ganz unleidliches werden. Bereits hat die „Liberty, ein sonst sehr ruhiges, mit den gemäßigten Republikanern gehendes Blatt, darauf hingewiesen, daß man die achtzigtausend in Frankreich befindlichen Deutschen viel empfindlicher schädigen könnte, als dies bezüglich der achttausend in Deutschland sich aufhaltenden Franzosen möglich sei. Man darf erwarten, daß Stimmen in diesem Sinne in den nächsten Tagen in ganz Frankreich sich erheben werden und daß, wenn auch die Regierung selbst sich völlig neutral verhält, der Pöbel die Deutschenhetze mit erneuter Wuth betreiben wird. Befände sich eine starke Regierung an der Spitze des Landes, so könnte man derartigen Zwischenfällen mit Gleichmuth ent gegensetzen. Wie die Verhältnisse heute aber in Frank reich liegen, erscheint die Hoffnung auf Erhaltung des Friedens nur äußerst gering. — Nicht viel besser, wie unser Verhältniß zu Frankreich, ist da- zu Rußland, wie der nachstehende Artikel der hochofficiösen „Nordd. Allg. Ztg." beweist. Die „Moskauer Zeitung" — so schreibt das Leiborgan de» Fürsten Bismarck — bringt in einer ihrer letzten Nummern einen heftigen Artikel über angebliche Angriffe gegen Rußland, welche in jüngster Zeit seitens eines Theile- der deutschen Presse erfolgt sein sollen. Der besagte Artikel schließt mit den Worten: „Wir machen die deutschen Diplomaten darauf aufmerksam, daß da- russische Volk Beleidigungen leicht verzeiht; aber systematischen Betrug und Verhöhnung seiner besten Gefühle, Untergrabung seiner Macht und seines Wohlstandes seitens derer, die sich sür seine besten Freunde auSgeben — das verzeiht das russische Volk nicht." Wenn wir die in diesem Satze enthaltene Drohung in Zusammenhang bringen mit den Aeuße- rungen der deutschen Presse, welche hier anscheinend gemeint sind, so bedeutet sie nichts Anderes, als daß die „Moskauer Zeitung" von uns fordert, wir sollen, um die russische Freundschaft zu erwerben, russisches Getreide kaufen und unsere eigene Landwirthschaft damit ruiniren. Seit Herstellung der russischen Eisenbahnen sind auf Kosten der deutschen Landwirthschaft in Ruß land Verhältnisse eingetreten, vermöge deren die Preise für den Grundbesitz eine Steigerung zu einer schwindel haften Höhe erfahren haben Zur Aufrechterhaltung dieser unnatürlichen Verhältnisse deizutragen — das ist es, was die „Moskauer Ztg." von Deutschland fordert. Gleichzeitig tischt das Blatt seinen Lesern einmal wieder die alte Fabel von der „deutschen Undankbarkeit" auf. Dem gegenüber möchten wir unter Hinweis auf die verschiedenen Phasen der polnischen Aufstände und der orientalischen Kriege seit 1828 konstatiren, daß Rußland uns sehr viel Dank schuldig ist, uns dafür aber in hohem Grade undankbar behandelt hat. Am Sonnabend ist die Session des preußischen Landtages durch den Vicepräsidenten des StaatS- Ministeriums, v. Puttkamer, im Auftrage Sr. Majestät des Kaisers geschlossen worden, nachdem zuvor noch das Abgeordnetenhaus der Schauplatz einer ebenso tumultuarischen wie unerquicklichen Scene gewesen war. Auf der Tagesordnung stand die Prüfung der Wahl der beiden Abgeordneten v. Putlkamer und Döhring und benutzte der Führer der Deutschfreisinnigen, Richter- Hagen , diese Gelegenheit, um den oftmals erwähnten Artikel, welcher anläßlich der jüngsten Kanzlerkrisis in verschiedenen Blättern erschien und mit den Worten „Keine Frauenzimmerpolitik!" begann, nochmals zur Sprache zu bringen. Nachdem der genannte Abge ordnete die Behauptung aufgestellt hatte, daß man es sicherlich nicht gewagt hätte, einem gesunden Kaiser gegenüber in so „illoyaler" Weise aufzutreten, fuhr er fort: „In dem Maaße, als, Dank dem Himmel, Se. Majestät gesundet, verkriecht sich all' diese- Gezücht wieder in seine Höhlen, auS denen eS sich vornehm lich in jenen Tagen schwerer Krankheit hervorgewagt hatte. (Beifall links, Zischen rechts.) Sie (zu den Konservativen gewendet) fragen: WaS gehen un- die „Dresdner Nachrichten" an? (Dieses Blatt hat zuerst den in Rede stehenden Artikel gebracht. Anmerk. d. Redaktion.) Darauf antworte ich: Diese Zeitung ist daS Hauptorgan der konservativen Partei in Sachsen; kein Blatt in ganz Sachsen hat größere Verbreitung und größeren Einfluß; keines hat so viel für national- liberale Wahlen gethan, als die „Dresdn. Nachrichten", welche jenen schmachvollen Artikel gebracht haben. Sie sagen: Zeigen Sie uns doch ein nationalliberales Blatt, wo Derartiges gestanden hätte! Lesen Sie denn Ihre „Köln. Ztg." nicht? Diese hat sich nicht gescheut, niederträchtige Insinuationen gegen die Kaiserin Viktoria vorzubringen. Ist es denn nicht wahr, daß dieses Blatt in den Tagen des vorigen Monats wörtlich von dem Hineintragen frauenhafter Elemente in die Politik, welche die Schätze der BiSmarck'schen Errungenschaften leichtsinnig zu verschleudern wagten, gesprochen hat? Ist es nicht wahr, daß in jenem Hauptblatte der Kartellparteien gesprochen ist von Frauen, welche über ihren Herzens angelegenheiten die Politik und die großen dauernden Interessen der Dynastie und des Vaterlandes ver gessen? Ist es nicht wahr, daß im „Deutschen Tage- dlatte" und in der „Schlesischen Zeitung" die Rede gewesen ist von dem kaudinischen Joch Englands, unter dem sich Deutschland in der Battenberger Frage beugen müsse? Die „Freisinnige Zeitung" hat sich ein Ver dienst damit erworben, daß sie dies Gesindel entlarvt hat. (Sehr richtig!) Woher sind diese Aeußerungen gekommen? Menschen, die keiner Partei zur Ehre gereichen, Schwindler, Betrüger, wegen Unterschlagung bestrafte Leute haben durch systematische Verbreitung von Lügen in der Presse jene schmachvolle Hetze gegen die Kaiserin Viktoria und gegen Alles, was Beziehungen zu England hat, in den letzten Wochen inscenirt. (Zustim mung links, Lärm und Rufe „zur Sache!" rechts.) Wie war es möglich, daß betreffs der projektirten Ver lobung der Prinzessin Viktoria mit dem Prinzen von Battenberg in einem rheinischen Blatte amtliche Akten- stücke veröffentlicht werden konnten, von denen nur Fürst Bismarck und das Kaiserpaar Kenntniß hatte? (Hört! hört! links). In wie harter Weise hat man über den Grafen Arnrm seiner Zeit wegen VerratheS von Staatsgeheimnissen geurtheilt! Ein besonderer Strafparagraph wurde damals geschaffen, um sol chen Vorkommnissen in Zukunft vorzubeugen. Und was erleben wir nun? In der „Köln. Ztg." werden Feuilleton. Der Günstling des Herzogs. Von O. Bach. 33 Fortsetzung.) Unwillkürlich trat dabei auch Judith's verlockende Gestalt vor seine Seele; war er frei, dann würde sie seinem Liebeswerben keinen Widerstand entgegensetzen, er durfte sie als sein Weib umarmen und damit die ganze Vergangenheit begraben. Ebenso wie er dem Tode nahegestanden, ebenso wie er bereits seine Krallen gefühlt, ebensogut konnte Arabella krank werden und sterben und ein glücklicher Zufall ihn aus einer Lage befreien, die verhängnißvoll für ihn werden konnte. In vier Wochen wurde erst das herzogliche Paar erwartet; im Laufe von vier Wochen konnte sich so Manches ereignen; vier Wochen find eine lange Frist und bis dahin — Er wandte sich von seinen eigenen, unheimlichen, noch unklaren Gedanken schaudernd ab. Seine Augen schlossen sich vor dem Bilde, das entsetzenSvoll und doch 'verlockend vor ihn hintrat; ein ächzender Laut entrang sich seiner Brust, als er, hastig ausspringend, vor sich d'nmurmelte: „Fort mit diesem Gedanken; er kann zum Wahnsinne oder zum Schafotte führen! Noch ist Zeit, noch kann Alles gut werden! Es war eine leere Drohung von Arabella, sie kann und wird mich nicht verrathen. Ihre Liebe kann nicht ganz erloschen sein! Eie ist auch nur ein Weib und ich werde noch einmal lügen, heucheln, um sic zu mir zurückzuführen. Aber wenn sie dennoch wahr macht, was sie mir gedroht?" — fuhr er in seinem Selbstgespäche fort. — „Nimmermehr darf es geschehen; ehe ich meine Feinde über mich triumphiren setze, ehe ich ein Eingestänoniß meiner Schuld vor jenen Menschen mache, lieber —" Mit einer zornigen Geberde stampfte er auf den Fußboden; ein wilder Blitz des Haffes zuckte aus seinen Augen; die bleichen Lippen kräuselte ein böses Lächeln, aber bald raffte er sich auf, warf einen raschen, prüfen den Blick in den Spiegel, dann frischte er seine Toi lette auf und mit einem kurzen Blicke nach den Ge mächern seiner Gemahlin verließ er das Haus, um sich zum erstenmal nach seiner Krankheit in'S Kasino zu begeben. Die damals entstandene Spielschuld war noch zu entrichten; auch seine Angelegenheit mit Gerloff mußte zu Ende geführt werden. Es handelte sich ja um Dinge, welche die äußere Ehre gefährdeten und darauf durfte kein Schatten fallen — bis — Seine Zähne knirschten vor Wuth bei dem Ge danken, was ihm in Aussicht gestellt war, als ihm aber die Bekannten und sogenannten guten Freunde mit dem Ausdrucke aufrichtiger Freude über seine Wiedergenesung entgegenkamen, als er sich inmitten der trinkenden und spielenden, jungen Kavaliere be fand, da suchte er Vergessenheit für seine schweren Gedanken. Der Wein hatte sich als ein trefflicher Sorgen, brecher bewiesen und von jenem Abende an war au- dem stet» auf gnte Sitte und äußeren Anstand halten den Arthur von Bottmer, der allen jungen Ehe- und Lebe ¬ männern zum Muster hingestellt worden war, ein Trinker geworden, der allerdings vor den Augen der Welt die neue Leidenschaft noch zu verbergen suchte, aber mit sich allein, die Champagner- und Burgunderflaschen vor sich, so lange den duftigen Getränken zusprach, bi- er mit verglasten Augen, ein höhnisches, böses Lächeln um die Lippen, in den Stuhl niedersank, das Gehirn ausgefüllt von schlimmen Gedanken und tückischen Plänen, die durch Arabella's Wesen ihm gegenüber immer mehr zur Reife gelangten. Die junge Dame halte nach jener stürmischen Unterredung mit ihrem Gemahl jedes Alleinsein mit ihm vermieden. So sehr er auch wieder den liebens würdigen, gefügigen Ehemann, den zärtlichen Liebhaber, besonders in Gegenwart von Fremden, zu spielen suchte, gelang es ihm nicht, ihr kühle», abweisende- Wesen umzuwandeln und mit einem an Wahnsinn grenzenden Zorn mußte er einsehen, daß alle seine Künste an dem festen Charakter seiner Gemahlin abprallten und sie sich ihm gegenüber keiner Illusionen mehr hingab. Dabei eilten die Tage sturmschnell vorüber, nur noch eine kurze Woche lag zwischen heut und der An- kunft deS herzoglichen PaareS. Der Termin wurde immer kürzer und Arabella verrieth durch ihr reservirte» ernste- Betragen, daß sie an ihren Forderungen festhielt und nicht gewillt war, ein Leben der Heuchelei und Lüge zu dulden, sich durch ihr Schweigen zur Mit» schuldigen zu machen. Sie kannte ganz genau die veränderte, wüste Lebensweise ihre- Galten, aber sie überließ ihn ganz sich selbst. Es lohnte nicht der Mühe, ihn zu sich mehr Sitzet ». Redaktion Lwe-Hen-Reuftn»« U Meitzner »ass« Di« Zeitung erscheint Ltensta^ Asmierft», »nt »«naben» Pld»»ne«e«1»- Prei«: Z, beziehen tun» »k kaiserlichen Post- «statte» und durch unsere Boten. LV» »ost noch eme Ge währ von » Pf». älhsische A-cheltuW. »erden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: »i«1spalt.Zeile1ÜPfg. Later Eingesandt: S0Psg Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr»»»« -Müller in Dresden. Jufernten» Pla«»tz»eftelen: Lie Arnokdisch« Buchhandlung, Jnvalidtndank, HaasensteinchBogler, Rudolf Moste, » L. Daub« « To. in Dre»d«n, Leipzig. Hamburg, Bertm, Frankfurt a/M.
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