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Sächsische Dorfzeitung : 17.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188807178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18880717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18880717
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-17
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 17.07.1888
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Er ging nach seinem Bureau zurück, steckte Kouvert, da- er auf Slinn'- Pult gelegt hatte, in seine Tasche, warf sich einen Mantel um die Schultern und schloß die Frontthüre de- Hause- hinter sich zu ES war gut, daß ihm der Weg wohlbekannt war und daß seine Füße instinktiv de« Weg fanden denn die Nacht war stockfinster. Ohne die geringste Furcht und ohne phantastische Empfindsamkeit entsann er sich, wie t« vergangenen Winter einer von Don Läsar'S Kuh, Hirten bei einem nächtlichen Uebergange über die Berge in den Abgrund eine- von dem Regen entstandenen Evdschlupfes gefallen war. Don Cäsar mußte für des Verunglückten Familie sorgen. Gesetzt, solch ein Unfall flöße ihm zu! Wohlan, er hatte sein Testament ge macht. Für seine Frau und Kinder war gesorgt und da- Bergwerk würde auch ohne ihn gedeihen. Ob ihn überhaupt Jemand vernuffen würde, feine Frau, sei« Sohn, oder seine Tochter- Nein, Niemand! Und so schmerzlich überzeugt war er plötzlich davon, daß er zusammenfuhr und stehen blieb, al» ob er schon vor dem Abhänge stünde. Ja, es war die Wahrheit. Wenn er sür ewig in dem Dunkel dieser Weihnachts nacht verschwände, würde er Keinem fehlen. Seine Frau würde für Mamie sorgen und sein Sohn würde zufrieden sein, von der schwachen väterlichen Bevor mundung befreit zu sein. Tin phantastischerer Mann, al- Mulrady, würde diesen Gedanken bekämpft oder zu Ende gedacht und ihn sich dann aus dem Sinn ge schlagen haben. Für de- Millionärs zähe- Gemüth aber war eS ein Schluß, der, weil er ihm einmal in den Sinn gekommen, auch gleich anerkannte Thatsache war. Und zum ersten Male in seinem Leben hatte er ein plötzliches Gefühl wie der Abneigung gegen seine Familie, ein Gefühl, das selbst seine- Sohne- sträfliche Aufführung nie in ihm geweckt hatte. Ingrimmig eilte er durch dre Finsterniß weiter. Er kam ihm seltsam vor. Da- alte Hau- mußte jenseits der Hohlschlucht dicht vor ihm sein und doch sah er kein Anzeichen von Licht. Erst al- er vor dem Gartenzaune stand und die schwarze Schattenmaffe sich vom Himmel abhob, sah er einen schwachen Lichtschein an einem der Anbaufenster. Er ging an die Frnntthüre und klopfte. Nachdem er eine Welle auf Antwort gewartet hatte, klopfte er wieder und da da- zweite Mal Klopfen ebenso resultatlo- blieb, drückte er d,e Klinke hinunter. Dte Thüre war unverschlossen und er machte sie auf und trat ein. Der schmale Flurgang war finster, doch er kannte sein Hau- und ^er Anbau nächst der Küche lag. Er verfügte sich durch dar Speisezimmer dorthin und ^hüre der kleinen Stube auf, au- der der Zollschein herausdrang. Er kam von einer auf einem Tischchen stehenden Kerze, neben der der alte Slinn, Ä Asche de- Feuer- heftend, dasaß. Kein Mensch befand sich außer ihm im Hause. Der GrubenmilLionär von Bret Horte. Deutsch von Arthur Roehl. t«achdr»ch »erbotni.) m Farttetzo»«.) Darin lag so viel Wahrheit, daß Mulrady einen iszer au-stieß, wie er den nachgesuchten Urlaub ge- fite, ohne zu sagen, daß er zu Hause zu bleiben hsichtigt hatte. Er konnte sich sein Frühstück selbst «eiten. Lr hatte e- früher ost genug getha» und ivürde wmeigsten» so etwa- beschäftigt sein. Da» ttagbrot könnte er vielleicht in dem Hotel von sgh and Ready einnehmen. Er arbeitete weiter bt» t in den Abend hinein. Da sah er sich, von einer ässen Ruhelosigkeit erfaßt, gezwungen, seine Bücher > Papiere bei Seite zu legen. Em heftiger Stoß« >d fing an zu blasen und fuhr gelegentlich durch die isler hindurch, vücherlesen war Mulrady'- Sach« st und wa- ihn an der Zeittmg interesfirte, hatte auch gelesen. Aber zu Bette gehen wollte er auch l nicht; er konnte doch noch nicht schlafen, da» ve er. So stand er endlich auf, öffnete da» Fenster 'sih au- reiner Langeweile hinaus. Rädci platschen der fernen aufgeweichten Straße und ein lallende» ließen auf die frühe Heimkehr eine» Zech* MS schließen. Auf den geschloffene« Werken war ' Acht zu sehen. Tiefe- Dunkel umfing da» Hau». ' denn die fernen Tannen in der Hohlschlucht herauf welche Weltfahrer, welch' eifrige und glückliche Kolo- nisten unsere Ahnen gewesen. Heute sehen wir unsern jugendlichen Kaiser mit einer Achtung gebietenden Flotte die Ostsee durchfurchen, um am fernen Gestade einem befreundeten Fürsten seinen Besuch abzu statten. In dem Umstande, daß der Monarch den Seeweg wählte, bekundet sich das hohe Interesse, welches derselbe für unsere Marine hegt und schon auf Grund dieses Interesses allein dürfen wir der Hoffnung leben, daß der Aufschwung, welchen unser Flottenwesen in den letzten Jahren genommen hat, ein dauernder sein wird. Einem Berichte über die Ankunft des Kaisers in Kiel und über seine Abreise von dort entnehmen wir folgende Einzelheiten: Grau und düster hängt der Himmel über der Stadt. Stadt und Hafen sind in einen Nebelschleier gehüllt, der nur von Zeit zu Zeit durch den ziemlich lebhaften Westwind zerrissen wird. Vom frühen Morgen an drängt und wogt eine festlich gestimmte Menge in den Straßen, um die erst im letzten Augenblicke vollendeten Veranstaltungen zur Empfangsfeier in Augenschein zu nehmen. Der Frem- denzufluß, im Sommer stets schon ein überaus reger in unserer herrlich gelegenen Stadt; mit ihrer idyllisch schönen Umgebung, ist in diesen Tagen auf'- Höchste gestiegen. — Geraume Zeit vor Ankunft des kaiserlichen Extrazuges eilten die Korporationen, Schulen und Vereine auf ihre Sammelplätze, von denen aus sie dann, zum Theile mit klingendem Spiele, in die Fest straße rückten, um hier neben oder hinter der Spalier bildenden Militärkette' Aufstellung zu nehmen. Auf dem frei gehaltenen Platze vor dem Bahnhofe wimmelte es von den zum Empfange des Kaisers befohlenen Personen. Alle Officiere, Beamten und Mannschaften der Marinetruppentheile waren in der neuen Uniform erschienen. Durch den Wegfall der breiten goldenen Mützentrtfse, die durch ein dunkles Band mit eichenlaub- verzierter Kokarde am vorderen Theile ersetzt ist, erhält die Uniform der Marine für gewöhnlich etwas Düsteres; die Parade- und Galaanzüge jedoch, in welchen an diesem Tage Alle erschienen, glänzen durch Pracht und reichen Schmuck. Auf dem Perron und im Fürsten zimmer hatten nur die höchsten OfficierSchargen und Beamten Ausstellung nehmen können. Um 8 Uhr 40 Minuten fuhr Prinz Heinrich in offener Equipage vor und begab sich, nach Begrüßung der vor dem Bahnhofe versammelten Officiere, alsbald auf den Perron. Prinz Heinrich schritt hier auf die anwesenden Vertreter der Stadt, den Stadtrath Lorenzen und deu Stadtverordnetenvorsteher Konsul Kruse zu und drückte denselben seine Anerkennung über die überaus gelungene und reiche Ausschmückung der Stadt auS. Punkt 9 Uhr 50. Jahrgang Dienstag, den 17. Juli 1888 «erden btS Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und tosten: dielspaltLeilelbPfg. Unter Eingesandt: 30 Pfg. Aaferaten- ttnnahmeftelen: Die Arnvldische Buchhandlung. Jnvalidendank, HanscnsteinLBogler, Rudolf Moste, G L. Daube Co. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M u. s. w. hped. u. Redaktion « Meißner Gasse 4 Vie Zeitung erscheint rteafta«, »annrrfta, und Sonnabend früh. AdvnucmrntS- Preis: 1Meljahrk.Mt.1,50 Au beziehen durch K kaiserlichen Post astalten und durch unsere Boten. »ki freier Lieferung iB HauS erhebt die Saft noch eine Ge- dühr von 25 Pfg. Politische Weltschau. Deutsche» Reich. Am Sonnabend hat Kaiser Vilhelm U. programmgemäß von Kiel auS die See» nise nach Rußland angetreten. Es ist dies das erste Mal, daß ein deutscher Kaiser auf einem deutschen hiegSschiffe eine derartige Fahrt unternimmt. Ganz abgesehen von den politischen Folgen, welche sich nach »enschlicher Berechnung an die Reise des Kaiser- nach Petersburg knüpfen dürften, ist schon wegen des oben erwähnten Umstandes dieser Tag ein denkwürdiger in der Entwickelung unseres Reiches. Welch' ausgedehnte Wen auch daS „römische Reich deutscher Nation" be saß, niemals nannte es eine Flotte sein Eigenthum. Weder auf der Nordsee noch auf der Ostsee hat je die kaiser liche Flagge geweht. Aus den bescheidensten Anfängen ist die stattliche Flotte, die jetzt so stolz nach Osten sihrt, hervorgegangen; deutsche Sehnsucht und preu- ßscbe Thatkraft haben sie geschaffen. Vor nunmehr H Jahren, im Kampfe für Schleswig-Holstein's Un- ühängigkeit, vernahm gleichsam zum ersten Male nach Jahrhunderten die deutsche Volksseele wieder den Athem leS Meeres Alle hatten die Empfindung, daß wir chne Kriegsflotte niemals eine achtunggebietende Stellung mnehmen würden. Nur langsam und in unermüd licher Arbeit, ost gehemmt und unterbrochen, gedieh ks Werk und heute zählt die deutsche Flotte zu den Wichen und stärksten unter den Marinen der Seemächte Zweiten Ranges; auf allen Meeren hat sie ihre Flaggen I«zeigt, unserem Handel wie unserem Nationalbewußtsein leßmi mächtigen Aufschwung gegeben und mit manchem IkchmeSkranz ihre Jugend geschmückt. Unsere Schiffe siben unsere Kolonien begründet; ohne die Flotte »irden wrr auch bei der letzten Theilung der Erde zu lnz gekommen sein. Mit Befriedigung genießen bir Enkel, was die Vorfahren mühsam erwarben. IM sind die Ideale zur schönen Wirklichkeit ge« Ivorden, die vor den Augen der Alten als Nebelbilder Innvorren schwankten. Um einen jungen Kaiser haben Ifch in unverbrüchlicher Eintracht die Fürsten und IKtömme Deutschlands geschaart, ein junger Kaiser Isthrt seine gepanzerte Flotte über da- deutsche Meer. Ivohl gilt e- nur einen Festzug, aber auch in ihm ent- Men sich Kühnheit und Stärke; er zeigt den Nach- Pirn, wie stattlich wir auch auf der See gerüstet sind. Jo dem Wettkampfe der Völker, der sich schon längst mehr einzig und allein um den Besitz der politi- Ußen Macht dreht, sondern eben so heftig auf den »Pbulkn de- Handels und der Industrie wogt, ist Wie Flotte zur unentbehrlichen Waffe geworden. Wir pÄrtsche schienen viele Jahrzehnte hindurch im Binnen, lüde als eine träge Mosse hinzuleben, vergessend, lubr d-r vom Bamb«dmft°- Rkgmung«. und Bau. !uib MM" gckilck Sxlra-ug in den Bahnhof ein. N ii-r Wilhelm die Uniform eines Kontre.Adnn- Ar und Mi, dem Bunde de» Ichw-rpn »dierordL, «elchmü«. nnkm soaleich von den zum Empfange versammelten kmmandmnden Olfici.ren die dienstlichen Meldungen euiaeuen Sodann eilte er aus inne» Bruder, den Prinzen Heinrich, zu, dreien m.t Margen, kräftigem Händedrucke, iowie uni herzlichen Worten begrüßend, Ai- Prinzessin Heinrich, welche zum Empfange de- Kaisers m BL e ^«staden b?,'M-»ick« Vorbaben wegen einer kleinen Unpäßlichkeit aufaeben müssen Dagegen war die hohe Frau in der Lage, späterhin von dem Balkone der prinzlichen Wohnung im Lotel Bellevue auS daS imposante Schauspiel des DeMirenS der Flotte und der Evolutionen der Torpedo- Nottille beobachten zu können.) Nachdem Kaiser Wilhelm unter den Klängen der PräsentirmarscheS die Front der vor dem Bahnhofe ausgestellten Elitekom- paqnie des SeedataillonS abgeschntten hatte, bestieg er die bereit stehende vierspännige offene Equipage, in welcher auch der Erbqroßhherrog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein Platz nahm und fuhr nun, einen Spitzenreiter voran, langsam die via triumphale ent lang. Dem kaiserl. Wagen folgten in weiteren Equipagen Prinz Heinrich, Graf Herbert Bismarck, der als Flügeladjutant sungirende Kapitän zur See Frhr von Seckendorfs u. A. «m Hasen angekommen, verließ der Kaiser alsbald die Equipage, ging über die festlich geschmückte Barbaroffabrücke auf die breite, zum Wasser führende Treppe zu und bestieg hier da» Kaiserboot. Donnernder Salut auS den Feuerschlünden der in einiger Entfernung liegenden Kriegsschiffe er. tönte, als das die kaiserl. Standarte führende Boot vom Lande abstieß. Die Matrosen standen bi- in die höchsten Spitzen der Masten hinauf in schnurgeraden Linien auf den Raaen, ihrem Kaiser aus vollem Her zen mit Hurrahruf den seemännischen Gruß darbringend. Eine unzählige Menge von reich beflaggten Booten unk» Dampfern mit Schaulustigen wimmelte auf dem Hafen und in der dahinter gelegenen Bucht, wo nunmehr ein interessantes Flottenmanöver stattfand. Mittlerweile hatte das Kaiservoot, die imposanten Kriegsschiffe zur Rechten und die mit Billen besetzten, bewaldeten Höhen des unvergleichlich schönen Tüsternbrooker Ufers zur Linken passirend, die Dacht »Hohenzollern" erreicht. Hier wurde der Kaiser von dem Kommandanten derselbe«, Korvettenkapitän Prinz Heinrich, mit Ueberbringung dienst licher Meldungen empfangen und als dann der Monarch daS Deck der Dacht betrat, stieg am Mast die Kaiser standarte empor. Nunmehr nahte sich die stolze, au» Sächsische Docheilmz Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt sür die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadl, sür die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dres en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Müller in Dresden. ————
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