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Sächsische Dorfzeitung : 06.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188812066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18881206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18881206
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-06
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 06.12.1888
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Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Müller in Dresden. Inserate werden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielspaltZeilelbPfg. Unter Eingesandt: 30 Psg. Inseraten» Annahmestellen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, Haasenstein LBvgler, Rudolf Mosse, G L. Taube L Co. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Franlsürt a'M. u. s. »». Wr. 144. Donnerstag, den 6. Decemöer 1888. 50. Jahrgang. An das inserirende Publikum! Bei Aufgabe von kleineren Inseraten ersuchen vir die geehrten Besteller von hier und auswärts, den Betrag dafür (pro 1-spaltige Zeile ---12 Silben 15 Pf.) gefälligst gleich zu entrichten oder in Briefmarken einsenden zu wollen. — Die Inserate müssen am Tage vor Erscheinen des Blattes bis 12 Uhr mittags in unserer Expedition sein. Die Verlags»Expedition. Politische Weltschan. Deutsches Reich. Eine officiöse Korrespondenz aus der deutschen Reichshauptstadt wendet sich gegen die namentlich von französischen Blättern ausgestellte Behauptung, der zwischen der „Nordd. AUg. Ztg.- und dem .Pester Lloyd- ausgebrocbene Federkrieg sii durch eine Trübung der Beziehungen Deutschlands zu Oester, reich-Ungarn hervorgerufen. Es muß zunächst fest- gestellt werden — so heißt es in der besagten Korrespondenz — daß in den guten Beziehungen zwischen beiden Staaten auch nicht die geringste Ver- änderung eingetreten ist und daß von einem Erkalten derselben, ja auch nur von der Gefahr einer solchen Erkaltung gar nicht die Rede sein kann. Das zwischen den beiden Kaiserreichen bestehende Bündniß lst nicht aus Gefühlen gegründet, die schnellen Wechseln unter worfen sind, sondern es beruht auf gemeinschaftlichen Inter.ssen, von deren Vertheidigung die Wohlfahrt der beiden Länder abhängt. Nun kann zwar auch zwischen zwei verbündeten Staaten über einzelne Fragen eine Meinungsverschiedenheit bestehen, aber selbst dies ist hinsichtlich der deutschen und der österreich-ungarischen Regierung zur Zeit nicht der Fall. Auch das, was in den Zeitungen über ein angebliches Zeiwürfniß zwischen dem deutschen Botschafter am österreichischen Hofe, Prinzen Reuß und dem Grafen Taaffe geschrieben worden ist, kann auf Grund sicherer Mlttheilungen al- vollständig aus der Luft gegriffen bezeichnet werden. — Auch die „Nordd. Allg. Ztg-, welche sich noch vor wenigen Tagen in den heftigsten Angriffen auf den „Pester Lloyd- gtfiel, bläst jetzt zum Rückzüge, indem sie schreibt: Die in Karlsruhe erscheinende „Badische Landeszeitung-, ein nationalliberales Blatt, brachte in ihrer Nummer vom 29. v. M. einen längeren Aiükel Iber das Verhältniß Deutschlands zu Oesterreich-Ungarn, in dem es wunderlicherweise als kaum zweifelhaft be. zeichnet wurde, daß die bisherigen herzlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten eine Trübung erfahren hätten. Die einzige Hoffnung, da- deutsch-österreichische Bünd. niß über Wasser zu halten, beruhe jetzt — so äußerte das Blatt — auf dem mildernden Einflüsse des Kaisers Franz Josef. Wir haben diese für unsere Freunde in Oesterreich-Ungarn so verletzenden Auslassungen der „Badischen LandeSzeitung- mit Bedauern gelesen. Wenn das Blatt glaubt, daß ein Artikel, wie der in Rede stehende, der deutschen Politik von Vortheil ist, so können wir nur ausrufen: „Gott schütze uns vor unseren Freunden, mit den Feinden werden wir uns schon selbst abfinden.- Wir geben gern zu, daß ge wisse Auslassungen österreichischer Blätter, insbesondere des „Pester Lloyd-, dazu angethan waren, leicht be wegliche Gemüther in Deutschland zu verstimmen; aber dieser Umstand kann uns nicht von der Pflicht ent binden, unsere Mißbilligung hinsichtlich des oben er wähnten Artikels der „Badischen LandeSzeitung- auS- zusprechen. Der Kaiser ist von seiner Erkältung wieder voll ständig hergestellt, so daß er am Dienstag bereit- eine Spazierfahrt unternehmen konnte. — Wie aus Hof- kreisen verlautet, beruhen alle Angaben, welche in der Presse über den Zeitpunkt der Reise des Czaren nach Berlin verbreitet werden, lediglich auf Vermuthungen. Ter Großfürst-Thronfolger hat gelegentlich seiner jüngsten Anwesenheit in der deutschen Reichshauptstadt dem Kaiser Wilhelm nur erneut die Versicherung gegeben, daß es die feste Absicht des Czaren sei, in „einiger Zeit- den Besuch des Kaisers Wilhelm zu erwiedern. Ueber die am Montag bei dem Grafen Herbert Bismarck stattgefundene „parlamentarische Soiree- be- richtet man nachträglich noch: Die Herren Staals. Minister und Staatssekretaire, die Mitglieder des Bundesrathes, sowie die Direktoren und Vortragenden Räthe des auswärtigen Amtes halten sich nahezu voll- zählig eingefunden und ebenso war der Reichstag durch hervorragende Mitglieder verschiedener Fraktionen stark vertreten. Die Gesellschaft setzte sich nach 10 Uhr zu Tische und verweilte bi- gegen Mitternacht - an der gastlichen Tafel. Der „Kölnischen Ztg.- schreibt man au- Berlin: Selbst Deutsche, die in amtlicher Stellung und mit Genehmigung und Wissen der französischen Regierung in Frankreich zu thun haben, müssen eS nachgerade als ein besonderes Glück anfehen, wenn sie ohne Schaden an Leib und Leben nach Deutschland zurückkehren und nur Beschimpfungen und Drohungen zu erleiden gehabt haben. Der Fall, welcher uns zu dieser Bemerkung Anlaß giebt, ist folgender: Der preußische Schaffner Heinecke, der am 2. d. Mts. in Eisenbahn-Beamten- Uniform den Hofzug zu begleiten hatte, in dem Groß fürst Michael von Rußland von Berlin nach Nizza fuhr, war infolge eines Unfalles, der den Salon wagen auf der Fahrt betraf, genöthigt, mit diesem Wagen zum Zwecke der Untersuchung desselben durch Ingenieure der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn in Besancon zurückzubleiben. Bei einem Gange in die Stadt wurde er nun von französischen Soldaten angehalten und nach dem Bahnhofe zurückgebracht, wo man ihn wie einen Ver brecher strengstens überwachen ließ. Als am 5. d. M. die Ingenieure noch immer kein bestimmte- Urtheil über die Lauffähigkeit des Wagens abgegeben hatten, wurde derselbe von Besancon nach Vesoul, dem Kreu- zungSpunkte der Paris-Lyon - Mutelmeerbahn und der französischen Ostbahn, zurückbefördert. In Vesoul nun, wo Heinecke nochmals drei Tage bleiben mußte, bi- der Wagen durch Ingenieure der Ostbahn untersucht worden war, ward der preußische Beamte von der Bevölkerung beschimpft und thätlich angegriffen. Der Bahnhofsvorsteher ersuchte schließlich Heinecke, den Salonwagen nicht mehr zu verlassen, da er andern falls für nichts einstehen könne. Der Schaffner befolgte diesen Rath und verließ den Wagen erst, als er wieder deutschen Boden unter sich hatte. Die auf die Unterdrückung des Sklavenhandel in Afrika hinzielende Agitation nimmt immer größere Dimensionen an. So hat jetzt eine Anzahl namhafter deutscher Katholiken auf Anregung des Papstes einen Aufruf erlassen, in dem es u. A. heißt: „Kühne Männer haben in den letzten Jahrzehnten uns da- Gehennniß des schwarzen Erd'heiles wenigstens theilweise enthüllt. Wo frühere Geschlechter Einöden vermutheten, zeigen sich uns jetzt fruchtbare, von Millionen bewohnte Länder, eine neue Welt, die eine Zukunft haben muß. Aber dieselben Hände, welche den Schleier vom An gesichte des dunkeln WelttheileS zogen, haben auch den Blick in einen Abgrund unsäglichen Jammers eröffnet. Auf einem Boden, dem die Natur verschwenderisch die Fülle ihrer Gaben leiht, herrscht das Heidenthum in semer finstersten und rohesten Gestalt und zu der ein. heimischen Barbarei der wilden Stämme gesellt sich die uralte Plage Afuka's: die Menschenjagd. Ausnahms los stimmen die großen Entdecker überein in der er schütternden Klage über die geknechteten Völker. Größer und allgemeiner denn jemals ist heute das Uebel. An den Ufern des Schari und Benue, an den Gestaden des Viktoria-, Taganjika. und Nyassa-See- wie am Oberlaufe des Kongo — überall dasselbe Bild: brennende Dörfer, verwüstete Fluren, verzweifelnde Menschen, welche den Kugeln der Sklavenhändler nur entgangen sind, um in der Wildniß zu verhungern; lange Züge gefesselter Jammergestalten, Männer, Feuilleton. Der Brandbauer. Von Gebh. Schätzler-P erasini. (8 Kornetzimg.) Aber er hatte sich gerächt in der verflossenen halben Stunde! Der Sohn seines Herrn saß wie vernichtet vor ihm, während er das Leben der Käthe aufdeckte und mit unendlicher Freude schielte er auf den Burschen, der sich wie wahnsinnig mit den Fäusten vor die Stirne schlug. Immer weiter erzählte er — von all' den bcenen, die er mit ihr gehabt, wie er ihr gedroht, sie «n den Han- zu verrathen, doch daß ihr die Rache über Alle- gegangen, daß er, der Christof — doch Sieger geblieben wäre!" Sehr bedächtig und langsam, al- sollte jedes Wort tief einschneiden, hatte er gesprochen. Und sie schnitten ein diese Worte, tief in'- Herz de- jungen Bursche«, der um der Dirne Willen Alle- ertragen hatte, die Verachtung de- ganzen Dorfe-, den Jammer über den Anblick ferne- alten Vater-. Und dieser Krüppel, der vor ihm stand, den er weniger schätzte, wie die Kröte, die im Sumpfe hockt — dieser Mensch hatte mit ihm gecheckt, was er sich errungen, um so theuren Preis! Er wollte e- nicht glauben, war dem Krummen an die Brust gefahren, hatte ihn geschüttelt — aber der lallte immer: „ES ist so — e- ist so!" Er stieß ihn hinweg und Christof war herauS- geschlichen, nachdem er den Thürrregel erst sachte zu- rückgeschoben. HanS blieb zurück. Erst raste er wie ein Wahn. sinniger, dann legte e- sich starr auf seine Glieder. Am Tische saß er, den Kopf auf die Platte gelegt und träumte — abgerissene Bilder — von zukünftigem Liebesglück und wieder dann von Tod und Verderben. Und über Allem stand da- Bckd der Brandliese; die schwarzen Flechten vom Wind in'- Antlitz gepeitscht, der Krumme ihr zur Seite. Rauch und Flammen wallten auf — Sturmglocken heulten! Dann ver schwand die Vision wie ein Schemen und ein anderes Bild lag vor ihm, übergossen von rosig gold'nem Schimmer. Brautmusik erklang, Böllerschüsse — ein Hochzeitszug zog nach der Kirche. Lachender Himmel lag über dem Ganzen und die Vögel sangen. Vorbei zog der Zug an einer rauschenden Stätte — e- deutete der Bräutigam dorthin und liebend schmiegte sich die Braut an seine Schulter. Noch schauten sie hin, da stieg au- den Ruinen eine Gruppe empor, ein Mann mit blutigem Kopfe, der eine blasse, kranke Frau im Arme hielt. Und über diesen Beiden thronte wieder die Brandliese mit drohend erhobener Hand. Der rosiggoldene Schein verschwand, dunkel und ernst lag der Himmel da! Hans fuhr jäh vom Stuhle auf. ES flimmerte ihm vor den Augen, dann trat die ganze Wahrheit vor ihm hin und sinnlos eilte er fort. Im Hofe saß der Christof in der Sonne, seiner Faulheit pflegend. Wie er den Burschen zum Thore hinauseilen sah, lachte er auf. „Da läuft er, wie der Hase vor den Hunden!- höhnte er ihm nach. Han- schritt die Dorfstraße hinunter. Er sah nicht-, hört nicht- — nicht da- Flüstern der ihm erstaunt Nachblickenden. Ehe er sich versah, stand er beim Thorbacherhofe und er fuhr plötzlich auf, al- er eine Hand auf feiner Schulter fühlte. „WaS fehlt Dir, Hans?- fragte ihn ein junges Mädchen, da- ängstlich m sein Gesicht blickte. JnnigeS Mitgefühl sprach au- ihrer Stimme. „O Marei, ich bin elend — zum Sterben krank!" HanS hatte die Thorbacher Marei, seine ver schmähte Jugendliebe, erkannt. Vorsorglich legte da- Mädchen ihren Arm in den seinen und führte ihn um den Hof herum in den Garten nebenan, wo eine kleine Laube stand. „Der Vater ist im Hause, er mag Dich nicht sehen", sagte sie leise und blickte seitwärts. „Laß auch Du mich, Marei-, bat Han- mit matter Stimme. Aber daran dachte Marei nicht! „Bleib' noch, sag' erst, wa- daheim passirt ist. Ist der Vater krank?- Er schüttelte nur stumm den Kopf und seine Augen schauten trüb' in's Leere. Marei strich ihm sachte über die heiße Stirne, strich ihm die Haare hmau-, die ihm wirr hereinhingen. Wie that ihm die Hand so wohl! Langsam wich der entsetzliche Druck, der sich wie ein Dämon auf seine Brust qelegt hatte. Er fühlte sich leichter und nicht lange währte eS, so wußte die Marei, was ihm Käthe angelhan. Ueber das Brandgeheimniß schwieg er. Die Jugendgespielin, ihr konnte er am Besten seinen Herzichmerz anvertrauen, wußte er doch, daß sie ihn verstand, daß sie mit ihm fühlte und „ge checkter Schmerz ist halber Schmerz!-
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