Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung : 31.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188805314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18880531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18880531
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-31
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 31.05.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Poft noch eine Ge bühr von 25 Psg. 50. Aasirgang Donnerstag, den 31. Wai 1888 n n Feuilleton 11O,OO 107,0V 410 263,25 180,00 156/0 111,00 148,75 77.50 377 Ifiagft. erkehre d um gender ohl die uticht, ldstaud valvi«. h war, scheue» salleu, en sich Wei dr» -erring bi Sie 51,00 78,50 92,40 105,00 91,75 86,00! 85,50 79,80, 72 20 71,00 51,40 58,25 103,40 175,25 141,10 186,90 70,00 110,00 124,75 480,00 Verden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten : »ie1spalt.Zeile15Ps, Unter Eingesandt: SO Psg PoLitische Wettschau. Deutsches Reich. Die von uns in der vorigen Nummer ausführlich mitgetheilte Rede, welche der Führer der Deutschfreisinnigen, Lugen Richter, «m Sonnabend im preußischen Abgeordnetenhause vom Stapel gelassen hat, wird feilens der gesammten Presse eingehend be sprochen. Sv bemerkt z. B die frelkonservative „Post" sehr richtig: „Der Redner entwickelte insofern eine sehr geschickte Takük, als er sich als Vertheidiger des Kaiser paares aufspielte und es somit seinen Gegnern erschwerte, ihm Opposition zu machen Andererseits kann es die Majestäten bei der Erhabenheit ihrer Stellung nicht berühren, dcß ein Eugen Richter — wer lacht da? — sich zu ihrem Ritter ausdrängt." In ähnlichem Sinne spricht sich der „Reichsbote" aus, indem er schreibt: „Früchte Ihrer Arbeit zum Wohle des Vaterlandes haben die Freisinnigen nicht aufzuweisen; selbst das letzte zur Berathung gelangte Gesetz — das Schul- entlastungLgesetz —, welches den Gemeinden bekanntlich eine bedeutende Unterstützung gewährt, haben sie abge lehnt. Da suchte Eugen Richter noch zu guterletzt durch jene famose Radaurede im Abgeordnetenhaus Staubwolken aufzuwirbeln, um hinter denselben dem Volke als der Beschützer des Thrones zu erscheinen. Die große Masse dürfte durch ein derartiges Kunst stückchen sich aber doch wohl kaum blenden lassen. Wenn der Abg. Richter den Reichskanzler des Landes- verrathes verdächtigt und sich als Beschützer des Königs- thumes und der Monarchie gegen den Mann aufspielt, der seit 27 Jahren seines Königs erster und treuester Diener ist und der dem Vaterlande so große Dienste geleistet hat, wie vielleicht nie ein anderer Staatsmann vor ihm, so macht Herr Richter sich dadurch einfach lächer lich. Das hat noch gefehlt, daß die freisinnige Partei zu ihrer absoluten Unfruchtbarkeit und Leistungs- unfähigkeit die widerwärtige Heuchelei fügt, daß sie über ihr rotheS Demokratenhemd den absolutistischen LoyalttätSfrack nach lakaienhaftem Zuschni te anzieht. Möge sie in diesem Aufzuge nur immerhin vor die Wähler treten; die richtige Antwort seitens der letzteren Abonnements-Einladung. BrtteUmrgen auf dir „Sächsische TorsMung" 1ür den Monat J«nL nehmen alle kaiserlichen Poftanstalten und Posterpedittoneu, sowie auch alle Laudbriefträger gegen VomuSbezayiung von 5V Pfg. entgegen. Die »Expedition. i) 85,60 ) 133,50 161,00 . 160,75 e 16,1 Tharandt und Moritzburg. «rrcnm-onüchrr Redakteur uud Berkqer Lerrmaa» Müller in Druden Inseraten» Annahmestellen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendam, HaaitnsteinLAogter. Rudolf Moste, G. L. Daube «Co. in Dresden, Leipzig Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. man ist stumm und betreten, denn ' ^daß die Deugch-n im Nolhsalle diermal E ns, m m^ermner, sich auch Eich. RV"deS Reiche« über El,°b L°'hr'N»en zu wahiett- ... s Anaeieaend tten Belgien« gegenüber eine Haltung «n welche nichl nur aus salschen V°rau«i-dung-n beruht, sondern auch mit unseren palmscheu Bezieh >ü dem Nachbarland- in «"-m, bedauerlichen Wider. inr»»e liebt Die« ist namentlich der Fall bettest« L« Artikel« der „Neuen Preußischen Zlg.-, sowie der Vrüüeler Korrespondenz eines Münchener Blattes, worin in tendenziö« unsreuudlichcr Weise da« Ergebniß d-S Submstsi°n«.Vers°hren« ur d,e Erd- und Mauer- arbeiten an den Maarbesesttgnngen besprochen wird. Bei jener Gelegenheit hatte ein belgisch.sranzosische» Konsortium ein so niedrige« Angebot gemacht — da«, selbe blieb um mehrere Millionen hinter dem Re- aierung«anschloge zurück —, daß ihm die Erlangung de« Zuschlages von vornherein gesichert war Polustche Moiwe zu Gunsten Frankreich« können deshalb dabe, gar keine Rolle gespielt hoben. Trotzdem westen die zuvor bezeichneten Zeitungen in einem überraschend ausfallenden Tone auf die elgenthumllche Auffassung hm welche die belgische Regierung von ihrer Neutra lität zu haben scheine, indem sie das Geheunmß der zum Schutze des Landes anzulegenden Befestigungen an Frankreich ausliefere. Eme gewisse Bedeutung gewinnt diese objektiv ganz unbegründete Kritik dadurch, daß sie sich in einer merkwürdigen Ueberemstlmmung mit der der Regierung feindlichen liberalen Presse Bel giens befindet. In Ermangelung eines anderen erkenn baren Grundes dafür, die Regierung eines befreundeten Landes in gehässiger Weise anzugreifen, wird man von selbst zu der Annahme gedrängt, daß die genannten deutschen Blätter unter dem Einflüsse jener belgischen regierungsfeindlichen Organe stehen. Eine derartige absprechende Kritik des Verfahrens der belgischen Re gierung erscheint aber um so bedauerlicher, als dadurch der letzteren die Bethätigung ihrer deutschfreundlichen Gesinnung erheblich erschwert wird. Diejenigen unserer Organe, welche die guten Beziehungen Deutschlands zu Belgien gebührend zu schätzen wissen, werden sicherlich berettwilligst Alles unterlassen, was geeignet sein könnte, das Einvernehmen zwischen den beiden Staaten zu Der Günstling des Herzogs Von O. Bach. 34 Fortsetzung.) Mit Gerloff vermied sie über die Ankunft des herzoglichen PaareS zu sprechen; er hätte ihr Empfinden dabei doch nicht recht begriffen und außer den beiden Mädchen in Groß-R., Frida und Martha, mit denen sie einen regen Briefwechsel unterhielt, wußte Niemand, wie sehr Judith immer noch an der Vergangenheit krankte und mit welcher Starrheit sie den Gedanken an eine Wiedervergeltung der blutigen That, der ihr Vater zum Opfer gefallen, festhielt. Gerloff's Empfindung für Judith war eine ihm selbst unerklärliche geworden. Die schöne, bewunderte Künstlerin, die so gewandt über die Bretter, die die Welt bedeuten, dahinglitt, hatte in feinen Augen keine Aehnlichkeit mehr mit der ehemaligen Judith Rodenstein, die ihn durch ihr wildes, trotziges Wesen entzückt hatte. Wenn er auch der Schönheit des Mäd chens, seiner reichen Begabung volle Gerechtigkeit wider fahren ließ, wenn er auch manchmal durch einen Ton, durch einen Blick an die kleine Waldfee erinnert wurde und sein Herz ihr dann entgegenschlua, so hatte doch sein Gefühl nichts gemein mit der Leidenschaft, die ihm das arme, verachtete Kind des Waldes ringe» flößt hatte Ihr freundliches, theilnehmendeS Wesen ihm gegeu- wird nicht ausbleiben." Den Nagel auf den Kopf trifft die „Kölnische Ztg.", welche da memt: „Der ganze trübe Strom von Verleumdungen, Denunciatwnen und geheuchelter Loyalität, der bis dahin das enge Bett der „Freisinnigen Zeitung" gefüllt, fand am Sonnabend seinen Eintritt in die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses. Alle die Behauptungen über die Unbotmäßigkeit der Minister gegen den Kaiser und über die Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen seitens des Kanzlers u. s. w., die wir in dem genannten Blatte mit Widerwillen gelesen, wurden nunmehr öffent lich vor dem Parlamente wiederholt; die ganze Sucht, «n die Krone sich heranzudrängen, in der Hoffnung, dadurch Parteivortherle zu erreichen, kam nun auch hier zum Ausdrucke. Die Art und Weise aber, wie dies geschah, war schon vom ästhetischen Standpunkte aus widerwärtig, denn der Redner schrie sich in eine Auf regung Hinern, daß ihm die Stimme versagte^ und der ganze Körper vor Haß und Wuth zitterte. So endete die Session des Abgeordnetenhauses mit einer Scene, die an Häßlichkeit Alles übertraf, was in den letzten drei Jahren vorglkommen ist und nur der gemein same Protest der Vertreter der regierungsfreundlichen Parteien gegen dieses Gebühren des deutschfreisinnigen Abgeordneten milderte den abscheulichen Eindruck." Die Wiener „Deutsche Zeitung" bringt unter der Ueberschrift „Schachzüge des deutschen Reichskanzlers" einen beachtenswerthen Artikel, worin es u. A. heißt : „Was für den kleinen AUtagsverkehr der Menschen gilt, hat auch für das Verhältniß zwischen den großen Staaten und Völkern seine Bedeutung: Nachgiebigkeit und Milde sind recht löbliche Tugenden, „doch ge sünder sind bei Zeiten — gold'ne Rücksichtslosigkeiten." Der Großmeister der modernen Staatskunst hat offen bar den Entschluß gefaßt, gegenüber den Feinden des Reiches die Richtigkeit dieses Satzes zu erproben. Er ließ ihnen Jahre lang die weitgehendste, zarteste Rück sicht zu Theil werden, aber je langmüthiger er vorging, desto kühner und ungeberdrger ward das Gebühren seiner Gegner. Run will er — nach allen Anzeichen zu schließen — mit einer anderen „Erziehungsmethode" beginnen und die ersten Versuche dieser Art gestalten sich in der That sehr überraschend. Ein seltsames Schauspiel, das sich da in Ost und West abspielt! Mit einem scharfen Streiche trifft der Reichskanzler all' die tausendfachen Verkehrs- und Verschwörungsfäden, welche sich zwischen Frankreich und Elsaß-Lothringen hin- und herspinnen. Mit einem einzigen Federzuge richtet er eine Mauer um die Reichslande auf, die für die Send linge der französischen Rachepartei ziemlich schwer zu übersteigen sein wird. Und was sagt man in Paris dazu? Keine großmäuligen Drohungen, kein theatra» über that ihm wohl, weil es ihm den Beweis lieferte, daß sie den Verdacht gegen ihn aufgegeben; er freute sich ihrer Triumphe, er Härte voll Enthusiasmus ihrem wundervollen Gesänge zu und versäumte keine ihrer Vorstellungen. Ein friedliches, anmuthendes Behagen empfand er, wenn er, an ihrer Seite sitzend, ihren Worten lauschen konnte und dabei die dunklen Augen Judith's freundlich auf feinem Antlitze hasteten, wenn er ihr ein heiteres Lachen entlockte, das ihrem Wesen eine reizende Frische verlieh, aber von jenem stürmischen Verlangen, sie zu besitzen, das er einst gefühlt, spürte er nichts mekr. Hätte er Judith in den Armen eines Andern als Braut — wenn nur glücklich — gesehen, dann würde er die Freude eines Bruder-, eine« Freundes gefühlt haben, ohne jeden Neid, ohne jeden selbstsüchtigen Gedanken. Selbst auf Bottmer's Liebe war er nicht mehr eifersüchtig, obgleich er die An näherung des gewissenlosen Manne« für Judith fürch- tete und sich gelobt hatte, mit all' seinen Kräften da gegen zu wirten, im Falle der Gatte Lady Barnay'S es gewagt hätte, seine Bewerbungen um die Gunst des jungen Mädchens fortzusetzen. Ueber das Duell war noch nichts beschlossen worden; Gerloff sah jeden Tag der erneuerten Heraus forderung entgegen, da aber von Setten Bottmer's bisher nichts erfolgte und Gerloff nicht der Beleidigte war, so wollte er es der Zeit überlassen, ob und wann jene Angelegenheit zum Ausgleiche kommen werde. Daß Bottmer genesen und wahrhaft tollen Gebrauch von seiner Gesundheit machte, war ihm zu Ohren gekommen, allein er hatte keine Ahnung der treibenden Gründe die er bald auf seltsame Weise kennen lernen sollte üktxd. u. Redaktion DrrS-en-Neustadt L. Meißner Passe 4. Die Zeitung erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh. AbonuemeutS- Preis: bterleljährl.Mk.1^0. Za beziehen durch die kaiserlichen Poft- onftaltrn und durch unsere Boten. Sächsische VochndiU Ein unterhaltendes Blutt für den Bürger und (andmanm Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden - . für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstren m trüben. Einem am Montag ausgegebenen amtlichen Bulletin zufolge fühlte sich der Kaiser in den letzten Tagen etwa« ermüdet, im Uebrigen war jedoch das Be- Auch heute war Gerloff zu Judith gekommen, um ein Stündchen bei ihr zu verleben; die junge Dame konnte ihn aber nicht gleich empfangen, da sie noch an der Partie für den nächsten Abend, „Fidelio", zu studiren hatte. Gerloff ließ sich daher im Vor zimmer nieder, um ein wenig in den auSgelegten Al bum- und Kunstwerken zu blättern und von Zeit zu Zeit ein paar Worte mit der alten Dame zu wechseln, die für Judith eine schwesterliche Liebe und Sorgfalt zeigte. Plötzlich jedoch ließ er die Albums unbe rührt, aufhorchend legte er die Finger an den Mund, so Schweigen erbittend und alle Mienen gespannt, löschte er einer ihm nur zu bekannten Stimme, die aber jetzt unsicher, klanglos, al- wenn ein Wahnsinniger oder Trunkener spricht, sein Ohr berührte. Der Gesang Judith's war verstummt, ein leiser Ausruf des schreckens war dem holden Gesänge ge- folgt, dann trat eine kurze Pause ein, die aber durch mengenden, bald monotonen, bald leiden- schastuchen Worte eines Manne- unterbrochen wurde. . tauschte einen raschen, fragenden Blick mit der Gesellschafterin Judith'-, den diese mit einem ver- wunderten Achselzucken beantwortete, daun aber ge räuschlos das Zimmer verließ, um zu hören, ^2 ^Sttch geworden, daß in so später r die Uhr zeigte auf neun — noch ein Be ¬ such bei Judith vorsplaffen worden war, während sie sonst nach acht Uhr Niemanden empfing, außer Gerloff. Allem der Diener war nicht zu finden, ebensowenig dar Kammermädchen und recht besorgt kehrte die Dame zu Gerloff zurück, den sie in einer ihr sonst ganz fremden, unerklärlichen Erregung wiederfand — den
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite